Bereichernde Domspatzen-Studie mit gravierenden Lücken
“Der Chor zuerst” – mit ihrer nun veröffentlichten historischen Studie zu den Regensburger Domspatzen bringen Dr. Bernhard Frings und Professor Bernhard Löffler viel Licht ins Dickicht des Domchors, seine wechselnden Interessensgeflechte und Abhängigkeiten. Sie benennen Täter, Wegschauer und Vertuscher und werfen einen emphatischen Blick auf die Betroffenen der körperlichen, sexualisierten und psychischen Gewalt. Dennoch offenbart das lesenswerte Buch auch gravierende Lücken, irreführende Deutungen und blinde Flecken.
Als der Regensburger Bischof im Oktober 2016 seinen Wunschkandidaten kundgab, war die Skepsis groß. Zur Überraschung vieler erwählte Rudolf Voderholzer den Inhaber des Lehrstuhls für Bayerische Landesgeschichte, Professor Bernhard Löffler, für die historische Aufarbeitung der körperverletzenden, seelischen und sexualisierten Gewalt in den Einrichtungen der Domspatzen. Löffler sollte „möglichst viel Licht ins Dunkel bringen“ und beantworten, welche Verantwortung der langjährige Domkapellmeister Georg Ratzinger und andere Führungskräfte dabei trugen, so Voderholzer damals.
Nun ist die daraus entstandene Studie mit dem Titel Der Chor zuerst, Institutionelle Strukturen und erzieherische Praxis der Regensburger Domspatzen 1945 bis 1995 im Druck erschienen. Die von Bernhard Löffler und Bernhard Frings verfasste lesenswerte Arbeit bringt tatsächlich viel Licht ins Domspatzen-Dickicht. Sie schildert wechselnde Interessensgeflechte mit der immer gleichen Priorität, die in den Titel Eingang gefunden hat: Der Chor zuerst. Die Autoren benennen unter anderem Georg Ratzinger als Gewalttäter, viele andere als Zu- und Wegschauer (darunter Eltern), bemängeln fehlende Kontrolle durch Behörden und richten einen empathischen Blick auf jene, die in den Einrichtungen der Domspatzen Körperstrafen, Erniedrigung, Ausgrenzung und sexualisierte Gewalt erleiden mussten. Allerdings sind in der Studie auch gravierende Lücken, irreführende Deutungen und blinde Flecken auszumachen.
Überblick
Nicht nur in den Domspatzen-Vorschulen in Etterzhausen und Pielenhofen (wo sie am stärksten ausgeprägt war) sondern auch in den Regensburger Einrichtungen (in der Dompräbende, im Internat für die älteren Schüler, im Chor und im Dom-Gymnasium) sei rechtswidrige Gewalt Bestandteil der alltäglichen Erziehungspraxis gewesen. Als Josef Höfler 1962 die Leitung des Dom-Gymnasiums übernahm, musste er gegenüber dem Lehrerkollegium noch „die Einhaltung des bestehenden allgemeinen Verbots körperlicher Züchtigung“ (S. 261) einfordern, was in diesem Bereich weitgehend gelungen sei. Anders die Situation im Chor. So war der Nachfolger Höflers (Werner Wollenweber, Amtszeit von 1970 bis 1988) in einer Direktoriumssitzung (von 1974) in der misslichen Lage an den gewalttätigen Chorleiter Ratzinger „aus gegebenen Anlass“ eine Bitte zu richten: Der Herr Domkapellmeister möge die Chorleiter darauf aufmerksam, „daß körperliche Züchtigung von Schülern zu unterbleiben habe“ (S. 267). Bekanntlich kamen weder die Chorleiter noch der ihr „Chef“ Georg Ratzinger dieser Bitte nach.
Die Studie liefert viele weitere, teils bislang völlig unbekannte Details, vor allem aus der Gründungszeit, gewährt Einblick in erneut ungeheuerliche täterschützende Zusammenhänge und untersucht veritable Krisen, die den Domspatzen-Komplex (getragen von wechselnden Konstrukten und Stiftungen, dem Domkapitel und dem Verein „Freunde des Regensburger Domchors“) von Anfang an begleiteten und (fast) immer mit sexualisierter bzw. körperverletzender Gewalt zu tun hatten.
Im vierten Kapital (Öffentliche Wahrnehmung und Skandale) wird etwa gekonnt erörtert, warum die auch in Regensburg schon lange Jahre vernehmbaren Schilderungen von den Betroffenen Domspatzen erst nach dem „Schlüsseljahr 2010“ eine skandalisierende Wirkung entfalten konnten. Eine Erklärung dafür sehen die Studienmacher in einer „aufschauenden Haus- und Hofberichterstattung“ (S. 312), die (nicht nur in Regensburg) in der lokalen Presselandschaft weitgehend vorgeherrscht habe. Man könne bei den Domspatzen „von engen Milieunetzwerken und loyalitätssicherenden Bekanntschaften unter den örtlichen Honoratioren, von kommunalen Entscheidungsträgern, Geistlichkeit, Redakteuren und Journalisten“ (S. 313) ausgehen.
Diesbezüglich konkrete Bespiele zu liefern, hätte der Studie gut getan. So etwa den ehemaligen Chefredakteur der Mittelbayerischen Zeitung (1975-1985 ) Alois Hönle, der zusammen mit den späteren Missbrauchstätern Friedrich Zeitler und Georg Zimmermenn das bischöfliche Knabenseminar Obermünster absolvierte, als Präfekt bei den Domspatzen tätig war, lange Zeit im Domchor sang und ab 1948 als Redakteur der Mittelbayerischen Zeitung für die besagte Haus- und Hofberichterstattung zuständig war. Oder den langjährigen MZ-Redakteur Helmut Wanner, der in einem Artikel von 2013 (als die Missbrauchsbeschuldigungen noch ausgesessen und der Kampf um die Deutungshoheit der NS-Vergangenheit des Domchors unter Theobald Schrems gerade tobte), die schöne Geschichte lancierte, wonach der edle Domkapellmeister Schrems einen „jüdischen Sängerknaben“ vor den Nazis gerettet habe.
Um ein aktuelles Beispiel aus dem Bereich „Entscheidungsträger“ zu nennen: Ende 2018 wurde der damalige Amtsgerichtsdirektor, Clemens Prokop, zum Vorstand des bereits erwähnten Vereins „Freunde des Regensburger Domchors“ gewählt, heute ist er Leitender Oberstaatsanwalt der Regensburger Staatsanwaltschaft und will den Domchor „in eine gute Zukunft“ führen (siehe MZ-Bericht von November 2018).
Aufarbeitung: Der Chor zuerst oder nur die Domspatzen?
Im dritten Kapitel (Erziehungsmodelle und Erziehungspraktiken) kontextualisieren die Autoren die gewalttätige Praxis bei den Domspatzen, die bis in die 1990er-Jahre auch in anderen kirchlichen Seminaren vielfach anzutreffend war. Sie skizzieren die erzieherische Praxis in Einrichtungen, die von (pädagogisch überhaupt nicht oder nur mangelhaft ausgebildeten) Geistlichen geleitet wurden. Befremdlich ist, dass die Studienmacher die Domspatzen-Internate zwar zutreffend als kirchlich geführte Studien- oder Knabenseminare charakterisieren, aber weder die sexualisierte Gewalt in den anderen kirchlich geführten Studienseminaren der Diözese (Straubing, Weiden, Obermünster, Westmünster, St. Emmeram, Am Singrün) noch deren fehlende öffentliche Aufarbeitung thematisierten. Zumal so einige Täter an mehreren Seminaren übergriffig wurden, wie etwa die Direktoren Franz X. Kolbeck und Georg Zimmermann, oder der Präfekt und Religionslehrer Wilhelm Freundl („Prügel“), der nach seiner gewalttätigen Domspatzen-Zeit Gehörlose seelsorgerisch betreute (siehe dazu Terror in Regensburger Heimen).
Statt all diese Zusammenhänge darzustellen, hebt die Studie nur die „auf die Domspatzen bezogene Gesamtstrategie“ (S. 335) positiv hervor, die Bischof Voderholzer ihrer Ansicht nach 2015 nach dem Film Sünden an den Sängerknaben von Mona Botros einläutete. Dass die von Voderholzer halbherzig angekündigte Aufarbeitung von (sexualisierter) Gewalt in anderen kirchlich geführten Seminaren völlig versandete, scheinen die Studienmacher gar nicht zur Kenntnis genommen zu haben.
Erfolg und Auslese
Im Vergleich zu gewöhnlichen Knabenseminaren komme, so die Studie, bei den Domspatzen allerdings erschwerend die zu jederzeit verfolgte Maxime nach einem erfolgreichen Elitechor hinzu. Das Wohl der Schüler und Sänger wurde eben diesem Erfolgsstreben und dem titelgebenden Motto der Chor zuerst untergeordnet. Der Leiter des Dom-Gymnasiums Cyrill Bader kritisierte dieses Erfolgsstreben bereits 1959 gegenüber dem bayerischen Kultusministerium, als er eine strukturell bedingte Schädigung der Schüler monierte:
„Hervorhebung und Verhätschelung der Solisten, Gewöhnung der Sänger an Bewirtung, Geschenke und sogar Geldbelohnungen, jähes Fallenlassen von Sängern, wenn sie mutieren.“ (S. 72)
Auch Domspatzenzöglinge äußerten sich diesbezüglich deutlich. So beklagte die Schülerzeitung Geier im Sommer 1972, dass der „Geist der Schule“ in ihrem Streben nach dem „Erfolg des Chores“ bestehe, der wiederum „von der Disziplinierung der Schüler abhängig“ sei. Wer sich nicht unterordne, könne nur ausscheiden, auf diese Weise betriebe man „Schülerauslese“. Um diesen Erfolg zu erreichen, so die Schülerzeitung weiter, würden „körperliche Strafen, Diskriminierung von sich bewusst oder unbewusst auflehnenden Schüler“, so wie die „Anregung von Denuntiation“ [!] eingesetzt (S. 266).
Diese so treffliche wie mutige Analyse der Schülerzeitungsautoren von 1972 führt zu der bitteren Erkenntnis (die in der vorliegenden Studie leider fehlt), dass es nach 2010 vor allem die disziplinierten, die angepassten und erfolgsorientierten der ehemaligen Domspatzen waren, die nach erfolgter „Schülerauslese“ ihre Domspatzen und in der Folge auch die damaligen Täter mit einem gewissen identitären Eigeninteresse verteidigten und noch heute verteidigen.
Keine Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt unter Schülern
An dieser Stelle gilt es abermals auf eine gravierende Lücke im gesamten Domspatzen-Aufklärungs- und Aufarbeitungsprozess hinzuweisen: Auf die fehlende Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt zwischen den Schülern, der auch die Studie von Frings/Löffler „nicht ausführlich und intensiver“ nachgehen habe können (S. 289). Stattdessen weisen die Autoren auf die bereits erwähnte Studie der KrimZ hin, die „diesen Aspekt intensiver“ beleuchte und ihn „analytisch-differenziert“ einordne.
