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Die Tolerantel

Die verlässliche Konstante der Stadtbahn

Toleranz ist eine löbliche Eigenschaft, die den meisten Menschen aber erst mühsam eingeprügelt werden muss. Warum nur stößt unsere Stadtregierung auf so viel Intoleranz? Vor allem, wenn so schöne Dinge geplant werden wie etwa eine Stadtbahn.

Freuen sich über das Design der Stadtbahn, über das fast fast ein Prozent der Regensburger entschieden hat: Stadtwerk-Projektleiter Frank Steinwede, Stadtbahnneubauamt-Chef Thomas Feig, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Stadtwerk-Geschäftsführer Manfred Koller. Foto: Stefan Effenhauser/Stadt Regensburg

Oh Regensburg, du Perle an der Donau, du reiche Reichsstadt, du Stein gewordene Knackersemmel mit allem – was bitteschön gäbe es an dir denn je auszusetzen? Welch schnöder Beckmesser darf es sich anmaßen, dir, Ratisbona, einen Makel anzudichten? Und trotzdem wird dauernd an dir herumgemosert.

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Regensburg ist als Stadt das, was Mario Gomez als Fußballer war: der musste trotz seiner Leistungen auch immer um Respekt kämpfen, welcher ihm meiner Ansicht nach schlicht aus Neid versagt wurde – er war nicht nur sehr gut, sondern auch sehr schön. Das wurde ihm übel genommen.

Ich kenne das Gefühl.

Der Homo Postsapiens ist erst einmal dagegen

Und ebenso ergeht es Regensburg. Nie war der Dom weißer, die Steinerne Brücke moderner, die pittoresken Geschäfte und Lokale weniger von den klobigen Stiefeln der Wanderer besudelt. Dennoch gibt’s hier schon wieder neue Bürgerinitiativen; man mag es kaum glauben.

Bürgerinitiativen. Wenn ich das schon höre. Früher waren die Leute bei der Feuerwehr oder im Schützenverein, heute sind’s in der Bürgerinitiative. Der Homo Postsapiens definiert sich dadurch, dass er vor allem einmal dagegen ist.

In Regensburg ist man jetzt gegen die Stadtbahn, also natürlich vor allem diejenigen Bürger, die an der Strecke wohnen würden, wie das halt heutzutage so ist, wo man glühend die Prinzipien des Sankt Florian verficht, auch ohne zur Feuerwehr zu gehen. „Not in my Backyard“ heißt das auf Neudeutsch, und es beschreibt das Grundprinzip, dass man seine Verwandtschaft zwar liebt, sie deswegen aber noch lange nicht zum Kaffee daheim haben muss. Auch wer Windräder und Atomkraftwerke mag, mag sie noch ein bisschen lieber, wenn sie in Brandenburg stehen.

Das größte Problem der Stadtbahn ist erledigt

Und worum geht’s jetzt bei uns? Um die Stadtbahn. Da meint man, da freut sich jeder drauf, aber weil eine Stadtbahn ja auch irgendwo vorbeifahren muss, freuen sich bloß die drauf, wo die Stadtbahn nicht vorbeifährt. Die anderen haben Angst, dass ihnen beim Vorbeifahren die dritten Zähne aus dem Mund fallen.

Gut, man weiß es nicht. Überhaupt muss man sagen, dass man kaum von irgendwas etwas weiß, außer natürlich, dass man über so eine Bahn mal ein bisschen nachdenkt, und dass die Frage schon geklärt ist, wie denn dereinst einmal die Sitzschalen aussehen sollen, womit sich natürlich das größte Problem jeder Stadtbahnneuanlage erledigt hat. Aber sonst?

Futuristisch soll die neue Stadtbahn aussehen – wenn sie mal kommt. Grafik: Andreas Panik/Panik Ebner Design

Die OB sagt, dass sie keine Masterplanerin ist, und so gibt es eben derweil auch keine Pläne der Meister, sondern eher der Gesellen, wenn nicht sogar der Lehrlinge. So ist das halt. Immerhin haben mittlerweile fast ein Prozent der Regensburger über das Design der Stadtbahn entschieden, das natürlich futuristisch sein muss, weil es um etwas geht, das erst in einer weit entfernten Zukunft passieren wird. Entsprechend wird eben auch vorbereitet: mit ruhiger Hand, könnte man sagen.

