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Verdacht auf versuchtes Tötungsdelikt

Disco-Türsteher in Untersuchungshaft

 

Nach einer Auseinandersetzung mit einem Gast im Club Schimmerlos sitzen drei Türsteher in Untersuchungshaft. Ein versuchtes Tötungsdelikt steht im Raum.

In der Nacht vom 2. auf den 3. April eskalierte eine Auseinandersetzung zwischen Türstehern und einem Gast im Schimmerlos. Foto: Archiv/Staudinger

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Ein gebrochenes Jochbein, ein gebrochener Oberkiefer und ein Schädel-Hirn-Trauma. So fanden Rettungskräfte in der Nacht vom 2. auf den 3. April einen Mann vor, der bewusstlos vor dem Club Schimmerlos am Regensburger Domplatz lag. Nun wurden drei Mitarbeiter des dort tätigen Sicherheitsdienstes in Untersuchungshaft genommen. Ermittlungen der Kriminalpolizei hätten Hinweise auf ein versuchtes Tötungsdelikt ergeben, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung von Polizeipräsidium und Staatsanwaltschaft.

Schläge und Tritte gegen den Kopf

Der Fall hatte bereits im April für Aufregung gesorgt. Zeugen hatten unter anderem gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung geschildert, wie mehrere Security-Mitarbeiter auf den Mann losgegangen seien. Zuvor soll er mehrere Frauen belästigt und einer von ihnen an die Brüste gegriffen haben. Da schritten die Türsteher ein. Der Mann wehrte sich. Doch was anschließend laut den bisherigen Ermittlungen der Kripo passiert sein soll, ging weit über ein normales Einschreiten hinaus.

Demnach soll der 36-Jährige so geschlagen worden sein, dass er das Bewusstsein verlor. „Danach sei der Gast mit den Füßen mehrfach getreten und vor dem Club abgelegt worden.“ Unter anderem gegen den Kopf.

Mann landete auf der Intensivstation

Zeugen, die das Geschehen beobachteten und von einer Blutlache am Boden berichteten, informierten anschließend Polizei und Rettungsdienst, der den Mann ins Krankenhaus beachte, wo er zunächst auf der Intensivstation behandelt wurde. „Nach wenigen Tagen“ konnte er das Krankenhaus verlassen.

Bereits seit längerem ermittelte die Polizei deshalb gegen die vier Security-Mitarbeiter. Nun griffen die Ermittler zu. Es bestehe Fluchtgefahr. Dass erst jetzt, fünf Monate später, drei von ihnen festgenommen und in verschiedenen JVAs in Untersuchungshaft genommen wurden, wird mit den langwierigen und intensiven Ermittlungen begründet.

Ermittlungen laufen weiter

Insbesondere der Betroffene selbst habe sich bis vor kurzem im Ausland befunden und konnte erst vor kurzem vernommen werden, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Aktuell seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Für alle Beteiligten gilt deshalb trotz der nun vorgenommen Verhaftung bislang denn auch die Unschuldsvermutung.

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Kommentare (15)

  • Mr. T.

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    Leider sparen viele an professionellem Sicherheitspersonal. Auch der übelste Gast verdient einen ordentlichen Rauswurf.

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  • Gscheidhaferl

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    So ein Zufall: Innerhalb kürzester Zeit zwei Artikel über dasselbe Etablisement. Ob die Drogenrazzia vor diesem Hintergrund vielleicht auch eine gelbe Karte an die Betreiber war? So ein subtiler Hinweis, dass die Polizei das Schimmerlos im Blick hat und nicht warten will, bis die Dinge nich weiter aus dem Ruder laufen?

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  • emtschi

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    Bereits die Kommentare und die Ansichten zur Razzia habe ich gelesen. Nun lese ich, dass es vor der Razzia zu einem schweren Delikt aus dem Umfeld der Beschäftigten gegen einen Gast kam. Ich stelle mir die Frage, welches Klima herrscht denn in dieser Disko? Wie wird das denn geführt? Es erweckt den Anschein, als sei es dem Betreiber nicht nur egal, dass in seinem Laden Drogen konsumiert werden, auch legt er offensichtlich keinen angemessenen Wert auf den Umgang mit Gästen.

