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Glosse

Die Tolerantel: Orientierungshilfen in Eslarn

Toleranz ist eine löbliche Eigenschaft, die den meisten Menschen aber erst mühsam eingeprügelt werden muss. Man muss bei der Diskussion über manche Straßennamen auch einfach in Betracht ziehen, dass diese der örtlichen Orientierung dienen. Nicht der moralischen.

Er missbrauchte Dutzende Kinder und Jugendliche: der Geistliche Georg Zimmermann. Die Mehrheit der Eslarner will ihn weiter in Ehren halten. Fotos: Archiv

Wissen Sie, was am Schlimmsten war nach dem zweiten Weltkrieg? Das war ja für alle nicht schön damals, aber an uns, die Opfer, wurde kaum ein Gedanke verschwendet. Als hätte man nicht genug Geschiss mit den ganzen Trümmern und den Besatzern, die mit ihrem Kaugummi die Jugend verderben, muss man auch noch die ganzen Straßen und Plätze neu benennen, weil so bewährte Namen wie Hitler oder Goebbels oder Göring auf einmal nicht mehr gut genug waren.

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Oft hießen die betreffenden Verkehrswege schon vier, fünf Jahre so, da kann man sich auch nicht leicht wieder umgewöhnen. Und die Postboten hatten es eh schon schwer genug, zwischen den ganzen Schuttbergen die richtigen Adressen zu finden.

Harter Fascho – aber die Schrebergärten

Heutzutage wird ja dauernd irgendwas umbenannt und darf nicht mehr so heißen wie früher. Supernervig, und nicht nur für Postboten. Bei den Amis ist es ja ganz schlimm, da darf man froh sein, wenn Washington noch Washington heißen darf, weil der legendäre George Washington halt auch einmal Sklaven gehabt hat. Mei, das hat man halt damals so gehabt, das war die Mode, und die, die sich da heute drüber beschweren, das sind heute wie damals nicht die Menschen, die sich einen ordentlichen Sklaven leisten könnten.

Erst kürzlich hat man ja in Regensburg den Karl-Freitag-Park umbenannt, obwohl man den Karl Freytag aus historischer Verantwortlichkeit heraus vorher immerhin falsch geschrieben hat. Gut, er war ein harter Fascho, aber er hat auch viel für die Schrebergärtner getan. Und das zahlt sich heute noch aus! In der ganzen Welt heißt’s, gut, Deutschland, zwei Weltkriege, Holocaust, ok, aber die Schrebergärten von denen! Die Schrebergärten!

Endlich kennt man Eslarn überall

Grade haben wir wieder so einen Fall, der Aufsehen erregt, Bayrischer Rundfunk, ZDF, Süddeutsche, das ganze Mainstream-Medienpack hat sich darauf gestürzt, natürlich auch die Kommunisten von Regensburg Digital, als die Gemeinde Eslarn in der Oberpfalz ihre Georg-Zimmermann-Straße nicht umbenennen wollte. Das heißt, die Gemeinde wollte zuerst schon, aber die Bürger haben per Volksentscheid dagegen votiert.

Georg Zimmermann, Priester, Kirchenmusiker, Diözesanmusikdirektor bei den Domspatzen, Präfekt bei den Domspatzen und Kinder-Missbraucher. Und nur eines der erwähnten Attribute zählt plötzlich.

Skandal, schreit da natürlich die woke Meschpoke. Ich denke da differenzierter. So, wie man mich kennt halt. Also erstens wusste ich vorher nicht einmal, dass es Eslarn gibt. Und das ist doch schon mal positiv! Landauf, landab kennt man jetzt Eslarn und weiß, dass die da eine Straße nach einem hochmusikalischen Pfarrer und Kinderficker benannt haben.

Sexualisierte Tonleiterstudien

Sagt man das heute noch so, „Kinderficker“? Ich weiß das immer nicht, wird ja nicht leichter mit den ganzen Wörtern. Buben-Bumser? Pädodings irgendwie? Sexualisierte Tonleiterstudien? Schon schwierig.