Die KrimZ-Studie jedoch hat diesen Aspekt mangels Daten auch nur andeutungsweise bearbeiten können, da sie empirisch auf dem Bericht des Rechtsanwalts Weber beruht und dieser wiederum vom Bistum nur beauftragt wurde, „die Vorfälle von Gewaltausübung durch Erziehungspersonal an Schülern der Regensburger Domspatzen im Zeitraum von 1945 bis 2015“ (Weber/Baumeister, 2017, S. 1) zu untersuchen. Wohl auch aufgrund dieses eingeschränkten Auftrags gingen bei Rechtsanwalt Weber kaum Meldungen von/zu Betroffenen ein, die von älteren Schülern missbraucht wurden.
Obgleich Frings und Löffler der sexualisierten Gewalt zwischen Schülern nicht ausführlich nachgegangen sind, können sie einige Vorfälle wiedergeben, die sich wiederum (offenbar allein) in den Kultusministeriumsakten niedergeschlagen haben. So berichtete etwa der bereits erwähnte Leiter des Dom-Gymnasiums Cyrill Bader 1958 nach München, dass mangels ständiger Aufsicht „Schülern in der Nacht ungehindert möglich [sei], sich in den Toiletten zu treffen und unsittliche Handlungen zu begehen“ (S. 289). Dabei scheint es nicht (nur?) um einvernehmliche Handlungen zwischen Gleichaltrigen gegangen zu sein. Denn Bader ging es 1957 beispielsweise um einem Schüler „der obersten Klasse, den ein Präfekt beim ‚unsittlichen‘ Umgang mit einem Schüler der 4. Gymnasialklasse vorgefunden und den Vorfall beiden Leitern gemeldet hatte.“ (S. 290) Schulleiter Bader kritisierte gegenüber dem Kultusministerium zudem, dass Domkapellmeister von den Vorfällen wisse, aber nicht eingreife.
Zu dem in den Studien kaum bearbeiteten Aspekt sexualisierte Gewalt unter Schülern noch ein erhellendes und trauriges Beispiel aus der eigenen Recherchearbeit. Regensburg-digital liegt die Aussage (von 2016) des Betroffenen NN vor, der vom Präfekten Friedrich Zeitler jahrelang sexuell missbraucht wurde und dessen Schilderungen teilweise auch Eingang in den Bericht von Rechtsanwalt Weber gefunden haben. Demzufolge wurde der Internatsschüler NN in der Dompräbende regelmäßig sowohl vom Präfekten Zeitler als auch von einem wesentlich älteren Mitschüler sexuell missbraucht. Schrems, den der ehemalige Internatsschüler noch heute über alles verehrt, habe sich für die Übergriffe durch Zeitler und dem Mitschüler nicht interessiert, sie aber geduldet.
Ein anderer (von NN auch namentlich genannter) Schülertäter sei noch übler drauf gewesen, dieser habe sich Jahrzehnte später bei der Errichtung des Schrems-Denkmals in Mitterteich in den Vordergrund gedrängt. Obwohl (oder gerade weil?) Schrems von dem Missbrauch durch Zeitler wusste, habe der Domkapellmeister dem zwischenzeitlich als Musiker ausgebildeten ehemaligen Dom-Schüler NN später, um 1960, eine Anstellung am Internat angeboten – was dieser aber empört abgelehnt habe.
Als ob er seinen Peinigern immer noch ausgeliefert wäre, beendete der ehemalige Domspatz NN die Schilderung seines langjährigen Missbrauchs mit den Worten:
„Die Täter, die waren einfach immer da.“ (Missbrauchsbetroffener NN)
Dieser hier geschilderte sexuelle Missbrauch durch einen älteren Schüler fand keinen Eingang in den Abschlussbericht Webers, da das Bistum dafür keinen Auftrag erteilt hatte. Dennoch lobte Weber in seinem Abschlussbericht die Präventionsmaßnahmen bezüglich Gewalt unter Schülern, die in den 2000er-Jahren installiert wurden, nachdem die jahrelangen sexuellen Übergriffe des „Kindergärtners der Domspatzen“, Christian F., zufällig im Zuge von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen enttarnt worden waren (detaillierter zum Weber-Bericht).
Die sexuelle Gewalt unter Domspatzen-Zöglingen ist bislang nicht aufgearbeitet. (siehe auch Bericht Report Mainz von 2018) Es dürften nicht wenige der ehemaligen Schüler-Täter (noch) am Leben sein. Täter, die mit ihrer sexuellen Gewalt eine spezielle Form von „Schülerauslese“ betrieben und so manche Kinderseele zutiefst geschädigt oder zerstört haben.
Rückschritt im Aufarbeitungsprozess?
Anders als der Abschlussbericht von Rechtsanwalt Weber von 2017 und die sozialwissenschaftliche Studie der Kriminologischen Zentralstelle Wiesbaden (KrimZ: Sozialwissenschaftliche Analysen und Einschätzungen zur Gewalt bei den Regensburger Domspatzen) ist die Löffler-Studie nicht kostenlos oder digital zugänglich.
Dies bedeutet einen gewissen Rückschritt im bisherigen Aufarbeitungsprozess und sorgt nicht für freien Zugang zu Aufklärungsergebnissen. Die bereits im Juli diesen Jahres von Löffler und Frings auf einer Pressekonferenz vorgestellte Studie ist im Pustet-Verlag erschienen (Auflage: 700 Exemplare), umfasst über 420 Seiten und kostet knapp 25 Euro.
Zur Sicherung der wissenschaftlichen Abwicklung und freien Publikation der Studie schlossen das Bistum Regensburg und der Lehrstuhl für Bayerische Geschichte eine sogenannte „Zuwendungsvereinbarung“ ab. Die eigentliche Forschungsarbeit leistete Dr. Bernhard Frings, der dafür eigens als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Löffler beschäftigt wurde. Während Dr. Frings „die Grundlagenrecherchen und Archivstudien durchgeführt sowie weitgehend die tragenden empirischen Kapitel 2 bis 4 verfasst“ (S. 9) hat, stammt von Dr. Löffler die Einleitung und das Resümee der Studie. Die Kosten der Studie sind unbekannt, die Vertragsparteien schwiegen sich trotz Anfrage darüber aus. Prof. Löffler teilte auf Anfrage mit, dass „über die Zuwendung seitens des Bistums in erster Linie die Beschäftigung meines Mitarbeiters Dr. Frings für die Laufzeit des Projekts“ finanziert worden sei. Er selber „habe kein Honorar genommen“.
Lückenhafte Archivrecherche und Irrwege
Im zweiten Kapitel (Die Regensburger Domspatzen als komplexes institutionelles Gebilde – Wegmarken und Formung, S.23-172) zeichnet Frings die anfangs nicht vorgesehene Entwicklung des Domchors außerhalb des liturgischen Bereichs nach. Von einem nicht mehr liturgisch, sondern weltlich orientierten „Kunstchor“ war damals abfällig die Rede. Es war der „von musikalischem Sendungsbewusstsein und großem persönlichen Ehrgeiz” getriebene und ohne Rücksicht auf Verluste handelnde Theobald Schrems, der seit seiner Ernennung zum Domkapellmeister (1924) teils eigenmächtig und gegen den Widerstand des Domkapitels auf die Bühnen außerhalb der Domkirche drängte und nach weltlichem Ruhm strebte. Seit Anbeginn war dieser Schritt ins Außerkirchliche umstritten, nicht zuletzt, da daraus eine substantielle Mehrbelastung für die Zöglinge resultierte.
Nach der Machtübernahme von 1933 förderten die Nationalsozialisten Schrems und den Domchor vielfältig und nutzten ihn zu Repräsentationszwecken. Auf eine Initiative von Schrems hin sangen die Domspatzen bereits im Oktober 1933 „vor dem alten Rathaus in brauner Uniform der Hitlerjugend“ und konnten „den ‚Führer‘ offenbar begeistern“ (S. 36).
Frings kritisiert dieses Handeln zwar, scheint aber das ureigene Profilierungs- und Aufstiegsinteresse von Schrems und den Chorsängern zu verkennen, wenn er die verharmlosende Formel „bedenkenlos“ bemüht:
„Auch zu anderen Anlässen, wie etwa 1938 auf dem Reichsparteitag [der NSDAP] in Nürnberg, stellte Schrems den Domchor ziemlich bedenkenlos nationalsozialistischen Interessen zur Verfügung.“ (S. 36)
Bekanntlich verfolgte Schrems bereits in der NS-Zeit ab 1936 die Idee eines von ihm geführten Regensburger Musikgymnasiums. Hierbei erfuhr er die volle Unterstützung des NS-Kulturwarts Martin Miederer, der 1934 in die Vorstandschaft des Vereins „Freunde des Regensburger Domchors“ gewählt wurde und als Kulturwart 1937 vom SA-Mann Walter Boll abgelöst wurde. Anders als Frings (im Anschluss an die mangelhafte und irreführende Arbeit von Roman Smolorz) meint, scheiterten die entsprechenden Pläne aber nicht weil es dem „mittlerweile im Reichskultusministerium in Berlin tätigen Miederer gelang […] die Pläne zu seinem Interesse umzuändern und in Frankfurt a.M. ein musisches Gymnasium zu eröffnen“ (S. 37).
Tatsächlich waren die Regensburger Behörden und damit befassten Stellen trotz intensiver Planungen nicht in der Lage, entsprechenden Baugrund oder existierende Gebäude bereitzustellen. Anders als Frings meint, hielt der im Reichserziehungsministerium (nicht Reichskultusministerium) im Rang eines Oberregierungsrats tätige Martin Miederer, zugleich SS-Obersturmführers und Mitarbeiter des SD, bis zuletzt am Standort Regensburg fest und erst als sich abzeichnete, dass die Problematik der dort fehlenden Gebäude nicht mehr gelöst werden konnte, bekam Frankfurt a.M. im Frühsommer 1939 den Zuschlag für das vom NS-Regime gewünschte Musikgymnasium.
Regensburg-digital hat bereits 2017 (anlässlich der Besprechung der Auftragsarbeit von Roman Smolorz, Die Regensburger Domspatzen im Nationalsozialismus – Singen zwischen Katholischer Kirche und NS-Staat, 2017) aufgrund von umfangreichen Recherchen die entsprechenden Zusammenhänge anhand der vorzüglich überlieferten Aktenbeständen des Bundesarchivs dargestellt (hier genauer nachzulesen).
Die Autoren Frings und Löffler haben ausweislich ihrer Quellenangaben weder diese noch andere Akten des Bundesarchivs herangezogen und folgen stattdessen der von falschen Aktensignaturen strotzenden und tendenziösen Arbeit von Roman Smolorz, mit dem Prof. Löffler in einem anderen 250.000 Euro schweren Drittmittelprojekt (Kriegsende in Regensburg) zusammenarbeitete. So werden Legenden, die im Kern auf die Schutzbehauptungen von Theobald Schrems nach 1945 zurückgehen und von Smolorz in fadenscheinige wissenschaftliche Gewänder verpackt wurden, am Leben erhalten.
