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BMW-Werk Regensburg: Ein Lichtblick in der Krise?

Die Ankündigung, dass die seit Februar verordnete Kurzarbeit im BMW-Werk Regensburg im Mai – also einen Monat früher als erwartet – endet, sorgte für einhellige mediale Begeisterung. Von einem „Lichtblick“ in diesen dunklen Krisenzeiten war häufig die Rede. Weil die Nachfrage nach 1er, Mini und Z4 sich bessere entwickle, als erwartet, kann die (aus öffentlichen Geldern finanzierte) Kurzarbeit in Regensburg früher beendet werden. Das sagt der Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer vergangenen Freitag zur SZ. Ein Grund zum Jubeln für die rund 9.500 Mitarbeiter? Bereits seit längerem setzt BMW auf einen drastischen Sparkurs. Schon im September 2007 war in einem Strategiepapier von „Profitabilitätssteigerung“ die Rede – im Klartext: Stellenabbau. Der wurde schließlich drastischer umgesetzt, als zunächst geplant. 2008 wurden insgesamt 13.000 Mitarbeiter „abgebaut“, 6.000 davon waren Zeitarbeiter. In Regensburg allein 600. 455 Millionen Euro wurde an Abfindungen gezahlt, um Mitarbeiter los zu werden. Die dadurch erwartete Einsparung pro Jahr beträgt Konzernchef Reithofer zufolge 500 Millionen Euro. Mit der Wirtschaftskrise hat BMW seinen Sparkurs weiter verschärft. Die 1973 eingeführte Gewinnbeteiligung wurde gestrichen; zusammen mit anderen Kürzungen stand unterm Strich ein Einkommensverlust von zehn Prozent, brutto sind das im Jahr durchschnittlich 5.600 Euro weniger. 200 Mitarbeiter aus dem Regensburger BMW-Werk – das zweitgrößte weltweit – werden nach Leipzig versetzt, 100 nach Wackersdorf. Das in Regensburg seit 20 Jahren bewährte und mitarbeiterfreundliche Drei-Schichten-Modell steht zur Disposition. Auch ihren Urlaub müssen die Mitarbeiter künftig den Bedürfnissen des Unternehmens anpassen. „Wann ich meinen Jahresurlaub nehme, entscheidet mindestens die nächsten zwei Jahre BMW“, erzählt ein Mitarbeiter. Weitere Kürzungen wurden offenbar bereits angekündigt: Azubis sollen nicht mehr übernommen, Feiertage, Mehrarbeit und Pausen nicht mehr gezahlt werden. Ebenso sollen weitere Stellen gestrichen werden. Der Gesamtbetriebsratschef Manfred Schoch brachte Anfang März die Zahl von 700 Mitarbeitern ins Spiel, die an jedem Standort abgebaut werden sollen. Funktionieren wird das größtenteils erneut über Abfindungsmodelle. Die mit der Wirtschaftskrise begründeten Kürzungen treffen auch den Vorstand. Um 40 Prozent reduzierte sich das Gehalt von Konzernchef Norbert Reithofer 2008. Das mag sich drastisch anhören. Ihm bleiben aber immerhin noch gut 2,2 Millionen Euro. Das ist – in dunklen Krisenzeiten – schon mehr als ein Lichtblick.

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Kommentare (1)

  • Daniel F.

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    Glücklicherweise geht es BMW mittlerweile wieder ein wenig besser. Ich habe erst heute auf Finanznachichten.de gelesen, dass die Verkäufe bei BMW im Juni wieder deutlich zahlreicher geworden sind. Insgesamt kann man natürlich nur hoffen, dass dies ein Zeichen für eine Stabilisierung des Marktes ist. Jedenfalls werde ich mich täglich informieren und den Stand der Dinge verfolgen. Immerhin sind hunderttausende von Menschen von der Wirtschaftskrise betroffen…

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