So als Sprachen-Fuzzi denke ich mir, der Begriff „Kinderficker“ hat schon einen schönen Klang auch, und vielleicht hätte er dem Musikus Zimmermann sogar gefallen, so von der Tonalität her, der Onomatopöie im Kompositum sowie der treibenden Rhythmik des Trochäus. Kann man sich gut vorstellen, dass er das so vor sich hinsummt, auf dem Weg zum Klassenzimmer: Kin-der-fik-ker, Kin-der-fik-ker, Kin-der-fik-ker …

In Erinnerung an seine und andere Kindheiten

Vielleicht ist er auch ein bisschen gehopst zur Melodie, in Erinnerung an seine Kindheit. Und an andere Kindheiten.

Obwohl, dem Georg Zimmermann hat man ja im Krieg ein Bein weggeschossen, eines seiner drei, und nach Ansicht manches Schülers vielleicht das falsche, aber viel gehopst sein wird er nicht mehr im Wirtschaftswunderdeutschland.

Jetzt muss man sagen, dass der Georg Zimmermann schon 1969 verurteilt worden ist, wegen sexuellen Missbrauchs Abhängiger zu 20 Monaten Haft, unter Anerkennung verminderter Schuldfähigkeit und unter Auslassung diverser weiterer Fälle, die nicht weiter verfolgt wurden.

Respekt!

1969 als Pfarrer wegen sowas tatsächlich verurteilt zu werden, das ist ungefähr so, als hätte man seinerzeit Dschingis Khan wegen Sachbeschädigung drangekriegt. Unter drei Ministranten hat doch damals kein Staatsanwalt einen Aktendeckel aufgeschlagen.

Mehr als intellektuelle Befriedigung

Aber jetzt geht’s eh wieder um Gewichtungen: der tote Zimmermann vergewaltigt schon lange keinen mehr, aber seine Musikschule, die gibt’s noch immer! Und, bitteschön, warum auch nicht. Die Musik überdauert alles, und sogar am Ende von Titanic, wenn sie fast alle ersoffen sind, inklusive Orchester übrigens, hört man im Abspann noch „My Heart will go on.“ Ein Hoffnungsschimmer! Gut, sehr gut, dass es die Musikschule noch gibt! Und dass man sie nicht nach dem Zimmermann benannt hat; sowas könnte für moderne Kinder ja zu didaktischen Schwierigkeiten führen. Mag auch sein, dass viele Eltern schon wollen, dass ihre Kinder ein Instrument lernen, ohne dass dabei der Lehrer mehr als intellektuelle Befriedigung erfährt.

Ein bisschen Fingerspitzengefühl ist halt gefragt. Kann doch auch immer noch jeder R. Kelly hören, wenn er mag, aber vielleicht legt man „I believe I can fly“ nicht gerade auf die Warteschleife vom Frauenhaus.

Also, die Musikschule heißt nach Anton Bruckner, die Straße immer noch nach Georg Zimmermann. Vielleicht hat er ja seinerzeit, bevor das ein Neubaugebiet wurde, auf einem Bankerl da eine Kantate komponiert. Oder er hat hinter dem Bankerl seinen Lieblingsministranten verräumt, das weiß man jetzt nicht mehr so genau. Auf jeden Fall hat er die Musikschule gegründet.

Immer schön vorsichtig bleiben beim Urteilen!

Freilich, könnte man sagen, bei der Interessenslage vom Zimmermann, da gründet man auch eher keine Damenfußballmannschaft.

Man ist sich jetzt nicht ganz sicher, warum 57 Prozent der Eslarner (also derer, die überhaupt zur Wahl gegangen sind) gegen die Umbenennung der Straße gewesen sind. Wegen der Verdienste um die Musikschule oder doch, weil das Ummelden vom Auto zwölf Euro oder sowas kosten würde. Oder einfach deshalb, weil momentan die perfekte Zeit dafür ist, um sich von überhauptst niemandem irgendwas sagen zu lassen.

So ganz nebenbei kann man sich ja bei den ganzen Vorfällen auch nicht sicher sein, ob nicht die Kinder zum Beispiel durch aufreizende Kleidung das erst provoziert haben. Immer schön vorsichtig bleiben beim Urteilen!

Ein Ort, der so wenig auf seine guten Ruf gibt, hat auch Vorteile

Ich sehe da schon die positiven Seiten dieser Verweigerungshaltung. Ein Ort, der so wenig auf seinen guten Ruf gibt, der muss doch auf viele Personengruppen eine große Anziehungskraft haben. Der perfekte Ort für alle Kriminellen, die keinen Bock haben, dauernd auf die Cayman Islands zu fliegen. Die AfD könnte da ein Schulungszentrum bauen. Osteuropäische Mädchenhändler einen Container-Umschlagplatz. Die Hisbollah einen Trimm-dich-Pfad.

