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Donnerstag: Zum Walk of Fame des Mittelalters

Auf den Grabplatten im Kreuzgang findet sich die mittelalterliche Prominenz Seit an Seit. Foto: Julia KnorrEr war adelig, einflussreich und wohlhabend. Ulrich stammte aus der mächtigen Patrizierfamilie der Auer, die ihren Stadtsitz am Römling hatte, und übte wichtige kirchliche Ämter in der bischöflichen Verwaltung aus. Für seinen Begräbnisort im Dom stiftete er noch zu Lebzeiten eine Altarkapelle und ein Glasfenster im Hauptchor, die ihn ein Vermögen kosteten. Auf seiner Grabplatte, die sich im Domkreuzgang befindet und bis heute an ihn erinnert, ist er als gutaussehender junger Mann dargestellt. Er starb im Jahr 1326. Dies ist nur ein Beispiel für den reichen Bestand an Inschriftendenkmälern in Dom und Domkreuzgang, der wahrlich das Prädikat Weltkulturerbe verdient. Ein Gang durch die Mittelhalle des Domkreuzgangs wirkt wie ein Walk of Fame der Regensburger Prominenz des Mittelalters. Hier versammelt sich der Stadtadel wie die Gravenreuther, Tundorfer, Zandt und Woller und die Adelsgeschlechter aus dem Umland neben den hohen geistlichen Würdenträgern. Sie alle legen Zeugnis ab von der Bedeutung und Macht der Reichsstadt Regensburg im Mittelalter. Regensburg gilt als die an Inschriften reichste Stadt Deutschlands. Von den ca. 6.000 Inschriften, die in Regensburg zu finden sind, wurden bislang 500 erforscht und dokumentiert. Ulrich von Aue: Jung, schön, bischöflicher Verwalter. Foto: AignerDer Löwenanteil davon – 355 Inschriften – findet sich in dem nun vorliegenden Band zum Regensburger Dom, an dem Walburga Knorr und werner Mayer insgesamt fünf Jahre lang gearbeitet haben. Dabei ist das noch nicht einmal die Hälfte der etwa 800 Inschriftendenkmäler (Grabplatten, Epitaphien, Wandmalereien und liturgische Geräte), die in Dom und Domkreuzgang, teils in bester Qualität, erhalten sind. Am Donnerstag, 27. November, 17 Uhr, wird der erste Band zu den Inschriften im Regensburger Dom ebendort, im Kreuzgang, präsentiert. Die Publikation bietet erstmals mit den Abschriften, Übersetzungen und detaillierten Beschreibungen nicht nur Historikern, sondern auch interessierten Laien Zugang zu diesen außergewöhnlichen Zeugen der Vergangenheit. Ein zweiter Band über die Inschriften ab 1500 befindet sich bereits in Bearbeitung und soll dann die epigraphischen Forschungen am Dom abschließen. Die Inschriften der Stadt Regensburg II. Der Dom St. Peter (1. Teil bis 1500) Gesammelt und bearbeitet von Walburga Knorr und Werner Mayer unter Mitarbeit von Achim Hubel, Volker Liedke und Susanne Näßl Dr. Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden

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