Protest ist vollkommen unnötig

Der männlichweiblichdiverse Techniker, den das Amt für Stadtbahnneubau sucht, muss mit einer Teilzeitstelle vorlieb nehmen. Langt bestimmt; vielleicht kann man ja den Teilzeit-Techniker bekommen, der den Flughafen Berlin-Brandenburg geplant hat. Was künftige Triebwagenführer angeht, werden die Regensburger Kindergärten und Horte in einer bildungspolitischen Sofortmaßnahme mit Holzeisenbahnen zur frühkindlichen Prägung ausgestattet.

Gut, wird man in der Zukunft überhaupt noch Triebwagenführer brauchen? Ich würde mich da einfach am Beispiel des autonomen Busses im Gewerbegebiet orientieren, der immer einen Fahrer dabei hat; vermutlich, weil man in Bayern weiß, dass „autonom“ gefährlich linksradikal klingt und Überwachung benötigt.

Es deutet sich hier aber schon an, worauf ich hinauswill: Was soll denn diese Aufregung jetzt schon? Herrschaftszeiten, wir leben in Regensburg! Ganz ehrlich, wenn ich in diesen Tagen Post bekäme, dass die Stadt darüber nachdenkt, in meinem Bad ein Atommüllendlager auszuweisen – keine Kalorie würde ich damit vergeuden, dagegen zu protestieren.

Sehr gerne, immer her damit! Gibt’s vielleicht ein bisschen ein Geld, wenn der Atommülllagerendlager-Teilzeit-Beauftragte vorbeikommt, um mein Bad in der Wohnung zu suchen? Nehm ich, Klagen sind keine zu befürchten.

Die wichtigen Traditionen des Mittelalters

Unsere Stadt ist ein gemütlicher Ort, fernab von Stress und Hetze moderner Zeiten. Wir haben mal eine Brücke gebaut und einen Dom, und jetzt bauen wir halt manchmal ein öffentliches Klo und pflegen dabei vor allem in der Dauer von Planfeststellung und Ausführung alle uns so wichtigen Traditionen des Mittelalters. Der Opa legt den Grundstein, der Urenkel schraubt irgendwann das letzte Urinal an.

Da kann es mich doch unmöglich aufregen, wenn eine Stadtbahn geplant wird! Eher schaue ich mal nach, wann die ersten Passagierflüge auf den Mars möglich sind; das ist naheliegender.

Die OB weiß genau, dass sie eine Stadt regiert, die zwischen der Vergangenheit und dem Überübermorgen wenig Platz für die Gegenwart lässt, und so stellt sie auch die richtigen Fragen: Werden wir denn überhaupt noch Oberleitungen benötigen, wenn die Stadtbahn fertig ist? Könnte nicht etwa auch Wasserstoff als Antriebsmittel dienen?

Der durschnittliche Arsch ist eine verlässliche Konstante

Ich möchte den Fragenkatalog gerne noch ein bisschen erweitern, um die aufgebrachte Anwohnerschaft zu beruhigen: Vielleicht braucht es auch bis dahin überhaupt keine Schienen mehr, auf denen das Ding entlangrumpelt; eventuell schwebt es auf Magneten (mit einem Edmund-Stoiber-Gedenk-Wendekreisel). Oder es wird gleich ein Hovercraft oder ein Quadrocopter oder eine Wildwasserbahn.

All das ist ja noch völlig offen, weshalb es ja auch so wichtig ist, dass wir schon wissen, wie die Sitzschale aussehen wird, ganz egal, wo die dann eingebaut werden wird: In der Geschichte der Menschheit ist der durchschnittliche Arsch einfach eine verlässliche Konstante.

Eine Stadt, die Weltkulturerbe ist, darf und muss in anderen zeitlichen Dimensionen denken als ein neustädtischer Parvenü wie etwa unser liebes, benachbartes Neutraubling. Gut, mit dem Abreißen war man in dieser Stadt oft ein bisschen schneller als mit dem Bauen; als man in den 1960ern damit begann, das Straßenbahnnetz aus dem Boden zu rupfen, war der Widerstand der Bevölkerung wohl eher gering; der Bürger wurde an sich ja noch kaum initiativ, und überhaupt benötigte diese Stadt mit all ihrem alten Zeugs dringend einen Schuss Moderne, und Autos waren eben moderner als Straßenbahnen.

