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Neuer Chef der Bayern-AfD hat ein Problem mit der Wahrheit

Die Lügen von Pöbel-Protschka

Stephan Protschka hat ein Problem mit der Wahrheit. Erst ließ uns der neue Bayern-Chef der AfD abmahnen, weil er einige Aussagen bei einem Wahlkampfauftritt in Regensburg nicht gemacht haben will. Beim Parteitag in Greding bekundet er nun, dass er das nicht nur gesagt habe, sondern einiges auch jederzeit wiederholen werde.

Neuer Bayern-Chef der AfD: Stephan Protschka. Foto: Archiv

Wer hätte das gedacht. Nur einen Tag, nachdem wir unser ausführliches Interview zu dem pöbelnden AfD-Politiker Stephan Protschka („Zecken“, „Abschaum“, „Neger“) veröffentlicht hatten, wurde der 43-Jährige beim Parteitag der Rechtsaußen-Partei in Greding mit knapper Mehrheit zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Seine zuvor noch geleugneten Aussagen bei einem Wahlkampfauftritt in Regensburg Ende August (unser Bericht) räumte der Bundestagsabgeordnete mit einem Hang zu völkischem Nationalismus und ohne größere Berührungsängste zu offenen Neonazis dabei nun auf Nachfrage einer Delegierten im Wesentlichen ein.

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„Ich sag ja auch Zigeunerschnitzel…“

Selbstverständlich habe er bei seinem Auftritt auf dem Dultplatz „Neger“ gesagt. Das sei ja nicht verboten und er sage ja auch „Zigeunerschnitzel“, so Protschka unter dem Gejohle der Anwesenden. Außerdem, so Protschka weiter:

„Und ja, eine Presse wie das regensburg-digital oder wie das heißt, das finanziert wird von der Antifa, die empfind ich wirklich als Abschaum. Da schäm ich mich nicht dafür und das werde ich auch weiterhin öffentlich sagen.“

Pöbel-Protschka will nicht Pöbel-Protschka heißen

Damit konterkariert Protschka zum einen einen Kommentar, den er auf unserer Facebook-Seite abgegeben hat (mehr darüber). Zum anderen fällt er damit auch seiner Deggendorfer Rechtsanwältin in den Rücken. Diese hatte bereits in einem Schreiben Mitte September mehrere Unterlassungen von uns gefordert. Unter anderem lässt der Mamminger in dem Anwaltsschreiben behaupten, er habe bei seinem Wahlkampfauftritt in Regensburg (den wir auf Band haben) weder die Begriffe „Neger“ noch „Abschaum“ (mit Blick auf anwesende Journalisten) noch „Zecken“ verwendet. Außerdem möchte der neue Bayern-Chef der AfD „nicht als „Pöbel-Protschka“ bezeichnet werden.

Wir haben sämtliche Forderungen bereits Mitte September über unseren Rechtsanwalt Nils Pütz zurückgewiesen. „Die Aussagen in dem Anwaltsschreiben sind offensichtlich unwahr“, so Pütz. „Herr Protschka hat sämtliche angegriffenen Zitate selbstverständlich so geäußert und das können wir auch belegen.“ Doch auch bei einem Zivilprozess gelte Wahrheitspflicht. „Es wäre rechtlich sehr problematisch, wenn das in einem offiziellen Gerichtsverfahren wiederholt werden würde.“ Seitdem haben wir von dieser Anwältin auch nichts mehr gehört.

„Brunzfaklbled“?

Protschka weiß entweder gar nicht mehr, was er in Regensburg überhaupt gesagt hat (was wir nicht annehmen) oder er lässt seine Rechtsanwältin bewusst und nachweisbar lügen (wovon wir ausgehen). Ein solches Verhalten ist, um mit Protschka zu sprechen, „brunzfaklbled“ (Übersetzung in etwa: „saublöd“).

Die Delegierte, die Protschka beim Parteitag unter Buh-Rufen mit seinen Aussagen in Regensburg konfrontiert hat, war sich sicher: „Von so jemanden will ich nicht vertreten werden.“ 51,3 Prozent der dort Anwesenden waren anderer Meinung und wählten den Mamminger Mammler zum neuen Landeschef der Partei. Da darf man sich, um erneut Protschka zu zitieren, schon fragen, ob denen jemand „ins Hirn geschissen“ hat.

P.S.: Auch wenn „die Antifa“ uns nicht finanziert, sähen wir einer juristischen Auseinandersetzung mit Herrn Protschka sehr gelassen entgegen.

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Kommentare (4)

  • Mr. T.

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    Sagen wir mal so: den 51,3 % haben sie halt noch viel mehr ins Hirn geschissen wie den restlichen Parteimitgliedern und deren Wählern

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  • joey

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    gute Fahrt in die Bedeutungslosigkeit im Westen. Wie lange man sich im Osten halten kann, wird spannend, die NPD konnte es nicht lange.
    Die zunehmend vulgäre AfD hat sich die Mittelschicht verbaut und damit die Prozente gedeckelt.

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  • Heiter_Weiter

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    Pöbel-Protschka gibt sich alle Mühe, zu bestätigen, was vielen aufmerksamen Mitbürger*innen schon lange klar sein dürfte:
    Wer einer menschenfeindlichen rechten Ideologie anhängt, ist entweder DUMM oder SKRUPELLOS, häufig auch beides gleichzeitig !

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  • Piedro

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    Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Bernd Höcke Gymnasiallehrer ist! Das relativiert doch alles.

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Kommentare sind deaktiviert

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