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Von der interdisziplinären Corona-Kritik

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Die Corona-Pandemie ruft eine Heerschar von Experten auf den Plan – bloß sind das in den seltensten Fällen Ärzte. Auch Regensburg beherbergt einen vielversprechenden (und viel versprechenden) Adepten der interdisziplinären Coronakritik.

Eine eminent evidenzbasierte Betrachtung von Martin Stein

Vielbeachtet wurde Mitte November die ARTE-Produktion „Corona: Deutsche, Franzosen und Schweden in der Krise“ mit dem bedeutungsschwanger-suggestiven Zweittitel „Sicherheit kontra Freiheit.“ Gelobt wurde allenthalben die unparteiische Darstellung der unterschiedlichen Positionen zum Umgang mit der Pandemie, wobei diese Unparteilichkeit mehr als nur ein bisschen durch die Auswahl der Protagonisten konterkariert wurde: Karl Lauterbach, den nicht mal seine Frau sympathisch findet, argumentiert recht einsam für strenge Maßnahmen, während demgegenüber eine Reihe von Menschen mit der Empathiepotenz einer Heilpraktiker-Abschlussklasse auf Dinge hinweist, die vorgeblich nicht beachtet werden.

Möglicherweise haben die Virologen gerade zu viel zu tun…

Eine tragende Rolle dabei wird einer Wissenschaftlerin der Universität Krems zuteil, die eine Breitband-Argumentation gegen einen Lockdown auffährt: die sozialen und finanziellen Einbußen werden massiv werden, Angst wird als Disziplinierungsinstrument verwendet, die Maske ist ein Gehorsamssymbol, Argumentationen gegen Kritiker sind selbstgerecht, und der Fokus auf die Fallzahlen ist sinnlos und statistisch nicht zu rechtfertigen. Keine ungekannten Argumente, die aber nun, fünf Wochen nach der Erstausstrahlung der Sendung, natürlich noch ordentlich unsinniger geworden sind. Der entscheidende Punkt ist aber ein anderer, nämlich die Fachrichtung hinter dem argumentativen Unterbau: die Dame ist Soziologin.

Das heißt nun beileibe nicht, dass Soziologie kein respektables Fach sei, aber in der Kompetenzbreite nun halt eher auf, na ja, soziologische Aspekte beschränkt. Die ARTE-Sendung steht hier für ein allgemeines Phänomen: die Corona-Pandemie ruft eine Heerschar von Experten auf den Plan – bloß sind das in den seltensten Fällen Ärzte. Gut, vielleicht mal Augenärzte. Chiropraktiker. Aber das passt schon; es scheint ohnehin, als würde der Kampf gegen das Virus eher in den sozialen Netzwerken als in den Kliniken ausgetragen. Die Virologen kommen da eher selten zu Wort, bis auf die zwei, drei Standardgesichter. Möglicherweise haben die gerade auch zu viel zu tun, um ständig den Unterschied zwischen Corona und einer Grippe zu erklären. Das macht stattdessen der Wirtschaftsprofessor aus Hamburg.

Oder der Psychologieprofessor aus Regensburg.

Jawohl, auch unsere schöne Stadt beherbergt einen vielversprechenden (und viel versprechenden) Adepten der interdisziplinären Coronakritik. 

Potemkinsche Seminararbeiten aus dem akademischen Obergeschoss

Seit Beginn der ersten Welle der Pandemie arbeitet sich Prof. Dr. Christof Kuhbandner vom Institut für Pädagogische Psychologie Regensburg am Thema Corona ab. Was man halt so von einem Psychologieprofessor erwartet. 

Die Gründlichkeit bis hin zur Beleghuberei von Kuhbandner wirkt auf den ersten Blick wissenschaftlich und seriös; da muss man sich ordentlich hineinarbeiten, um einen Über- und Einblick zu bekommen. Weshalb im Übrigen auch Studenten gerne so arbeiten: viele Quellen sehen nach viel Arbeit aus (vom Verfasser wie auch für den Korrektor), weshalb letzterer möglicherweise frühzeitig die Segel streicht und nach Eindruck benotet. Voila, die perfekte potemkinsche Seminararbeit. Das funktioniert auch im akademischen Obergeschoss. Spoileralarm: Kuhbandner gleicht in dieser Beziehung dem Virus, dessen Bekämpfung er bekämpft: er kostet Lebenszeit.