Regensburg: Bewahrt durch Bedeutungslosigkeit

Man muss sich auch folgendes immer wieder ins Gedächtnis rufen: Als man Ende der 1950er darüber nachdachte, in Regensburg eine Universität zu gründen, da gab es den ernsthaften Vorschlag, diese doch in der Altstadt anzusiedeln – und den ganzen hässlichen und maroden Hausbestand dafür einfach zu planieren. Auch eine sehr moderne Denke, die sich möglicherweise nur deshalb nicht durchgesetzt hat, weil auf der grünen Wiese bauen einfacher war als vorher die Abrissbirne einzusetzen.

Regensburg wurde durch Glanz und Gloria erschaffen, über die Zeit bewahrt wurde es letztlich aber durch seine spätere Bedeutungslosigkeit, bewahrt vor den Bomben des Weltkriegs und den Baggern der Nachkriegszeit. Bestimmt gab es vor 60, 70 Jahren in Regensburg Bettler, die mit dem Schild „Bin Bauträger“ um Almosen flehten.

Geschwindigkeit passt nicht zu Regensburg

Durch dieses beinahe weggebaggerte Regensburg soll nun also einmal eine Stadtbahn fahren. Vielleicht wird sie das ja auch einmal. Irgendwann einmal. Ich habe das Gefühl, dass ich bis dahin wohl noch drei, vier Mal über ein Kongresszentrum abstimmen werde. Sorgen um eine Erschütterung der Fundamente meiner Wohnung wie meines Daseins mache ich mir derweil keine. Das passt nicht zu Regensburg.

Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. Hier zumindest. Bis der Weltuntergang auch nach Regensburg durchdringt, trinken wir alle zusammen Most.„"

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Kommentare (26)

  • Petra

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    Endlich gibt es auch für Erwachsene ein Spielzeug 🚋, kurz vor der Rente. A bisserl teuer, aber was soll’s. Zahlen müssen ja die Jungen.

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  • Wuzzi

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    Finde es ein bißchen hart, nur direkt Betroffene als Stadtbahnkritiker hinzustellen. Der Stadtrat wird aber wohl erst Ende 2023, Anfang 2024 darüber entscheiden, ob die Stadtbahn überhaupt gebaut werden soll. Daher ist es jetz sehr wichtig, einen Designer, Kommunikationsbüros, und ein Stadtbahneubauamt zu beschäftigen, damit uns die Oberbürgermeisterin das Design eines 45 m langen Stadtbahnzuges vorstellen kann.

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  • Madame

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    Ehrlich gesagt so toll ist die Stadtstrassenbahn nicht. Es kostet regensburg einen Haufen Geld. Die
    schienen müssen neu verlegt werden. Alles was zu dem Jahrzehnte projekt dazu nötig ist
    leider herausgeschmissenes geld . Wir haben doch den emil. Soll doch der öfter fahren. Alles wird von augsburg nürnberg und münchen kopiert. Der emil ist der Clou von regensburg. Äußere stadtbezirke könnten ruhig mit den jetzigen neuen bussen fahren. Die baustellen in rengschburg sind genug. Warum noch mehr?

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  • asdg

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    Intolerant sind Menschen die die Stadtbahn fordern. Ist so doch so ungewollt.

