Die peppigen Töpfe sind da: Regensburgs Bahnhofsvorplatz-Provisorium wird verschönert
Der Vorplatz des Regensburger Hauptbahnhofs soll ansehnlicher und angenehmer für Radler und Fußgänger gestaltet werden. Eine einspurige Freigabe für Busse ist für Mitte 2025 geplant. Die Durchfahrt für Autos bleibt untersagt.
Teuer sind sie nicht – die zehn Bäume, die vor kurzem auf dem Bahnhofsvorplatz aufgestellt wurden. Über das EU-Programm REACT gab es Fördergelder für die Tröge, damit muss die Stadt Regensburg nur die Kosten für die reine Bepflanzung und Paletten berappen, um die Tröge bei Beginn der weiteren Umbaumaßnahmen problemlos versetzen zu können – insgesamt 15.000 Euro.
Die Ankündigung von „poppigen Farben“ war wahrhaftig nicht zu viel versprochen und spaltet in sozialen Medien die Gemüter. Diese Tröge seien aber ohnehin nur „als temporäre Maßnahme anzusehen“, heißt es von der Stadt. Sie sollen später gegebenenfalls noch mit Holz verschalt werden und sind nur ein kleiner Baustein der im Mai 2023 versprochenen und im Dezember konkretisierten Aufhübschung des Bahnhofsvorplatzes, die nun zügig in Angriff genommen werden soll.
Das Provisorium soll schöner werden: 750.000 Euro plus Fahrradständer
Schätzungsweise 750.000 Euro wird die Stadt dafür ausgeben, plus 120.000 Euro für etwa 230 zusätzliche Fahrradstellplätze. Bei den Baumaßnahmen, die laut städtischer Pressestelle nach den Sommerferien beginnen, sollen unter anderem Bordsteine abgesenkt und neues Pflaster verlegt werden, um die Fläche für Radfahrer und Fußgänger angenehmer zu gestalten.
Nach Abschluss dieser Maßnahmen werde der Vorplatz wieder für den einspurigen Busverkehr freigegeben. Für Pkw bleibt die Durchfahrt am Hauptbahnhof weiter gesperrt – er kann aber so wie bisher jeweils von Osten und Westen angefahren werden.
Die Sperrung für den Durchgangsverkehr ist einer der zahlreichen Konfliktpunkte zwischen der CSU, die den durchgehenden Autoverkehr wieder erlauben möchte, und dem Rest der Koalition. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hat allerdings mehrfach bekräftigt, dass es bei der Sperrung für den motorisieren Individualverker bleiben werde.
Ursprüngliche Planung vorerst aus dem Investitionsprogramm gestrichen
Grund für das Hauptbahnhofsvorplatzprovisorium, das nun verschönert werden soll, ist, dass die weitere Umsetzung des endgültigen zentralen Busbahnhofs (ZOB) näher beim Hauptbahnhof von der Koalition (CSU, SPD, Freie Wähler, FDP, CSB) aus Kostengründen zumindest bis 2026 aus dem Investitionsprogramm gestrichen wurde. Von einer Verschiebung um „circa fünf Jahre“ ist offiziell die Rede.
Es gibt aber auch Stimmen im Stadtrat, die davon ausgehen, dass die Umsetzung des ZOB noch deutlich weiter in die Zukunft verschoben werden wird und die deshalb dem als Interims-ZOB konzipierten Busbahnhof auf dem Ernst-Reuter-Platz, kurz IZOB, eine deutlich längere Überlebensdauer bescheinigen. CSB-Stadtrat Christian Janele hatte zuletzt angemerkt, dass man doch das „I“ aus IZOB vorerst wohl streichen könne.
Gespräche übers Peterskirchlein
Von dieser Verschiebung ungewissen Zeitraums betroffen sind auch weitreichende Umgestaltungen des Bahnhofsumfelds inklusive Verkehrsberuhigung und Begrünung, die in einer aufwändigen Bürgerbeteiligung namens „kepleR+“ erarbeitet worden waren.
Mit einer Fertigstellung der Baumaßnahmen und der erneuten einspurigen Durchfahrt für Busse am Bahnhofsvorplatz rechnet die Stadt in der ersten Jahreshälfte 2025. Ob, wann und wie eine immer wieder geforderte und auch angekündigte Nutzung des Peterskirchleins beim Hauptbahnhof für kulturelle und soziale Zwecke erfolgen wird, ist bislang noch nicht klar. Man sei dazu mit der Mieterin (Katholische Kirche) im Gespräch, so die Stadt.
Richard Liebl
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solche Leute gehören sofort suspendiert
Tröster
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@Richard Liebl: Welche?
JS
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Ich denke eine Aufwertung des Platzes macht Sinn. Die Bäume wären tatsächlich mit Holzlammelen verschalt schöner. Beide Modelle kann man sich auch in Freising ansehen. Leider fahren auch heute schon viele PKW über den Platz. Evtl. könnte man eine dauerrote Ampel und Blitzer installieren mit dem Hinweisschild „Ampel schaltet nicht um, Durchfahrt nur für RVV und Berechtigte“ oder eine Schranke, die nur Linien-Busse durchlässt.
Lenzerl
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Für mich sind die Bäume in den peppigen Trögen ein super temporärer Hingucker, wenn auch für echte Schattenspender noch zu klein. Ich nutze den Weg per Rad täglich und bin über jede lebenswerte Veränderung froh. Absenkung der Bordsteine – hoffentlich! Sichtbarere Lenkung von Fußgängern und Radlern – bitte! Einspurige Durchfahrt für Busse – geht klar.
Wilfried Süß
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Ich kann die Tröge unter den Bäumen nur vom Foto her beurteilen. Demnach finde ich die unifarbenen Säcke gar nicht so abstoßend. Sie unterstreichen den provisorischen Charakter. Außerdem lassen sie erkennen, dass die Bäumchen jederzeit leicht ihren Standort wechseln könnten.
Sie mit einer Holzverkleidung zu “verschönern”, halte ich für bieder. Holz muss heutzutage zu oft herhalten, wenn etwas oberflächlich aufgemotzt werden soll. Nachdem der Bahnhofsvorplatz im urbanen Umfeld mit viel Alleegrün liegt, sollte man im Sinne der Technolgieoffenheit z. B. keramische Fliesen in Erwägung ziehen. Die wären für den Fall abwaschbar, wenn ab und zu ein Köter oder Nachtschwärmer dagegenpinkeln sollte. Bittet einfach den Friedl um eine Idee.
michinga
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Warum wird wieder Busdurchgangsverkehr gewährt?
ich fand das so wie es ist – ohne jeglichen motorisierten Verkehr – sehr gut! Da kann man mit Kind Laufrad fahren oder einfach verweilen ohne auf den sonst allgegenwärtigen sehr gefährlichen M(i)V Verkehr achten zu müssen.
Wie werden denn die Busse dann fahren? Nur Quer durch oder auch Richtung Maxstraße?