Seine erste Veröffentlichung auf Telepolis, einer Online-Plattform des Heise Verlags, die mittlerweile in die Nähe von KenFM und Rubikon gerückt ist, erschien am 25. April unter dem Titel „Von der fehlenden Begründung der Corona-Maßnahmen“. Abstract: Die Anzahl der Neuinfektionen ist nicht aussagekräftig, mehr Tests finden mehr Infizierte, diese Infizierten haben oft gar kein Corona, überhaupt wird viel weniger gestorben als vorher und es droht auch keine Überlastung des Gesundheitssystems. Hm. 

Vielleicht konnte man so etwas damals noch behaupten. Aber eigentlich nicht.

Kuhbandner, das wird nix mehr mit Ihnen.

Gleich am nächsten Tag schlägt er in die selbe Kerbe: „Die Überschätzung des tatsächlichen Anstiegs der Coronavirus-Todesfälle“: die positiven Tests überzeichnen die tatsächliche Situation, es droht keine Gefahr. Weiter geht’s am 1. Mai: „Die eigenartige Verlaufskurve der Coronavirus-Todesfälle“. Demzufolge gibt’s Unregelmäßigkeiten bei den Meldungen der Todeszahlen, und überhaupt werden ja viel zu viele Tote Corona zugerechnet. Die Debatte von „an Corona“ und „mit Corona“ eben, mit dem Schluss, dass eine „epidemische Ausbreitung des Coronavirus mit mehreren Millionen von Infizierten zu hinterfragen“ ist.

In diesem Tenor geht es weiter. „Die Überschätzung des tatsächlichen Anstiegs der Coronavirus-Neuinfektionen“ (2. Mai, wie vorher, mit Antworten auf Kritik an seinen Äußerungen, inhaltlich nichts Neues), „Coronavirus: Das Aufrechterhalten der Maßnahmen trotz einer dramatisch gesunkenen Sterberate“ (21. September, wieder die Tests, die Gefährdeten sind eh schon weggestorben, vielleicht ist auch das Virus weniger gefährlich geworden oder es infiziert sich keiner mehr. Auf jeden Fall gibt es keinen Grund mehr für irgendwelche Maßnahmen), „Corona-Lockdown: Droht tatsächlich eine akute nationale Gesundheitsnotlage?“ (29. Oktober, droht natürlich nicht, alles supi in den Kliniken). Undsoweiter undsofort.

Man kann nun in einer sachlich fundierten Beurteilung unter der geleisteten Arbeit in dick rot vermerken: Kuhbandner, das ist von vorn bis hinten ein rechter Scheißdreck. Das wird nix mehr mit Ihnen. 

Bloß nicht von den eigenen Fehlern irritieren lassen…

Vielen sogenannten Querdenkern ist ja ein gewisser quasireligiöser Eifer zu eigen. Ein Prinzip weltkirchlichen Erfolgs hat sich offensichtlich auch Kuhbandner abgeschaut: man darf sich von den eigenen Fehlern nicht irritieren lassen. Wenn man irgendwann nicht mehr ignorieren kann, dass sich die Erde um die Sonne dreht, dann verbrennt man halt keine Heliozentriker mehr, sondern wen anders. Genauso arbeitet auch Professor Dr. Kuhbandner: Sterbezahlen, Infizierte und PCR-Tests, alle seine Aussagen dazu und mehr, brutal ermordet von den Zeitläuften wie von der unerbittlichen Obsoleszenz einer Brigitte-Frühjahrsdiät, ignoriert er und wendet sich neuen Feldern zu. Die Wirksamkeit des Lockdowns ist nicht bewiesen (18.12.20) und seine Kollateralschäden werden ignoriert (21.12.2020). Und so wird er das zweifellos weiterhin praktizieren. 