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  • Wilfried Süß

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    Zunächst: Ein köstlicher Beitrag, weil er meiner Einschätzung entspricht und meine berufliche Erfahrung trifft. Solange nichts Gegenständliches auf dem Tisch liegt, sehen sich die meisten Entscheider außerstande, abstrakte Vorstufen von Projekten kompetent zu begleiten. Deshalb das Image-Bild, der Holzsitz und demnächst vielleicht die Ticket-App.
    Als Kind und Schüler bin ich gerne mit der Straßenbahn gefahren. Manchmal ist die Einser bei der Milchbar aus den Schienen gesprungen und wir mussten fachsimpelnd dabeistehen, während sie das Ding wieder in die Spur setzten. Der Lehrer an der Oberrealschule hat uns dann vorgerechnet, dass wir, hätten wir den Weg zu Fuß fortgesetzt, eher zum Unterricht gekommen wären. Allerdings hatten wir unsere 20 Pfennig bezahlt und wollten die geschuldete Leistung abgreifen.
    Eine neue Stadtbahn würde natürlich perfekt funktionieren. Und Kurven wie an der damaligen Milchbar bräuchte sie auch nicht zu meistern.
    Letzte Woche war ich im belgischen Gent im Restaurant am Korenmarkt. Da passiert gefühlt alle drei Minuten ein Straßenbahnzug. Der kündigt sich mit einem niederfrequenten Grollen an und versetzt das mittelalterliche Haus in zarte Schwingungen. Aber vielleicht ist ganz Flandern auf Sümpfen gegründet und mit der Regensburger Baugrundqualität nicht vergleichbar. Also alles nostalgische Gedanken, angesichts des vor Fortschrittlichkeit triefenden Bahndesigns.
    Ja, triefend! Anders kann ich mir die wie vom Konditor aufgetragene Couverture auf den Wagendächern nicht erklären. Warum Wellen? Sie drücken eine Bewegung aus, die diesem Verkehrsmittel fremd sein wird und damit beliebig gewählt ist. Dadurch verselbständigt sich die Oberfläche gegenüber dem Grunddesign der Wagen. Man könnte sich trösten, dass nicht die Schöpfer der MS Fürstin Gloria eingeladen waren, ihr Stilempfinden in den Gassen der Stadt auszuleben. Meine betreuenden Design-Professor*innen an der Kunsthochschule hätten mir bei einem derartigen Vorentwurf dringend zum Wechsel der Studienrichtung geraten.
    Sicher wird die Stadtbahn so nicht kommen. Wie sie kommen wird, wann das sein könnte und ob nicht Machbarkeitsstudien zwischenzeitlich zu neuen Mobilitätslösungen führen werden, ist bei den lokalen Verhältnissen derzeit unvorhersehbar.

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  • karl straube

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    Warum fragt denn keiner den Herrn Adler? Erst hat man ihm seinen Stadtrundfahrtzug verboten, als angeblich für diese Stadt unästhetisch (obwohl am Montmartre sch seit Jahrzehnten so ein Dings rumfuhr, dann untergräbt man seine restliche Existenz, in dem man den Abriss seiner Brandruine fordert. Sein Adlerzug als Stadtbahn würde alle Probleme lösen und je nach dem Auf- oder Abschwellen der Proteste könnte man die Route lmmer neu anpassen!

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  • Mr. B.

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    Zu karl straube: “Warum fragt denn keiner den Herrn Adler? Erst hat man ihm seinen Stadtrundfahrtzug verboten, als angeblich für diese Stadt unästhetisch…”

    …ganz einfach, weil dann die Stadt die Stadtrundfahrt mit einem noch unästhetischerem und verkehrsbehindernden Zug die Fahrten seitdem selber übernommen hat!

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  • Auswärtiger

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    Ich vermisse in der ganzen Diskussion um die Einführung der Stadtbahn die Auswirkungen für die Fahr- und Wartezeiten der Passagiere.

    Da eine Stadtbahnzug ein mehrfaches an Passagieren transportieren kann, als ein Stadtbus wird aus Kostengründen die Frequenz der Stadtbahnzüge deutlich herabgesetzt, d.h. die Zeitabstände zwischen den Stadtbahnzügen, und damit die Wartezeiten beim Umsteigen, werden deutlich größer als beim bisherigen Stadtbussystem.
    Das ist genau das Gegenteil von dem, was wir brauchen, wenn wir wollen das mehr Menschen den ÖPNV benutzen, anstatt ihr Auto.
    Ich schliesse mich meinem Mitforisten an, der Emil als das richtige Konzept anpreist.
    Wir brauchen kleinere Einheiten, die in kurzen Zeitabständen verkehren, nur so steigt die Akzeptanz.
    Das Kostenargument (mehr Busfahrer) wird obsolet, wenn demnächst selbstfahrende autonohme Busse zum Einsatz kommen.

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  • stefan

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    in dem Artilkel gibt es wenig Information aber viel Polemik. Deshalb leider nur 2 Stars.

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  • Spartacus

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    Warum sind bei derart zukunftsträchtigen Projekten eigentlich scheinbar alle Entscheidungsträger*innen und Planer*innen mindestens 55 + (zumindest auf dem Bild), so sieht Zukunft in Deutschland aus 👌🏻

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  • Wuzzi

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    Zumal laut Komobilestudie der Motorisierte Individual Verkehr (MIV) in Regensburg mit einer Tram nur um 1% niedriger sein wird als ohne die Tram. Gegen den MIV ist die Tram ohne jegliche Wirkung, die ein vernünftiger ÖPNV eigentlich haben soll.
    Zum Design der Trambahn: Hervorragend, denn auf eine Donauwelle am Dach einer Straßenbahn muss man erst mal kommen.

