Die CSB implodiert
Eine Splitterpartei zersplittert: In der CSB gibt es einen Ausschlussantrag gegen OB-Kandidat Christian Janele. Unterdessen spaltet sich die Stadtratsfraktion.
Es war einmal ein kleiner Verein, der auszog, die CSU das Fürchten zu lehren. Als der böse König Hans dereinst die braune Keule gegen unbotmäßige Parteifreunde schwang, sammelten sich die Verstoßenen, Unzufriedenen und Vergrämten in der CSB, um einen „neuen politischen Stil“ zu entwickeln. Mit „neuen“ und „unverbrauchten“ Kandidaten, mit „einer bunten Mischung“ und mit „Regensburg im Herzen“ wollte man es in diesem Jahr packen und die Macht der bösen CSU brechen. Lustige Bommelmützen zog man sich über, einen Kandidaten, der Milch und Honig versprach setze man an die Spitze und einen Altvorderen unter den Stadträten holte man sich auf die Liste, um des Wählers Herz zu gewinnen. Doch jener, der Wähler, verschmähte alles Werben. Einzig Eberhard Dünninger, der, was die Dauer der Mitgliedschaft anbelangt, jüngste CSBler schaffte es in den Stadtrat. Und unter den Zurückgebliebenen ist nun nicht nur das Heulen und Zähneknirschen, sondern auch das Hauen und Stechen ausgebrochen.
„Ich bin beeindruckt, wie man sich in so schneller Zeit so gründlich zerstreiten kann“, sagt Dr. Gero Kollmer. „Das schlägt selbst die Leistungen der Regensburger CSU zu deren besten Zeiten.“ Vom fernen Frankfurt aus beobachtet der einstige Gründer der CSU-Abspaltung CSB, wie sich seine Vereinskollegen zunehmend der Lächerlichkeit preisgeben. Austreten will er nicht. Aber es dürfte ihn schon ein wenig schmerzen, was da gerade vor sich geht.
Neuster Akt im Christlichsozialen Bürger-Theater: ein Ausschlussantrag gegen OB-Kandidat Christian Janele. Weil dieser Spendenzusagen nicht eingehalten und Wahlkampf nur in eigener (Familien)sache gemacht habe, soll er gehen, beantragt Tom Oberberger.
Äh…Oberberger? Moment. Der Assistent der CSB-Stadtratsfraktion war eigentlich letzte Woche aus der CSB ausgetreten. Allerdings, darauf legt er Wert, erst zum Ende des Geschäftsjahres. Insofern ist so ein Ausschlussantrag schon noch drin.
Was dagegen nicht mehr drin ist, ist der Posten des Fraktionsassistenten für Oberberger. Dies vermiest ihm Rudi Prösl. Der ist erst vor einigen Monaten für Gero Kollmer in den Stadtrat nachgerückt und hat so (zusammen mit Ex-ÖDPler Dünninger und Ex-CSUlerin Martina Dräxlmaier) zum Fraktionsstatus der CSB beigetragen. Jetzt hat er gegenüber der Stadt Regensburg seinen Austritt aus der Fraktion, offenbar aber nicht aus der Partei, erklärt. Damit gibt es keine CSB-Fraktion mehr, deshalb auch keinen Fraktionsassistenten mit entsprechender Vergütung. Ebenso fällt im April auch das Salär für die Fraktionsvorsitzende Martina Dräxlmeier weg. Ätsch, mag sich Prösl da gedacht haben.
Für die Sitzung des Verwaltungsausschusses hat OB Hans Schaidinger heute eine Nachtragstagesordnung verschickt, um für den letzten Monat der laufenden Stadtratsperiode noch die Sitze in den Ausschüssen neu zu ordnen.
Damit gibt es ab kommender Woche zwei CSB-Lager im Stadtrat. Auf der einen Seite Prösl, auf der anderen Eberhard Dünninger und Martina Dräxlmaier. Dräxlmaier, äh, Moment…die ist ja letzte Woche ebenfalls aus der CSB ausgetreten – unter anderem wegen Prösl. Also gibt es Dräxlmaier (Ex-CSB), Prösl (Noch-CSB) und Dünninger (Ex-ÖDP, Neu-CSB).