    Dann lese ich in den Kommentaren zur Razzia: Unverständnis, zu hart, nur die Konsumenten und Unschuldige werden drangsaliert. Ich erwarte von meiner Exekutive (Stadt und Polizei), dass sie sich offensichtlichen Problemen annimmt und gebe ihr auch in diesen Fällen gar keinen Spielraum – ich verlange ein Einschreiten! Ich verlange, dass sie Gesetze umsetzt und dass sie Verstöße nicht toleriert. Diese Legalisierungsdebatte möge man bitte mit der Legislative führen. Macht einen Termin mit eurem Bundestagsabgeordneten aus und teilt ihm eurer Anliegen mit. Die Exekutive hat gar nicht zu entscheiden, ob sie einschreitet, es ist ihre Pflicht. Dafür bezahlen wir sie – sie soll ihren Job machen – Gesetzte umsetzen.

    Gedankenspiel: Was erwarten wir von der Exekutive nach einer Legalisierung von Gras? Richtig, ein Nichteinschreiten, wenn kein Straftatenverdacht besteht. Auch hier soll sie dann keinen Spielraum haben. Sie soll “einfach” Gesetze umsetzen.

    Aus der Zeitung und hier informiert bin ich ehrlich gesagt sprachlos, dass es solche Zustände in einem Lokal in Regensburg gibt. Mehr entsetzt mich dann noch über die Ansicht des ein oder anderen, dass man hier überzogen gehandelt hat. Die Geschichte mit dem schwerverletzten Gast war bereits seit April, auch aus den Medien bekannt. Die absolute Krönung ist dann noch die Frechheit der Betreiber, die sich als Opfer einer überzogenen Aktion darstellen. Überzogen ist es, wenn ein Gast nach einem Besuch in den Räumen unter meiner Verantwortlichkeit schwerverletzt versorgt werden muss, weil er massive Gewalt erfahren hat. Wie viele Zeugen und aussagebereite Personen man in so einem Umfeld, in dem offenbar jeder vierte Drogen dabei hat, dann zur Klärung eines solchen Deliktes findet, das kann ich mir vorstellen. Die Türsteher, die für Ordnung sorgen sollen hauen selber zu und die Gäste schauen weg, weil sie mit der Polizei nichts zu tun haben wollen.

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  • Mr. T.

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    emtschi, bitte differenzieren und nicht alles zusammenmanschen und sich ein eigenes Bild draus formen. regensburg-digital hat nicht ohne Grund zwei Artikel draus gemacht.

    Dieser Gewaltexzess gegen einen wohl sehr unangenehmen Gast ist absolut unverhältnismäßig und wird zurecht entsprechend verfolgt, ein Verdächtiger sitzt bereits. Den Betreibern ist zumindest vorzuwerfen, dass sie ihr Personal nicht sorgfältig genug ausgesucht haben.

    Der Fall mit der Razzia ist ein gänzlich anderer und darf nicht damit vermischt werden. Sollte es hier doch einen Zusammenhang geben., wären die Umstände der Razzia noch skandalöser. Bei der Razzia ging es auch weniger gegen die Betreiber, sondern eher gegen die Gäste, die vollkommen unbegründet unter einen Generalverdacht gestellt wurden und grundlos wie einer Straftat hinreichend verdächtige behandelt wurden.

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  • Emtschi

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    Offensichtlich sind wir beide da geteilter Meinung. Davon lebt das Ganze. Ich sehe es so: Ein (möglicher) Zusammenhang ist nicht skandalös, sondern erst Recht folgerichtig. Ich empfehle ihnen sich mit dem Verwaltungsrecht auseinanderzusetzen und sich grds. die Frage zu stellen, auf welche Normen Razzien gestützt werden und ob es dazu irgendwelcher Erkenntnisse bedarf. Der Ort ist ja schon für den Zeitungsleser offensichtlich ein Hotspot. Wie geht es da Insidern?