Die relevanten 57% sitzen jetzt vermutlich in der Wirtschaft und sinnieren zufrieden über das überregionale Echo: „Ja schau. Wir sind wieder wer.“ Besonders schön, wenn man vorher eigentlich noch nie wer war.

Bestimmt macht dann auch noch jemand den Witz, dass der Zimmermann ja quasi wie der Jesus selbst auch nur die Kinderlein zu sich kommen hat lassen, und dann wird sehr gelacht werden.

Und was war der Beruf vom Jesus, also bevor er im zweiten Bildungsweg Messias wurde? Eben. Kann doch kein Zufall sein.

Erfolgsmodell Zimmermann

Und Eslarn profitiert! Anders als der Yeti, das Ungeheuer von Loch Ness und der Corona-Virus konnte Eslarn die Welt von seiner Existenz überzeugen. Das ist ein Erfolg, und dabei muss man es ja nicht bewenden lassen. Gewinnerstrategien ändert man nicht!

Die Georg-Zimmermann-Straße mündet quasi rektal in eine andere Straße von einem Typen, der Johann Wagner hieß. Gemäß der schlampigen Recherche, die nur Kolumnisten gestattet bleibt, war dieser Wagner eben auch ein Pfarrer, und zwar genau während dieser ignorierenswerten 1.000 Jahre, die dann doch bloß zwölf Jahre gedauert haben. Er war auch Kolping-Aktivist, und man will und darf ihm da nichts Böses unterstellen, wenn man’s nicht weiß, aber als Pfarrer war er halt auch Gau-Präses, und da kann man vermutlich annehmen, dass er kein Widerstandskämpfer war. Jedenfalls finde ich, dass man das Erfolgsmodell Zimmermann weiterspinnen sollte, denn Eslarn wird prosperieren, gerade jetzt.

Auf dieser Pfarrer-Tradition aufbauen

Es ist doch allgemeiner Brauch, dass man so Neubaugebiete dann irgendwie zusammenhängend benennt. Von der Eichenallee geht’s in den Birkenweg, von wo dann die Kiefernstraße abzweigt. Wo der IKEA ist.

Nein, Spaß.

Aber so ist das doch: Rose wohnt neben Geranie und Veilchen, und Kibitz führt im Rondell zu Kuckuck und Rotkehlchen. Kann man sich auch immer schön orientieren.

Vielleicht sollte man in Eslarn auch auf dieser Pfarrer-Tradition aufbauen! Bestimmt sogar!

Es gibt noch so viele Kinderschänder, deren Tun im allgemeinen Bewusstsein noch ganz schlimm unterrepräsentiert ist!

Ich könnte mit vorstellen, im Rahmen einer – natürlich ökologisch streng geprüften – Außenbereichserweiterungssatzung weitere Straßennamen in den Eslarner Katalog aufzunehmen, um die diesen Mangel beheben.

Eslarn: ein Gnadenhof für Miossbrauchstäter

Man könnte von der Georg-Zimmermann-Straße nach Westen hin etwa zur Monsignore-Paul-Mai-Straße gelangen, dessen theologische Brillanz oft seine harte Rechte vergessen ließ. Von da aus könnte man abzweigen in die Johann-Meier-Allee, der so lange von Kirche und Stadt in Ehren gehalten wurde, und der mittlerweile fast in Vergessenheit zu geraten droht, obwohl er brutaler herrschte als Vlad der Pfähler. Oder der Friedrich Zeitler! Kann ja nicht sein, dass dessen Popularität nur an der Klage eines alleine gelassenen Opfers hängt, das vom Bistum, taktisch geschickt, der jenseitigen Gerechtigkeit überlassen wird. Mein Gott! Herrgott! Das muss man doch Eslarn gönnen, dieser Menschen würdig zu gedenken!

Und es sind so viele. Ist es dem Pfarrer H. aus Garching an der Alz nicht zuwider, dass keiner seinen vollen Namen kennt? Eslarn kann das ändern. Das oberpfälzische Dorf wird der Gnadenhof für alle vergessenen Missbrauchstäter.

