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Mangel in Krankenhäusern, hoher Verbrauch bei Autozulieferern

Priorität bei Schutzmasken in Zeiten von Corona: Kliniken und Pflege – oder doch Industrie?

In Krankenhäusern und Pflegeheimen werden Schutzmasken für die Beschäftigten rationiert und müssen mehrfach verwendet werden. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ruft via Facebook zum Nähen von Mundschutzmasken auf, um den Mangel zu dämpfen. Doch in nicht systemrelevanten Bereichen – wie der Autozulieferindustrie – werden täglich tausende dieser Masken verbraucht, um die Produktion aufrechtzuerhalten. Auch in Regensburg. Wie passt das zusammen? Die Gesundheitsministerien von Land und Bund schweigen sich zu der Frage aus.

Der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ruft zum Nähen von Mundschutzmasken auf – in der Industrie werden die dringend benötigten Masken nach wie vor zur Produktion verwendet.

„Ich halte es in der momentanen Situation nicht mehr für tragbar, dass wir am Tag weit über 1.000 Schutzmasken verbrauchen, während solche Masken in Kliniken und Pflegeheimen fehlen.“

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Die Person, die sich bei uns in der Redaktion meldet, arbeitet in einen Regensburger Werk von Continental, einer der größten deutschen Zulieferer in der Automobilindustrie. Große Autobauer wie BMW haben vor dem Hintergrund der Corona-Krise ihre Produktion derzeit teils komplett heruntergefahren. Im Zulieferbereich aber läuft sie weiter, wenn auch auf reduziertem Niveau. Continental Regensburg ist dafür nur ein Beispiel.

“Wie kann man täglich tausende Masken verballern, die woanders wichtiger sind?”

Die Maßnahmen, die dort zum Schutz der Beschäftigten schon ab Ende Februar ergriffen wurden, werden sowohl vom Betriebsrat wie auch von der Gewerkschaft gelobt. „Der Arbeitgeber ist aus unserer Sicht mehr als bemüht und engagiert, um Ansteckungen zu verhindern und der Ausbreitung Einhalt zu gebieten“, sagt Rico Irmischer von der IG Metall. „Schutzmasken stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung, die Abstände werden eingehalten, Informationen werden flächendeckend digital und analog verteilt.“

Diese Darstellung bestätigt auch unsere Quelle im Wesentlichen. „Doch wie kann es sein, dass bei der Produktion von Autoelektronik – beispielsweise für Deutz oder die nun wieder anlaufende Produktion in China – täglich tausende Masken verballert werden, die momentan woanders dringender nötig sind?“ Tagtäglich liest man Berichte oder Posts von Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen und Kliniken über fehlende Schutzausrüstung.

Aktuelle Preise “gruslig und widerlich”

Ein Liefer-, Logistik- und Preisproblem. Der Einkäufer eines großen Händlers für Medizinprodukte und Schutzausrüstung in der Oberpfalz (Name der Redaktion bekannt) spricht von „absoluten Mondpreisen“, die derzeit verlangt würden. „Im Grunde sei vieles, wenn auch nicht alles noch auf dem Markt vorhanden – „so lange er noch nicht von den USA leer gekauft wurde“ – „aber wenn für Masken, die wir normalerweise zu Preisen zwischen 50 Cent und 1,50 Euro einkaufen, derzeit fünf Euro und mehr – Einkaufspreis wohlgemerkt – verlangt werden, dann ist das gruslig und widerlich“.

“Die Leute haben einfach Angst.”

Zu spüren bekommen die Auswirkungen dieser Situation die Beschäftigten in Kliniken und Pflegeeinrichtungen, wo Schutzausrüstung mittlerweile streng kontrolliert ausgegeben wird, und wo Kittel und Mundschutz mittlerweile mehrfach verwendet werden müssen. „Eine der derzeit häufigsten Fragen von Pflegekräften bei der Rechtsberatung ist, ob einen der Arbeitgeber zwingen könne, ohne ausreichenden Schutz zu arbeiten“, erzählt Karin Wagner, zuständige Gewerkschaftssekretärin bei ver.di Oberpfalz. “Die Leute haben einfach Angst.” Erst vor zwei Tagen haben die Betriebs- und Personalräte der Oberpfälzer Kliniken in einer gemeinsamen Erklärung vor dem zunehmenden Engpass von Schutzmaterial für die Beschäftigten gewarnt.