Abseits von den Schalthebeln der Macht im Stadtrat verfügt der Verein derzeit nur noch über Rumpfstrukturen. Vom Vorstand sind neben Oberberger und Dräxlmaier auch der Vorsitzende André Schreiber und Kassier Rudolf Schmitzer zurückgetreten – inklusive Austritt aus dem Verein, ob mit sofortiger Wirkung oder erst zum Ende des Geschäftsjahres werden die Gremien klären müssen. Interimsvorsitzender der so zersplitterten Splitterpartei dürfte derzeit Rudi Prösl sein. Wenn er nicht auch austritt. Oder rausfliegt. Von ihm will die CSB nämlich noch irgendwelche Wahlkampfgelder.
Die letzte Hoffnung, um die CSB in den kommenden sechs Jahren wieder zu alter Stärke zurückzuführen, ruhen damit auf den Schultern von Eberhard Dünninger, dem man nur gutes Durchhaltevermögen wünschen kann. Im Hintergrund lauert nämlich schon Nachrücker Christian Janele, ob CSB oder Nicht-CSB wird sich zeigen, wenn sich der Schlachtennebel verzogen hat.
Franz
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vielen Dank für das Update. Ich hab mich köstlich amüsiert.
dido
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Die heißen noch CSB? Ich dachte, die hätten sich bereits in “Christian-Janeles-Bürgerpartei” (CJB) umbenannt. Okay, war ein böser Scherz.
Wenn die jetzt den Janele rausschmeißen wollen, scheint es doch der ein oder andere kapiert zu haben und es besteht zumindest die Hoffung, dass den Regensburgern ein Stadtrat Janele erspart bleibt.
H. Müller
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Eine frohe Botschaft.*
(*Dieser Zipfelmützenverein löst sich kurz nach den Wahlen auf.)
Zigarrenpaffer
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Dido
Janele bleibt uns dann erspart, wenn Prof. Dünninger lange genug durchhält, weil es nicht darauf ankommt in welcher Partei der Janele zum Zeitpunkt X ggf. wäre sondern nur darauf auf welcher Lister er bei der Wahl stand und es ist Fakt, dass Janele erster Nachrücker der Liste CSB ist.
Also:
Gott erhalte uns unser schönes Bayerland und die Gesundheit von Eberhard Dünninger, mindestens bis 2020
Martin Draxlhuber
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Was für eine schöne Politikposse !
Einen anderen Politikstil wollte der Immobiliengutmensch einführen – hahaha das hat er gemacht!! Der Erfolg bei den CSB ist überwältigend!
Zum Glück ist der Wähler nicht blöd und hat ihm das Ergebnis verpasst was er trotz großen Werbeaufwendungen und Versprechungen verdient hat, nämlich stolze 0,8 % – bravo, da ware für in sechs Jahren noch Luft nach oben ;-)
Aber das liegt bestimmt nicht am so tollen Kandidaten – irgend etwas anderes muss natürlich daran schuld sein, vielleicht die Krim-Krise, NSA, CSU, Schaidinger, Wolli? Er selbst natürlich nicht, nein.
Kann es sein, dass sich die Streithanseln von der CSU größtenteils bei den CSB wiederfunden haben und jetzt dort ihrem alten Hobby nachgehen?
Hoffentlich ist noch jemand bei dem Haufen (CSB) damit der Rauswurf auch durchgeführt werden kann.
SPD-Mitglied
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Mir ist schleierhaft, wie ein Dr. Dünninger dazu beitragen
konnte, diesen Haufen salonfähig zu machen.
blauäugig
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Herrlich.
Ich habe den Überlick verloren. Wer kann denn noch über den Ausschluss-Antrag beschließen?
Capital-Soziale-Union
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SPD-Mitglied 26.03.2014, 09:21h
“Diesen Haufen salonfähig zu machen” war bereits Dünningers Beitrag in Sachen ÖDP: ohne ihn wäre diese rechts blinkende nach links abbiegende Lehrer-Ökogurkentruppe aus der Öffentlichen-Dienst-Partei auch nicht so weit gekommen; glücklicherweise hat Dünningers Rückgrat in Sachen seiner persönlichen Meinung und Haltung zum “BVP-NSDAP-CSU-Bürger- /Oberbürgermeister” Hans Herrmann ihn aus dem Kreise jener Lemuren – im E. Jüngerschen Sinne – hinauskatapultiert.
Andreas
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Wünsche Eberhard Dünninger gute Gesundheit.
Wahlwerbung „mit Erinnerungswert“ » Regensburg Digital
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[…] kleines Wiedersehen ehemals gemeinsamer Kämpfer für die CSB-Sache. Der frühere Vorsitzende und mittlerweile ausgetretene André Schreiber ist geladen. Kurzzeit-CSB-Stadtrat Rudi Prösl hat Janele als spontanen Überraschungszeugen […]