Womöglich wächst die Gemeinde so schnell, dass man erfahrene Regensburger Stadtentwickler zur Hilfe rufen muss. Man könnte dann da sowas wie das Marina oder das Dörnberg hinstellen. Effizient, urban, cool und mit einer catchy identity. „Das Päderast“, zum Beispiel.„"

Weil jeder wissen soll, wofür Eslarn steht. Zu immerhin 57 Prozent plus Nichtwähler.

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Kommentare (11)

  • Nocheinüberlebender

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    “die Kommunisten von Regensburg Digital” – ich habe euch (Regensburg Digital) wirklich zu Unrecht verdächtigt, ihr würdet nur ein Thema aufgreifen und es dann wieder fallen lassen (wie in meinem Fall durch die Vergewaltigung durch Johann Meier, den ich zur Anzeige brachte und einfach alles wieder fallen gelassen wurde) – nein, ihr legt immer wieder nach und das ist richtig so – macht bitte weiter, das macht Freude; ob Satire oder nicht, bitte weiter so! Ja, Meier ist ein bisschen in Vergessenheit geraten; Zimmermann, Zeitler und Meier müssen da in einem Atemzug genannt werden – zum Glück gebe ich meinen Klarnamen nicht preis, sonst droht mir womöglich ein Abmahnverfahren…

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  • SuLaSirena

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    Eine Friedrich-Zeitler-Straße gibt‘s schon, nämlich in Hirschau, beim Kaolinberg (nähe Amberg).

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  • Stefan Aigner

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    Das ist ein anderer Friedrich Zeitler.

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  • Mr. T.

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    Mit dem Namen Friedrich Zeitler, geboren in Mitterteich, muss man wirklich aufpassen. Da gab es den Pfarrer von Hirschau, geb. 1888, den Kinderschänder, geb. 1918, und den Unternehmer, geb. 1925. Bei allen Ehrungen und Nennungen muss man da genau differenzieren.

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  • Manfred van Hove

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    Mein Vorschlag: Man sollte ein Zusatzschild anbringen, auf dem dessen Lebensweg steht mit den Verfehlungen. Dann könnte das Strassenschild eine Mahnung sein.

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  • Luck

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    Also, jetzt mal wirklich, Martin Stein.

    Da gibt sich eine Person derart große Mühe und dann gilt er nur als Kinder-Missbraucher?
    War dieser Georg Zimmermann nicht vielmehr Gewalttäter, Seelenschänder und Kinder-Missbraucher im Kleide eines Priesters, Kirchenmusikers und. Diösesanmusikdirektor?

    Oh, jetzt fällt mir ein Sprichwort von Wilhelm Busch ein, das besagt, das Kleider Leute machen würden.
    Wenn das so ist, nehme ich alles wieder zurück.
    Ich Landei dachte, dass Taten und Handlungen Leute definieren würden.
    Den Hahn konnte man früher von den Hennen dadurch unterscheiden, dass er keine Eier legte, dafür aber krähte. Und in die Mauser kam er auch nicht…
    Aber wie das heute ist bei den vielen Geschlechtern?
    Wohl ziemlich divers, wenn ich mich nicht irre.

    Jetzt wieder etwas ernster gemeint:
    George Washinghton und seine Sklaven ist am Ende dann eine etwas andere Geschichte, als man so meint.
    Ich habe vor 3 US-Präsidenten Respekt: Washington, Roosevelt und Carter.
    Bei den anderen mir bekannten kämen meine Respekts-Kategorien in Unordnung, wenn ich mit Exemplaren dieser diese Liste verlängern würde. Das Podium der drei reicht.

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  • Günther Herzig

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    Langsam fange ich an Ihn zu mögen den Martin Stein, der sich so differenziert äußert, ohne darauf achten, wem er dabei gefällt. Respekt!

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  • Robert

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    Der möchtegern Bürgerschreck Stein versucht unter falscher Flagge (Toleranz) eine Glosse zum Thema sexueller Missbrauch und kritikabler gesellschaftlicher Umgang damit. Das konnte und kann gar nicht gut gehen.

    Mal abgesehen davon, dass ich bei Stein so gutwienie weiß, für wen oder warum er schreibt (außer für seine Fans und natürlich zur Selbsterhöhung) – Glosse zu Missbrauch, geht das überhaupt?