    Regensburg digital hat vielleicht schon deshalb mehrere Artikel daraus gemacht, weil man erkennt, dass eine tendenziöse Berichterstattung, im Vorfeld der Kenntnis der massiven Körperverletzung und der Folgen, nun nicht mehr das Bild des zu Unrecht gescholtenen Szeneclubs passt. Aber das Schöne ist ja, jeder kann sich sein eigenes Bild machen. Also malen Sie das Ihre und ich meines.

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  • Gscheidhaferl

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    @Mr. T.
    Ich bin ja gerne bereit zuzugestehen, dass der Polizeieinsatz alles andere als smart war. Dessen ungeachtet finde ich es inakzeptabel, den Einsatz so zu diffamieren. Und das Argument mit dem Generalverdacht ist in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht schlicht daneben. Sonst dürften schließlich auch keine Verkehrskontrollen durchgeführt werden. Wie gesagt: Letztlich finde ich es sogar positiv, dass sich die Polizei mal nicht nur auf die üblichen Verdächtigen gestürzt hat. Und es ist ja auch nicht so, dass sie nichts gefunden hätten. Ansonsten würde ich als Betreiber die Razzia durchaus als Warnung verstehen, bzw. als Eingreifen, dass verhindern helfen soll, dass da ein inakzeptabler Raum entsteht.

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  • Mr. T.

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    Emtschi, ich finde es durchaus skandalös, wenn als “Reaktion” auf eine schwere Körperverletzung bzw. ein versuchtes Tötungsdelikt eine Drogenrazzia erfolgt. Wenn da wirklich ein Zusammenhang wäre. also wirklich die Razzia durchgeführt worden wäre, weil es vorher diesen Vorfall an der Tür gegeben hat, und nicht, weil es einen hinreichenden Verdacht auf Drogenhandel in dem Club gegeben hat, wäre das mehr als fragwürdig. Das würde stark nach Schikane oder so stinken. Deswegen gehe ich davon aus, dass da kein Zusammenhang besteht.

    Gscheidhaferl, so einfach ist da nicht. Es wurde jeder Gast behandelt wie eine Person, die verdächtigt wird, mit Drogen zu handeln, dazu noch unter sehr erniedrigenden Umständen. Das geht so nicht. Das geht nur mit einem hinreichenden Verdacht gegen bestimmte Personen. Ich habe schon ein paar solcher Razzien erlebt und da ist es durchaus anders zugegangen. Da wurde auch der Club abgeriegelt und ein Kontrollzelt vor der Türe aufgestellt. Und dann wurden alle Gäste der Reihe nach rausgelassen und nur bestimmte kontrolliert. Das ging dann je nach Verdacht von Ausweiskontrolle über Taschen ausleeren bis zur Leibesvisitation. So kann so ein Einsatz auch unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit ablaufen. Da ist vielleicht der eine Konsument mit einer geringen Menge Drogen durchgerutscht und es wurden ein paar zu Unrecht kontrolliert, aber grundsätzlich wurde das Ziel erreicht. Und das ist schon ein paar Jahre her als die Drogenpolitik noch restriktiver und an Freigabediskussionen nicht zu denken war.

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  • Hase

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    Das Sicherheitspersonal sollte hart bestraft werden.

    Eine Sache ist jedoch Fakt und selbst mir und den Freunden mit denen ich damals oft dort war bekannt: Im Schimmerlos wird MDMA konsumiert, als wären es Smarties. Ist einfach so.
    Und das sind noch meist die harmlosen Partygänger. Die komplett “Durchgeknallten” sind auf viel härteren Sachen unterwegs. Ich vermeide den Club schon seit Jahren, gute Musik, gefährliche, instabile Menschen.

