16 Mai2012
Brandstifter geschnappt
REGENSBURG. Zwei Brandgeschehen im Regensburger Stadtosten, deren Ursachen und Hintergründe bislang trotz intensiver polizeilicher Ermittlungen nicht aufgehellt werden konnten, sind nun geklärt. Insbesondere der Brand einer Lagerhalle am 06.12.2011, gegen 03.45 Uhr hatte für entsprechendes Aufsehen gesorgt.
Dabei entstand ein Gesamtschaden von mehr als 15 Millionen Euro. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Jetzt konnte sowohl diese Tat, wie auch eine wenige Tage vorher stattgefundene Brandlegung an einer Imbissbude in unmittelbarer Nähe dieser Lagerhalle aufgeklärt werden. Im dringenden Tatverdacht steht ein 36-jähriger Angehöriger eines Sicherheitsunternehmens. Zu dem Fahndungs- und Ermittlungserfolg führten die akribischen Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg und des Bayerischen Landeskriminalamtes, in welche die Staatsanwaltschaft Regensburg kontinuierlich eingebunden war.
Noch einmal sei an die Chronologie dieser beiden Taten erinnert. Seinen Ausgang nahm das Geschehen am 04.12.2011, als ein Anwohner gegen 01.20 Uhr, den Brand einer Imbissbude in der Wiener Straße bemerkte. Zwar konnte die schnell alarmierte Feuerwehr ein Übergreifen auf die benachbarte Lagerhalle einer Spedition verhindern, allerdings fiel der Verkaufsstand eines 52-jährigen Gastronomen aus dem nördlichen Landkreis Regensburg dem Feuer zum Opfer. Dem Betreiber entstand dadurch ein Schaden von etwa 15.000 Euro. Hier deuteten alle bei der Spurensicherung gewonnenen Erkenntnisse sehr schnell auf eine Brandstiftung hin.
Nur zwei Tage später, am 06.12.2011, gegen 03.45 Uhr bemerkten Passanten ein Feuer in einer 50 x 40 Meter großen Lagerhalle einer Spedition, ebenfalls in der Wiener Straße und nur unweit des ersten Brandortes. Der Schaden an der vollständig ausgebrannten Halle samt Lagergut belief sich auf etwa 15 Millionen Euro. In diesem Fall waren die Ermittlungen zur Brandursache deutlich komplizierter. Was letztendlich festgestellt werden konnte war, dass sich der Brand von außen nach innen entwickelt hat.
Ergebnis der Ermittlungen war, dass die unmittelbar an der Außenseite der Lagerhalle gestapelten Holzpaletten in Brand gesetzt worden waren. Zu dieser Erkenntnis trugen wesentlich auch die Sachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamtes und der Einsatz von Brandmittelspürhunden bei.
Nun begann eine mehrere Monate währende Ermittlungsarbeit, die letztendlich unter Ausschöpfung verschiedener kriminaltaktischer Maßnahmen von Erfolg gekrönt sein sollte. Ihre minutiöse Ermittlungsarbeit führte die Ermittler der KPI Regensburg letztendlich zu einem 36-jährigen Angehörigen eines Sicherheitsunternehmens aus Niederbayern. Am 15.05.2012 nahmen sie den Mann fest.
Bei seiner anschließenden Vernehmung, in die auch sogenannte Profiler des Polizeipräsidiums München und die Sachbearbeiterin der Staatsanwaltschaft München eingebunden waren, gestand der in Straubing wohnhafte Mann, die beiden Brände gelegt zu haben.
Zudem bekannte er sich zu zwei Brandstiftungen an einem Gebäude in München, im November 2010. Auch dabei entstand kein Personenschaden. Der verursachte Sachschaden hielt sich in Grenzen. Damit können jetzt wohl auch diese bislang ungeklärten Straftaten aufgeklärt werden.
Der Tatverdächtige gab an, die Brände in der Zeit in der er als Wachmann an den jeweiligen Objekten eingesetzt war, gelegt zu haben.
Als Motiv für sein Handeln gab der 36-Jährige „Frust“ gegenüber seinem Arbeitgeber an.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg erfolgte am 16.05.2012 in den Vormittagstunden die Vorführung bei der Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Regensburg. Diese erließ gegen den Wachmann den beantragten Haftbefehl wegen vorsätzlicher Brandstiftung, betreffend die beiden Regensburger Objekte und ordnete den Vollzug der Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt an.