Die Äußerungen des Profs passen aber in den modernen Konsens des allgemeinen Zweifels. Pharmakonzerne sind Brutstätten des Bösen, hinter diesem und jenem steckt bestimmt dieser und jener, und man darf die Zügel des Handelns nicht den Eliten überlassen, den Spezialisten, also in diesem Fall den Medizinern. Moderne ist ja überhaupt irgendwie dubios, und welcher Zahnarzt kann denn heutzutage überhaupt noch ein Pferd beschlagen? Man braucht doch zu allem immer mindestens einen ganzheitlichen Ansatz. Insofern kann es doch nicht schaden, auch eine pädagogisch-psychologische Instanz wie den Professor Kuhbandner zu Wort kommen zu lassen. Trotz des wissenschaftlichen Outfits und der professoralen Fußnotenkompetenz sind die Beiträge Kuhbandners aber nicht anders einzuordnen als beispielsweise die von Günni von der Tankstelle.

Oder meine.

Es ist hier wie da nichts anderes als das gesellschafts- und bildungsübergreifende Mimimi der Einzelperson, die gern auch was zu sagen haben würde, pandemisch gesehen, aber auch bei den Rundfunkbeiträgen und der Russland-Politik und so. Gut, dass dem nicht so ist. Kuhbander will aber. Menno.

Fachfremde Meinung vom Podest der wissenschaftlichen Position

Am 26. Oktober schickt er einen offenen Brief an Landratsamt und Kultusministerium, in dem er sich vehement gegen die Maskenpflicht für Schulkinder ausspricht. Über den Punkt konnte man lange unterschiedlicher Meinung sein, mittlerweile nicht mehr. Bemerkenswert ist, dass er seinen offenen Brief von der Lehrstuhladresse aus abschickt, also seine fachfremde Meinung auf dem Podest seiner wissenschaftlichen Position ausstellt – und so auch die Universität Regensburg zu seiner Legitimation missbraucht. 

Sogar seine Prüfungen verwendet der sendungsbewusste Professor zur Weiterverbreitung seiner kruden Ansichten. Er zitiert (ungenau) aus „einem geleakten internen Strategiepapier des Bundesinnenministeriums“ (Achtung Geheimwissen) bezüglich einer „‚gewünschten Schockwirkung‘ in der Bevölkerung“ und stellt dann ganz unschuldig folgende Frage: „Wählen sie eine Theorie zur Wirkung von Emotionen auf das Denken und  Handeln und arbeiten Sie darauf aufbauend heraus, wie das Erzielen einer emotionalen Schockwirkung die rationale Bewertung eines sinnvollen Umgangs mit dem Coronavirus beeinflussen kann (7 Punkte).“ Suggestivfrage 2.0. Wer geimpft ist, fliegt durch.

Möglicherweise muss man auch vor diesem Hintergrund das Statement des Präsidenten der Universität Regensburg sehen, der die besondere Verantwortung der Wissenschaftler in dieser Zeit hervorhebt und weiterhin meint: „Vor diesem Hintergrund ist zu betonen, dass Äußerungen aus der Mitgliedschaft der Universität Regensburg heraus dieser Verantwortlichkeit und der Wissenschaftlichkeit stets gerecht werden müssen. Dieser Anspruch bedeutet, dass streng zu beachten ist, zu welchen Fragen man sich in der Öffentlichkeit aus eigener wissenschaftlicher Kompetenz heraus äußern kann; davon unterschieden sind privat-persönliche Meinungen als solche zu kennzeichnen.“

Da könnte der Laie nun meinen, dass Professor Dr. Kuhbandner dieser Verantwortung nicht gerecht wird.

