Corona: Nachmeldungen aus 2020 lassen Todeszahlen deutlich steigen
Ein deutlicher Sprung bei den Corona-Todeszahlen von Montag auf Dienstag im Raum Regensburg hat nichts mit aktuell Verstorbenen zu tun. Es sind Nachmeldungen von November und Dezember. Insgesamt kann der Trend in der Region vorsichtig optimistisch stimmen.
Wer am Dienstag Nachmittag einen Blick auf die Seiten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit geworfen hat, für den mag es ein Schock gewesen sein: In der Stadt Regensburg war im Vergleich zum Vortag die Zahl der Corona-Toten um neun (auf 59), im Landkreis sogar um 24 (auf 105) gestiegen. Doch tatsächlich ist es kein akuter größerer Ausbruch in einer Einrichtung oder dergleichen, der diesem sprunghaften Anstieg zugrunde liegt. Hintergrund sind Nachmeldungen bzw. nicht beim Gesundheitsamt gemeldete Todesfälle aus der Vergangenheit.
Gesundheitsamt prüfte nach
Auf die Spur gekommen ist das Staatliche Gesundheitsamt Regensburg diesen Meldefehlern laut Pressesprecher Hans Fichtl beim Abgleich der Covid-19-Todesfallmeldungen mit den Todesbescheinigungen der Standesämter. Dabei habe sich herausgestellt, dass insgesamt 33 Personen, die bereits im November und Dezember an bzw. mit Corona gestorben sind, nicht an das Gesundheitsamt weitergemeldet wurden. „Die Ärzteschaft wurde aktuell vom Gesundheitsamt (…) noch einmal auf die Todesfall-Meldepflicht gem. § 6 IfSG hingewiesen, um solche größeren Nachmeldungen in Zukunft vermeiden zu können“, so Fichtl.
Trotz dieser Nachmeldungen liegen Stadt und Landkreis Regensburg bei der Verstorbenenrate nach wie vor deutlich unter dem bayernweiten Durchschnitt. Während bayernweit fast 76 Corona-Tote pro 100.000 Einwohnern zu beklagen sind, sind es im Landkreis etwas mehr als 54, in der Stadt knapp 39 (Quelle).
Region unter Inzidenzwert 50
Auch der Positivtrend beim Inzidenzwert in der Region Regensburg scheint sich – trotz aller meldebedingten Unsicherheit – zu bestätigen. Laut Robert-Koch-Institut (Stand 27. Januar, 0 Uhr) gab es im Landkreis in den letzten sieben Tagen 38,1, in der Stadt 34,6 Neuinfektionen unter 100.000 Einwohnern. Konkrete Auswirkungen hat das angesichts der bayern- und bundesweit geltenden Einschränkungen derzeit zwar nicht, allerdings liegt der Wert für heute damit deutlich unter 50, der Marke, die als bundesweites Ziel ausgegeben wurde, um anschließend Lockerungen in Betracht zu ziehen. Doch davon sind sowohl Bayern (96,7) als auch Deutschland insgesamt (101,0) noch deutlich entfernt.
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Mr. T.
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Hoffentlich können wir den Wert unter 35 halten, sonst müssen die Kneipen schon wieder um 11 zusperren 😱
Piedro
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“Meine” Stadt war schon wegen besonders niedriger Werte in den Medien, zwei Wochen später ging’s wieder steil nach oben. Vermutlich habe da einige Mitbürger ihr Verhalten wegen geringerer Gefahr geändert.
Inzwischen haben sich die erfreulich niedrigen Werte etabliert, und zwar anhaltend. Das liegt schlicht an der Bevölkerung. Hier wuseln keine Querschwurbler rum, Pegida gab es nur als virtuelle Gruppe und wurde mit einer Demo von 10.000 Teilnehmern begrüßt, die AfD ist eine zu vernachlässigende Peinlichkeit für sich. Alles in allem geht es hier recht vernünftig zu, das Miteinander ist gut, man nimmt Rücksicht aufeinander und ereifert sich nicht wegen birnenförmig gewachsener Äpfel. Schon im ersten Lockdown haben sich Gruppen formiert, die anderen geholfen haben, die nicht aus dem Haus durften oder wollten, Infos darüber gab es praktisch an jedem Kiosk, jeder zweiten Tankstelle und in all den kleinen Läden. So funktioniert das: Vernunft, Solidarität und so viel Geduld wie es halt braucht, natürlich ohne unkritisch zu werden.