Dies ist insofern bemerkenswert, weil die fragwürdige Arbeitsweise und die falschen Signaturangaben von Roman Smolorz sogar zu einer Beschwerde beim Ombudsmann bei Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens der Universität Regensburg, Dr. Christoph Meinel, geführt hatte. Diese Beschwerde blieb allerdings, soweit bekannt, folgenlos (zu den Hintergründen der Beschwerde).
Keine Stadtarchivakten
Dass die Autoren der Studie den reichlichen Bestand des Regensburger Stadtarchivs zum Domchor nicht ins Visier nahmen, ist mit Unbedachtheit oder Zeitnot nicht zu erklären. Die dort liegenden Akten wären etwa für die Erforschung der städtischen Grundstücks-, Förder-, Bezuschussungs- und Repräsentationspolitik unerlässlich gewesen – gerade für das Kapitel Neubauten und Trägerstiftungen (S. 51 bis 63). (Ausführlich zum Thema Stadt und Domspatzen).
Denn bekanntlich galten die Domspatzen für alle Oberbürgermeister, von Otto Schottenheim bis Joachim Wolbergs, als „beste Botschafter unserer 2000jährigen Donaustadt“ (Hans Schaidinger) und alle Kulturreferenten, von Walter Boll bis Klemens Unger, förderten den Domchor außergewöhnlich (wenn’s bei den Domspatzen gezwickt hat, hab ich immer gern geholfen, so der neulich verabschiedetete Kulturreferent Unger sinngemäß).
Im Stadtarchiv findet sich übrigens auch die Antwort für die von der Studie aufgeworfene, aber nicht beantwortete Frage, ob sich Theobald Schrems nach Kriegsende dem üblichen Entnazifizierungsverfahren unterziehen musste. Nein, musste er nicht.
In der an Schrems adressierten Postkarte des öffentlichen Klägers der Spruchkammer Regensburg I vom 10. April 1947 (siehe Stadtarchiv ZRIII 5996) wurde dem Professor von Hitlers Gnaden und „Führer der Reichsmusiker-Organisation für Regensburg“ (die Reichsmusikkammer war eine Organisation der NSDAP) bestätigt:
„Aufgrund der Angaben in Ihrem Meldebogen sind Sie von dem Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus u. Militarismus v. 5.3.46 nicht betroffen.“
Welche Angaben Schrems im obligatorischen Meldebogen machte, ist unklar, da der Meldebogen nicht greifbar ist. Vermutlich fiel er einer Säuberungsaktion zum Opfer, jedenfalls ist er in den einschlägigen Archiven nicht aufzufinden.
Die Erklärung für die augenscheinlich kontrafaktische Einstufung Schrems’ als „nicht betroffen“, dürfte darin liegen, dass er trotz seiner Tätigkeit als NS-Funktionär und trotz seiner regimetreuen (Ver)dienste fürs Nazireich per se als „nicht betroffen“ galt, weil er ein katholischer Geistlicher war. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang, dass Schrems bereits im September 1946 für den städtischen Kulturausschuss vorgeschlagen und aufgenommen wurde. Für die fragliche Praxis, NS-belastete katholische Geistliche nicht vor Spruchkammern zur Rechenschaft zu ziehen, gibt es in Regensburg ein weiteres prominentes Beispiel: der offen antisemitische und rassenhygienische Nazipropaganda betreibende Geistliche und Rektor der Philosophisch-theologischen Hochschule Joseph Engert. Selbst Engert (unter dem als Vereinsvorsitzender der Freunde des Regensburger Domchors von 1946 bis 1958 laut Roman Smolorz die politische „Erneuerung“ bei den Domspatzen begonnen haben soll) kam ohne Entnazifizierungsverfahren davon, auch er galt als „nicht betroffen“ (Hier zur vierteiligen Engert-Recherche).
Überzeugend dann, wenn aktenbasiert
Anders stellen sich die aktenbasierte Darstellungen von Frings/Löffler zur Errichtung des Musikgymnasiums, der Domspatzen-Vorschule in Etterzhausen und ihren ersten Jahren (1945 bis 1948), zu der Gründung von Stiftungen und etwa die Schilderungen der baulichen und rechtlichen Veränderungen bei den Domspatzen dar. Hierbei können die Autoren nach einer umfangreichen Auswertung der reichlich überlieferten Akten die bald nach Kriegsende einsetzten Ereignisse und Verläufe meist überzeugend und schlüssig darstellen.
Ausgewertet wurden unter anderem gewisse Akten des Bayerischen Kultusministeriums (Bayerisches Hauptstaatsarchiv) und die der in Regensburg beteiligten Behörden und Akteure (aufbewahrt in den Archiven des Musikgymnasiums, der Grundschule, der Regierung der Oberpfalz, des Vereins der Domchor-Freunde, bzw. lagernd im bischöflichen Zentralarchiv und im Verwaltungsarchiv der Domspatzen).
Darüber hinaus wurden für die Studie „einigermaßen systematisch ausgewertet“ für die Zeit zwischen 1945 und 1973 Zeitungsberichte (u.a. MZ, Die Woche, Tagesanzeiger) und für die jüngste Zeit „das 2008 gegründete linke, sehr (kirchen)kritische Blogjournal ‘Regensburg digital’“.
Den Autoren gelingt es auf überzeugende Weise auch, die jeweiligen schweren Krisen nachzuzeichnen, die immer dann entstanden, wenn sexueller Missbrauch in den Einrichtungen der Domspatzen (halb)öffentlich oder behördenintern bekannt wurde. Mehrfach wurden dabei Forderungen nach Absetzung von Theobald Schrems laut, etwa als der in Etterzhausen tätige Präfekt Ambros Pfiffig 1948 als Missbrauchstäter aufflog. Im Zuge der „Affäre Zeitler“ (die in der Studie ausführlich dargestellt wird, S. 274 bis 280) wurde Schrems sogar vorübergehend die Leitung der Dompräbende entzogen. In diesem Zusammenhang musste sich Schrems nicht nur gegen den (zutreffenden) Vorwurf, Missbrauchstäter zu schützen, verteidigen.
Alt-neue Beschuldigungen gegen Schrems
Zudem kamen in diesem Zusammenhang Beschuldigungen aus der NS-Zeit erneut zu Tage, wonach Schrems bezichtigt wurde, selber „unsittliche Handlungen“ (S. 48) mit Erwachsenen und Knaben begangen bzw. geduldet zu haben. Frings spricht in diesem Zusammenhang sogar von „einer Kampagne gegen Schrems“ (S. 289), kann aber den zugrunde liegenden komplexen Sachverhalt und die nebenbei laufenden politischen Intrigen vor allem deshalb nicht verständlich darstellen, da er, wie schon erwähnt, die maßgeblichen Akten aus dem Bundesarchiv nicht ausgewertet hat und sich letztendlich auf exkulpierende Angaben von Theobald Schrems beziehen muss.
Um was geht es? Einer der im Jahre 1940 gegenüber mehreren staatlichen Stellen erhoben Vorwürfe, vorgetragen vom oben genannten Oberregierungsrat Martin Miederer, lautete, dass Theobald Schrems Missbrauchstäter innerhalb des Domchors nicht entlasse, sondern mit festen Stellen begünstige und schütze. Der Abschlussbericht von Rechtsanwalt Weber bestätigte diese Angaben Vorwurf Miederers indirekt. Namentlich bekannt sind hierbei mittlerweile unter anderem der ehemalige Präfekt (ab 1935) und spätere Konzertmanager Franz Löffler. Des Weiteren der ehemalige geistliche Präfekt (ab 1953) und spätere Internatsdirektor (ab 1957) Friedrich Zeitler, der schon mehrfach genannt wurde. Beide missbrauchten Domspatzen-Zöglinge während Konzert- und Propagandareisen für das Naziregime. Beide wurden von Schrems so lange es irgendwie ging gedeckt. Gemäß dem alles überragenden Motto: Der Chor zuerst.
Die Studienmacher verweisen in diesem Zusammenhang mehrfach auf die sog. NS-Sittlichkeitsprozesse von 1936/37. Der Verweis ist aber irreführend, da die strafbewehrten Praktiken im Domchor (Unzucht mit Zöglingen) trotz der Intervention des SD-Mitarbeiters Martin Miederer eben nicht öffentlich skandalisiert oder staatsanwaltschaftlich verfolgt wurden, wie dies in den sog. NS-Sittlichkeitsprozessen geschah. In deren Folge wurden im Dt. Reich nach rund 2.500 Ermittlungsverfahren etwa 250 Strafprozesse gegen Geistliche eröffnet – über 60 geständige Priester und etwa 170 Ordensangehörige wurden seinerzeit von regulären Landgerichten wegen Unzucht mit Männern, Kindern, und/oder Schutzbefohlenen zu Freiheitsstrafen verurteilt und im Nachgang auch kirchenrechtlich bestraft. Theobald Schrems und die ihm untergebenen Missbrauchstäter, die er bis zuletzt schützte, kamen in der NS-Zeit allesamt ungestraft davon.
Missbrauchstäter Zeitler als Schauspieler
Was passierte mit den Missbrauchstätern aus der Nazizeit nach dem Krieg? Pikanterweise kam Franz Löffler (der nicht mit dem Autor der Studie verwandt ist) nach seiner Kriegsgefangenschaft beim Pustet-Verlag unter. Bis zu seinem Tod (1992) organisierte er die Ehemaligentreffen, die jährlich zum Todestag von Theobald Schrems im November stattfinden.
Friedrich Zeitler hingegen durfte in dem Werbefilm Die Regensburger Domspatzen – Du bist nicht allein sogar eine Figur spielen, die er nie war: Die eines verständnis- und liebevollen, gewaltfreien und empathischen Präfekten, der bei den Internatszöglingen beliebt ist. Uraufgeführt wurde der Film im September 1955 im Beisein des Domkapitels samt Erzbischof Michael Buchberger, in Anwesenheit der „Fürstin“ Elisabeth, des Regierungspräsidenten und anderer Honoratioren. Das Ganze wurde freilich begleitet von gefälligen Medienberichten.
Die vorliegende Studie erwähnt zwar den Werbefilm (S. 56), ordnet ihn aber zeitlich falsch ein und benennt den widerlichen Auftritt Zeitlers nicht. Tatsächlich war Zeitler ein körperverletzender Gewalttäter im Priesterrock, der in dem 1953 neueingeweihten Domspatzenkomplex in der Reichsstraße als erster Präfekt tätig wurde. Obwohl Zeitler als brutaler Kinderschläger und seit Anbeginn seiner Präfekten-Tätigkeiten (Beginn 1939) als serieller Langzeit-Missbrauchstäter auffiel, duldete ihn Schrems von Anfang an. Er schützte den Täter Zeitler bis ihn Eltern eines Domspatzen wegen seiner langjährigen sexuellen Kontakte zu mehreren Schülern bei der Polizei anzeigten und er daraufhin zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. In seinen um 1960 verfassten Memoiren lobt Schrems den mittlerweile inhaftierten Missbrauchstäter besonders, ohne auf dessen Übergriffe einzugehen (hier näher zu Zeitler).
