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Baudesaster Köfering: Wir möchten uns korrigieren und entschuldigen

In Zusammenhang mit unserem Bericht vom 4. November zum Baudesaster von Köfering möchten wir an dieser Stelle einige Dinge klarstellen, Fehler korrigieren und bei Bürgermeister Armin Dirschl für einige Eindrücke, die dadurch in Bezug auf seine Person entstanden sind, um Entschuldigung bitten.

Zwar ist es richtig, dass auch Herr Dirschl ein Haus mit einem größeren Grundstück auf dem Graf-Lerchenfeld-Quartier erworben hat, aber nicht – hier ist uns ein Fehler unterlaufen – das größte. Auch halten wir diesen Umstand vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf dem Baugebiet von öffentlichem Interesse. Allerdings ist der bei vielen durch unsere Berichterstattung entstandene Eindruck, dass Herr Dirschl hier einen besonderen persönlichen Vorteil aus seiner Position als Bürgermeister gezogen hätte, falsch.

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Der bei uns durch das bereits entfernte Gerüst entstandene und im Text kolportierte Eindruck, dass sein Haus früher fertiggestellt sein würde, als die anderen in dem betreffenden Bauabschnitt ist falsch. Wie uns Herr Dirschl in einem sehr offenen persönlichen Gespräch versichert hat, befinden er und seine Familie sich in derselben prekären Situation wie viele andere Bauherren.

Er hat im Vertrauen auf die Versprechungen, dass die Häuser spätestens im Dezember 2024 fertiggestellt sein würden, die insbesondere von der zuletzt tätigen Baufirma Urban Green gegeben wurden, seine Mietwohnung zu eben diesem Termin gekündigt. Tatsächlich wird auch das Haus von Herrn Dirschl wohl nicht vor April oder Mai 2025 fertig sein und er muss bis dahin mit Frau und zwei Kindern anderweitig unterkommen.

Den Gemeinderat habe er über all das kurz nach dem Kauf informiert, sagt uns Dirschl. Der Beschluss zur Änderung des Gestaltungshandbuchs, das nicht in der Hoheit der Gemeinde sondern der Graf Lerchenfeld GmbH & Co. KG liegt, wäre aber ohnehin auch ohne Dirschls Stimme zustande gekommen. Im Übrigen betreffen die vom Gemeinderat beschlossenen Änderungsvorschläge Dirschls Haus ebenso wenig wie die derzeit diskutierte Grundwasserabsenkung.

Keine juristische Drohung, sondern ein klärendes Gespräch

Wir veröffentlichen diese Richtigstellung nicht, weil uns Herr Dirschl mit juristischen Schritten gedroht hätte, sondern weil wir mittlerweile ein längeres Gespräch geführt haben, in dem er all das klargestellt hat. Dass dieses Gespräch zuvor nicht zustande kam, ist einer Verkettung unglücklicher Umstände geschuldet, bei der auch wir Fehler gemacht haben.

Wir haben Herrn Dirschl über seine persönliche E-Mail-Adresse bei der Gemeinde und zusätzlich mit dem Vermerk „persönlich“ über die Info-Adresse der Gemeinde kontaktiert, mehrere Fragen formuliert, um ein Gespräch und Antworten bis zum darauffolgenden Montag gebeten und der Bitte um einen Hinweis, falls dies zeitlich erst später klappen sollte.

Zurück kam eine Lesebestätigung von beiden Adressen. Eine andere Anfrage, die sich direkt an die Gemeinde richtete, wurde auch rasch beantwortet. Auf die an Herrn Dirschl gerichtete Mail erhielten wir bis zur Gemeinderatssitzung am 4. November keine Antwort.

Uns war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, dass sich Herr Dirschl in Urlaub befand und unsere Anfrage erst nach Veröffentlichung des Artikels gelesen hat. Von der Gemeinde erhielten wir keine entsprechende Rückmeldung und wir haben, das hätten wir tun sollen, nicht erneut nachgehakt – das ist unser Versäumnis. Hätte das Gespräch im Vorfeld unserer Veröffentlichung stattgefunden, wäre unsere Berichterstattung mit Blick auf Herrn Dirschl deutlich anders ausgefallen.

Wir werden nun im Nachhinein deutliche Veränderungen an dem Text vornehmen, das flankierende Video löschen und einen Verweis auf diesen Text einfügen. Die Redaktion und ich persönlich bedauern, dass all das passiert ist und möchten in aller Form bei Herrn Dirschl un seiner Familie sowie bei unseren Leserinnen und Lesern um Entschuldigung bitten.

Der übrige Inhalt des Berichts, im Hinblick auf die GLQ, diverse Insolvenzen, und Gesellschaftsstrukturen bleibt von alledem unberührt. Auch dem Thema Urban Green werden wir uns noch früher oder später widmen.

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Kommentare (4)

  • Realist

    |

    Was soll man da anders sagen als : setzen Note 6
    Mit seriöser Berichterstattung hat das nichts mehr zu tun. Sorry, beim Tretzel waren Teile der Berichterstattung durch das Gericht beanstandet worden. Wenn man Schaidingers Buch liest war RD verantwortlich für die ins Leere gegangene Ermittlung “Feuerbachweg”…Sorry so nicht…Sensationsjournalismus…
    Ich als Bürgermeister würde die Entschuldigung nicht annehmen, sondern Klage auf Schmerzensgeld erheben…Förderlich für die nächste Kommunalwahl war der Artikel sicherlich nicht.

  • Stephan

    |

    Danke für die Klarstellung, und die flankierenden Infos.
    Fehler passieren – die entscheidende Frage ist, wie man damit umgeht.
    Ihr macht das in meinen Augen sehr gut.

  • Stefan Aigner

    |

    Mit Blick auf unseren Rechtsstreit mit Herrn Tretzel möchte ich hier nur die damalige Gerichtsentscheidung zur Verfügung stellen:

    https://www.regensburg-digital.de/olg-nuernberg-bestaetigt-tretzel-berichterstattung-zulaessig/29042022/

    Kein zentraler Punkt unserer Berichterstattung wurde beanstandet.

    Mit Blick auf die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Sachen Feuerbachweg haben wir uns nichts vorzuwerfen. Alledem lag eine schriftliche Auskunft der Stadt Regensburg zugrunde, die Herr Schaidinger als “nachweislich schlicht falsch” bezeichnet. Dass wir uns auf diese Auskunft gestützt haben, hat er leider vergessen, in seinem Buch zu erwähnen. Beim Gespräch im Presseclub hingegen hat Herr Schaidinger das unumwunden eingeräumt und erklärt, dass er das uns nicht vorwerfen würde. Seine Annahme, dass die Ermittlungen ausschließlich durch unsere Berichterstattung ausgelöst worden seien, ist, dafür liegen uns die entsprechenden Informationen zwischenzeitlich vor, definitiv falsch.

    Alles, was es zu Herrn Dirschl zu sagen gibt, steht oben. Er hat unsere Entschuldigung auch angenommen.

  • joey

    |

    die Entschuldigung ist nach meinem Empfinden ausreichend und kann die Ehre der Beteiligten wahren.

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