Der Donaumarkt kommt zurück
Vor fast zehn Jahren zog der samstägliche Wochenmarkt vom Donaumarkt auf den Kornmarkt um. Ab dem 18. März soll es dort nun wieder einen Markt geben – jeden Freitag.
„Diesem Markt wird keine lange Zukunft mehr bestimmt sein. Denn wo wir hier stehen, wird in drei bis fünf Jahren die Auffahrt zur neuen Donaubrücke, die wir jetzt zur Zeit noch Hengstenbergbrücke nennen, gebaut sein. Und dann werden wir mit diesem Markt anderswo hin ausweichen müssen.“
Es war eine grandiose Fehleinschätzung, die ein Regensburger Stadtdirektor 1962, auf dem Donaumarkt stehend, beim Bayerischen Fernsehen zu Protokoll gab. Die großspurigen Verkehrspläne, zu deren Behuf sich die Stadt Regensburg das Jahrhunderte alte Viertel zum Schnäppchenpreis einverleibt und die verbliebenen Gebäude abgebrochen hatte, scheiterten. Und so blieb nicht nur der größte Parkplatz in der Regensburger Innenstadt, sondern auch der Wochenmarkt am Donaumarkt weitere 50 Jahre erhalten.
Ab 18. März: Jeden Freitag Markttag
Im Herbst 2012, nach diversen gescheiterten Versuchen der Stadtspitze, dort ein Kongresszentrum zu errichten, dubiosen Grundstücksgeschäften und regelmäßigen Bürgerentscheiden (mehr dazu in einer Recherche aus dem Jahr 2010) war es dann so weit: Der samstägliche Markt musste dem Bau des „Museums der Bayerischen Geschichte“ weichen, und fand auf dem Kornmarkt eine neue Heimat. Und dort scheinen sowohl Beschicker wie auch Kunden zufrieden zu sein. Aus der Übergangs- wurde eine Dauerlösung. Pläne, irgendwann einmal auf den angestammten Platz zurückzukehren, wurden nicht weiterverfolgt.
Doch nun wird es, ab dem 18. März, doch wieder ein regelmäßiges Marktgeschehen auf dem Platz vor dem Museumsbau geben. Ab dann soll dort jeden Freitag, das ganze Jahr über, ein Bio-Markt stattfinden. Mit Marktständen von Bauern aus der Oberpfalz, mit Streetfood und Getränken – und auch mit Kulturprogramm.
Der Regensburger Daniel Frost hat aus dem Lockdown eine Tugend gemacht und eine Idee, die ihm schon lange „im Kopf herumgegeistert ist“, in Angriff genommen, Beschicker für den Markt gesammelt, ausschließlich Bio, und sich um die notwendigen Genehmigungen gekümmert. Er ist sich sicher: „Es gibt Bedarf für einen solchen Markt.“ Gerade in der „Biostadt“ und der anerkannten Öko-Modellregion Regensburg.
„Da ist genügend Nachfrage für zwei Märkte.“
Frost hat lange in der Gastronomie gearbeitet, unter anderem im Orkan. Er weiß aus eigener Erfahrung, was gute Zutaten wert sind und hat deshalb auch Kontakte zu Erzeugern von Gemüse, Fleisch und Milchprodukten.
Als Konkurrenz zum Kornmarkt sieht der 50-Jährige das neue Angebot dabei nicht. „Da ist genügend Nachfrage für zwei Märkte.“ Und das Geschehen am Donaumarkt sehe auch etwas anders aus als der Markt am Kornmarkt. Abgesehen davon, dass hier ausschließlich Bio-Erzeuger ihre Waren anbieten – mindestens 20 sollen es regelmäßig sein, im Sommer mehr, im Winter etwas weniger – ist es Frost wichtig, dass man auch vor Ort etwas probieren kann. „Das soll ein Treffpunkt werden, so wie es bei Märkten in Süd- oder Osteuropa schon lange üblich ist.“ Entsprechend sind auch die Öffnungszeiten etwas anders – von 14 Uhr bis 19.30 Uhr kann man zwischen dem Goldenen Waller und den Bäumen vor dem Museum einkaufen.
Zur Eröffnung am 18 März wird nicht nur Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer erwartet, ihr Bruder Christoph Maltz wird mit seinem Kasperltheater Larifari für Unterhaltung sorgen.
Bertl
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Schade, dass der Markt nicht mehr am Samstag Vormittag stattfindet.
Susanne
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Endlich🤩
Danke für das Engagement. Freu mich schon riesig und wünsche viel Erfolg.
Herr B.
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Endlich mal ein Markt mit angenehmen Öffnungszeiten für Berufstätige. Klasse!
KW
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Jeder weitere Stadtteil-Markt ist eine Bereicherung und Aufwertung. Top!
Über die fragwürdige Hintergrundkulisse kann man dann auch wohlwollend hinwegsehen ;-)
Hindemit
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Klasse Initiative! Schön wenn zusätzlich noch Kultur eine Platz bekommt. Kann ich mir gut vorstellen, im Kontrast dazu das Beton-Bierzelt im Hintergrund! Kann der momentanen Tristesse vor Ort nur gut tun.
Madame
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Gute idee!!!!!
grubsneger
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meine Frau genehmigt mir nur gesunde Kost.
also eine knackwurscht vom rost mit süßem Senf im Kipferl und a Beia. Oda zwoa von beidem.
Ich komme!!!
Dugout
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@ Grubs……
Drink dei ” BEIA” bittschön in Weiden
grubsneger
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@dugout
‚beia‘
Weiden nicht ganz, eghalanda trifft’s wg Dialekt. möchte aber im Leben kein Pilsener mehr.
bitte also untertänigst um kulturelles und bierasyl
Peter Gogik
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Uiii, ein Kasperle-Theater! Darauf freue ich mich schon. Passt perfekt zu Regensburg ;-)