Josef Ratzingers Beiwohnen des Domspatzen-Experiments
Einige Fragen von öffentlichem Interesse ließ die Studie unerforscht, einiges bleibt ungeklärt. So etwa den Tod von Ratzingers langjährigen Konkurrenten und Chorleiter Hans Schrems (dem Neffen von Domkapellmeister Theobald Schrems), der Ratzinger in vielerlei Hinsicht überlegen und im Weg war. Unerforscht bleiben auch die Umstände der Berufung von Georg Ratzinger zum Regensburger Domkapellmeister (1964) und die Rolle, die sein Bruder Josef Ratzinger (seinerzeit als Theologieprofessor in Münster lehrend) dabei gespielt hat. Sprich, ob der bereits in Traunstein cholerisch-gewalttätige Kirchenmusiker Georg vor allem durch die Protektion seines Bruders Josef ins Domkapellmeisteramt kam.
Historisch unbearbeitet bleibt zudem inwieweit Josef Ratzinger (der übrigens als Kind wie sein Bruder Georg das Bischöfliche Knabenseminar in Traunstein besuchte) als Regensburger Universitätsprofessor (bis 1977), als Münchner Erzbischof (bis 1982), als Präfekt der römischen Glaubenskongregation (bis 2005) und zuletzt als Papst Benedikt XVI. von den (sexualisierten) Gewalthandlungen bei den Domspatzen Bescheid wusste. Ein Thema, das von hohem öffentlichen Interesse und dessen Deutungshoheit dementsprechend stark umkämpft ist. Wie etwa die aufgeregten Wortmeldungen des Bistums (u.a. von Voderholzers Benedikt-Institut-Vorgänger Dr. Christian Schaller) und der deutschen Bischofskonferenz anlässlich des neulich in Regensburg vorgestellten Film (Verteidiger des Glaubens) von Christoph Röhl zeigen.
Dass die Autoren Frings/Löffler die engen Verwicklungen des Domchors mit der Person Josef Ratzinger nicht untersuchten, war wohl ganz im Sinne des Auftrags. Dennoch verwundert es, dass die Autoren diesen Aspekt gar nicht bearbeiten haben, zumal Kardinal Ratzinger sich etwa in der Schulfestschrift von 1995 aufgrund offensichtlich intimer Kenntnis der vergangenen Vorfälle und Krisen in den Einrichtungen der Domspatzen abschließend positiv äußerte. Josef Ratzinger, damals Präfekt der Glaubenskongregation, in seinem Grußwort für die Festschrift:
„Ich freue mich, daß ich in den dreißig Jahren, in denen mein Bruder Georg Ratzinger als Nachfolger von Theobald Schrems amtierte, dem Weitergehen und Reifen dieses Experiments beiwohnen konnte, in dem noch manchen Schwierigkeiten rechtlicher Gestaltung und praktischen Zusammenwirkens zu bewältigen waren.“
Dass die Entwicklungen der Domspatzen über die „persönliche Bindung“ der Brüder Ratzinger ganz eng mit der Person Josef Ratzinger verbunden waren, bestätigte auch der scheidende Domkapellmeister Roland Büchner. Dieser stellte 2019 in der Mittelbayerischen Zeitung erfreut fest:
„Mit der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger 2005 zum Papst begannen für die Domspatzen goldene Jahre.“
Unterstellt man (die unwahrscheinliche) Variante, dass Josef Ratzinger nicht über (sexualisierte) Gewalt in den Einrichtungen der Domspatzen Bescheid wusste, würde daraus für die in Regensburg waltende Kirchen- und Domspatzenführung ein massives Vertuschungs- und Verleugnungsinteresse entstehen. Schließlich hätte niemand „goldene Jahre“ gefährden oder gar zerstören wollen.
Die von Georg Ratzinger anlässlich des Missbrauchsskandals in einem PNP-Interview 2010 vorgetragene Rechtfertigung, „bei uns im Haus ist über diese Dinge nie gesprochen worden“, problematisieren Frings und Löffler nicht. Da die Autoren den 94jährigen Georg Ratzinger 2018 eigens interviewt haben, hätten sie zumindest die Gelegenheit dazu gehabt. Man kann die Einlassung des ehemaligen Domkapellmeisters getrost als unglaubhafte Schutzbehauptung einordnen. Denn spätestens 1969, als Josef Ratzinger an die Universität Regensburg wechselte und der ehemalige Direktor der Internate, der Dompräbende und des Domgymnasiums und amtierende Diözesanmusikdirektor Georg Zimmermann wegen „Unzucht mit Jugendlichen“ zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, spätestens dann dürften die Brüder Ratzinger das leidige Thema sexualisierte Gewalt durch Geistliche besprochen haben.
Nicht zuletzt deshalb, weil es eigentlich Georg Zimmermann war, der längst als Nachfolger von Domkapellmeister Theobald Schrems vorgesehen gewesen war. Doch bekanntlich kam es anders. Es sei eine „Fügung der Provenienz“ gewesen, so Georg Ratzinger, die mit dem Tod seiner Mutter, seines Vorgängers und des Bischofs Buchberger für ihn den Weg zum Regensburger Domkapellmeister freimachte. So skizzierte Georg Ratzinger kurz vor seiner Pensionierung in einem Aufsatz (Der Nachfolger, 1993) seine Sicht seiner Berufung (hier genauer zur Berufung).
Kirchennahe Autoren
Die eingangs aufgeworfene Frage, warum Bischof Voderholzer gerade einen bayerischer Landeshistoriker mit der Erforschung der gewalttätigen Erziehungspraxis und der sexualisierten Gewalt in der Institution Domspatzen beauftragte, kann mit einem Blick auf die Publikationsliste Löfflers nicht erklärt werden. Anders als Frings hatte Löffler bislang nicht zu sexualisierter Gewalt, Internaten und kirchlichen Erziehungspraktiken geforscht. Eine Erklärung ist in einer Mitgliedschaft zu finden. Bischof Voderholzer dürfte den Landeshistoriker Löffler nämlich nicht zuletzt wegen dessen Mitgliedschaft in der genuin katholischen Görres-Gesellschaft zum Leiter der Studie auserwählt haben. Für diese tritt Löffler seit einigen Jahren auch als Mitherausgeber des Periodikums Historisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft auf.
Laut Eigendarstellung wurde diese geschichtswissenschaftliche Spezialzeitschrift „unter den spezifischen Voraussetzungen des Kulturkampfes, in Frontstellung zur liberalen Historiographie im ausgehenden 19. Jahrhundert gegründet, um die Katholizität zu verteidigen.“ Bernhard Frings, studierter Historiker und katholischer Theologe, ist ausweislich seiner Publikationen und Vita ebenso im Umfeld der Görres-Gesellschaft zu verorten, wie auch die von Löffler in einen wissenschaftlichen Beirat berufenen Professoren. Mit der Görres-Gesellschaft arbeit freilich auch der Regensburger Bischof eng zusammen. Offenbar folgte Bischof Voderholzer bei der Beauftragung von Prof. Löffler dem zuletzt auch bei der Studie von Roman Smolorz (Die Regensburger Domspatzen im Nationalsozialismus – Singen zwischen Katholischer Kirche und NS-Staat, 2018) verfolgten Motto: Den Domchor, seine Führungskräfte und die Verantwortlichen in Bistum und Rom „so unschuldig wie möglich herauskommen lassen“.
Knappes Resümee
Die Studie von Bernhard Frings und Bernhard Löffler bereichert die Debatte und den Kenntnisstand um die Institution Domspatzen erheblich, sie positioniert sich in der Auseinandersetzungen mit sexualisierter Gewalt stimmig und benennt Täter und ideologische Zusammenhänge im christlichen Erziehungssystem beim Namen.
Andererseits trägt die Studie gravierende Lücken, Fehldeutungen und Leerstellen in sich. So haben die Autoren leider die wohl einmalige Chance vertan, zu untersuchen, wie Joseph Ratzinger, der Bruder des gewalttätigen Domkapellmeisters, über dreißig Jahre lang sowohl „manchen Schwierigkeiten rechtlicher Gestaltung und praktischen Zusammenwirkens“ bei den Regensburger Domspatzen als auch „dem Weitergehen und Reifen dieses Experiments beiwohnen konnte“ und welche Verantwortung er dabei trägt, nicht zuletzt als Präfekt der Glaubenskongregation.
Unverständlicherweise haben die Autoren weder die reichlichen Akten des Bundesarchivs noch die des Stadtarchivs ausgewertet. Somit konnten sie auch die engen Verbindungen zwischen der Institution Domspatzen und der jeweiligen Stadtregierung nicht in den Blick nehmen, oder die daraus resultierenden vielfachen städtischen Unterstüzungsleistungen untersuchen. Die Untersuchung der sexualisierten Gewalt zwischen den Schülern haben die Autoren einfach weitergeschoben und stattdessen so manche Schutzbehauptung von Theobald Schrems wiederholt, statt diese zu überprüfen. Ebenso haben sich die Autoren davor gedrückt, die wohl vielen Missbrauchs- und Gewaltopfer aus anderen kirchlichen Knabenseminaren zumindest anzudeuten und auf den Missstand der fehlenden diözesanen Aufklärung und Aufarbeitung dieser Gewalttaten hinzuweisen.
Eingeborener
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Puh. Ausgezeichnete Recherche. Dachte mir schon,als ich den relativ knappen MZ-Artikel über die Studie gelesen habe , dass da die Hälfte fehlt.
Haimo Herrmann
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Wie ja bekannt sein dürfte, ist die Studie nur ein Teilergebniss, des von RA Weber gegründeten Kuratoriums und wurde mit Ungeduld erwartet. Auch ich telefonierte mehrmals mit dem Bistum und erhielt auf meine empörte Frage: Ob das Bistum mit unserem Leid noch Geld verdienen will?, voe ein paar Wochen die Zusendung von 10 kostenlosen Exemplaren zugesagt. Die sind da und ich habe so meine Schwierigkeiten beim Verteilen, weil die Nachfrage enorm ist. Nachschub ist schon geordert aber noch nicht bewilligt. Meines Erachtens sollte jedem Opfer ein Exemplar umsonst zugesandt, oder eine .pdf Datei als Download zur Verfügung gestellt werden. Diese Studie bestätigt nun viele der Fakten, die in dem Domspatzendossier thematisiert wurden. Regensburg digital wird im Buch zwar als linkes Blatt bezeichnet, aber trotzdem öfters in den Quellenangaben aufgeführt. Diesen Umstand kann man nicht hoch genug einschätzen. Auch was seine Bedeutung bei der Berichterstattung im Zusammenhang des Missbrauchsskandals und der Wahrheitsliebe sprich Pressefreiheit unterstreicht, die in Regensburg anscheinend von manchen Medien nicht so hoch bewertet werden. Dies wird dadurch deutlich, dass während der Aufarbeitungsphase der letzten Jahre immer wieder Stimmen zu hören waren, gerade aus dem Kreis der Freunde des Domchores, die sich auf kirchennahe Medien beriefen. Diese Leute wollten nichts gehört und gesehen haben. Aber GOTT SEI GELOBT ist diesen Kommentatoren nun endgültig der Boden unter den Füssen entzogen worden. Meines Erachtens wäre es eine einmalige Gelegenheit für Hr. Voderholzer seinen Worten auf der Kanzel und in Pressekonferenzen, Taten folgen zu lassen, indem er jedem Missbrauchsopfer ein Exemplar kostenlos zugeschickt. Dann klingt der Ausspruch „Es tut mir in der Seele weh…“ ein wenig glaubwürdiger.
