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Viertelfeste

Der Kultursommer zieht in die Stadtteile

Über 600.000 Euro Fördergelder fließen in diesem Jahr in die Veranstaltungen des „Kultursommers Regensburg“. Jetzt, im Herbst, sind zunehmend auch die einzelnen Stadtteile an der Reihe.

Der Zuspruch stimmt: Stadtteilfest am vergangenen Wochenende am Brandlberg. Foto: Hoffmeister

Der Sommer ist seit einer Woche vorbei, doch der „Kultursommer Regensburg“ geht noch geraume Zeit weiter. Ein Blick zurück. 500.000 Euro hat die Stadt Regensburg aus einem entsprechenden Förderprogramm des Bundes erhalten, um – so heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung der Kulturstiftung des Bundes – „insbesondere freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern, den Freien Szenen, lokalen Kulturakteuren und Bündnissen sowie der ansässigen Kultur- und Veranstaltungsbranche“ unter die Arme zu greifen und zu einer „kulturellen Wiederbelebung“ in den Kommunen beizutragen. Regensburg ist eine von 63 Städten und 54 Landkreisen, die Geld aus dem 30,5 Millionen Euro schweren Fördertopf erhalten haben. Der Stadtrat hat zusätzlich zu der halben Million vom Bund weitere 130.000 Euro bewilligt.

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Die Bum Bum Band bei ihrem Auftritt am Westhafen. Foto: Bothner

Insgesamt haben nach Auskunft des Kulturreferats bislang über 60 Veranstaltungen mit fast 400 Akteurinnen und Akteuren stattgefunden. Konzerte, Lesungen und Ausstellungen, Poetry Slams und Tanzveranstaltungen. Die Spielstätten reichen von Thon-Dittmer-Palais bis zum Westbad und von der Seidenplantage bis zur Prinz-Leopold-Kaserne.

Am vergangenen Wochenende fand am Brandlberg und im Westhafen zwei von mehreren Stadtteilfesten statt, die nun noch bis in den Oktober hinein Kunst und Kultur auch raus aus der Altstadt in die einzelnen Stadtviertel bringen sollen. Dabei arbeiten das Kulturreferat und die damit beauftragte HTW GmbH vor allem mit Vereinen und Initiativen vor Ort zusammen, die im Vorfeld Interesse an einer Kultursommer-Veranstaltung angemeldet hatten. Bereits in der Vorwoche wurde in Schwabelweis gefeiert – zusammen mit dem dortigen Sportverein.

Im Westhafen, genauer gesagt im Auweg, öffneten am Samstag Handwerker, Künstler und Firmen ihre Tore für Besucherinnen und Besucher – Steinmetz, Bildhauer, Gitarrenwerkstatt oder Schreiner. Der dortige Fitnessclub bot kostenlose Probetrainings an, im Hackspace des binary kitchen e.V. konnten sich Kinder bei Lötkursen oder am 3D-Drucker von Planraum e.V. versuchen. Daneben gab es Bühnenprogramm, beispielsweise mit der Bum Bum Band. Weitere Stadtteilfeste sind in Planung. Bereits fix sind die Termine für den Galgenberg am kommenden Donnerstag und in Stadtamhof am übernächsten Wochenende.

Löten in der binary kitchen am Auweg. Foto: Hoffmeister

Nicht alles läuft rund angesichts dieser Masse an Veranstaltungen. Die Auftaktveranstaltung des Kultursommers an der Seidenplantage beispielsweise wurde so kurzfristig angesetzt, dass viele davon überhaupt nichts mitbekamen. Es war nicht die einzige Veranstaltung, die vergleichsweise kurzfristig veröffentlicht wurde. Ein Fest mit Kurzfilmprogramm im „Königreich Samuelien“, der Wagenburg am Ostbahnhof, das für den 3. September geplant war, wurde am Veranstaltungstag abgesagt. Nach Informationen unserer Redaktion verweigerte die Stadt der Veranstaltung kurzfristig die Genehmigung. Es soll dem Vernehmen nach aber nachgeholt werden. Generell kommen die Stadtteilfeste unter dem sommerlichen Label auch reichlich spät – es ist wohl eher ein Kulturherbst.

Insgesamt aber stößt vor allem dieses Konzept auf Begeisterung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der einzelnen Stadtviertel. „Wir wollen dieses Fest auf alle Fälle wiederholen. Das steht fest“, sagt beispielsweise Sebastian Endemann, Firmeninhaber am Auweg. Ähnliches hört man auch von Stefan Mittlmeier, Vorstand des BSC am Brandlberg und Mitgliedern des SV Schwabelweis. Insofern ist es durchaus möglich, dass aus dieser mit Fördergeldern angestoßenen Initiative auch etwas langfristiges entstehen kann.

Alle 18 Stadtteile, so viel steht fest, wird man zumindest in diesem Jahr nicht mehr mit eigenen Festen bespielen können. Doch zumindest soll es an einem gemeinsamen Termin, dem 24. Oktober, „ganz persönliche und individuelle“ Stadtführungen geben. Nun suchen die Veranstalter des Kultursommers für jeden Stadtteil eine Personen, die Interessierten ihr Viertel näherbringen wollen. „Es geht dabei nicht zwangsläufig um Denkmäler und Historisches, sondern genauso um die kleinen Besonderheiten in dem jeweiligen Areal“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Die Führung wird vergütet. Mehr Infos dazu so wie alle Veranstaltungen des Regensburger Kultursommers gibt es hier.

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