    Vor allem ist die Textsorte Glosse m.E. zum Scheitern verurteilt, wenn Adressat und Sprechort nicht geklärt ist. Stein hat diesbezüglich keine geklärten Verhältnisse. Er gibt nur den egozentrischen Bürgerschreck und haut wortgewandt in alle Richtungen und ohne journalistisches Ziel drauf. (dass er bei rd dafür Platz kriegt, wäre eine eigene Problematik)

    Stein hat , wie er selber sagt, auch von Eslarn keine Ahnung. Anders als die SZ-Autorin war er nicht vor Ort, hat nicht mit den Bürgern und Akteuren vor Ort (die ihn eh nicht lesen werden) gesprochen.

    Stein hat sich offensichtlich auch nicht mit den Tätern, wie Zimmermann oder Zeitler befasst. Er schlachtet stattdessen einfach die verlinkten rd-Rechechen schamlos aus. Ob Zimmermann Internatsdirektor oder Präfekt oder doch Diözesanmusikdirektor bei den Domspatzen war oder nicht, ob es letzteren überhaupt gab oder gibt. All das ist für den Möchtegern Bürgerschreck Stein und seine Tolerantel-Glosse egal. 

    Stein interessiert sich auch nicht für die von Missbrauch Betroffenen. “Opfer” sind bei ihm Leute, die gesellschaftlich nicht (mehr) existieren: alte Nazis, die in Steins Phantasie an alten Straßennamen festhalten.

    Betroffene kommen bei Stein nur als Gefickte vor, nicht als Überlebende. Nicht als Zeugen und verletzte Subjekte, die gehört werden wollen und sollen.

    Seinen Spaß zieht Stein aus seinen phonetischen  Vorstellung und Ergüssen, die er, ganz der Bürgerschreck, ins unermessliche überstrapaziert ; KINDERFICKER!

    Und natürlich aus Fachbegriffen und Wortgebilden, die zur Selbsterhöhung dienen mögen.

    Mein Fazit: Stein, beiblen Sie bei Verkaufs-Automaten und alkoholischen Getränken und ähnlichen Bereichen. Da haben sie was zu sagen und richten keinen Schaden unter Betroffenen und ihren Interessensvertretern an.

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  • Daniela

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    @Robert
    1. Januar 2025 um 17:57 | #

    Ach lieber Robert, Glosse: kurzer Kommentar, der sich satirischen Mittel bedient.

    Jedem, der sich länger mit dieser Thematik hier auf rd befasst hat, weiß wie er diese Glosse wertet.

    Ansonsten, lieber Martin Stein, nur nicht locker lassen, ich hatte beim Lesen das Gefühl, die verbale Klatsche , trifft genau die, die sich das verdient haben. Die ‘Tolerantel’ hat mal wieder ‘zu gebissen’.

    Ich werde ggü den Eslarner, ob nun am Ergebnis des Bürgerentscheids beteiligt oder nicht, mit meiner Toleranz sehr sparsam sein.

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  • Native

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    @Daniela 2. Januar 2025 um 08:09
    Ja, ja, Satire und Ironie erschließt sich leider nicht jedem.
    Französische Wissenschaftler sind dem Sinn von Humor auf die Spur gekommen. Die Ergebnisse könnten helfen, Autismus besser zu verstehen. Ironie ist in Literatur und Kunst ein besonders feines Stilmittel. Der Schöpfer des Werks will auf humoristische Weise auf eine Gegebenheit aufmerksam machen, und der Rezipient soll diese mit einem gewissen Schmunzeln oder Lachen auf den Lippen auffassen. Nicht immer erreicht Ironie den Zweck der Unterhaltung. Die wütenden Proteste der Muslime nach den Mohammed-Karikaturen sind der eindrückliche Beweis dafür. Ironie kann missverstanden werden. Wie kommt es dazu? Welche Mechanismen werden im Gehirn in Gang gesetzt? Der Sprachforscher und Philosoph Nicola Spotorno vom CNRS-Institut in Paris hat sich mit dieser Frage in einer Studie auseinandergesetzt. „Man könnte davon ausgehen, dass, wenn jemand die Bedeutung der Wörter und die grammatikalischen Regeln einer Sprache beherrscht, auch jeden Satz versteht. Dem ist aber nicht so.“ Ironie sei ein Beispiel dafür, wie Gesagtes und Gemeintes divergieren. Ironie versteht nur, wer Empathie hat.
    HAPPY NEW YEAR

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