Haimo Herrmann
Anerkanntes Missbrauchsopfer _ Etterzhausen 1962 – 1964
Nocheinüberlebender
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“An dieser Stelle gilt es abermals auf eine gravierende Lücke im gesamten Domspatzen Aufklärungs- und Aufarbeitungsprozess hinzuweisen: Auf die fehlende Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt zwischen den Schülern, der auch die Studie von Frings/Löffler „nicht ausführlich und intensiver“ nachgehen habe können (S. 289). Stattdessen weisen die Autoren auf die bereits erwähnte Studie der KrimZ hin, die „diesen Aspekt intensiver“ beleuchte und ihn analytisch-differenziert“ einordne. Die KrimZ-Studie jedoch hat diesen Aspekt mangels Daten auch nur andeutungsweise bearbeitet, da sie empirisch auf dem Bericht des Rechtsanwalts Weber beruht und dieser wiederum vom Bistum nur beauftragt wurde, die Gewaltausübung von Erwachsenen an Schutzbefohlenen bei den Regensburger Domspatzen zu untersuchen.” Das Ganze ist doch eine Farce :)
Haimo Herrmann
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Am Anfang beschreiben die ersten Kapitel die Handlungsweise und Ziele von Th. Schrems sehr deutlich. Mir ist bis heute unverständlich, warum eine Stadt wie Regensburg solch ein Monster mit Ehrenbezeichnungen, Strassennamen etc. überhäuft. Sogar die heutige Bürgermeisterin stellt sich schützend vor ihn und schiebt einen Entschluß des Stadtrates vor. Da kann der Bundespräsident AKK und wer immer vor der braunen Brut warnen. In Regensburg wird sie anscheinend von vielen geschätzt.
Anerkanntes Missbrauchsopfer _ Etterzhausen 1962 – 1964
Sylke Merbold
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>> Ebenso haben sich die Autoren davor gedrückt, die wohl vielen Missbrauchs- und Gewaltopfer aus anderen kirchlichen Knabenseminaren zumindest anzudeuten und auf den Missstand der fehlenden diözesanen Aufklärung und Aufarbeitung dieser Gewalttaten hinzuweisen. <<
Ein Trauerspiel. Denn was ist mit der Verantwortung für den Missbrauch, den "weitergereichte" Priester dieses dunklen Kapitels verantworteten? Das ist kein regionales Phänomen. Durch das Negieren, Täuschen, Vertuschen und Verharmlosen war Regensburg Teil eines verabscheuungswürdigen Systems, das das Leid oft nur an einen anderen Ort verlagert. Und dieses Phänomen gehört nicht einmal in Europa der Vergangenheit an.
Welche Folgen die immer noch funktionierenden Scheuklapppen der katholischen Kirche auch jetzt noch haben zeigt ein brandneue CNN Recheche:
https://edition.cnn.com/interactive/2019/11/africa/luk-delft-intl/
Alle, die Verbrecher decken, sind keine gütigen Christen sondern gewissenlose Verbrecher, die in Kauf nehmen, dass weiterhin Kinder zu Opfern werden, die das Erlittene ein Leben lang nicht mehr los werden. Oder Ihr Leben beenden, weil sie es nicht mehr in den Griff bekommen.
Gaisinger
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@ Domspatzen-Studie mit gravierenden Lücken
Diese Institution Regensburger Domspatzen ist und bleibt für mich ein
derartiger Saftladen!
Auch müsste in der Überschrift stehen; “”Der Abkassierladen Domspatzen””
Viele Jahre wurde alleine nur in Etterzhausen derart sehr viele Domspatzeneltern regelrecht abkassiert. Diese wurden derart abgemolken und die Buben wurden dann damals entweder wieder heim geschickt, oder auf weiterführende Schulen verschoben.
Die Kindheit und die Zukunft wurde den Buben damals genommen – und was bleibt ist ein dermaßen großer Schaden bis an das Lebensende.
R.G.
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Das glaube ich sofort:
„bei uns im Haus ist über diese Dinge nie gesprochen worden“,
Ich war im zarten Vorschulalter, als mich ein Priester (nicht von Regensburg) als Beute erwischte. Damals hatte ich das Glück, dass ein anderer Priester “ahnte”, wohin ich geschleppt worden sein könnte. Er liefete sich einen körperlichen Kampf mit meinem Angreifer, Anrainer wurden aufmerksam…Gerade noch rechtzeitig!
Das hieß so, von der Kanzel gebrüllt:
Der Teufel in Gestalt eines besessenen Kindes versuchte den Priester X. von seinem heiligen Dienst abzubringen, es hat den jüngeren Gottesmann … und die eigene Mutter (mit der Besessenheit) angesteckt. Man muss solche schlechten Kinder meiden!
Unsere Nachbarn lebten alle für sich, aber nach der Warnung freundeten sich einige extra mit uns an.
In der Schule erfuhr ich, unsere Straße sei die der leichtgekleideten und geisteskranken Huren, die es mit mehreren trieben. (Das Gegenteil war der Fall, da lebten durchwegs Heimatvertriebene mit ihren knöchellangen Kleidern, sie trugen alle Kopftuch. Lauter kreuzbrave Familien).
Ich hörte später von einigen weiteren Angriffen gegen Priester…, von besessenen und geisteskranken Müttern und Vätern, denen man nichts glauben dürfe.
So glaube ich es nicht nur, sondern halte es für generationstypisch, dass von Missbrauch oder Vergewaltigung wirklich nicht gesprochen wurde, sondern nur von “Versuchungen durch den Teifel”.
XYZ
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Jetzt wissen es wir also: rd ist ein linkes Publikationsorgan. Dabei pfiffen es die Spatzen schon längstens vom Domdach herunter dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Es hat sich nur niemand was zu sagen getraut. Und dass man mit solchen pädagogischen Methoden Talente eher unterdrückt als fördert war anscheinend gänzlich unbekannt.
Sera2
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Und dieses Buch kostet auch noch 24,95 Euro!
Seit 10 Jahren versucht sich dieses Bistum Regensburg derart aus dieser Verantwortung zu stehlen. Die vielen Domspatzenopfer durften einen Antrag stellen, durften sich um Kopf und Kragen schreiben, nur damit das Bistum Regensburg doch irgendwelche Zahlungen an die Domspatzenopfer auslobt. – Und , bis heute sind eine Vielzahl von Widersprüchen immer noch nicht bereinigt worden. Das ganze Domspatzenvermögen von dieser damaligen eigenständigen Domspatzenstiftung Etterzhausen / Pielenhofen, wurde schon vor Jahren verscherbelt, nur damit Sie heute diese neue Domspatzengrundschule in Regensburg , Reichsstrasse, haben bauen können. Heute brüsten sie sich als sehr moderne Schule.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/regensburg-domspatzen-neues-buch-missbrauch-1.4687942!amp
https://www.br.de/nachrichten/bayern/der-chor-zuerst-neues-buch-zum-skandal-bei-den-domspatzen,RiHE0FI
R.G.
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Nachtrag:
In meinem Fall reagierte die Kirche wohl schnell mit Strafe.
Sie versetze den Priester auf einen anderen Kontinent.
Meinen Retter, versteht sich.
XYZ
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Bei der Studie wurde wohl eher der Bock zum Gärtner berufen: Auftraggeber und Auftragnehmer sind mit der Görres-Gesellschaft verbandelt, deren Hauptaufgabe die Bewahrung des katholischen Glaubens ist, auch wenn es allerhand wissenschaftliche Publikationen und Seminare geben mag. Die Verteidigungslinie ist jedenfalls klar, kann ja durchaus so sein. Der 2012 ernannte Bischoff ist 2008 Gründer des Instituts Papst Benedikt, dessen Bruder Domkapellmeister. Da wird doch keine Krähe der anderen ein Auge aus-hacken. Die Akten des Bundes- und Stadtarchivs (und auch des bayr.Kultusministeriums als Aufsichtsbehörde?) werden nicht beigezogen. Die Akten des Bayr. Haupstaatsarchivs und der Regensburger Behörden betreffen wohl eher Bau- und Finanzierungsfragen. Andere Akten zu katholischen Studien- oder Knabenseminaren im Bereich der Diözese R ebenfalls nicht. Fazit m. E. : der wissenschaftliche Wert ist ziemlich zweifelhaft.
XYZ
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Da fällt mir vom römischen Recht noch ein: Diözese = Verwaltungsbezirk (Diokletian). Das Domkapitel kann in administrativen Fragen ein Zustimmungs- oder Ablehnungsrecht haben. Es könnte durchaus sein dass es mit der causa Domspatzen befasst war und dass da auch noch vielleicht nicht so ganz uninteressante Akten existieren.
Rezo
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Bleiben Sie bitte bei ihrem Pseudonym und schmücken Sie sich nicht vergeblich mit dem Namen anderer! Robert Werner
Robert Werner
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Wegen diverser Nachfragen einge Anmerkungen zu den von Löffler und Frings eingearbeiteten Akten.
Entgegen der üblichen wissenschaftlichen Praxis schlüsseln die Autoren im Verzeichnis auf S. 412 – 413 unter „7.1. Quellen“ nicht im Einzelnen auf, welche Akten des Kultusministeriums genau sie ausgewertet haben. Unter dem Eintrag Bayerisches Hauptstaatsarchiv steht nur „Kultusministerium (MK)“.
Wer sich die Mühe macht, die Fußnoten daraufhin genauer anzusehen, kann etwa 15 Aktensignaturen mit dem Kürzel MK ausmachen. In den entsprechenden Mappen mit diesen Signaturen können sich dann eine Vielzahl von Schreiben an bzw. vom Kultusministerium befinden, nicht selten über 100 Seiten.
In Bayerischen Hauptstaatsarchiv befinden sich hinsichtlich der Domspatzen aber nicht nur Akten des Kultusministeriums, sondern auch welche aus anderen Ministerien und Abteilungen. So etwa aus der Staatskanzlei und der der Bayr. Staatsoper. Diese wurden von Löffler und Frings, soweit ersichtlich, nicht eingearbeitet.
Ebenso wenig der sehr aufschlussreiche Akt zu Hans Schrems (MK 58057), aus dem etwa hervorgeht, dass dieser als bayerischer Beamter entgegen aller Regeln und trotz massiven Widerstands, etwa des auch zuständigen Finanzamtes, immer wieder freigestellt und beurlaubt wurde, damit er für die Domspatzen bzw. das Domgymnasium tätig werden konnte. Eine vorbehatlose und umfassende Studie hätte diesen Akt m.E. mit großem Gewinn und viel Forscherfreude ausgewertet, so er nicht “übersehen” wird.
Ob Frings/Löffler auch Zugang zu den noch nicht archivierten Unterlagen des Domkapitels hatten, geht aus ihren Angaben nicht hervor. Ich vermute eher nicht.
