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Der Intendant im Container

Wenn das Haus nicht groß genug ist für zwei Intendanten, was macht man da? Genau. Man lagert einen der beiden aus. Und zwar in einen Container. „Wer wird im Container eingesperrt? Der Intendant? Der alte oder der neue?“  Bei der städtischen Pressestelle ist man noch etwas verwirrt angesichts der Ankündigung, dass ab Donnerstag ein Wellblech-Container vor dem Regensburger Stadttheater stehen wird. Container? Theater? Da war doch mal was… im Gegensatz allerdings zu der berüchtigten Container-Aktion vor dem Wiener Burgtheater, als das enfant terrible der Theaterszene Christoph Schlingensief Asylbewerber um ihren Aufenthaltstitel kämpfen ließ und die Wiener Bevölkerung zum rausvoten aufrief, sitzt hier jemand ganz anderes im Container. Nämlich der designierte Intendant Jens Neundorff von Enzberg. Und der, wie wir alle wissen, ist per Vertrag auf die nächsten paar Jahre an Regensburg – und damit an uns – gebunden. Gegenseitiges Rausvoten unmöglich. Er und sein Team scheinen der Regensburger Provinz jedoch aufgeschlossen gegenüberzustehen und stellen sich ab dem 6. Mai täglich in wechselnder Besatzung den neugierigen Blicken und Fragen des Fußvolks. Nicht zufällig wird hier am Dulteröffnungswochenende ein Kontrastprogramm gefahren – wo auf dem Dultplatz die Jagd nach Wildbieslern wieder losgeht und sich die Landjugend mit Bier bei Laune hält, geht es im Kulturcontainer um Begegnung, und man darf wohl sagen um die proaktive Bekämpfung des Kulturschocks: Immerhin kommt niemand von Neundorffs neuer Riege aus Bayern (Franken zählt nicht). Unter dem Motto der neuen Spielzeit „Ankommen“ steht der Theatercontainer mit seinen prominenten Insassen ab Donnerstag bis zum 16. Mai auf dem Bismarckplatz. Wer sich jeweils im Container befindet, kann man dem Aushang vor Ort kurzfristig entnehmen, oder man sieht auf der Facebook-Seite des Theaters Regensburg nach (die hoffentlich beginnend mit dieser Aktion ein Update als lebendiger Kommunikationskanal erhalten wird). Soweit wir wissen, ist Füttern nicht verboten. Brot und Spiele eben. Lasst die neue Spielzeit beginnen!

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Kommentare (3)

  • Kultur-Gegenpäpstin

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    Lieber Herr Auburger,
    Kunst und Container ist in Regensburg schon ein alter Hut. Vor nicht einmal sechs Jahren standen derer acht am Haidplatz und in jedem wurde (mehr oder minder gute) Kunst gezeigt. Ich findes es mutig vom Neuen, sich so der Bevölkerung vorzustellen und zu stellen. Dass (kaum) Bayern unter den neuen sind, ja mei. Wer gutes Theater macht, kann herkommen wo er/sie will. Komödienstadl hat der alte Intendant eh genug geboten.

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  • Jürgen Huber

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    Die Container-Ausstellung am Haidplatz in Zusammenarbeit von VHS und KunstvereinGRAZ dürfte eine der bestbesuchten Ausstellungen ever in Regensburg gewesen sein. Freier Eintritt, keine Zutrittsschwellen, mitten in R. und provokante und/oder innovative Positionen junger ostbayerischer und osteuropäischer KünstlerInnen zum Thema MOBILITÄT. Denn das ist der Container: Das Mobilisierungsmittel No. 1. Mit allen bekannten Auswirkungen (Globalisierung etc.).

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  • Radlertölpel

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    Container, Container, Container:
    …und diese beiden Organisationen arbeiteten auch mit Containern:Pro Christ Mobil: “Zweifeln und Staunen” und das Urban Research Institute: , das 2011 das Fucking Space Symposium organisierte. ( http://fucking-space.org/programm.html )

    Die gesamte R Altstadt ist doch gegen Kunst imprägmiert.
    Was um Gottes Willen, will man da?
    ( Es gibt doch noch sooooooo viele andere interesante Orte…. )

    In Burgweinting habe ich in Zusammenarbeit mit der Gruppe Lebenspferd in Anlehnung an eine Projektüberschrift von Gert Schäl das Projekt “Kunstbauhütte Brgwntng” entworfen, auch mit nem Container:( http://jakob-friedl.de/?p=2234 )
    Leider bliebs bei der Idee.

    Trotz intensiver Vorbereitung blieb es ebenso nur eine Idee, das Stadt-Theater am Europabrunnendeckel zu präsentieren:( http://europabrunnendeckel.de/?p=930#theater )

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