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Teuer. Das sind Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die sich mit aufopferungsvoller Konsequenz für den Erhalt einer Freisitzverordnung von Neunzehnhundertirgendwann einsetzen. Diese Verordnung nervt Wirte und löst bei auswärtigen Besuchern ungläubiges Staunen aus. Sie sorgt für ein uniformes Stadtbild, das man noch dreist mit dem Welterbe-Titel begründet. Ja, fürwahr: Diese segensreiche Verordnung gehört zu jenen glorreichen Ideen, die man getrost unter dem Stichwort Bürokratismus abhaken kann. Zum Glück feiern solche Ideen Auftritte in Sendungen wie quer. Dann ist das Geld nicht völlig verschwendet: Allerorten sieht man wieder einmal, wie gern sich Regensburg der Lächerlichkeit preis gibt. Teuer ist auch die Verpflanzung des Reiterstandbilds von König Ludwig auf den Domplatz. Zum Glück wurde ein Teil des Geldes für diese „Welterbe-Aktion“ er-soffen. Das zeigt beeindruckend, welchen Stellenwert man diesem Ansinnen beimessen kann. Eine bierseelige Idee, wie sie Diederich Heßling aus Heinrich Manns Der Untertan nicht besser hätte ersinnen können. Der wollte ja auch ein Reiterstandbild. Fragt sich nur, wer in der Regensburger Adaption den Diederich Heßling gibt, „ein weiches Kind, das am liebsten träumte, sich vor allem fürchtete und viel an den Ohren litt.“

Nicht zu teuer hingegen sind einige Mitarbeiter bei der Stadtbau. Die sorgen nämlich dafür, dass Mieter jahrelang in ihrer verschimmelten Wohung bleiben. Weil sie – die Mitarbeiter, nicht die Mieter – diese Wohnung trotz verfaulter Fensterrahmen, durch die der Wind pfeift und das Regenwasser tropft für in Ordnung befinden und sich dann auf Nimmerwiedersehen verziehen. Diese Mitarbeiter parieren gekonnt selbst eindringliche Forderungen nach einer Ersatzwohung oder Sanierung, greifen bisweilen zum schlichten Mittel der Ignoranz oder werden – wenn’s die Situation erfordert – auch mal pampig. Bravo! Das ist gewinnbringend gedacht. Das spart der Stadtbau Geld für teure Sanierungen. Und wenn Mieter krank werden – mein Gott. Das sind manche Mitarbeiter der Stadtbau auch mal. Zum Beispiel zu wichtigen Terminen. Zum Glück gibt es einen Aufsichtsrat, dessen Mitglieder – alles Stadträte – ihre Kontrollfunktion in beeindruckend eigenständiger Weise definieren. Ein Aufsichtsrat, in dem die Mehrheit über das Verhalten dieser Mitarbeiter wohlwollend hinweg sieht. Mit der Gesundheit der Mieter wird schließlich Geld erspielt. Und zum Glück sind Anwälte, mit denen man solchen Mitarbeitern das Handwerk legen könnte für die meisten Mieter solcher Wohnungen – zu teuer.

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Kommentare (2)

  • Aigner Heinz

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    Ich war schon ganz gespannt, wann den endlich ein Artikel zu der schwachsinnigen Stuhlverordnung der Stadt erscheinen wird. Was mich besonders verwunderte ist, dass anscheinend die Wurstkuchl diesem Zwang der Bestuhlung nicht unterliegen soll. Aber an sich ist ja schon das Ansinnen der Stadt eine ungeheuerliche Frechheit und ein Eingriff in die unternehmerischen Freiheiten. Die Stadt hat weiß Gott andere Probleme, die wesentlich dringlicher wären, als diese blödsinnige Stuhlgeschichte – aber…. Regensburg war schon immer für Negativschlagzeilen bekannt und scheinbar geht es nun nach der Wahl wie vor der Wahl weiter.
    Das kann ja noch heiter werden.
    Viele Grüße

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  • Daniela Camin - Heckl

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    @ Herrn Heinz Aigner, sehr wohl, Sie haben vollkommen recht, manche Verordnungen werden anscheinend nur gemacht, um die Bevölkerung zu reglmentieren. Die Freisitzverordnung der Stadt Regensburg gehört dazu. Zu finden unter 2.4.-
    Das Aufstellen von Bänken ist schon gleich gar nicht statthaft, zudem Sonnenschirme nur ohne Werbung und nur in bestimmter Größe. Dann noch der “Zirkus”, der wegen “fest zu installierten Aschenbechern” in der Innestadt losgetreten wurde. Jetzt ist sicher; keine Aschenbecher in der Innenstadt. Lose Aschenbecher werden von der Polizei verneint. Ergo: Kippen auf der Straße. Das regt aber auch wieder auf. (Ich bin gespannt, wann sie die Straßenkehrgebühren anheben.) Die Gesamtsituation bezüglich der Aschenbecher beruht auf dem Nichtraucherschutzgesetz. Und unter allem leidet die Gastronomie. In deren Befindlichkeiten und die “unternehmerischen Freiheiten” wurde ja massivst eingegriffen. Und das Allerschlimmste ist, dass dieser ganze “Zauber” Geld kostet.

    Unsere Verwaltung in Regensburg kostete 2003 so viel, dass Schulden aufgenommen werden mussten, weil die Steuereinnahmen nicht so flossen, wie angenommmen. (Zumindest habe ich es so in Erinnerung aus einer Bürgerversammlung, entnahm dies dem Vortrag des Herr OB. Er erklärte damals, dass der Anstieg der Gesamtverschuldung auf knappe 300 Mill. letztes Jahr unter anderem daraus resultieren würde.) Na, aber dafür wackelt die “Steinerne Brücke” in ihren Grundfesten und keiner weiß, wo das Geld zum Sanieren herkommen soll. Aber abwarten, da werdens dann jetzt irgendwann eine Brücke daneben bauen wollen, oder einen Tunnel untendurch, damits die “Steinerne” entlasten. Geld ausgeben, wenn keins mehr da ist? Früher nannte man so was “Größenwahn”. Wenn Sch. ehrlich ist, dann gibt er endlich einmal zu,dass nicht alles baubar ist, was man sich wünschen würde. Baut nur noch das Nötigste, saniert was notwendig ist und fängt an zu sparen. Nur dann kann man sich halt nicht mehr als “Macher” feiern lassen. Wobei ich mich èh frage, wer ihm den “Spitznamen” gegeben hat. Schulden jedenfalls wurden in den letzten 12 Jahren zur Genüge “GEMACHT”. Alles andere “Sandkastenspiele” von Planern für Planer. RKK, Jahnstadion, Steinerne Brücke mit Untertunnelung der Donau, Osttangentenerweiterung, Sallerne Regenbrücke, Bürgerheim Kumpfmühl … dem Ehrgeiz keine Grenzen, allerdings bei der Finanzierung, da haberts gewaltig. Ausweichmanöver: Investoren bauen! Vor dem sei aber gewarnt, das kostet u.U. uns auch wieder, da dauerts halt nur länger. Nur bis wir dann auf diese Kosten kommen, ist Sch. Geschichte und es können sich seine Nachfolger damit rumärgern.

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