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Warnstreik

Busfahrer fordern mehr Gehalt

Seit vier Uhr morgens befinden sich die Fahrer der Regensburger Verkehrsbetriebe (RVB) in einem 24stündigem Warnstreik. Sie fordern von den kommunalen Arbeitgebern eine Erhöhung der unteren Lohngruppen um 120 Euro sowie eine weitere Steigerung um vier Prozent. Derzeit verkehren im Stadtgebiet nur die Linien 1, 6, 9 und 10 sowie die Schulbusse.

Ein Großteil der RVB-Busse blieb heute stehen. Fotos: pm

Ein Großteil der RVB-Busse blieb heute stehen. Fotos: pm

Nach ver.di-Angaben verdient ein Bus-, Tram-, oder U-Bahnfahrer aktuell 2.067 Euro Grundgehalt zuzüglich Schichtzulagen und Zulagen für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit. Im Zuge der Tarifauseinandersetzungen gab es in den vergangenen Wochen schon Warnstreiks in mehreren bayerischen Städten, darunter Nürnberg, München und Augsburg.

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Im Stadtgebiet Regensburg befindet sich allerdings nur etwa ein Drittel der rund 250 Busfahrer im im Streik. Hintergrund sind unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse und Tarifverträge.

Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Busfahrern

Bereits 1999 haben die Regensburger Verkehrsbetriebe mit der REBUS eine neue RVB-Schwestergesellschaft gegründet. Dort werden seitdem alle neuen Fahrer eingestellt und für sie gilt nicht der Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N), sondern der – mit schlechterer Bezahlung verbundene – „Tarifvertrag für die Bediensteten der nicht bundeseigenen Eisenbahnen und von Kraftverkehrsbetrieben“ (E-TV). Hintergrund dieser Auslagerung seien „Wettbewerbsgründe“, hieß es seinerzeit. Um bei den Ausschreibungen für ÖPNV-Dienstleistungen weiter zum Zug zu kommen, wird an den Fahrern gespart.

WP_000043Für die E-TV-Beschäftigten (REBUS) war bei den Verhandlungen letzten Woche bereits eine Tarifeinigung erzielt worden, die Tarifverhandlungen zum TV-N (RVB) dagegen waren vor gut drei Wochen ergebnislos abgebrochen worden. Seitdem laufen Warnstreiks, die nun auch Regensburg erreicht haben. „Wenn es für die Fahrer der REBUS letzte Wochen keinen Tarifabschluss gegeben hätte, würde heute gar kein Bus fahren“, sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär Clemens Küchner.

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Kommentare (8)

  • Walter Eckert

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    Ich finde es zunehmend ärgerlich, dass die betriebsinternen Auseinandersetzungen diverser öffentlich-rechtlicher Unternehmungen auf dem Rücken derer ausgetragen werden, die mit den zu klärenden Sachfragen nichts zu tun haben! Warum rennen wir nicht alle auf die Straße? Ich bin mir sicher, dass jeder ein, zwei, drei “Verbesserungsvorschläge” aus seinem bestehenden Arbeitsverhältnis gegenüber seinem Arbeitgeber hätte…

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  • blauäugig

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    @Eckert: Jeder Streik trifft die Kunden des jeweiligen Unternehmens, egal ob ein Käufer länger auf sein Neufahrzeug warten muss, oder eine andere Dienstleistung in dieser Zeit nicht erbracht wird. Das beschränkt sich nicht auf öffentlich-rechtliche Unternehmungen, so wie Sie suggerieren.

    Soll ich Ihren Kommentar so deuten, dass Sie die Busfahrer verbeamten wollen, damit diese kein Streikrecht mehr haben?

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  • Busi

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    Als Busnutzer habe ich Verständnis für die Forderungen der Mitarbeiter. Das Geld kann teilweise wieder erwirtschaften werden wenn spezielle Fahrschulungen für umweltfreundliches chauffieren beim RVB durchgeführt werden und unsinnige defizitäre Buslinien ausgedünnt bzw. eingestellt werden.

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  • Helene

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    @Walter Eckert

    Ich glaube, Sie sind ein sehr junger Mann, der das mit dem Streikrecht noch nicht so ganz versteht.

    Macht nichts. Morgen fahren die Busse ja wieder zum Kindergarten und zum Gummibärchenladen.

    Bussi!

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  • Mathilde Vietze

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    Obwohl es auch für mich Einschränkungen gab, habe ich
    vollstes Verständnis dafür, daß die Gewerkschaft die Bus-
    fahrer zu Warnstreiks aufgerufen hat.
    Was ich aber überhaupt nicht begreifen kann ist, daß die
    ohnehin gestreßten Busfahrer nun künftig auch noch als
    Kontrolleure (Buseinstieg nur noch vorne) benutzt wer-
    den. Das Ganze ist die Idee des Herrn Raba, der ja nicht
    mit dem Bus fährt und für den die Hauptsache ist, daß
    – bei ihm – die Kasse stimmt.
    Wo bleibt da die Gewerkschaft, um sich für die Busfahrer
    einzusetzen?

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  • blauäugig

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    @Vietze:
    Die Maßnahme des “kontrollierten Vordereinstiegs” setzt aus meiner Sicht den Busfahrern weniger zu als die Schnapsidee Nachtbus. Beides sind aber Bereiche, deren Einführung nicht Gegenstand der Tarifverhandlungen zwischen RVB und den Gewerkschaften sein können, da RVB ja nicht RVV ist.
    Und warum will die Gewerkschaft die Schere zwischen den E-TV und TV-N- Beschäftigten vergrößern? Was ist aus dem Wahlversprechen Wolbergs geworden, die Bushahrer aus E-TV in den TV-N zu überführen?

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  • tim

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    @Walter Eckert: Anhand der Argumentation sollte einem eigentlich selber ihre Absurdität aufleuchten. Sie schreiben, es gehe wenige an, werde aber auf dem Rücken aller ausgetragen, und jeder andere hätte selber Gründe zu solchen Auseinandersetzungen. Eben weil die Busfahrer die selben Auseinandersetzung führen wie Pflegekräfte, Verkäufer_innen etc.pp. ist es nicht deren Privatvergnügen. Auf individueller Ebene sind solche Auseinandersetzungen nicht zu gewinnen, dazu braucht es Bewußtsein über die gemeinsame Situation der Arbeitenden und entsprechende Solidarität.

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  • Mathilde Vietze

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    Zu blauäugig: Ich würde Ihnen empfehlen, im Büro des Herrn OB Wolbergs vorzusprechen, sich dort einen Gesprächstermin geben zu lassen, um dann die Fragen, die Sie bewegen, zu klären.
    Das scheint mir ein guter Weg zu sein, denn ein Inter-netforum kann nicht jede einzelne Sachfrage kompetent beantworten.

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