CSU-Fraktionsspitze ohne Schlegl
Der OB-Kandidat bleibt der einzige CSU-Funktionär, der Konsequenzen aus dem Wahldebakel zieht.
Nein, abgesägt worden sei er nicht, sagt Christian Schlegl. „Aber ich kann mir schon vorstellen, dass so etwas rum geht.“ Am vergangenen Donnerstag hat die CSU-Fraktion im Regensburger Stadtrat einen neuen Vorstand gewählt. Der langjährige Fraktionschef und OB-Kandidat Schlegl gehört dem achtköpfigen Gremium nicht mehr an. Aus eigenem Wunsch, wie er sagt.
„Ich habe immer gesagt, ich will Oberbürgermeister werden und falls das nicht klappt, konzentriere ich mich auf meinen Beruf.“ Sein Mandat als Stadtrat werde er wahrnehmen und sicher auch mit Informationen weiterhelfen, „wenn das notwendig sein sollte“, aber: „Ich will mit 41 Jahren nicht ehrenamtlicher Berufspolitiker sein, und im Stadtrat dem Oberbürgermeister immer wieder sagen, was ich besser oder anders gemacht hätte.“ Dass er jetzt eine politische Verschnaufpause brauche, werde wohl jeder verstehen.
Tahedl, Schmidl, Zimmermann
Der neue Vorstand setzt sich jetzt zusammen aus Erich Tahedl, langjähriger treuer Parteisoldat von Hans Schaidinger, Neu-Stadträtin Dagmar Schmidl, die im Windschatten von Hans Renter in den Stadtrat einzog und Dr. Ludwig Josef Zimmermann, CSU-Ortsvorsitzender aus dem Stadtosten. Der JU-Vorsitzende Michael Lehner fungiert künftig als Schatzmeister und Fraktionsgeschäftsführer.
„Geborene“ Mitglieder, die ohne Wahl qua Amt dem Vorstand angehören, sind der Kreisvorsitzende Dr. Franz Rieger, die Bundestagsabgeordnete Dr. Astrid Freudenstein und Bezirksrat Hans Renter. Bereits vor der Stichwahl war Hermann Vanino zum Fraktionschef gewählt worden.
Mit dieser Neuaufstellung der Fraktion bleibt Christian Schlegl der einzige CSU-Funktionsträger, der Konsequenzen aus dem Wahldebakel vom 16. März gezogen hat. Das die Freude und Lust an der Mitarbeit in der neuen Fraktion nicht ungeteilt ist, zeigt die Tatsache, dass mehrere Mitglieder der Fraktion eine Mitarbeit im Vorstand dezidiert abgelehnt haben.
CSB-Ausscheider Dr. Eberhard Dünninger wurde übrigens mit offenen Armen von der CSU-Fraktion aufgenommen.
Ratisbonicus
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Der einzige, der offen, fair und ehrlich seinen Wahlkampf durchzog und für das ganze CSU-Wahldebakel am wenigste kann “zieht Konsequenzen”.
Das muss man sich erst mal auf der Zuge zerrgehen lassen – bevor man wegen des bitter-giftigen Geschmacks kotzen muss.
Tja, die “Pharisäer” haben jetzt die Macht, aber ohne Tempel! :-)
SPD-Mitglied
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Hut ab vor Herrn Schlegl! Er hat gezeigt, daß er nicht auf
Biegen und Brechen an der Macht hängt.
Matthias Beth
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Der OB-Kandidat hat für die Wahlschlappe der CSU die Verantwortung übernommen. Nicht übernommen haben für diesen plumpen Wahllampf mit großen Versprechen die anderen Mitglieder des CSU-Kreisvorstandes! Wann ziehen diese die Konsequenzen? Allen voran der Hr. Mdl Rieger mit seinen Kurswechsel und der Anbiederung an den Verein “Bürger für Regensburg”?
Gondrino
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Mir scheint, die CSU Regensburg hat aus dem Debakel nichts gelernt…
Nur Verlierer
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Schlegl konnte doch schon deshalb nicht in den Vorstand, weil er vom Volk nicht nach hinten gewählt wurde.
Mit Vanino (-5), Schmidl (-1), Zimmermann (-6) und Lehner (-11) setzt die CSU gezielt auf Leute, die der Wähler nach hinten gewählt hat. Das zeigt, was die CSU vom Wähler hält. Allein mit Tahedl (+15) kommt das Gesamtergebnis immer noch nicht ins Plus. Fazit: Die CSU hat nichts verstanden und möchte (München als Vorbild) noch einige Niederlagen kassieren, bevor sich was verbessert.
Franz Meier
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Es ist wirklich äußerst erstaunlich, wie sich Dr. Franz Rieger immer wieder durchlaviert…
Inquisitor
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Ich zolle Herrn Schlegl größten Respekt für seine Entscheidung!
Herr Dr. Rieger, der übrigens Herrn Schlegel über 10 Jahre lang bis unter die Gürtellinie bekämpft hat (bevor er seinen medienwirksamen Friedenskurs eingeleitet hat), ist nicht bereit aus dem Wahldebakel Konsequenzen zu ziehen!!!
Herr Rieger hat nun schon die zweite Wahl komplett gegen die Wand gefahren. Letzendlich hat Herr Dr. Rieger, vorrausgesetzt Herr Wolbergs macht keine signifikanten Fehler, der Regensburger CSU 25 JAHRE gekostet.
Darüber sollten all die jungen “Wilden” und treue Parteisoldaten mal nachdenken. Ein vierteljahundert…!
Mehr sog i net…
Cicero
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Vor Christian Schlegl kann man nur den Hut ziehen. Es ist selten, dass in der Politik die Handelnden nicht an der Macht kleben. Schlegl übernimmt Verantwortung – und bleibt damit allein. Seine einzige Chance, in politische Verantwortung zu kommen, wäre eine eigene Liste und dann eine eigene Fraktion von den “Bürgern für Regensburg” gewesen. Diese Chance haben er und seine Mitstreiter wie Schlee, Dechant, Troidl, Zimmermann ohne Not vertan. Jetzt ist Schlegl ins Glied zurück getreten und die “Bürger für Regensburg” haben sich überlebt und im Grunde nach der Wahl keine Daseinsberechtigung mehr. Mehr Rückgrat hätte hier nicht geschadet.
CSUler
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@ Inquisitor: Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die ersten keine List mehr auf Rieger und seine Spezl haben werden…
Kerstin Lange
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Respekt! Der Mann hat Format.
Lothgaßler
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An seiner Stelle hätte ich auch eine Auszeit genommen.
Jetzt erst mal in Ruhe abwarten was Rieger & Co. gebacken bekommen. Dann ist immer noch Zeit politische Rechnungen zu begleichen. Es würde mich doch schwer wundern, wenn einer der OB werden wollte sich so kleinlaut und resigniert zurückzieht.
Leider CSU Mitglied
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Dr. Rieger und Herr Vanino sind die perfekte Besetzung um beständig dafür zu sorgen, dass es mit der CSU in Regensburg weiter abwärts geht. Es werden aus dem Wahlergebnis keine Konsequenzen gezogen. Weiter so, Richtung Abgrund!