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  • Christa

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    @Martin Stein
    Ich kenne das Gefühl auch! Endlich fühle ich mich nicht mehr alleine. Danke!
    Ansonsten: Super Schreibe. Großen Dank, made na day!

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  • Mr. B.

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    Zu Spartacus
    30. September 2022 um 17:10 | #

    Da haben sie recht. Junge Menschen sollten auch dabei sein. Aber der Großteil sollte Erfahrung haben!

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  • xy

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    @Spartakus, das Ding nennt sich “Demokratie”. Es kann sich jeder in den Stadtrat wählen lassen, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, Wenn solche Leute nicht aufgestellt werden oder keine Lust haben oder nicht gewählt werden, dann ist das die Schuld der Wähler unter “55 +”, bzw. eine Frage der Demografie. Also nicht immer herumstänkern, sondern sich engagieren ist angesagt, wenn du jüngere Leute haben willst. Und nur Leute aus euren Spassparteien zu wählen ist Unsinn, weil die Stimmen verschenkt werden.

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  • Anwohner

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    Ein kleiner Hinweis an die Projektleitung und die Verantwortlichen im Rathaus und Stadtbahnneubauamthaus (was fuer ein Name).

    Gibt es in dem Stadtbahnneubauamt eigentlich auch jemanden der von Public Relations eine Ahnung hat? In jedem größeren Unternehmen waeren der Projektleiter und zuständige Abteilungs bzw Bereichsleiter mit der Scheissbuerstn nauskaut worn (*tiefe Verbeugung vor Gerhard Polt*).

    Die anstehenden Begehungen in der Sandgasse wie auch Bürgerversammlungen werden wieder in Frust und Chaos enden. Und zu Recht, wer ein derartiges Megaprojekt so unprofessionell in der Meinungsbildung begleitet, dem gehoert es nicht anders.

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  • Schlauchkatze

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    Schön geschrieben. Ich schreib’s jetzt auch zum dritten mal: was regt ihr euch so auf? Zurücklehnen und genießen. Keine Panik! Manche Dinge erledigen sich durch Nichtbeachtung von selbst…

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  • Deadeye

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    Wo sämtliche Verkehrsadern eh schon durch die RVV Busse verstopf und verlangsamt werden, wo jeder Radler täglich mit Buckelpisten-Radwegenden und Kopfsteinpflaster kämpft, in einer Stadt in der es die nervigste Ampelsituation in ganz Deutschland kombiniert mit desaströsem Parkplatzmangel gibt, ja da furchen wir jetzt auch noch Schienen für die Stadtbahn in den Asphalt, noch mehr Stoppen des Verkehrsflusses durch noch mehr Haltestellen… es ist doch alles nur ein Witz. Und nur damit irgendwelche Heimat-Romantik Frührentner ihrer Nostalgie über die alte Straßenbahn nachgehen können. Gott, unglaublich. Niemand braucht das Ding!

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  • Oleg

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    Ich würde gerne wissen, wie viel Geld schon in das “Projekt” Stadtbahn geflossen ist und für die nächste Zweit auch schon fest eingeplant….also solange bis es mal einen Masterplan gibt.

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  • Gscheidhaferl

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    @Oleg
    Wieder mal eine sehr, sehr gute Frage, deren Antwort wir aber wahrscheinlich nicht wirklich hören wollen…

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  • Alles muss so bleiben

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    Der Regensburger grantelt gern. Dabei denkt der durchschnittliche Regensburger halt meist nur an sich – was juckt einen schon die pubertierende Folgegeneration, wo er doch so bequem in seinem Privat-KFZ durch die schöne Altstadt flanieren darf. Naja noch – wenns so weiter geht, wird ihm ja selbst dieser Spaß genommen. Aber was sind schon die Umwelt- und Verkehrssorgen von Morgen, wenn es ihm ans Krawattl gehen soll? Dem armen Autofahrer. Jetzt wollen die Öko-Spinner also noch so ein teures Millionenprojekt, wo doch all das Geld für den Autoverkehr bestimmt ist! Wo kämen wir denn hin, wenn man sich angesichts Klimawandel und Bevölkerungszuwachs weiterentwickeln muss!?
    Eine Stadtbahn? Im beschaulichen Regensburg? Hats doch nie gegeben! Oder zumindest ist das schon lang her! Wir sind doch nicht im linksgrünversifften Berlin, oder im schicken München! Regensburg, da will ich selbst entscheiden, wann und wo ich im Stau stehe und nicht in so einer depperten Stadtbahn umhergurken.
    Naja, vielleicht findet der ein oder andere Grantler ja doch noch sein Herz für Umwelt, Klima und unsere Nachfolgegeneration.
    Darauf nen Obstler!