Der Begriff „Evidenz“ wird vergewaltigt

Seine Mitgliedschaft beim MWGFD.e.V. (Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V., den der Journalist Ulf J. Froitzheim im Rahmen einer größeren Recherche als „Club der Empörungspolterer“ bezeichnet) unter Vorsitz des wissenschaftlich gänzlich verbrannten Sucharit Bhakdi sollte ein weiterer Anlass dafür sein, genau darauf zu achten, was Kuhbandner privat und was unter dem Universitätssiegel verbreitet. Nur, weil er sich selber in aufdringlicher Redundanz evidenzbasiertes Arbeiten bescheinigt, ist das schließlich noch lange nicht so. Und das hätte auch schon auffallen können, bevor die ersten Krematorien Kühlcontainer für die Leichen aufstellten.

Überhaupt, das mit der Evidenz: Kuhbandner vergewaltigt diesen Begriff wie ein Bauersbub, der mit dem Ferrari über den heimischen Rübenacker heizt. Als hätte die deutsche Sprache noch nicht genug gelitten, nachdem „Denken“, „Vernunft“ und „gesunder Menschenverstand“ hinterrücks gemeuchelt wurden. Für Kuhbandner ist es eben die Evidenz, mit der er sich selbst unentwegt selbst adelt. Eine Rolex am Strand von Pattaya wird aber deswegen auch nicht echter, weil der Verkäufer das oft genug behauptet.

Konsequente Negierung des eigenen Irrtums

Würde er seine eigenen Ergüsse des letzten halben Jahres einer strengen evidenzbasierten Prüfung unterziehen – im Sinne einer empirischen Bewertung der Validität bisheriger Aussagen sowie einer Extrapolation hinsichtlich der Erwartbarkeit künftiger Verifizierbarkeiten – im Ergebnis müsste er sich selber von der Schule werfen. In der konsequenten Negierung des eigenen Irrtums irrt Kuhbandner unverdrossen weiter. Wie soll man nun damit umgehen? Wie mit allem in dieser Zeit. Das Beste draus machen.

Wer Silvester an Einsamkeit (und den damit verbundenen ignorierten Kollateralschäden leidet), dem empfehle ich folgendes Spiel: man lese die Kuhbandner-Artikel und nehme jedes Mal, wenn man auf den Begrif „Evidenz“ oder „evidenzbasiert“ stößt, einen Schnaps zu sich. Das Gefühl der Einsamkeit dürfte sich schnell ersäufen lassen. Gut, möglicherweise muss man später noch eine überlastete Notaufnahme behelligen.

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Kommentare (19)

  • Delto I. Deus

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    Aus der Fuldaer Zeitung: „Etwa die Hälfte der Corona-Infizierten nicht infektiös“ – Landt fordert mehr Mut

    In einem Punkt scheinen Olfert Landt und Reiner Füllmich aber einig zu sein: Nicht jede positiv auf das Coronavirus getestete Person ist auch ansteckend. „Wir wissen, dass Leute mit einer geringen Viruslast nicht infektiös sind“, sagt Landt. Der Hersteller der PCR-Tests glaubt, dass schätzungsweise die Hälfte aller positiv getesteten Personen nicht infektiös seien. Um gefährlich für Dritte zu sein, müsse man „100-mal mehr Viruslast in sich tragen als die Nachweisgrenze der Tests“.

    https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/corona-pcr-test-hersteller-olfert-landt-streit-infizierte-rki-christian-drosten-reiner-fuellmich-landt-berlin-90132220.html

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  • Universitas

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    Es ist aus meiner Sicht bedauerlich, dass hier jetzt Hexen gejagt werden. Vielleicht sollte der Autor das durch die Schutzmaßnahmen erlittene Leid auf einem anderen Weg verarbeiten. Ich wünsche ihm jedenfalls, wie allen Lesern, eine besinnliche Weihnacht.