R.G.
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@Sylke Merbold
Was der Pater in ihrem Link getan haben soll, hatte sogar intern einen “wissenschaftlichen” Namen, Penismessungen nach Dr. Wurst.
Wie endete die äußerst glanzvolle Karriere des Herrn?
https://www.nachrichten.at/panorama/chronik/Franz-Wurst-Sexualtaeter-und-Moerder;art58,1060818
Die angeblich medizinisch notwendige Untersuchung des Genitals, salopp als Reifeuntersuchung gewesen, ausgeübt unter anderem durch einen Pater:
https://ooe.orf.at/v2/news/stories/2570967/
https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/4701487/Weitere-Vorwuerfe-gegen-ExPater-des-Stifts-Kremsmuenster
R.G.
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Es muss irgendwo Predigtvorlagen gedruckt gegeben haben, anders ist es nicht zu erklären, dass ich in drei unterschiedlichen Ländern beinahe gleichlautende Predigten hörte, wonach Eltern laut Bibel geradezu verpflichtet seien nach dem Gesetz von Zuckerbrot und Peitsche zu erziehen, damit aus den Kindern keine Mörder und Diebe würden. Gesundes Schlagen sei für die Entwicklung sehr wichtig.
Wenn jemand die Möglichkeit hat, von Priestern derlei Unterlagen zu sichern, möge er es tun. Bitte im Testament verfügen, dass das Material nicht vernichtet wird, sondern in gute Redakteurs – und Journalistenhände kommt.
Giesinger
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Danke @Rezo, 23.November 2019 um 06:01.
Giesinger
Älterer Herr
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Vor etwa zwei -Wochen war ich im Film DU BIST NICHT ALLEIN im Ostentor-Kino. vielleicht 80 oder 90, Fast nur ältere Herrschaften und Damen wollten den Werbefilm sehen. Darunter ein Priester und der damalige Star Uli K.
Alexander Metz hatte den Werbefilm ja restauriert. Vor der Vorführung hat er ihn vorgestellt und nachher nur wohlmeinde Worte gefunden.
Wenn ich hier lese ,dass der Täter F. Zeitler im Film sich als friedlichen Präfekten gespielt hat, wundert mich das sehr. Metz hat davon nämlich nichts gesagt. Nach dem Film haben sich noch ehemalige Dom-Schüler gemeldet und ein Loblied auf Theobald Schrems vorgetragen. Motto: Dem hat man ja so viel zuverdanken.
Es war etwas gespenstigt, da niemand von den Gewaltexzessen und dem sexuellen Missbrauch gesprochen hat. Ich hatte den Eindruck, dass die hier genannten die doch sehr negativen Vorfälle verdrängen. Die Aufarbeitung der Gewaltaten bei den Domspatzen ist den Kreisen noch nicht angekommen, meine ich. Irgendwas läuft da völlig verkehrt.
Haimo Herrmann
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Zu : Älterer Herr _ 24. November 2019 um 19:56 | #
Vor circa einem Jahr bekam ich die Gelegenheit während einer Bahnfahrt von München nach Regensburg oben angeführten Film-Restorator persönlich zu sprechen. Als ich die brutalen Schilderungen in seinem Buch „Der zerbrochene Engel“ als authentisch beschrieb, mich aber dennoch wunderte , dass er am Schluß mit einem ganz banalen Satz „Nur wer vergessen kann, kann verzeihen“ das Buch beendet, sagte ich ihm auf den Kopf zu, dass er dieses Thema nur ausschlachtet um seine Kasse aufzubessern. Der Aufarbeitung erweist er damit einen Bärendienst. Ein zweites Buch über Hans Schrems ist ja bereits erschienen, und seine Fotos aus dieser schrecklichen Zeit kommen bei allen möglichen Gelegenheiten zum Vorschein, eben auch in dieser Studie.
Haimo Herrmann Anerkanntes Missbrauchsopfer des Bistums Regensburg _ Etterzhausen 1962 – 1964
Franz X.
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@Haimo
Wer das Motto „Nur wer vergessen kann, kann verzeihen“ allgemein propagiert, kann nicht an Aufarbeitung interessiert sein. Seine Persönlichkeit lässt dergleichen nicht zu.
Gesellschaftlich ginge es eh nicht um verzeihen. Es geht eher rum: verstehen, erinnern, verhindern von (sexualisierter) Gewalt.
Wie sich der Filmretter A. Metz seit Jahren und aktuell positioniert, kann man u.a. auf Facebook- Werbeseite für den Domspatzen-Werbefilm nachlesen: https://www.facebook.com/regensburgerdomspatzendubistnichtallein/
Bzgl. Zeitler meint A. Metz: „Es wurde nichts vertuscht.“ Der Direktor und Missbrauchstäter Zimmermann, den er „auch persönlich als Internatsleiter erlebte“, habe „sich bei den Domspatzen nichts zu Schulden kommen lassen.“
Alexander Metz gelebte Erinnerung passt gut zu der im Artikel aufgespannten These, dass erfolgsorientierte ehemalige Domspatzen ihre Zeit und „in der Folge auch die damaligen Täter mit einem gewissen identitären Eigeninteresse verteidigten und noch heute verteidigen.“
R.G.
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@Haimo Herrmann
@Franz X.
Wir folgen in unseren Entwicklungen als Erwachsener Vorbildern und ordnen uns den Forderungen der Seelenheiler unter.
Was sollen wir von Missbrauchs – Betroffenen Weises erwarten, während sie sich weiterhin freiwillig in den gleichen Strukturen wie früher bewegen?
Die andere Seite, wenn, wie in der Woche mehrmals gelesen, Therapeuten unterschiedlichster Weltanschauung neunmalklug hervorkrähen, ohne Verzeiharbeit sei keine seelische Gesundung möglich, stellen sie ihre Patienten damit unter Druck, ihre Kraft für nichtsnütze Verzeihoptik zu vergeuden.
Für mich war die Entscheidung, niemandem mehr zu verzeihen, der nicht bereut und zusätzlich Wiedergutmachung leistet wenigstens in Form von Einstehen für eine andere Pädagogik, heilsam.
Ich gebe seither dem Rechtsstaat das Monopol zu strafen, freizusprechen, aus der Strafe zu entlassen, bewusst immer wieder zurück. Somit ist es endlich wieder dort wo es hingehört, und wo es Subkulturen nicht haben wollen.
Es soll nicht den Priestern, Therapeuten, Pädagogen, Demagogen oder den Rechtsstaat in die Grenzen weisen wollenden Personen obliegen, die Gesetze zu Lasten der Opfer neu zu schreiben und zu vollziehen…
Piedro
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@Franz X.
“Wer das Motto „Nur wer vergessen kann, kann verzeihen“ allgemein propagiert, kann nicht an Aufarbeitung interessiert sein.”
Zumindest belegt das völliges Unverständnis. Als könnte man vergessen, wenn einem sowas, noch dazu über Jahre, passiert ist. Die Betroffenen könnten auch nicht vergessen wenn sie wollten. Zumal bis heute keiner voll umfänglich anerkennen mag was ihnen passiert ist. Und bitte, warum sollte man einem Arschloch, dass einen geprügelt, erniedrigt und vergewaltigt, vielleicht sogar völlig gebrochen hat, verzeihen? Oder jenen, die zum vermeintlichen Nutzen der Kirche die Täter schützten und ihnen ermöglichten weiter zu machen? Jeder einzelne davon kann seine Opfere um Verzeihung bitten, wenn er das über sich bringt. Die “Verantwortlichen” können das nur wenn sie glaubhaft sind, also das tun was sie bis heute einfach nicht bringen: die Schuld anerkennen, ohne blödes Gefasel, ohne Ansehen der vermeintlich geheiligten Person, und Wiedergutmachung leisten, so gut das möglich ist. Alles andere ist scheinheilig bis widerlich.
Vergeben mag der Herr der Herrlichkeit, wenn er beim jüngsten Gericht dazu bereit ist. Zum Wohle “seiner” Kirche wird er das nicht tun.
R.G.
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Die Forensikerin Heide Kastner versuchte in einem vom Betroffenseite organisierten Symposion einen Vergleich zwischen in der Familie und in einer Insitution missbrauchten Opfern. Sehr interessant, was sie über die wegschauende Mutter (Vergleich mit Kirche) sagt:
In Youtube zu finden unter den Suchworten:
Causa Kremsmünster, #5 Heidi Kastner
Die Einleitung. Am Beginn technische Störungen, Geduld bitte!:
Causa Kremsmünster #1 Einleitung
Der Bericht des ehemaligen Odenwaldschülers aus Deutschland:
Causa Kremsmünster #2 Andreas Huckele
Vormals Sozialarbeiter, dann nach Studium Professor am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (JKU), Michael John. Beauftragt mit Studien, Ausstellungen und Kommissionen zum Thema Missbrauch in Heimen:
Causa Kremsmünster #3 Michael John
Der Jurist zur österreichischen Rechtslage:
Causa Kremsmünster, #4 Alois Birklbauer
R.G.
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Hier noch ein Link zu der Veranstaltung mit allen Vortragenden
und allen Vorträgen:
https://kremsmuenster.action.at/symposium/referenten/
https://kremsmuenster.action.at/symposium/aufzeichnung/
Franz X.
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Dass Löffler und Frings die bischöflichen Knabenseminare nicht näher untersucht haben, dürfte auch daran gelegen haben, dass die Brüder Ratzinger eben ein solches in Traunstein besucht haben und dort zugerichtet wurden. Für Josef Ratzinger, der spätere Benedikt XVI. war seine Zeit im Traunsteiner Seminar St. Michael mit etwa sechzig anderen Buben „eine Folter, in der das Lernen, das mir vorher so leicht gewesen war, fast unmöglich schien.“ So Kardinal J. Ratzinger 1998 in „Mein Leben“.
Georg Ratzinger blieb zunächst in Traunstein und fiel dort als „cholerischer Sadist“, ehrgeiziger Chorleiter und mäßig talentierter Kirchenmusiker auf, wenn man dem rd-Bericht glauben darf. https://www.regensburg-digital.de/warum-georg-ratzinger-domkapellmeister-wurde/28032016/
M.E. ist weder Josef noch Georg Ratzinger in der Lage bzw. willens dazu, eine objektive und an Fakten (nicht an katholischer Ideologie oder Rücksichtnahme ala Löffler/Frings ) orientierte Aufklärung bzgl. der Knabenseminare und der dort verübten Verbrechen an Zöglingen zuzulassen. Eine Aufklärung, die wohl die Grundlage ihrer Karriere und Persönlichkeit in Frage stellen würde.
@RG Danke für den Hinweis auf die Forensikerin Heide Kastner. (https://kremsmuenster.action.at/symposium/aufzeichnung/)
Gutachterin Kastner macht sehr eindrücklich deutlich, dass (anders als etwa von Schwulen- und Priesterhassern oft behauptet) homosexuell agierende Missbrauchstäter mehrheitlich nicht homosexuell veranlagt sind und dass pädophil veranlagt zu sein, nicht unbedingt bedeutet, pädokriminell auffällig zu werden.