Selber nähen statt Produktionsstopp

Der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat derweil via Facebook dazu aufgerufen, privat Mund- und Nasenschutzmasken zu nähen. Städten und Landkreisen sollen dafür nun Material und Schnittmuster zur Verfügung gestellt werden, damit vor Ort Masken für Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr, Pflegeheimen und Pflegediensten, aber auch Kliniken genäht werden. „Jetzt ist Pragmatismus und Selbsthilfe gefragt“, so Aiwangers Botschaft.

Doch diese selbstgenähten Masken genügen in der Regel nicht dem Standard, der in Kliniken und Heimen eigentlich vonnöten wäre. Zwar kann damit die Wahrscheinlichkeit verringert werden, dass der Träger jemand anderen ansteckt, das eigene Ansteckungsrisiko aber bleibt.

Die Frage, ob es vor diesem Hintergrund vertretbar ist, dass unter anderem bei Automobilherstellern und Zulieferern große Beständen an Masken mit dem notwendigen Mindeststandard FFP 2 vorhanden und teils in der Produktion nach wie vor verbraucht werden, beantworten weder das Bayerische Wirtschafts- noch Gesundheitsministerium.

Bisherige Lieferungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein

Das Bundesgesundheitsministerium verweist darauf, dass man vergangenen Donnerstag „insgesamt über 4 Millionen Schutzmasken an insgesamt 33 Abnehmer geliefert“ habe. Konkret an alle Bundesländer und alle Kassenärztliche Vereinigungen, die nun für die weitere Verteilung verantwortlich seien. Weitere „Lieferungen in Millionenhöhe“ befänden sich „im Zulauf“.

Betrachtet man allerdings, dass schon ein einzelnes Universitätsklinikum wie das in Regensburg tagtäglich 3.000 solche Masken benötigt, sind vier Millionen Masken nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und auch das Bundesgesundheitsministerium beantwortet die Frage, wie man zu der fortgesetzten Produktion in Zulieferbetreiben unter Verwendung anderweitig dringen notwendiger Masken steht nicht.

Unternehmen wie BMW und Daimler bestätigen gegenüber unserer Redaktion, dass sie bereits Masken für Kliniken und Arztpraxen an einzelne Landesregierungen gespendet haben. Konkrete Zahlen gibt es allerdings kaum – insbesondere nicht zu den Lagerbeständen, die im Zuge eigener Pandemiepläne angelegt wurden. Ähnlich sieht es bei Continental aus. Das Unternehmen soll in Regensburg ebenfalls schon Masken an hiesige Kliniken im hohen fünfstelligen Bereich gespendet haben.

Offizielle Bestätigungen dafür gibt es allerdings weder vom Unternehmen selbst noch vom Uniklinikum. Man könne auf „breite Unterstützung in der Region zurückgreifen“, heißt es lediglich. Um dieses Engagement konkret „zu würdigen“ befinde man sich aber noch in „Abstimmung mit unseren Unterstützern“.

Was ist jetzt systemrelevant?

Die Frage bei einer konkreten Veröffentlichung von Unternehmen und Zahlen dürfte dabei aber nicht vordringlich sein, ob so etwas nicht als unpassende PR in der Corona-Krise gewertet werden könnte, und man deshalb davor zurückscheut. Schließlich haben auch Brauereien und Schnapsbrennereien kein Problem damit, ihre Spenden von Alkohol für Desinfektionsmittel zu veröffentlichen. Positive Meldungen können nicht wirklich schaden – niemandem.