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  • emtschi

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    Mr. T, denkbar ist doch, dass es eine Summe an Vorfällen ist, die zu einer Razzia führt. Drogenhandel und offener -konsum sind sicherlich, hier auch bewiesenermaßen, ein großer Teil der Summe. Ich habe ihnen vorgeschlagen, sich mit den einschlägigen Normen zu beschäftigen. Dieser Rat bleibt. Denn dann würde ihnen auch klar werden, dass es hier keinen „Generalverdacht“ gibt, sondern einen erhöhten Verdacht auf einen örtlich und zeitlich begrenzten Personenkreis. Und ja, dann ist dies zulässig und wie ich oben erwähnt habe, auch meine Erwartungshaltung an die Exekutive, hier einzuschreiten. Wie mein Vorredner richtig erkennt, ist ein das Wesen der Gefahrenabwehr eine Kontrolle dort, wo die Gefahr entsteht: Im Straßenverkehr, an der Schengenaußengrenze, in der Küche ihres Lieblingsgastronoms und eben auch an einem Ort, an dem massiv Straftaten gegen (verschiedene) Schutzbereiche begangen werden.

    Ich gehe nicht noch einmal auf ihr Argument des Generalverdachts ein, wenn sie sich nicht informieren und nur mit dem Zorn desjenigen argumentieren, der nur glaubt zu wissen, was das GG unter Verhältnismäßigkeit versteht.

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  • Daniela

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    Was mir befremdlich ist, da werden anscheinend Frauen belästigt, eine sexuell genötigt haben ( an die Brüste fassen), ob nun unter Drogen oder nicht und die Security “erledigt das alleine ‘?

    Oder muss man das ausschließlich über das Haus – und Faustrecht machen? Will man möglicherweise die Polizei gar nicht hinzu ziehen? Mir scheint ein sehr unsicherer Ort.

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  • Hedonist

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    @daniela: in dieser Hinsicht ist ein Bierzelt deutlich unsicherer.

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  • Mr. B.

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    Zu Hase
    4. September 2022 um 09:50 | #
    Genau, wir haben schon sehr viele instabile Menschen und brauchen nicht noch mehr!
    Drogenkonsum führt zu noch mehr Verblödung und Zerfallen! Ein Club hat keine Narrenfreiheit!

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  • Hedonist

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    @Mr.B.

    Stimmt auf der Loveparade damals waren auch alle instabil, 1,5 Millionen Menschen für Frieden und Freiheit…ne so etwas wollen wir bitte nicht mehr in der Geschichte!

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  • Mr. B.

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    Zu HedonIst:
    Was hat mein Beitrag mit der Loveparade zu tun?
    Sie sollen feiern!

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  • Joe

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    @Emtschi trifft doch den Nagel auf den Kopf. Die Polizei dient hier vor allem zur Gefahrenabwehr und muss auch das Regensburger Nachtleben entsprechend auf dem Schirm haben. Dass in einigen Lokalitäten mehr oder weniger Drogen konsumiert und verkauft werden, gehört wohl leider dazu, zwingt aber auch die Sicherheitsbehörden zu einem Balanceakt um besonders die unbeteiligten und friedliebenden Gäste zu schützen. Das Schimmerlos hat sich einfach über die letzten Monate/Jahre den Ruf eines rechtsfreien Raums aufgebaut ((illegale) Partys während Corona, Drogen, “eigene” Lösungsvorschläge bei Problemen etc.), den die Polizei nun einfach wieder abbaut. Da spielen natürlich verschiedenste Anhaltspunkte zusammen, die dann eben genau jenen Verdacht ausmachen. Ein Großteil der Gäste konnte auch wieder abziehen, dass entsprechend mehr unter die Lupe genommen werden als bei einem normalen Abend im Beats ist eben der Besonderheit des Schimmerlos und seiner Gäste geschuldet.
    Es sei hier auch erwähnt, dass ja gerade eine der Befragten eine gewisse Menge an Drogen hatte. Natürlich können wir hier offiziell mit der Unschuldsvermutung die geringe Menge anspielen, aber bei aller Lebensrealität wissen wir auch, wo Rückstände sind, war wohl auch mal eine Konsumeinheit.

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