Was geschlossene oder totale Systeme (wie das Knabenseminar Kremsmünster) aus heterosexuell veranlagten Männern machen können, sei etwa in Gefängnissen gut zu beobachten, wo die Macht- und Gewaltverhältnisse homosexuell-agierende, übergriffige Täter hervorbringen.
R.G.
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@Franz X.
Adelheid Kastner verblüffte weiters durch die Aussage, sinngemäß, der Zölibat sei nicht der ausschlaggebende begünstigende Faktor, vielmehr die Geschlossenheit eines Systems, Schweigepflicht usw.
Schwarze Pädagogik also als förderndstes Klima.
Wichtig am Symposium fand ich, dass der Odenwalder Absolvent eingeladen war, so war gleich klar, dass Missbrauch kein lokales Problem ist.
In Regensburg wird gerne der Blick über den Tellerrand verweigert und sich nachher gewundert, warum sich nichts ändert.
SG
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In Bezug dieser komplexen Domspatzen – Aufarbeitung wird das Wort Misstrauen heute in Regensburg sehr sehr gross geschrieben. Man weiss wirklich nicht mehr wer heute zum Thema der Domspatzenaufarbeitung noch vertrauenswürdig ist.
– Wer ist heute der Freund und wer ist heute der Feind? Durch Betruegereien wurde diese Istitution Regensburger Domspatzen
gross, und das kann man auch heute in diesem Buch lesen. Wovon man eigentlich nicht,s liest zum Thema Domspatzenaufarbeitung sind die Themen Bi -Sexualität und oder der Paedophilie bei den Regensburger Domspatzen. Ich finde, diese Themen gehören sich heute auch voll und ganz aufgeklärt und richtig aufgearbeitet.
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Der Domkapellmeister R. Büchner , heute in der Pension und im Ruhestand, hat ja in den letzten 25 Jahren anscheinend sehr gut gearbeitet, weil er von vielen anderen Dingen und Themen nicht,s weiss, oder davon nicht,s mitbekommen hat. Er hat damit nichts zutun. Man muesste Herrn Domkapellmeister Buechner heute ein Denkmal in die Reichsstrasse bauen, bzw. setzen.
25 JAHRE DOMKAPELLMEISTER
Rückblicke von Roland Büchner über ein „Vierteljahrhundert
Domkapellmeisterschaft“
Der Eintritt kostet 5,00 Euro
https://www.wochenblatt.de/kultur/regensburg/artikel/306372/rueckblicke-von-roland-buechner-ueber-ein-vierteljahrhundert-domkapellmeisterschaft
Der Eintritt kostet 5,00 ,Euro
# Facile omnes, cum valemus, recta consilia aegrotis damus.”
Wir alle geben den Kranken leicht Ratschläge, solange wir selbst gesund sind.
SG
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@Eingeborener
……..ich den relativ knappen MZ-Artikel über die Studie gelesen habe , dass da die Hälfte fehlt.
Ja, finde ich auch. auch gleich das Suessholzgeraspele zum Thema Bischof Rudolf Voderholzer, Bistum Regensburg.
Seit 10 Jahren laeuft jetzt diese sogenannte. Aufarbeitung. Dachte mir schon, als ich den relativ knappen MZ-Artikel über die Studie gelesen habe , dass da vielleicht die Hälfte fehlt der Aufarbeitung ? Aber einen sogenannten inneren guten Frieden wird man dabei leider nicht finden, leider…..
Es bleibt die Aufgabe des Bistums Regensburg, den Umgang mit den Betroffenen gut zu gestalten……
https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/kinder-fuer-den-chorerfolg-gequaelt-21179-art1850492.html
Nocheinüberlebender
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Hallo,
ich stehe in der Studie als Fallbeispiel drin. Also, es ist eine Regensburger Aufarbeitungsstudie entstanden von der KRIMZ und das Ganze trägt den Titel BM-Online Band 18 Schriftenreihe der Kriminologischen Zentralstelle; wer nachlesen möchte, der kann die Seite 218 aufschlagen und nachlesen, eines der drei Fallbeispiele, das bin ich. Die katholische Kirche erkennt mich nicht an. Meine Frage lautet: Wie kann die Diözese eine Studie durchführen (lassen) und ich werde nicht anerkannt, obwohl es ja wissenschaftlich schon alles bestens nach besten Gewissen und äußerster Sorgfalt feststeht? Da stimmt doch etwas nicht oder irre ich mich? Da wird doch schon wieder etwas nicht gesehen, gehört und besprochen oder liege ich falsch?
SG.
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@ Noch ein Überlebender
Nein, Du liegst ganz bestimmt nicht falsch!
Anscheinend gehts nur um die Regeln, die sich das Bistum Regensburg selbst gesteckt, oder aufgebürdet hat, oder? Es geht dem Bistum Regensburg anscheinend einfach und knapp nur um eine Plausibilitätsprüfung, die Du anscheinend nicht bestanden hast. Das ist leider so, denn diese Vorgänge ergeben anscheinend einen Sinn für das Bistum Regensburg.
Anscheinend dreht sich das Rad eben nur so, wie es das Bistum zum Thema nur haben möchte.
Beispiel: Zum Thema Unzucht unter den Mitschülern, liest man.im Buch eigentlich nur über Vorfälle zu Schrems Zeiten. Aber diese große Unzucht unter den Mitschülern hat es eigentlich schon immer gegeben. Diese Unzucht zieht sich schon über Jahrzehnte durch die Institution Regensburger Domspatzen. Speziell auch in den 70er und 80er Jahren da gings flott durch,s Gefilde, denn da gabs das Zauberwort mit der Vaseline. Da beist die Maus keinen Faden ab.
Das ist leider so….
cu
aucheinehemaliger
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@SG
Als Bü- Denkmal schlage ich etwas vor, das an die drei Affen erinnert, die nichts sehen, nichts hören und nichts sagen wollen bzw. dürfen.
SG.
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@ Auch ein Ehemaliger
Das wäre doch eine sehr gute Idee zum Thema Bü Statue, aber ich glaube dass die Stadt Regensburg zu diesem Projekt nicht Ihr Okay geben wird.
Auch möchte ich noch ein wichtiges Thema ansprechen, eben weil sehr viele ehemalige Domspatzen der letzten Jahrzehnte , wie ich finde, damit auch betroffen sind.
Viele Domspatzen Opfer wurden damals so sehr geschädigt, oder missbraucht, eben weil Ihnen danach eigentlich nichts an den Körper wuchs. Diese Opfer blieben dort mit dem Wachstum, bzw. mit Ihrer Entwicklung zum Mann einfach stehen, zu dem Zeitpunkt als eben auch die Missbräuche begannen. Ich finde, diese heutige Institution Regensburger Domspatzen sollte man heute einfach und für Immer zusperren, wie eben auch die Odenwald Schule schon hat zusperren müßen.
#
cu
Nihil novi sub sole. – Nichts Neues unter der Sonne.
Wissenschaftspflege
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Warum wurde gerade Prof. Löffler mit der Studie beauftragt? Offenbar deshalb, weil er eben kein Spezialist für NS-Geschichte, Domchor, sexualisierte Gewalt, Internats-Erziehung und kirchliche Schulen war und ist.
Wenn ich an Löfflers Studie zum SS-Förderer und ehemaligen OB Hans Herrmann zurückdenke, war die Ausgangslage die gleiche. Ein interessensgeleiteter Auftragsgeber sucht einen Wissenschaftler aus, der auftragsgemäß „möglichst viel Licht ins Dunkel bringen“ (Bischof V.) soll – aber freilich auch nicht zu viel!
Löfflers Arbeit zu Hans Herrmann (BVP, NSDAP, CSU) kommentierte der Holocaust-Überlebende Ernst Grube damals mit den Worten: „Wie kann man als ernstzunehmender Historiker so einen Larifari zusammenschreiben?“
Da dieser Zusammenhang im o.g. Artikel nicht angesprochen ist, soll hier darauf hingewiesen werden:
https://www.regensburg-digital.de/hans-herrmann-chrobak-loeffler-ein-manipulatives-machwerk/09102014/
Im aktuellen Werk Löfflers scheint es darum gegangen zu sein, der Domchor und alle Verantwortlichen sollten möglichst unschuldig herauskommen. Wirklich unabhängiges, wissenschaftliches Arbeiten geht anders.
Noch eine Anmerkung zu der im Text angesprochenen Seilschaft namens Görres Gesellschaft, die übrigens unter der Protektion des Kölner Kardinals S. Eminenz Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki steht.
https://www.goerres-gesellschaft.de/gesellschaft/protektor.html
Der von Löffler und Frings (auf S. 40) nur kurz erwähnte Nachkriegs-Vorstand der Domchorfreunde e.V., der Schrems-Spezi Josef Engert gilt unter Fachhistorikern als „Brückenbauer zum Nationalsozialismus“. Dieser Josef Engert saß in der NS-Zeit im Vorstand der Görres Gesellschaft und setzte sich dafür ein, die letzten nicht (freiwillig) Gleichgeschalteten seiner Gesellschaft auf Nazilinie zu bringen.
Bezeichnenderweise hat Löffler/Frings dieses nicht unwichtige, wohl aber unangenehme Detail nicht thematisiert.
Mathilde Vietze
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Der Pflicht-Zölibat ist sicher a u c h mit schuld an den Mißbrauchsfällen, aber nicht
allein. Es ist vielmehr die bornierte kirchliche Moral, die sexuell verklemmte Männer
anzieht. Ein normaler Mann, der den Zölibat nicht halten will, sucht sich entweder
eine Freundin oder er geht in den Puff, niemals aber wird der kleine Buben angreifen.
Und die neueste Lüge, daß hier die Homosexuellen schuld seien, trifft nicht zu, denn
auch ein Homosexueller sucht sich einen erwachsenen Mann oder er geht in irgend-
einen Club.
Mr. T.
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Frau Vietze, mit Ihren ersten beiden Sätzen haben sie vollkommen recht. Der Rest ist ein Schmarrn! Erstens ist es auch nicht so “normal” ins Puff zu gehen und Zwangsprostituierte zu vergewaltigen (wie an anderer Stelle hier diskutiert wird) und Zweitens hat der Übergriff auf minderjährige Schutzbefohlene bei den Domspatzen und anderen kirchlichen (und weltlichen) Einrichtungen wenig mit der sexuellen Präferenz zu tun. Hauptsächlich wird das wohl das Ausleben einer sadistischen Ader gewesen sein. Der sexuelle Mißbrauch war wohl auch eine Art der Erniedrigung und Machtdemonstration, wie sie auch in Gefängnissen vorkommt. Homosexuelle Männer vergreifen sich genauso wenig an kleinen Jungen wie heterosexuelle Männer an kleinen Mädchen. Und Pädophile, die sich zu Minderjährigen ihres eigenen oder des anderen Geschlechts hingezogen fühlen, vergewaltigen genauso wenig alle Kinder, wie Menschen, die sich zu Erwachsenen hingezogen fühlen diese alle vergewaltigen. Das sind äußerst bedauernswerte und immer noch zu viele Ausnahmen, aber es ist keineswegs die Regel.
GS
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Die Domspatzen im Umbruch!