In Bezug auf Schutzmasken in der Produktion könnte allerdings die Frage auftauchen, die sich hier vor Ort einige Beschäftigte bei Continental stellen, die aber bundesweite Dimension hat: Warum läuft die Produktion in einem nicht systemrelevanten Bereich einfach weiter, wenn dabei jede Menge Schutzmaterial verbraucht wird, das in einem derzeit weitaus wichtigeren Bereich fehlt – in den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und bei niedergelassenen Ärzten.

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Kommentare (15)

  • peter

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    wegen meiner gefühlten kognitiven dissonanz anlässlich sich in der reaktionen zum artikel
    “Das Stadttheater wird zur Schutzmasken-Manufaktur”:

    wenn sich leute in ellenlangen kommentaren über dem umstand, das selbstgenähte masken keiner DIN-vorschrift genügen, dermassen aufregen, (hab die zeichen nicht gezählt, sind aber gefühlt weitaus mehr als 150), wie geschehen, hier ein vorschlag zur güte:

    die conntinentalmitarbeiter gehen nur noch da, wo es die durch die art des arbeitsplatzes geboten ist mit maske zur arbeit (so wie prä-corona), dafür isolieren sie sich privat völlig für die nächste zeit. (quasi die conti-enklave.
    danach ist ganz continetal immun, und die die dabei gesundheitlich “geschädigt” wurden sind helden der firma, und werden “entschädigt” Oder im zweifel halt ihre angehörigen.
    (die leute die von diesen helden wiederum angesteckt wurden, fallen natürlich nicht in die zuständigkeit der firma, sondern im zweifel halt in die kiste, und deckel druff)

    der senator von texas hat gesagt, er würde lieber ins grass beissen, als “dieses amerika, das ganz amerika so wie es ist liebt, nicht an seine kinder und enkel weitergeben zu können”

    ( dazu div. quellen, einfach mit “dan patrick willing to die” suchen)

    einigen wir uns doch bitte darauf, das wenig besser ist wie nichts (schutzmasken betreffend), und das die menschen die im gesundheitswesen arbeiten sicher einen besseren schutz verdient haben als irgendein shareholder value
    (ich möchte es äusserst ungern mit menschen zu tun haben, die das auf die andere art sehen.

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  • Eingeborener

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    Ich find es super, wenn Firmen ihre Angestellten ausreichend schützen. Mehr kann man in einem profitorientierten Wirtschaftssystem nicht erwarten. Die Politikerkaste, die Aiwanger, Söder und Co. sind die Verantwortlichen für das seit Jahrzehnten anhaltende Kleinsparen des Gesundheitswesens, das jetzt bei der ersten größeren Epidemie in die Knie geht. Leid tut mir das Pflegepersonal, die müssen da arbeiten. Zum Nachdenken kommen vielleicht alle die, denen das Wählengehen wurscht war oder die die Parteien gewählt haben, die für den Notstand im Gesundheits- und Altenheimbereich verantwortlich waren. Vielen dieser jämmerlichen Gestalten fällt auch jetzt nichts anderes ein, als sich für die Ausgangsbeschränkungen zu bedanken, wie die Meinungsumfragen zeigen. Und das obwohl die hilfreiche Strategie in anderen Ländern eben insbesondere das Mundschutztragen war. In Frankreich fangen sie an, der Regierung deswegen aufzumischen: onlinehttps://www.zeit.de/politik/ausland/2020-03/coronavirus-schutzkleidung-frankreich-klagen-aerzte-mediziner-pflegepersonal/seite-2

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  • Alex

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    Scheinheilig von den Gewerkschaften – auf der einen Seite jubeln sie, dass die Zulieferfirmen alle Schutzmasken für die Mitarbeiter haben, auf der anderen Seite jammern sie, dass in Kliniken die Masken fehlen. Der Staat sollte die Schutzmasken konfiszieren von den Zulieferern, den es gibt im Moment weit wichtigere Dinge als Autos. Scheinbar haben das noch nicht alle begriffen. Ein Armutszeugnis!

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  • #42 die Frage nach dem Sinn...menschlichen Handelns.