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  • Psychologiestudentin

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    Als Studentin von Herrn Kuhbandner möchte ich Folgendes in puncto “Hexenjagd” sagen: Herr Kuhbandner kann privat jegliche Meinung vertreten, die er möchte. Er muss sich dann allerdings auch Kritik diesbezüglich gefallen lassen, z.B. hinsichtlich der Kreise, in die er sich privat begibt. Des Weiteren kann er seine persönliche Meinung gerne in universitären Veranstaltungen erwähnen, solange er dies in angemessenem Maße tut. Das heißt für mich, dass er seine Meinung in einem geeigneten zeitlichen und inhaltlichen Umfang und eben als streitbare, zur Diskussion stehende Position – nicht als wissenschaftliche Tatsache – in die Veranstaltungen einfließen lässt. Wir Studierende (und wohl auch die Universitätsleitung) stören uns aber daran, dass er seine Lehrveranstaltungen vordergründig dafür verwendet, um seine Ansicht zu verbreiten, sie als die einzige wahre darzustellen und Kritik oder anders lautende Meinungen als dumm, regierungshörig, unaufgeklärt oder unwissenschaftlich abzustempeln. Ebenso stören wir uns daran, dass wir ihm, wie im Artikel erwähnt, in Klausuren nach dem Mund reden sollen, um Punkte in einer Pflichtprüfung zu erzielen, deren Note in unsere Abschlussnote mit einfließt und damit von erheblicher Bedeutung für unsere Zukunft, z.B. für den Erhalt eines Studienplatzes in einem weiterführenden Masterstudium, ist. Damit missbraucht er seine Position als Hochschullehrer und das Abhängigkeitsverhältnis, in dem wir Studierende zu ihm stehen, für persönliche Zwecke. Das zu thematisieren und zu kritisieren, ist weder Hexenjagd, noch ein Versuch unliebsame Meinungen in Rahmen einer Cancel Culture zu verbieten, sondern unser gutes Recht als Studierende, die sich derartigen Missbrauch von ihren Dozent*innen nicht gefallen lassen müssen.

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  • Anonym

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    Das hier skizzierte Gebaren des Profs ist absolut kritikwürdig, korrekterweise wird auch die peinliche Attitüde angeprangert, mit der jegliche Kritik systematisch an Kuhbandner abperlt. Er generiert sich als Zentrum des aufrichtigen Widerstands, Zweifel an seinen Positionen sind absolut ausgeschlossen, das ist zutiefst unwissenschaftlich. Obwohl er so stark daran glaubt, alles sei – wie beschreiben – doch reine Evidenz.

    Allerdings ist der Gehalt an Argumenten in der Sache seitens des Autors auch genau Null. D.h. der Autor hört sich gerne zu, schließt sich der gängigen Mehrheitsmeinung an und dies genügt zur Argumentation.

    Um jegliche Missverständnisse auszuschließen: ich teile Kuhbandners Positionen nicht. Aber die Art, wie der Diskurs geführt wird, von Kuhbandners Seite genauso wie hier von Steins als Gegenpart bringt genau: Nichts. Es findet kein Austausch, kein Dialog statt, keine Auseinandersetzung mit der Sache. Jede Seite verschanzt sich in der eigenen ideologischen Wagenburg und schickt vermeintliche Gewissheiten heraus.

    Daran sieht man exemplarisch was in unserer gesamten Diskurskultur falsch läuft.

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  • Burkhard

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    Hallo Deltus, das der Pcr im Gegensatz zum Antigen-Schnelltest auch noch nicht bzw. auch nicht mehr infektiöse anzeigt ist schon lange bekannt. Aus diesem Grund ist u.a. in manchen Situationen auch der weniger sensible Antigentest der bessere. Trotzdem danke für den interessanten Link.

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  • R.G.

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    Als Bischof Krenn nicht mehr bischofeln gedurft hatte und schließlich verkannt gestorben war, stellte sich nicht die Frage, was mit seinem Körper geschehe. Der wartet auf die Auferstehung.
    Sein wackerer Welterklärergeist jedoch, der könnte einsam gewandert sein, auf nach Regensburg wo er einstens glücklich war, und dort beispielsweise eine harmlos vor sich hindösende Professorenseele zufälig zu Allwissen beflügelt haben, just zu Corona(istnichtistschonistnichtistschonnicht)-Zeiten.
    Bei der Gelegenheit möchte ich anmerken, Regensburg braucht einen Dinkdank (engl. Thinktank, bairisch: Singsang) aus Stahlbeton, ein vielstöckiges Gebäude, wo all die weisen Gedanken hingebracht und von im Vergleich Gedankenloseren abgeholt werden können. Ist da nicht gerade ein Platz vor dem Bahnhof frei?

