Boykott der Rede des Bischofs Rudolf Voderholzer am Gedenkweg
Pressemitteilung von [anita_f.] antifaschistische Gruppe in Regensburg
Donnerstag, der 23. April 2015
Am heutigen antifaschistischen Gedenktag für die Opfer des Faschismus nahm auch die Gruppe [anita_f.] antifaschistische Gruppe in Regensburg teil. Wie angekündigt (siehe Flyer Anhang) boykottierten über 60 Menschen die Rede von Bischof Rudolf Voderholzer an der 2. Station des Gedenkweges, indem sie einen räumlichen Abstand zur Kundgebung einnahmen. Hier sollte eine friedliche aber deutliche Distanzierung von der Person Voderholzers und seiner konservativen bis rechten Einstellung demonstriert werden. Dazu unsere Pressesprecherin Lea Miller:
„Ein Gedenken mit dem rechts-klerikalen Bischof ist für uns nicht denkbar. Dieser ist in der Vergangenheit durch die Unterstützung von homophobem und antifeministischem Gedankengut aufgefallen. Am Katholikentag 2014 in Regensburg war er maßgeblich daran beteiligt, dass extrem rechten AbtreibungsgegnerInnen und Homophoben ein Podium für ihre Inhalte geboten wurde. Außerdem distanziert Voderholzer sich nicht von seinem Vorgänger Rudolf Graber, der als antisemitischer Reichstheologe bekannt ist. Wir betonen hierbei, dass sich unsere Kritik, wohlwissend dass sich auch Katholiken unter den Opfern des NS-Faschismus befinden, beim Gedenken nicht an die katholische Kirche, sondern an die Person des Bischofs richtet.“
Alleine die Ankündigung der Gruppe [anita_f.] antifaschistische Gruppe in Regensburg die Rede Voderholzers zu boykottieren sorgte für mediale Aufmerksamkeit und rief sowohl den Bürgermeister Joachim Wohlbergs als auch Clemens Neck, den Pressesprecher des Bistums Regensburg auf den Plan. Lea Miller: „Beide Seiten werfen uns vor das Gedenken für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Gedenken ist für uns immer politisch und wir werden nach dem Schwur von Buchenwald die Vernichtung des Nazismus mit all seinen Wurzeln anstreben. Hierzu zählen auch Antisemitismus, Homophobie, Antifeminismus und Geschichtsrevisionismus. Erinnern heißt kämpfen!“
Lea Miller weiterhin: „Getroffene Hunde bellen: Absurder Weise unterstellt uns Clemens Neck den Versuch den Massenmord an den Juden durch den NS-Faschismus mit Abtreibung gleichzusetzen. Derartige Äußerungen, die wohl eher in Kreisen von radikalen AbtreibungsgegnerInnen vorhanden sind, haben wir nie getätigt. Wo wir uns ihm allerdings anschließen können, ist demnach Necks Äußerung, dass „die Vorwürfe […] an Absurdität nicht zu überbieten sind“.“ (siehe idowa.de: Boykott zum Jahrestag: Antifa hat Bischof Voderholzer im Visier)