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    Heutige Pressekonferenz 12:25 des bay. Lantages, Söder, Aiwanger, Herrmann, Melanie Huml;
    hier: https://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/sendung-2707724.html

    Diverse Mediziner und Pflegekräfte die im öffentlich rechtlichen TV die letzten Tage bekannt gaben, dass die Schutzkleidungen in manchen Einrichtungen nur noch 1-2 Wochen reichen, warfen der Regierung vor, das keine zureichende Hilfe komme, diese angefordert sei, aber man alleingelassen werde. Dies bestätigt einer meiner Freunde der in einer Erlangener Klink arbeitet, sofern keine Pflege an Coronapatienten erfolgt, gibt es für ihn vorerst gar keine Masken etc pp.

    So kann man zwischen den Zeilen der bemühten Politiker lesen, das sie alles ver-suchen, aber der Mut dazu fehlt, den gleichen Schritt zu gehen, wie er ihn Spanien bereits umgesetzt wurde, “alle bleiben zuhause”, nur in systemrelevanter Versorgung darf gearbeitet werden.
    Ich stelle fest; das es hierzulande wohl noch zu wenige Tote gibt. :-((
    Die Wirtschaft und das Geld sind wie auch in 90% der Tagesschaumeldungen das WICHTIGSTE um das es geht, ein Menschenleben wird nicht in Geld aufgewogen, darauf kann man an der Böres nicht zocken.
    So what?
    Eigentlich müsste sich jeder mit dem Krankenhaus- und Pflegepersonal solidarisieren und sich solange krank schreiben lassen, bis die Politik/”Industrie” WIRKLICHE Notstandsgesetze zum Schutz von Leben beschliesst.
    Ich denke an das bedingungslose Grundeinkommen, das bereits gefordert wurde. Für die industrie gibt es ja auch 600 Milliarden vom Bund und die Länder dürften auch noch mal das selbe stemmen.
    Leider ist das bei den Landtagswahlen in der Wählerbeurteilung der tollen VOLKSPARTEIEN wieder nicht abgebildet worden, schade das keiner merkt wie wir mal WIEDER ALLE richtig VERARSCHT (sorry!) werden.

    DIE ZECHE BEZAHLT SOWIESO DER KLEINE MANN/FRAU.

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  • Uwe Fritz

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    Mein Lob an Frau Antonie Fietz. Sie hat mich auf die Idee gebracht ein einfaches Schutzschild zu fertigen. Eine DinA4 Klarsichtfolie mit Löcher oder Schlitzen versehen, Brillenbügel durchführen und fertig wäre eine weitere Barriere. Ein Halstuch oder Ähnliches vor Nase und Mund sollte weiter helfen. Lasst eure Kreativität aufleben.
    Bleibts xund

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  • #42 die Frage nach dem Sinn...menschlichen Handelns.

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    @alex
    STIMME VOLLSTENS ZU!!
    ALLE DIE SCHUTZAUSRÜSTUNG ZU MONDPREISEN VERKAUFEN; MATERIAL KONFISZIEREN UND ENTEIGNEN; AM BESTEN GLEICH EINSPERREN!
    FFP 3 MASKEN IMMER NOCH AUF EBAY IM ANGEBOT; STÜCK FÜR 50€; NORMAL MAX. 2€
    ABSOLUTES NO GO:
    BUNDESWHR EINSETZEN; DAMIT DIE AUCH MAL WAS VERNÜNFTIGES FÜRS VOLK MACHEN!!

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  • Mr. B.

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    Wenn das, wie in diesem Beitrag geschildert, so stimmt, dann wundert mich persönlich wieder einmal gar nichts!
    Ist der Staat an sich wirklich schon so neoliberal.
    Systemrelevant ist der Modeausdruck, der alles entschuldigen soll???!!!!!

    Die bei Conti verdienen eben noch viel mehr, als viele andere Menschen in diesem Land, obwohl sie auch schwer und hart arbeiten müssen.
    Deshalb vielleicht systemrelevant???????