Es darf schon ausführlich dazu gelacht werden. Diese Institution Regensbuger Domspatzen dreht sich seit 10 Jahren nur Ihr Ding zum großen Thema Aufarbeitung.
Auf gutdünken! So siehts aus. Da und dort fehlt wieder einiges, und zum Schluß hatte der RA Weber , der Anwalt der Aufarbeitungsthemen dann leider keinen Auftrag zum Thema ……so schaut,s aus”!
Siehe Interview – siehe BR,DE
03.12.2019, 12:44 Uhr
“Die Domspatzen waren eine totale Institution”
Die Domspatzen waren eine “totale Institution”. Das sagen die Regensburger Historiker Bernhard Frings und Bernhard Löffler. Sie haben die Geschichte des Knabenchors von 1945 bis 1995 erforscht – als Teil der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/die-domspatzen-waren-eine-totale-institution,RivdUu7
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TV DOKU – Die Domspatzen im Umbruch
TEIL 1
DokThema Die Domspatzen nach dem Skandal – Der Umbruch
Teil 1
Mittwoch den 04.12.2019
22:00 bis 22:45 Uhr
Untertitel
Video demnächst in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
Deutschland 2019
https://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/ausstrahlung-1958202.html
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TV DOKU – Die Domspatzen im Umbruch
TEIL 2
Dok Thema:
Die Domspatzen nach dem Skandal – Der Neuanfang
Teil2
Mittwoch, 11.12.2019
22:00 bis 22:45 Uhr
Untertitel
Video demnächst in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
Deutschland 2019
https://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/ausstrahlung-1976348.html
Nocheinüberlebender
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@Mr. T.
Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, man muss nur eines bedenken: Pädophile, die übergriffig werden, können einfach nicht anders und vergreifen sich immer wieder. Es sind nicht alle Menschen, aber wie in meinem Fall auch, zerstören sie das Leben eines anderen – in meinem Fall meines. Die einzige Möglichkeit besteht darin, sie aus der Kinder- und Jugendarbeit herauszunehmen und das radikal und nicht wie es bisher geschieht mit dem Hinweis “sind sie nicht gewalttätig, dann können sie bleiben”. Sie werden versetzt oder ins Ausland verfrachtet und dann geht es wieder los, denn auch gewaltfreier Missbrauch ist Missbraucht und gehört bestraft.
G.S..
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Der BR aus München macht jetzt ausführlich nur Werbung für die Regensburger Domspatzen von heute?
Online gibts heute derart viele Beiträge über die Regensburger Domspatzen.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/weiter-topliga-regensburgs-domkapellmeister-im-interview,RjZj7cz
https://www.br.de/nachrichten/bayern/der-fruehere-regensburger-domspatz-udo-kaiser-erzaehlt-von-der-zeit-nach-dem-missbrauch,RjUsMME
https://www.br.de/nachrichten/bayern/missbrauch-bei-den-regensburger-domspatzen-der-kampf-um-die-aufarbeitung,RjbDZrs
https://www.br.de/nachrichten/bayern/der-neue-regensburger-domkapellmeister-christian-heiss,Rj2y3JZ
https://www.br.de/nachrichten/bayern/regensburger-domspatzen-kapellmeister-roland-buechner-geht-in-den-ruhestand,Rj9H45J
Wie ich finde, werden so unsere GEZ Beträge verplämpert!
https://de.wikipedia.org/wiki/Anstalt_des_%C3%B6ffentlichen_Rechts_(Deutschland)
Der BR aus München könnte bitte auch einmal darüber schreiben , dass eben diese Aufarbeitung vom Bistum Regensburg eine derartige Farce ist.
Viele Domspatzenopfer wurden bis heute nur mit kleinen Beträgen abgespeist! Auch wurden sehr sehr viele Widersprüche von den Opfern gestellt….natürlich auch mit Ablehnungen…etc.
De gustibus non est disputandum – Über Geschmack kann man nicht streiten.
Haimo Herrmann
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Ich hatte in den letzten Jahren mehrmals die Gelegenheit Hr. Büchner persönlich zu sprechen. Einmal saß ich ihm gegenüber im Kuratorium von RA Weber und schon 2015 r beschaffte er mir Karten für ein Weihnachtskonzert im Gasteig. Im Anschluß nahm er sich geduldig Zeit mir und einem anderen ehem. RD aufmerksam zuzuhören. Wir schilderten ihm unsere Erfahrungen vor einem halben Jahrhundert in den Internaten. Dies hatte möglicherweise Erfolg, der Kurs änderte sich in den letzten Jahren total. Ratzinger dagegen hat auf die Beschwerden, die ihm seinerzeit von vielen zugetragen wurden nie reagiert. Was ich nicht oft genug betonen kann ist die im Artikel angedeutete Tatsache, dass Hr. Büchner nichts mit unserem Schicksal vor über 50 Jahren zu tun hat. Umso schwerer ist sein Bemühen zu gewichten, der Wahrheit die Tür zu öffnen und die Verhältnisse im Kaff entscheidend zu verbessern. Ich wünsche auch seinem Nachfolger allen Erfolg, wenn er sich nach Kräften bemüht die alten Geister zu vertreiben und das Chorniveau hochhält. Da steht immer noch die Büste des Schlägers Th. Schrems auf dem Grund des Domgymnasiums, und ich befürchte, die wird eines Tages sicher ein Wahlfahrtsort für NS Sympatisanten. Für mich ist nicht das Kaff der Hauptverantwortliche in der Missbrauchsaffäre sondern die Institution der RKK.
Haimo Herrmann
Anerkanntes Missbrauchsopfer _ Etterzhausen 1962 – 1964
Wissenschaftspflege
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In Regensburg schreckte man anscheinend (medial) richtig auf, als im Zuge der wissenschaftlichen Studien der Begriff „totale Institution“ auf die Internate der Domspatzen angewandt wurde.
Darüber kann man mit etwas Distanz nur staunen, da der Begriff bereits seit 1961 vom Soziologen Erving Goffman etabliert und auf Klöster, Gefängnisse, Psychiatrien oder Heime angewandt wurde!
https://de.wikipedia.org/wiki/Totale_Institution
Augenscheinlich waren auch die Autoren der historischen Studie davon überrascht.
Guten Morgen! möchte ich deshalb nach Regensburg rufen.
Wer wollte, bekam gestern gewisse Strukturelemente dieser totalen Institution im Fernsehen vorgeführt. Und zwar im derzeit im BR laufenden Domspatzen-Werbefilm: etwa 34 Minute, als der geistliche Internatsleiter seine Zöglinge über Lautsprecheranlage unausweichlich zum Mittagsgebet heranzog.
https://www.br.de/mediathek/video/dokthema-die-domspatzen-nach-dem-skandal-der-umbruch-teil-1-2-av:5da9931b1f30060013f7344e
Glaubt man den Kernaussagen dieses Propagandafilms (in dem Missbrauchsopfer U.Kaiser das Betroffenenfeigenblatt geben darf), geschah die Aufarbeitung von Körperverletzung und sexuellen Missbrauch in den Einrichtungen der Domspatzen vor allem wegen des unermüdlichen Einsatzes von Schulleiter Wahl, Kapellmeister Büchner und Bischof Voderholzer. Wer`s glaubt wird selig, kostet auch nix.
Gs
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@Wissenschaftsplege, sehr richtig!
Das war gestern der totale Werbefilm für die Institution Domspatzen. Laut Einschaltquote waren es 219.000 Zuseher mit einem Marktanteil von 7%
https://www.br.de/fernsehen/brtext/index.html?vtxpage=331_2#inhalt
Auch war der Internatsleiter mit Mikro in Zivil gekleidet, damit vielleicht vermittelt werden kann, dass die Jungen drinnen im Kaff heute in der Gegenwart dort keiner Bigotterie verfallen werden.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bigotterie
Der Herr Wahl sagte auch im Film: Alles muß auf den Tisch! Also muß zum Thema Aufarbeitung auch alles.auf den Tisch!
cu
R.G.
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Die Absicht zu zeigen, dass man heute die Fähigkeit aufbringt, den anvertrauten Kindern und Heranwachsenden im Domspatzenbereich eine fördernde und beschützte Umgebung zu bieten, kann ich verstehen.
Das sollte mit der Ernsthaftigkeit Erwachsener vermittelt werden.
Meint man, nette Filme mit den Zöglingen als Beweis für die nun vorhandene Kompetenz in “FairerPädagogik” herstellen zu sollen, frage ich mich wirklich, was man sich dabei denkt.
Ist es nicht DAS Merkmal Schwarzer Pädagogik, dass erwachsene Erzieher, Lehrer, Bezugspersonen die Verantwortung für ihr Handeln den Kindern auferlegen?
Fehlgeleitet waren in der Vergangenheit angestellte Volljährige, deshalb sind Erwachsene des Vereins Kirche&Co in der Bringschuld, das Image der Institution durch glaubhaften Dialog und ehrliche Taten zu reparieren, nicht die Kinder in der Rolle von zur Fröhlichkeit ermunterten Filmdarstellern.
Gs
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Nach dieser Domspatzendokumentation Teil 1, habe ich den Eindruck, dass man das ganze Thema über Missbrauch und Gewalt, diese brach ja wie eine Dimension herein, eben nur so aufarbeiten möchte, eben wie es die heutigen Verantwortlichen dieser Institution Regensburger Domspatzen gerne haben möchten.
Ich finde, man darf nicht immer nur im Inkognito – Modus Aufarbeiten,
Man sollte bitte auch die richtigen Domspatzenopfer zum Thema Aufarbeitung einladen,
und nicht immer nur den Herrn Kaiser. Es gibt unzählige Domspatzenopfer und es gibt tausende Domspatzen draußen in Bayern.
Diese Institution Domspatzen hat seit Jahren immer nur die selben Namen auf dem Schirm, eben in Bezug dieser derartigen Aufarbeitung im Haus der Domspatzen.
Auch war Herr Kaiser, auch in der DOKU zu sehen, in diessem Koratorium vom Bistum Regensburg, das ja speziell zum Thema Aufarbeitung zusammengestellt wurde.
Herr Wahl sagte im Film: ( Herr Wahl ist ein ehemaliger Domspatz und hat Anfang der 70er Jahre dort bei den Domspatzen sein Abitur gemacht )
……..Es ist Teil unserer Geschichte, dafür wir stehen, für der wir uns schämen müssen…
wir dürfen Sie nicht verbergen….
und unsere Schüler wollen es wissen und haben das Recht es zu wissen.
Es ist in uns hereingebrochen , und es……
…also, wir waren….
……eigentlich ziemlich ratlos…
….und alles was uns dann schockiert hat war die Dimension…
….damit hat niemand gerechnet….
https://www.br.de/nachrichten/bayern/der-umbruch-die-domspatzen-nach-dem-skandal,Rjl0qks
Schön und gut, aber dann muss man das ganze Thema auch sehr professionell angehen, und nicht immer nur tröpfchenweise von da und dort dann einige besstimmte Opfer von damals wieder in den Wolfgangssaal einladen.
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Accusare se nemo debet – Niemand muss sich selbst belasten.