    Namensvorschlag: Kuhbandner-Hall

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  • Weihnachtsscheit

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    Danke für die Mühe und für die Meinung. Ich werde mich in besinnlichen Momenten – auch nach der Krise – noch an ein paar kleinere Irrlichter am Baum erinnern. Da gibt’s z.B. welche, die metzgern fröhlich herzlich für die Welt wissenschaftliche Bruchstücke zusammen und schaffen es aber auf 15 Verwendungen nicht, auch nur einmal den Namen des Regensburger Infektiologen richtig zu schreiben.

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  • Auch a Regensburger

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    Herr Stein,

    Toller Artikel.

    Will nur ergänzen. Neben fachlicher Qualifikation sollten er sogar weniger Zeit für die Auseinandersetzung mit der Thematik haben, als viele andere Laien Experten. In seiner Position sollte er von Haus aus gut eingespannt sein und mit Corona auch noch mehr beschäftigt.

    Hat übrigens auch ein Freund ( Professor) genau so zu mir gesagt. Er kennt sich halt mit Gelenken und Knochen aus. Mit Viren nicht. Und Zeit zum viel lesen hat er nicht.

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  • Andrea Mink

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    Ein super Artikel, Herr Stein!
    Jeder Depp(in), – ich mach’s divers, auch wenn ich die weibliche grammatikalische Form dafür nicht kenne -, hält sich heute für eine/n Adepten oder eben -in.
    Eine persönliche psychische Krise während der Corona Krise würden die, ums Verrecken nicht zugeben. Und an Vereinsamung leiden die leider auch nicht, denn es gibt unglaublich viele von denen… Das macht den Umgang mit der CK auch nicht leichter.

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  • Ebenfalls Psychologiestudentin

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    Ob Herr Kuhbandner bei Corona Recht hat, weiß ich natürlich auch nicht, aber ich möchte ihn als Psychologie-Prof hier ausdrücklich in Schutz nehmen!
    1. Die Aussage, dass man ihm nach dem Mund reden müsste, um eine gute Note zu bekommen und einen Masterplatz zu erreichen, ist schon alleine deshalb vollkommen falsch, weil die Pädagogik-Module alle freiwillig sind, also niemand gezwungen ist, in seinem Studium überhaupt Kontakt mit Herrn Kuhbandner zu haben (im Gegensatz zu fast allen Profs, bei denen man Veranstaltungen belegen muss). Ich kenne etliche Leute, die kein Pädagogik haben! Und von denen, die Pädagogik belegt haben, kenne ich niemand, der eine schlechte Note hat.
    2. In der Vorlesung von Herrn Kuhbandner geht es darum, sich eigenständig mit einem Thema auseinanderzusetzen, und er betont immer, dass man sich seine eigene Meinung bilden muss. Die kontroversen Fragen in der Klausur müssen – und genauso habe ich die Klausurfragen auch verstanden – nicht nach seiner Meinung beantwortet werden, sondern nach der eigenen Meinung. Es geht also darum, die in der Vorlesung gelernten psychologischen Theorien anzuwenden und eine begründete Antwort abzugeben! Unabhängig davon, ob wie man zu der steht! Herr Kuhbandner ermutigt die Studierenden auch immer ausdrücklich dazu, sich eine eigene Meinung zu bilden und auch seine (=Kuhbandners) Position zu hinterfragen. Wer sagt, dass er seine Meinung durchdrücken will, war definitiv in einer anderen Veranstaltung!

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  • Andreas

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    Kuhbandner hin oder her – aber solche Koryphåen wie Bhakdi mit der Keule “wissenschaftlich verbrannt” erschlagen zu wollen, ist völlig daneben.

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  • XYZ

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    Kommentar gelöscht. Bitte bleiben Sie beim Thema.

