Black is not for sale
Pressemitteilung des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg
Zum vierten Mal präsentiert der Kunst-.und Gewerbeverein Regenburg KünstlerInnen und
KunsthandwerkerInnen unter dem Titel „Black is not for sale“. Oder doch?
Acht KünstlerInnen aus Bayern präsentieren mit viel Phantasie erdachte und erschaffene Arbeiten, die, meist aus sogenannten „armen“ Materialien hergestellt, in ihrer Vielfalt überraschen, meist einen zweiten Blick benötigen, um deren Ursprung zu ergründen und als Ergebnis fast immer ein kleines Lächeln in das Gesicht des Betrachters zaubern.
Dabei sind die Themen mancher Objekte alles andere als lustig.
Stefan Gölers „Boote“, aus Metallresten wie Bierdosen hergestellt, erinnern beim Anblick sofort
an Stichworte wie Armut, Flucht und Lebensgefahr. Aktueller Zeitbezug, eindrucksvoll umgesetzt.
Ganz ähnlich wirken die sog. „Barriados“ von Thomas Rau. Kleine Hütten in manigfaltiger Variation meist aus Pappe hergestellt, zeigen als stilisierte Modelle, was Menschen alles in Kauf nehmen, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Zu besichtigen in Original Größe und inklusive Bewohnern in den Randgebieten großer Metropolen nicht nur der sog. dritten Welt dieses Planeten.
Frank Scholz mit seiner kleinen „Luftwaffe“ überrascht mit einem völlig anderen Gedankenspiel.
Wieviel völlig artfremde Gegenstände sind nötig, um dem Betrachter eine Waffe zu suggerieren?
Unsere Phantasie sieht einen Kugelschreiber sofort als Raketenwerfer, wenn nur etwas wie Flügel oder Triebwerk aussieht. Beklemmend, das spielende Kinder damit „Spaß haben“.
Themenwechsel – wenden wir uns unseren eigenen „Hinterlassenschaften“ zu. Warum muß weg geworfen werden, was noch für anderes taugt?
Diesen Grundgedanken verfolgen die beiden Silberschmiedinnen Christina Weck und Adelheid Helm.
Wo die eine schrill bunt bedruckte Konservendosen mit kunstvoll ausgearbeiteten Silberdeckeln versieht, zersägt die andere leere Flaschen, gestaltet daraus witzig elegante Salz- und Pfefferstreuer und läßt den Rest als Vase noch eine Bestimmung erfüllen.
Ganz ähnlich und doch ganz anders Hansruedi Scheidegger. Bewegte Spielzeuge aus Holz und mit Mechanik versehen, lassen Figuren auf kleinen Wagen fahren und nicht nur Kinderherzen fröhlich hüpfen.
Der sonst für eher großflächige Malerei bekannte Günther Kempf beschränkt sich diesmal auf Kleinode der Bildhauerei, indem er kurios gestaltete Flaschenverschlüsse ausstellt, die Wertvolles
in der Flasche konservieren soll.
Ein wenig „aus der Reihe tanzen“ die Installationen der Münchnerin Dorothea Reese-Heim.
Ihre wie aus einem Labor entkommenen „Lieblinge“ wirken die Objekte der Reihe „Phytoplankton“. Ein Bakterium in einhunderttausenfacher Vergrößerung, gestaltet aus Flusensieben und Kabelbindern. Sehenswert.
Die Kuratorin Brigitte Berndt führt wie gewohnt an die Grenzen zwischen angewandter und bildender Kunst und sollte sich wider Erwarten etwas Schwarzes darunter befinden,
dann ist es möglicherweise nicht zu verkaufen.