DGB-Jugend gedenkt der Opfer von Auschwitz
PM des DGB Regensburg
„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube sie begründen zu müssen noch zu sollen. Ich kann nicht verstehen, dass man mit ihr bis heute so wenig sich abgegeben hat. Sie zu begründen hätte etwas Ungeheuerliches angesichts des Ungeheuerlichen, das sich zutrug.“ (Theodor Adorno)
20 Jugendliche der DGB-Jugendaus Regensburg und der Oberpfalz erinnern in Auschwitz an die Taten durch das nationalsozialistische Deutschland. Ihre Forderung ist, dass Auschwitz nie wieder sei!
„Dass Auschwitz nie wieder sei!“ war die zentrale Botschaft eines großen Bündnisses aus gewerk-schaftlichen, politischen und kirchlichen Jugendverbänden, die anlässlich des 70. Jahrestages der Be-freiung des Konzentrationslagers Auschwitz nach Polen reisten. An der fünftägigen Bildungsreise mit 1.000 jungen Menschen aus internationalen Verbänden nach Auschwitz und Krakau nahmen von 17. bis 21. Juni auch 20 Jugendliche der DGB-Jugend Oberpfalz teil.
Zwei Busse fuhren die 800 Kilometer lange Strecke von Regensburg über Schwandorf nach Krakau, wo die Gewerkschaftsjugendlichen in einem Hostel untergebracht waren. Auf dem Programm der fünftägigen Gedenkstättenfahrt standen die Besichtigung des jüdischen Viertels in Krakau sowie des Museums „Schindlers Fabrik“. Den Mittelpunkt stellten aber der Besuch von Auschwitz I (Stammla-ger) und Auschwitz II (Birkenau) dar.
Das Konzentrationslager Auschwitz war das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten im Drit-ten Reich. Die industrielle Vernichtung von Millionen von Menschen in Auschwitz ist für die ganze Welt zum Symbol für die nationalsozialistischen Gräueltaten geworden. „Als wir durch das Tor von Birkenau gingen und ich das wahre Ausmaß des KZ sehen konnte, fühlte ich mich wie erschlagen“, sagt Tobi (17), einer der Teilnehmer. Auch Korbi (23) pflichtet bei: „Jetzt begreife ich ein bisschen mehr die Grausamkeit dieses Verbrechens.“ Die Dimensionen dieser unfassbaren Zahl von Morden könne er sich aber immer noch nicht so richtig vorstellen.
Die Jugendlichen zeigten sich tief berührt von den Erlebnissen und Erfahrungen während der Ge-denkstättenfahrt. Besonders bei der zentrale Gedenkzeremonie in Auschwitz-Birkenau, an der alle am Bündnis beteiligten Organisationen an die unvorstellbaren Taten des NS erinnerten, wurden die Teilnehmenden von ihren Gefühlen überwältigt. „Die Atmosphäre bei der Gedenkfeier war einzigar-tig bewegend und die Masse der Menschen, die alle über das Gleiche trauern, riss einen mit, sodass die Tränen in die Augen schossen“, erzählt Einar-Manuel, ein 17-jähriger Auszubildender aus Maxhütte-Haidhof.
Am letzten Tag hatten die Jugendlichen überdies die Gelegenheit in einer Schule in Oświęcim an ver-schiedenen Workshops zu Themen wie „Frauen im Nationalsozialismus“, „Jüdische Rache“ oder „Ju-gendwiderstand“ teilzunehmen. Das für viele der Teilnehmenden bedeutendste Gespräch bot sich mit der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano. Die 93-jährige Zeitzeugin berichtete eindrucksvoll von ihren schrecklichen Erlebnissen im Konzentrationslager: „Ihr tragt keine Schuld für das was pas-siert ist, aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nicht wissen wollt, was war“. Mit ihren Worten be-rührt sie die Herzen der jungen Menschen.
Es liegt in der Verantwortung der heutigen Generationen, die Erinnerungen Tag für Tag wach zu hal-ten und nie zu vergessen. „Das schiere Ausmaß hat mich überwältigt und erschreckt. Natürlich kann das die Grausamkeit nicht abbilden, aber der Besuch hat mir noch mehr klar gemacht, dass so was nie wieder passieren darf“, sagt der Amberger Student Daniel (26). Die Gewerkschaftsjugend steht
für eine antifaschistische Gesellschaft ein, für die es immer wieder zu kämpfen gilt. Es muss der Auf-trag an alle jungen und alten Menschen auf der ganzen Welt sein, dass Auschwitz als ein Orte an dem so viele Menschen systematisch ermordet wurden, nie wieder passieren darf. Die DGB-Jugendsekre-tärin der Oberpfalz, Katja Ertl, betont: „Wir müssen wachsam sein gegenüber rassistischen und anti-semitischen Äußerungen. Das bedeutet auch, antifaschistisches Engagement gegen jegliche Formen der Diskriminierung zu zeigen und aufzustehen für eine solidarische und gerec