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  • Martin Hoff

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    Interessant. Der Herr Stein beklagt zunächst die Tendenz von gewissen Religionen Kritiker zu “verbrennen”. Überträgt das dann wortgewaltig und ohne Beleg auf die Maßnahmenkritiker um einige Zeilen später folgendes zu schreiben “…unter Vorsitz des wissenschaftlich gänzlich verbrannten Sucharit Bhakdi sollte ein weiterer Anlass dafür sein, genau…” – Wer hier wen zu “verbrennen” versucht möge sich jeder selbst ein Bild machen.

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  • Nocheinüberlebender

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    Als Jugendliche war das bei uns ein Running Gag: “Lasst doch bitte mal einen Fachmann ran!” und wir amüsierten uns köstlich. Weiter so, das ist ein (richtiger) Weg. Fachleute sollen endlich ran an die Geschichte :)

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  • Gerda Huber

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    Der Herr Stein geisselt die angebliche Nicht-Expertise von Prof. Kuhbandner und anderer Fachleute. Offensichtlich hat er die “richtig” Expertise :-).

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  • Robert

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    Kann man Herrn Stein für diesen rotzigen Verriss noch danken?

    Schön geschrieben, aber leider unterkomplex, Hr. Stein. Sie werden weder den Verdiensten noch den womöglich gegebenen Irrtümern eines Prof. C. Kuhbandner gerecht. Offenbar wollen Sie das auch gar nicht. Vielmehr scheint es Ihnen darum zu gehen, wortgewaltig vor pandemischer Kulisse und Spotlights, die Soziologen im Allgemeinen und C.K. im Besonderen abzuqualifizieren. Ihre Methoden, die dürftig vorgetragenen Meta-Argumente und die für meinen Geschmack wieder einmal etwas zu derbe Sprache („Kubbandner, das ist von vorn bis hinten ein rechter Scheißdreck. Das wird nix mehr mit Ihnen.“) wird weder dem Thema allgemein, noch den ausführlichen argumentativen Ansätzen Einwänden und Thesen Kuhbandners gerecht. Eigene Aussagen zu Sarv-Cov 2 und Covid 19 fehlen entweder, oder bleiben ohne Substanz. Eigenständige Gedanken oder Kritik des offiziellen Regierungshandelns, des Instrumentalisieren der Pandemie durch Politiker, der vielen Widersprüche in der Informationspolitik des RKI, usw. sucht man bei Ihnen vergeblich.

    Sowohl der von Ihnen angeschlagene Ton als auch Ihre inhaltlichen Ausführungen würden eher zu einem Bargespräch, vorstellbar zwischen 1 und 3 Uhr nach Schließung und viel Alkoholkonsum, passen, und in diesem Kontext vermutlich auch überzeugen. Aber: Ihr Versuch, in einem (eigentlich reflektierten) rd-Beitrag Soziologen mal schnell platt abzuwerten und sich substanzlos über die sog. Corona-Pandemie und ihre Folgen auszulassen, ging in die unterkomplexe Hose.

    Viel Spaß noch zu Sylvester und beim von Ihnen angeregten Saufen.

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  • Mr. T.

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    Wieder einmal hervorragend geschrieben von Herrn Stein. Wenn’s gäng, würde ich mir seine Melone leihen, um sie vor ihm zu ziehen.

    Fast noch lustiger ist allerdings, wenn jetzt einige die noch etwas heller sind als das Elektrische, eine Diskussion zwischen Stein und Kuhbandner – einem Wirt und Kneipenphilosophen auf der einen und einem Psycholgie-Professor auf der anderen Seite – auf virologischer Ebene verlangen. Auf ihren Gebieten sind beide zweifellos äußerst kompetent. Und jetzt verlangen einige von Herrn Stein genau das zu tun, was er in geschliffenen Worten anprangert.
    Der Unterschied zwischen beiden besteht vor allem darin, dass Herr Stein weiß, was er nicht weiß. Das ist übrigens so ziemlich das wichtigste Wissen, das einen Menschen auszeichnen kann. Alles andere ist eher nebensächlich. Und genau deswegen beschränkt sich Herr Stein auch darauf, den aktuellen Stand des menschlichen Wissens zur Thematik zu zitieren und damit Kuhbandner bloßzustellen, der sich daraf beschränkt, seine zu diesem Stand des Wissens konträren Weisheiten zu verkünden, anstatt diese zur Diskussion zu stellen, wie es einem Wissenschaftler eher geziemen würde. Er tut dies wohl, weil er trotzdem weiß, dass er damit nicht weit kommen und sein Beitrag zur Virologie und Epidemologie wohl nicht in die Geschichtsbücher eingehen würde. Weiter als in einen lokalen satirischen Jahresrückblick kommt er damit nicht.