    Wie gesagt, wenn das so stimmt, dann hoffe ich, das wenigstens von Conti niemand erkrankt und in ein Krankenhaus muss, wobei sie dann ihre Schutzmasken und die fürs Klinikpersonal dann ja selbst mitbringen können, damit man es für die anderen Patienten aufspart.
    Viele Gewerkschaftsvertreter, ich weiß nicht wie es bei Conti ist, sind ja in Deutschland auch von großen Geld infiziert worden. Der Preis: Manche Vertreter wurden oder sind nicht mehr glaubhaft und dadurch schaffen sie sich selbst ab, weil die Mitglieder ausbleiben. Weiter so, Teile der neoliberalen Wirtschaft werden es ihnen danken!

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  • Skyrider

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    Es ist schwer zu verstehen,warum Firmen die dringend benötigten Schutzmasken “horten” dürfen, während sie im Gesundheitsbereich für das medizinische Personal dringend benötigt werden und fehlen. Anscheinend hat die Wirtschaft die “mächtigere Lobby” in der Politik . Wenn ich die Herren Söder und Aiwanger reden höre, die argumentieren “das Geld komme bei den Bürgern an”, sollte er doch besser sagen, “das Geld komme bei den Firmen an”. Und die vom Gesundheitsministerium angebotene Summe zur Unterstützung der Krankenhäuser sollte auch mal kritisch hinterfragt werden. Keinen Cent will Gesundheitsminister Spahn für die Mehrkosten bei allen anderen Berufsgruppen, Ärzte und sonstige Mitarbeiter bezahlen, nichts für Überstunden, nichts für Honorare der Freiwilligen.Cent. Die vollen Kosten dafür bleiben bei den Krankenhäusern. Die Beschäftigten im Gesundheits – und Pflegebereich können einem leid tun……

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  • GSH

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    Allen, die den Mund jetzt so weit aufreißen und auf Politiker schimpfen: Selber machen, in die Politik gehen und Verantwortung übernehmen. Dann könnt’ ihr auch was ändern.

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  • Stadtamhoferer

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    Schön und gut, aber man sollte auch nicht vergessen, dass die pflegebedürftigen Kranken und deren Familienangehörigen derzeit auch keine oder nur geringe Pflegehilfsmittel erhalten, wenn sie Zuhause versorgt werden.

    Ich zitiere aus einem aktuellen Schreiben: “Ab April 2020 kann kein Mundschutz mehr geliefert werden. Für jeden Kunden (Pflegefall) wird pro monatlicher Bestellung (Pflegebedarf) nur noch eine Flasche (500 ml) Desinfektionsmittel ausgeliefert” Wobei man dies auch wieder einschränkt, denn es sei auch nicht bekannt, wann überhaupt eine Lieferung erfolgen kann.

    Man stelle sich mal eine halbe Bier vor, dann kann sich jeder nachvolziehen, was 500 ml Desinfektionsmittel/Monat bedeuten, sollte dieses jemals zur Verfügung gestellt werden.

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  • Julian86

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    2005 wurde der Nationale Pandemieplan (NPP) für Deutschland beschlossen. 2017 aktualisiert. Geltung: Bund, Länder und Gemeinden.

    Darin wurde laut Beschluss des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) aufgelistet, was vorzuhalten ist:
    “ggf. Reservierung, Einkauf, Lagerung von Medikamenten, Impfstoffen, Materialien” (SZ). Um den Arbeitsschutz für Beschäftigte im Gesundheitswesen sicherzustellen.

    Teil II des NPP, 7. Abschnitt – “nicht-pharmakologischen Maßnahmen” – über das RKI.

    Über die Pflichterfüllung im Rahmen der zu treffenden Vorsorge wird zu reden sein. Nicht nur Deutschland, alle westliche Länder scheinen – neoliberal “verseucht” wie sie alle daherkommen – im Rahmen ihrer staatlichen Fürsorge lieber auf “Einsparungen” als auf den Schutz der lebensrelevanten Beschäftigten im Gesundheitswesen gesetzt zu haben. In Bayern fallen diese Zustände in den Schoß der immerwährend Regierenden, der CSU – auch wenn Aiwanger keine allzu gute Figur macht. Er hat den Mangel so vorgefunden. Dazu zählt auch nicht ausreichendes Personal bei den Gesundheitsämtern.