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  • Mr. T.

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    Die besondere Dimension dieses Projekts bedeutet, dass es sehr lange dauert und sehr aufwändig ist. Viele, die derzeit die Belastungen dadurch haben werden, erleben die Fertigstellung nicht und können davon nicht profitieren. Man sieht ja, wer am lautesten dagegen protestiert. Auch ist das eine Generation, die – obwohl sie die Stadtbahn noch erlebt haben – mittlerweile kaum mehr abseits des MIV denken kann. Sie war es Zeit ihres Lebens gewohnt, mit dem Auto von der eigenen Haustür zur Zieltür zu fahren.
    Und jetzt soll auf einmal verstärkt auf ÖPNV gesetzt werden. Früher war das was für Kinder, Studenten, Arme und Trinker, die ihren Schein abgegeben haben.
    Vielleicht kann man ja die Lager etwas versöhnen, indem man die Altstadt langsam beruhigt, zum Beispiel mit einer City-Maut a la London. Und weil St. Emmeram größer ist als der Buckingham-Palast, kann auch die Maut etwas teurer sein als dort. Man kann noch in die Altstadt fahren, man finanziert aber damit das Stadbahnplanungsamt und der Verkehr wird als Kollateralnutzen auch weniger. Eine Runde vom Bismarckplatz durch die Gesandtenstraße, Rote-Hahnen-Gasse über den Haidplatz durch die Ludwigsstraße zurück zum Arnulfsplatz für 20 Euro, inklusive eine Viertelstunde plakatives Halten vorm Paletti. Für die Vespa einen Zehner und gewichtsabhängig beim SUV bis zu einem Fünfziger. Fünf Runden in der Stunde zum Preis von vier. Und Elektroautos zahlen 25% wenn der Bruttolistenpreis unter 40.000 Euro liegt.
    Und wenn dann der ÖPNV steht, sind die einen längst ausgestorben und die anderen haben sich längst daran gewöhnt, mit 300 Meter Fußweg zu den Haltestellen und ganz ohne Stau irgendwohin zu kommen in der Reichsstadt.

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  • Gscheidhaferl

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    Es ist doch eigentlich ganz interessant: In München sollen starrsinnig Milliarden in einen Tunnel investiert werden, der die Verkehrsprobleme der Stadt wahrscheinlich nicht lösen kann. Und in Regensburg sollen mit der Stadtbahn eben im entsprechend kleineren Maßstab Steuermittel verbaut werden. Auch hier spricht viel dafür, dass die bislang angedachten Planungen am eigentlichen Problem vorbei gehen, bzw. mit unverhältnismäßig hohem Aufwand und unter Aussparung der Hauptproblematik nachrangige Verkehrsaspekte angegangen werden.

    Natürlich dürfen die Verhältnisse nicht so bleiben, wie sie sind. Natürlich braucht es einen Ausbau des ÖPNV in Regensburg. Natürlich muss der motorisierte Individualverkehr zurück gedrängt werden. Aber um das wirklich zu erreichen, müssen die Maßnahmen, die ergriffen werden, eben sorgfältig auf die Probleme abgestimmt werden, die gelöst werden sollen. Und es leuchtet eben spontan nicht ein, wie der letztlich zaghafte (dessen ungeachtet aber wegen der Entscheidung für eine Straßenbahnlösung sehr teure) Ausbau innerstädtischen Linien sich positiv auf den Pendelverkehr aus dem Landkreis auswirken soll, an dem die Stadt regelmäßig zu ersticken droht.