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  • naja

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    “…aber solche Koryphåen wie Bhakdi..”

    Das was Sie geraucht haben möchte ich auch gerne.
    95% der Aussagen dieser “Koryphåe” sind mit einem Aufwand von 5 bis 15 min Recherche als unwahr zu identifizieren. Für die restlichen 5% ist der Aufwand etwas größer, aber immer noch unter 1 Std.

    Jeder hat die Möglichkeit sich unabhängige / einschlägige Informationen zu beschaffen und für sich zu bewerten; der Einsatz?! etwas Lebenszeit.

    Da aller Anfang schwer ist, kann ich persönlich als Einstieg mal die Plattform PubMed.org empfehlen; die restlichen Quellen aber bitte selber erarbeiten; macht auch mal Spaß.

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  • Jakobine Mohr

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    Seit wann genau befinden Laien darüber, wer Experte ist und wer nicht?
    Seit wann genau ist die bislang völlig übliche und notwendige Diskussion von Experten versch. Fachrichtungen praktisch zugunsten eines offiziell politisch festgelegtem, äußerst simplem, Narrativ praktisch abgeschafft?
    Seit wann zeichnet sich krit. Journalismus dadurch aus, dass er dies ungeprüft unterstützt und alle, die anderer (fachlichen) Meinung sind, moralisch abwertet und diffamiert? Wer den Artikel liest kommt zu der Vermutung, dass der Schreiber wenig Ahnung hat von Statistik, wiss. Hypothesenprüfung, Testgütekriterien, Signifikanzen usw. Dass er vermutlich nichts davon, im Unterschied zu Prof. Kuhbandner, berechnen kann. (Dies war und ist vielerorts Teil des Psychologiestudiums, wie auch diverser anderer sozialwiss. Studiengänge. ) Da es sich bei den derzeitigen Daten um ein multifaktoriell bestimmtes, gesellschaftliches Phänomen handelt, sind es tatsächlich u.a. Sozialwissenschaftler, die man dazu auch befragen sollte.
    (Wäre es eine naturwissenschaftliche Wasserwelle, wäre es tatsächlich völlig wurscht, wo diese stattfindet. Sie wäre überall gleich.)
    Übrigens wird seit Beginn, auch die Expertise der Experten die 80% der Covid19-Erkrankten Beginn behandelt haben und behandeln, die niedergelassenen Mediziner, fast völlig ignoriert. Als Experten gelten derzeit, für ein medizinisches Problem, vorwiegend Mathematiker, Physiker, Labormediziner und Mikrobiologen. Diese sind vor allem Experten für die Untersuchung im Labor. Nicht alle dürften berechnen können, wie genau sich die Struktur unseres Gesundheitswesens auf die Virenverbreitung auswirkt. Fast alle ohne jegliche Erfahrung in medizinischer Heilkunde. Dass übrigens der Slogan: „die Gesundheit der Bevölkerung ist bedroht“ so nicht stimmen kann, dürfte spätestens jetzt, bei genauer Betrachtung des Impfplans offenkundig werden. (Einer der Hauptkritikpunkte seit Beginn aus fachlicher Sicht.)
    Kommen sie da nicht irgendwann ins Grübeln ?? Oder müssen wir Jahre auf eine journalistische Hintergrundrecherche warten, die dann mit Karacho aufdeckt, wie es „wirklich“ war ?? Welche Fachleute seit Beginn durch Verunglimpfung oder Suspendierung quasi kaltgestellt wurden?

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