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  • Julian86

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    MP Söder, der heute morgen im MOMA den Chinesen, fast wie Trump, die Schuld an den fehlenden Masken etc. zuweisen wollte, hatte das Glück, dass der Moderator keine Ahnung hatte vom NPP und folglich außerstande war, Söder, der natürlich keine Schuld bei den staatlichen Behörden erkennen wollte (fehlende Vorhaltung von Schutzmaterialien) “festzunageln”. Wir haben in D leider keine Lady Amanpour (cnn).

    Schneider, der Chef des Paritätischen, spricht Klartext, um die akute Mangelsituation (Global Shortage) in den Griff zu bekommen. Man beachte: In Italien sind über 60 Ärzte am Virus gestorben. In Spanien sind Tausende von Beschäftigen im Gesundheitswesen infiziert mit schweren Verläufen.

    “Der freie Markt sei ganz offensichtlich nicht in der Lage, eine sachgerechte Beschaffung und Verteilung notwendiger Schutzutensilien sicherzustellen, konstatiert der Verband. Deshalb müsse jetzt das Infektionsschutzgesetz konsequent angewendet werden. Der freie Handel mit Schutzausstattung sei zu unterbinden, stattdessen müsse der Staat für eine sachgerechte Versorgung sorgen. Der Paritätische weist erneut auf die prekäre Lage und den akuten Mangel an entsprechender Ausstattung insbesondere auch im Bereich der Pflege und bei anderen Einrichtungen der sozialen Arbeit hin.”

    Quelle:
    Akuter Mangel an Schutzausstattung: Paritätischer fordert staatliche Intervention und Unterbindung des freien Handels mit Schutzkleidung und Atemmasken
    https://www.der-paritaetische.de/

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  • Lothgaßler

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    Die Schutzmasken im nichtmedizinischen Bereich sollen primär nicht vor Ansteckung schützen, sondern einen Beitrag zur Verringerung der Infektionsraten leisten. Auch im medizinischen Bereich gehts nicht überall um Schutz vor Ansteckung, dann dürften überall nur noch FFP3-Masken getragen werden, und auch die bieten keinen 100%igen Schutz.
    Ja, es muss priorisiert werden, und das muss dann auch durchgesetzt werden. Scheinbar steht dazu nichts im “Pandemieplan”, oder den Teil setzt keiner um.
    Und gäbe es nicht Möglichkeiten gegen Wucher vorzugehen? Bei diesen Preisen gehts nicht nur um unanständige Abzockerei, es werden auch Sozial- und Bundeskassen geplündert. Der einzige Trost: Gewinne müssen versteuert werden. Einschränkung: Die Ganoven werden zuvor Insolvenz anmelden.
    Arbeitgeber im nichtmedizinischen Bereich haben damit nun schon auch ein Problem, denn sie sind verpflichtet Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeiter zu ergreifen.
    Den Arbeitgebern den Besitz und Gebrauch dieser Masken vorzuwerfen ist etwas scheinheilig, tatsächlich haben die Verantwortlichen dort ihren Job gut gemacht. In ein schlechtes Licht rücken können sich hier nicht diese Unternehmen, sondern nur jene, die auf diese “Spenden” angewiesen sind. Die kaufmännische Leitung der Krankenhäuser und Kliniken verdient nicht schlecht, fragt mal nach weshalb.

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  • Hthik

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    @Lothgaßler 31. März 2020 um 11:38 | #

    “Den Arbeitgebern den Besitz und Gebrauch dieser Masken vorzuwerfen ist etwas scheinheilig, tatsächlich haben die Verantwortlichen dort ihren Job gut gemacht.”

    Das ist sowenig ein Vorwurf, wie – ein beliebte Behauptung der Marktradikalen – Steuern eine Strafe für Leistung sind. Nicht “Besitz” lautet der Vorwurf, sondern nichts von dem Besitz abgeben wollen, wenn es ethisch erforderlich wäre.

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