    Ich weiß auch nicht, ob ich es eher zum Lachen oder zum Weinen finden soll, wenn die OB jetzt zu verstehen gibt, dass eigentlich noch gar nicht klar ist, was die Stadtbahn jetzt groß soll (außer eben dann irgendwann mal vorhanden zu sein). Weil der Sinn und Zweck der Stadtbahn steht und fällt mit der Streckenführung. Die bislang vorliegenden Expertisen machen hier Vorschläge, die auf der Homepage der Stadt in einer stark eingedampften Version beworben werden. Unter anderem fallen dabei geeignete Umsteigemöglichkeiten für die Landkreispendler weg. Das kommt – zusammen mit der Halbierung des empfohlenen Liniennetzes – letztlich einer Kastration gleich, die den Sinn der aktuellen Stadtbahnüberlegungen komplett in Frage stellt. Angesichts der Kosten ein letztlich nicht zu verantwortendes Unterfangen, gerade wenn an die Lebenschancen künftiger Generationen gedacht wird, denen mit sowas Schulden aufgebürdet werden, ohne das dabei mehr herauskäme als ein überflüssiges Projekt, an dem sich vielleicht nur die ausführenden Firmen eine goldene Nase verdienen werden.

    Dass jetzt Einige in der Konradsiedlung Angst haben, eine Stadtbahn könnte ihren Gartenzwergen über die Zehen fahren: Geschenkt. Denjenigen, die aber Angst haben, dass sie die nächsten Jahre mit einer erheblichen Belastung durch die Auswirkungen einer mehrjährigen Großbaustelle ausgesetzt werden, ohne dass es der Stadt wirklich in der Sache was bringt, gilt meine volle Solidarität. Und all jenen, die – wie ich – eben gerne hätten, dass es eben möglichst sorgfältig und sinnvoll eingesetzt wird, wenn schon soviel Geld in die Hand genommen wird. Gerade die aktuellen Krisen führen doch deutlich vor Augen, wie überlegt wir mit unseren endlichen Ressourcen umgehen sollten.

    Das Vorgehen der Stadt, schon mal ein Amt für die Stadtbahn zu gründen, noch bevor es überhaupt einen halbwegs belastbaren ‘Masterplan’ gibt, aus dem überzeugend hervorginge, was das Ganze überhaupt soll und wie es folglich umgesetzt werden müsste, ist aus meiner Sicht bezeichnend und Besorgnis erregend.

    Neben der Durchschnittsgröße von Gesäßen sehe ich insofern in der Regensburger Stadt- und Verkehrsplanung eine weitere verlässliche Konstante: Den Versuch durch hohles Gekplappere darüber hinwegzutäuschen, wie schlecht das dabei geleistete (Planungs-)Handwerk ist. Ob sie es nicht besser können oder aus irgendwelchen Gründen nur nicht besser hinbekommen wollen, vermag ich dabei nicht zu entscheiden. Der Wolbergsskandal hat genügend Hinweise darauf geliefert, dass in der Vergangenheit die eine oder andere Entscheidung aus recht niederen Beweggründen anders getroffen wurde, als es für die Stadt gut gewesen wäre. Sowas kann also auch im Zusammenhang mit der Stadtbahn nicht ausgeschlossen werden. Zumal sich personell seit dem Skandal an den entscheidenden Stellen ja nicht sonderlich viel verändert hat und die Stadt sich bis heute außer Stande sieht, überzeugende Schritte zu unternehmen, die dafür sorgen würden, dass sich Vergleichbares nicht wieder ereignet.

    Es ist mehr als ärgerlich, dass der CSU in diesem Zusammenhang nichts weiter dazu einfällt, als zu versuchen, aus dem Unmut und die Verunsicherung gegenüber einer scheinbar kopf- und planlos agierenden Stadtregierung (der sie ja selbst angehören) Profit zu schlagen, ohne auch nur ansatzweise eine vernünftige Antwort auf die realen Verkehrsprobleme der Stadt zu formulieren. Aber was willst Du von denen auch erwarten.

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  • Wilfried Süß

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    Lösungsversuche zum Regensburger Verkehrsthema können so lange nicht erfolgreich sein, als man strikt unterscheidet zwischen Binnenverkehrsströmen und interkommunalen zu den Landkreisgemeinden. Der Schlüssel läge in einer ehrlichen Gesamtbetrachtung und daraus entwickelt einer mutigen Reform der Gebietskörperschaften. Dann würde an die Stadt herangeführt, was de facto sowieso auf vielen Gebieten eins ist und die nur mehr auf Verwaltungskarten markierten Grenzen würden dorthin verschoben, wo die Stadt heute wirklich zu Ende ist.

