Die Preisträger der Kurzfilmwoche
Auf der 22. Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg wurden Mittwoch Abend im Ostentorkino die sieben Gewinner der vier Wettbewerbe im Rahmen der feierlichen Preisverleihung bekannt gegeben. Folgende Kurzfilme wurden in den verschiedenen Kategorien ausgezeichnet:
Die hochkarätige Jury für den Internationalen Wettbewerb, bestehend aus Somar Jbawi, Mervi Junkkonen und Piotr Kardas vergab den Kurzfilmpreis des Bayrischen Rundfunks in Höhe von 5.000€ an den Kurzfilm „Over“ von Jörn Threlfall aus Großbritannien. Der Film erzähle eine wichtige Geschichte auf innovative, mutige und unerwartete Weise. Eine besondere Erwähnung fand der österreichische Kurzfilm „Trafo“ von Paul Horn, der ein Experiment mit den Emotionen und dem Gewissen der Zuschauer wagt. Die Jury der Jungen zeichnete innerhalb des Internationalen Wettbewerbs „Ritournelle“ von Camille de Leu aus Belgien mit dem Kurzfilmpreis der Stadt Regensburg, dotiert auf 1000€, aus. Dieser Film werde, so die Jury, unvergesslich aufgrund der hervorragenden schauspielerischen Leistung. Die aus dem Leben gegriffenen Dialoge führen den Betrachter auf einprägsame Art und Weise an ein Thema heran, das uns allen vertraut ist: an einem Wendepunkt im Leben zu stehen.
Im Deutschen Wettbewerb erklärten Katrin von Kap-herr, Jennifer Borrmann und Bernd-Günther Nahm den Beitrag „[Out of Fra]me“ von Sophie Linnenbaum zum Gewinner des BMW-Kurzfilmpreises in Höhe von 1500€.
Dieser Kurzfilm setzte sich wegen der Mehrdeutigkeit des filmischen Vokabulars, mit dem die Regisseurin auf sehr humorvolle und innovative Weise von gesellschaftlichen Phänomenen und Verwerfungen erzählt, gegen die 27 anderen Beiträge durch. Den Max-Bresele-Gedächtnispreis des Kartenhauskollektivs für ein politisch relevantes Werk in Höhe von 500€ konnte der Film „Krieg im Frieden“ von Luise Omar ergattern. Er setzt eine aktuelle Problematik auf sensible und künstlerisch innovative Weise mit unterschiedlichen Animationsästhetiken um. Eine lobenswerte Erwähnung sprach die Jury an Rita Bakacs „Tagelöhner Syndrom“ für ihren Einblick in die Arbeitswelt um vier Uhr früh aus. Besonders Bernd-Günther Nahm, der im Rahmen der Kurzfilmwoche bereits ein Sonderprogramm zu Dokumentarfilmen von Regisseurinnen kuratiert hat, freute sich über die starken Beiträge der weiblichen Filmemacher in diesem Jahr.
Der Förderpreis des FilmFernsehFonds Bayern, verliehen von Lena Stahl, Tobias Tempel und Martin Scheuring in Höhe von 1500€ geht an „Mars Closer“ von Annelie Boros und Vera Brückner. Die Jury lobt besonders das große Formbewusstsein und die klare Hand, mit der die Regisseurinnen den Zuschauer in den Bann ziehen. Eine lobende Erwähnung sprach die Jury dem Kurzfilms „Was wir tun, wenn wir alleine sind“ von Moritz Adlon und Felix Pflieger aus, welcher die intimen Leerstellen des Alltags auf eine eigenwillige Art und Weise einfängt.
Im Regionalfenster konnte Philipp Wagners „S’Lichtl“ den Mittelbayerische.de Regionalfensterpreis im Wert von 500€ ergattern. Der Preis wurde von Florian Scheuerer, Julia Knorr und Jürgen Böhm vergeben, die vor allem von der Qualität der Filme aus der Oberpfalz beeindruckt waren. Wegen des Gesamtniveaus sprachen sie zusätzlich lobende Worte an Severin Alexanderssons „Trauma“, Thomas Fesers „Kopf Stein Pflaster“ und Joscha Balthas „Modry 3000“ aus.
Insgesamt lockte die Internationale Kurzfilmwoche dieses Jahr wieder viele Besucher an – welche den für die Herzen der Fans wahrscheinlich wichtigsten Preis, den Kinokneipenpreis für den Publikumslieblingsfilm in Höhe von 333€ vergeben durften. Den sicherte sich der italienische Beitrag „Irregulars“ von Fabio Palmieri.
Die Preisträgerfilme und die Publikumslieblinge laufen noch bis Sonntag in der Filmgalerie. Karten gibt es unter karten@kurzfilmwoche.de.
Für einen weiteren Preis, welcher erst im Mai vergeben wird, können nach wie vor Projekte eingereicht werden: Der Miteinander Förderpreis der Volksbank und der Mittelbayrischen Zeitung soll dieses Jahr zum ersten Mal an ein Filmprojekt zur Unterstützung vergeben werden. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.kurzfilmwoche.de.
So bleibt den erfolgreichen Veranstaltern, die sich über ein durchweg gelungenes Festival freuen dürfen, nur noch zu sagen, dass es nächstes Jahr mit der 23. Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg rund um das Thema Stadt weitergehen wird. Trotzdem sollten alle Kurzfilmliebhaber Augen und Ohren offen halten, denn die Kurzfilmwoche hat auch 2016 einige Veranstaltungen, so z.B. im Rahmen des Jahresthemas der Stadt Regensburg, „Stadtgestaltung“ geplant. Infos immer auf Facebook oder unter www.kurzfilmwoche.de.
Wir gratulieren allen unseren Preisträgern und Preisträgerinnen!