Charlotte
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Ich finde, das sind gute Nachrichten für uns alle. Es zeigt, dass ein sehr großer Teil der bayerischen Bevölkerung sehr verantwortungsvoll und solidarisch handelt und sich an die Vorschriften hält. Das verdient ein Dankeschön, insbesondere auch an alle Unternehmen, die durch Schließung, Schutzmaßnahmen oder homeoffice dazu beitragen!
Helmut P. Matias
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Nicht schlecht!
Aber irgend einer hat die Bestellung der Seren verschlafen.
Wir 89 und 86aa haben noch immer keinen Impftermin.
Der Staat spart sich -wenn wir bis zur Impfung- sterben, auch spart sich der Statt die Rentenzahlungen.
MfG
Kernel
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@ Piedro und Charlotte: Gut geschrieben. Da gibt es nichts hinzuzufügen.
Tom
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@Charlotte
Die Unternehmen werden sich über dein Dankeschön sicher ganz dolle freuen, wenn Sie vor den Scherben ihrer Existenz Insolvenz anmelden müssen.
Charlotte
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@Tom
Was ist ihr Lösungsvorschlag? Z. B. 25.000 Infizierte pro Tag (wären nur linear gerechnet 9 Mio.! Pro Jahr) oder 1.000 Tote ( analog 360.000 pro Jahr) einfach ‚weiterlaufen‘ lassen? Dabei grätschen dann neben dem Gesundheitssystem alle Unternehmen und Bereiche, von den evtl. COVID Langzeitfolgen auch bei gesunden und jungen Menschen spreche ich jetzt mal noch nicht.
Dass es auch bei einer Pandemie, wie auch im normalen Wirtschaftsverlauf, regelmäßig und leider immer Gewinner und Verlierer gibt, ist furchtbar, aber leider nicht zu verhindern. Jeder bedrohten Branche stehen Pandemie Gewinner gegenüber, die bis zu 20% Umsatzzuwachs in 2020 erreicht haben. Ne das sind gar nicht so wenige. Es sind deshalb ja nicht automatisch alle existenzbedroht. Naturkatastrophen sind einfach eine Tragödie.
Joachim Datko
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Kontakte einschränken und möglichst zu Hause bleiben!
Zu Helmut P. Matias 17:37
“Wir 89 und 86aa haben noch immer keinen Impftermin.
Der Staat spart sich -wenn wir bis zur Impfung- sterben, […].”
Die uralten Methoden, sich nicht anzustecken, stehen nach wie vor zur Verfügung. Spazieren gehen, wenn wenige unterwegs sind. Sich die Lebensmittel bringen lassen, wenn man gut situiert ist oder ansonsten eine Möglichkeit dazu hat.
Wenn die aktuelle Zahl der gemeldeten Neuinfektionen für Regensburg stimmt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass wir bei entsprechenden Schutzmaßnahmen nicht angesteckt werden, obgleich die Dunkelziffer das 5-fache betragen dürfte.
Siehe: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/dunkelziffer-corona-neuinfektionen-101.html
Der brave Soldat Scweik hatte sich von seinen Stammtischfreunden mit dem Satz verabschiedet: “[…] nach dem Krieg um halb sechs im Kelch!”, der Stammkneipe. Für uns gilt: Nach der Pandemie bzw. nach der Impfung.
Piedro
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Schwejk: “Drei ham sie gefangen. Der kleinste von ihnen hat gekreischt, geheult und gejammert, wie sie ihn angebunden ham, daß wir abgehärtete Soldaten es nicht mit anschaun konnten und lieber zur Seite gegangen sind.”