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  • Anwohner

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    exakt an dem Tag an dem ich meinen Kommentar hier geschrieben habe, war ein Flyer im Briefkasten.
    “smartR mobil”
    “die Stadtbahn Regensburg kurz & knapp”

    hört hört jetzt bin ich gespannt

    4 Seiten gefaltet. viele nette Buzzwords, Inhalt? Null

    Betriebsaufnahme 2030 bei Masterplan ab 2021 und Planfeststellungsverfahren ab 2025. Soso. Aha. Inhalt? Null.

    Eine Postkarte mit dabei. ” Trassenbegehung Sandgasse 21.10. 16 Uhr” Aha, soso. “das von der Stadt beauftragte Büro team ewen wird die Veranstaltung modetieren.” Aha, soso.

    team ewen…
    “Wir beraten, moderieren und klären Konflikte, damit gute Lösungen gefunden werden.” Aha, soso.

    https://team-ewen.de/projekt/innenstadtstrecke-der-regionalstadtbahn-tuebingen

    Oha, schau an. Erfahrung scheinen sie ja zu haben mit (gescheiterten) Stadtbahnen.

    Ich bin gespannt und freue mich auf den Termin. Hoffentlich ist die Durchführung weniger dilettantisch als die bisherigen “Dialoge”. Inhaltlich hoffe ich natürlich ebenfalls auf Substanz und nicht wieder substanzloses BlaBla (“Ich bin keine Masterplanerin”, “ja da habe ich mich selbst gewundert dass das drin steht”).

    Als muendiger Bürger (der noch um die 40 Jahre vor sich hat in dieser Stadt) hoffe ich auf gutes Gelingen der Veranstaltung mit Erkenntnisgewinn für alle Beteiligten.

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  • Native

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    Schneller, günstiger, häufiger, bequemer und bedarfsgerechter, heißen die Zauberworte für den gesamten ÖPNV-Zuständigkeitsbereich (Stadt und Umland) des RVV. „Stadt und Land, Hand in Hand!“ Nur so wird ein Schuh draus und er wird er auch von vielen angenommen.

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  • idefix

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    Es ist schon eigenartig: Da posieren die Dame OB und die Herren Stadtbahn freudig erregt vor dem mit dem Feigenblatt einer Bürgerbeteiligung von wenigen entworfenen futuristischen Design einer zukünftigen Stadtbahnvision. Das Design ist scheinbar das wichtigste Planungsdetail, weil es öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt werden kann und so von anderen Problemen abgelenkt wird.
    Deshalb sollte sich der Bürger nicht blenden lassen. Kein Wort bisher über die wahren, realistischen Kosten, die auch mit einer durch nichts gesicherten Förderung (auch Geld der Steuerzahler) insbesondere die durch horrende Staatsschulden verarmende junge Generation bezahlen müsste. Der Bürger wird scheinbar bewusst bis jetzt im Unklaren gelassen, was eine Stadtbahn für Regensburg angesichts der Inflation, Verteuerung der Baukosten und sonstiger Unwägbarkeiten der Planung (Depot, Grunderwerb, Neubau von Bauwerken etc.) kosten wird. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich die Regens-burger schon heute wie bei anderen Verkehrsgroßprojekten in Deutschland mit den Begriff „Milliarde“ vertraut machen müssen, wenn das Projekt begonnen werden soll. Diese Prognose ist angesichts der galoppierenden Inflation und der exorbitanten Verteuerung der Bau- und Materialpreise durchaus realistisch. Soll diese finanzielle Belastung etwa dem Bürger von Regensburg egal sein, weil die Verantwortlichen sich ein verkehrspolitisches Denkmal setzen wollen, das möglichst ohne Widerspruch (kein Bürgerentscheid!), koste was es wolle, hinzunehmen ist? Sicherlich nicht.
    Der Grundsatzbeschluss für eine Stadtbahn in Regensburg ist daher unter den genannten Voraussetzungen zu revidieren, weil die damaligen Annahmen in keiner Weise mehr aktuell sind. Angesichts der Zeitenwende 2022 mit den immensen Belastungen für die Bürger und die Stadt in allen Bereichen des Lebens sind Großprojekte wie eine schön designte Straßenbahn für Regensburg nicht mehr zumutbar. Wenn sich die Stadt mit dem Bürger als zahlender Souverän einen Wunsch nicht leisten kann, müssen Politik und Verwaltung eben darauf verantwortungsvoll verzichten. Dieser Punkt ist jetzt erreicht. In Zukunft wird es anstatt einer nostalgischen, starren, schienengebundenen Straßenbahn flexiblere Verkehrssysteme geben.

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