Bildungsgerechtigkeit im ländlichen Raum – kein Abschluss ohne Anschluss
PM der CSU Oberpfalz
Bezirksvorsitzende Füracker empfängt Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle
Bei der Sitzung des Bezirksvorstandes der CSU Oberpfalz am letzten Freitag in Maxhütte-haidhof empfing der CSU-Bezirksvorsitzende, Staatssekretär Albert Füracker seinen Kabinettskollegen, Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle. Themen waren Unterricht und Integration von Flüchtlingskindern und jungen Asylanten sowie Aktuelles aus der Bildungspolitik.
„Für die CSU Oberpfalz sind Schulen ein wichtiger Standortfaktor im ländlichen Raum. Sie binden Familien mit Kindern an die Heimat, was wichtig ist für die Zukunft unserer Gemeinden“, begrüßte Bezirksvorsitzender Albert Füracker Minister Spaenle. „Um junge Menschen in der Region zu halten, bieten wir ihnen ein flächendeckendes Angebot an zukunftsorientierten, wohnortnahen Schulen, wie auch anschließende, weiterführende Ausbildungsmöglichkeiten im ländlichen Raum. Dafür stärkt Bayern mit der Nordbayern-Initiative ausgewählte Projekte aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung mit mehr als 48 Millionen Euro allein in der Oberpfalz“, so Füracker.
Minister Spaenle berichtete, dass Bayern auch erheblich in Stellen und Mittel für den Unterricht von jungen Asylanten und jungen Flüchtlingen investiert. Dafür hat Bayern das Angebot massiv ausgeweitet: zu Beginn des Schuljahres wurden an Bayerns Grund- und Mittelschulen rund 470 Übergangsklassen für schulpflichtige Flüchtlinge und Asylanten eingerichtet, darüber hinaus besuchen Flüchtlinge auch Deutschförderklassen und –kurse. Und an Bayerns Berufsschulen sind rund 440 Berufsintegrationsklassen eingerichtet worden. Das sind 170 bzw. 260 Klassen mehr als im Schuljahr zuvor.
Als ein sehr erfolgreiches Modell bezeichnete Minister Spaenle das zweijährige Unterrichtsmodell an den bayerischen Berufsschulen. Hier bekommen seit September 2013 junge Asylbewerber und Flüchtlinge im Alter zwischen 16 und 21 Jahren im ersten Jahr vor allem Sprachunterricht und Wertevermittlung sowie im zweiten Jahr schwerpunktmäßig Berufsvorbereitung, aber auch Sprachangebote. „Von den ca. 1100 Absolventen im Sommer hat das Modell bei über der Hälfte Jugendlichen zu einem Ausbildungsvertrag geführt“, erklärte Minister Spaenle.
Deshalb hat Bayern, unterstützt von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, das Projekt „Perspektive Beruf für junge Asylbewerber und Flüchtlinge“ gestartet. Dabei sollen besonders wirksame Instrumente und Konzepte für den Unterricht und die Förderung junger Asylbewerber und Flüchtlinge an den Berufsschulen entwickelt werden. Junge Asylanten und Flüchtlinge, die nach Bayern kommen, und eine Bleibewahrscheinlichkeit haben, sollen gezielter unterstützt und bestmöglich gefördert werden.
Hierzu bat der Präsident der HWK Niederbayern/Oberpfalz Dr. Haber die Sprachförderung als unverzichtbares Element für eine gelungene Integration mehr zu fördern. Aktuell liegt die Hauptlast offenbar bei den Berufsschulen. Deshalb appellierte Haber an Minister Spaenle, bei der Sprachförderung auch die Kompetenz der Lehrkräfte anderer Schularten wie Realschulen und Gymnasien zu nutzen.
Minister Spaenle verwies auch auf die Bildungsgerechtigkeit im ländlichen Raum. Wohnortnahe Schulen bedeuten Lebensqualität und sollen so lange wie möglich erhalten bleiben. „Mir sind Grund- und Mittelschulen mit kleineren Klassen lieber, als gar keine Schule im Ort“, so Minister Spaenle.
Minister Spaenle bezog sich bei der Diskussion auch auf die Weiterentwicklung des differenzierten Schulwesens. Bayern hat ein intaktes differenziertes Schulwesen mit hohem Qualitätsstandard. „Wir setzen die Bildungsgerechtigkeit um: wir setzen auf möglichst viele Bildungsangebote und auf die Weiterentwicklung unserer Schulen. Denn bei einem differenzierten Schulwesen müssen die Anschlüsse stimmen. Kein Abschluss ohne Anschluss“, erläuterte Minister Spaenle das in Bayern erfolgreiche differenzierte Schulwesen.
Bezirksvorsitzender Albert Füracker verwies in diesem Zusammenhang auf das wissenschaftsgestütztes Struktur- und Regionalisierungskonzept des Freistaates Bayern, zu dessen Standorte in der Oberpfalz Neumarkt, Amberg, Weiden, Tirschenreuth und Cham gehören. Das Konzept beinhaltet den Ausbau von Hochschulangeboten in Nord- und Südbayern. „Ziel des Konzepts ist es, vor allem jene Regionen zu fördern, die bisher in geringerem Umfang von der Leistungs- und Innovationsfähigkeit der Hochschulen profitiert haben“, sagte Füracker.