23 Feb2012
Serie: Die Reise der Ballonauten
Ballonauten-Tagebuch: Hauptsache, die Hoffnung nicht verlieren…
Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten. Heute: von Pfreimd nach Tirschenreuth.
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Alle bisher veröffentlichten Tagebuch-Einträge
Von Pfreimd ab am 19. Mai 32 nachmittags circa 3-4 Uhr.
In Luhe angekommen abends 7 Uhr. Vor Luhe wurden wir fotographiert, welche versprachen ein Bild
dem 1 FC Regensburg zu schicken. Übernachteten im Gasthaus Zum Roten Ochsen. Geschäftlich hatten wir auch nicht viel machen können, man kann es nicht glauben.
Von Luhe ab am 20. Mai 32 früh 9 1/2 Uhr.
In Weiden angekommen um 7 Uhr abends, abgestiegen im Gasthaus Waldnaab, Besitzer Wilhelm Fritz. Hatten sehr gute Aufnahme gefunden, vor dem Gasthaus verkauften wir unsere
Karten sogar Samstags. Hier wurden wir auch von der Polizei kontrolliert. Hier hatten wir wieder bessere Einnahmen zu verzeichnen, haben wenigstens wieder etwas Mut bekommen, waren in Weiden zwei volle Tage. Von Weiden ab am 23. Mai 32 früh um 10 Uhr. Über Neustadt an der Waldnaab hatten dort einige Karten abgesetzt und fuhren dann weiter bis
nach Burzen-Mitteldorf, angekommen 7 Uhr, Einnahmen zufrieden stellend. Von Regensburg bis hier
haben allerhand Steigungen und sehr schlechte Straßenverhältnisse hinter uns, was wir da leiden mußten
ist nicht zu beschreiben. Ob uns das einmal bewertet wird?
Von Burzen-Mitteldorf ab am 24. Mai 32 früh 10 1/2 Uhr.
In Tirschenreuth angekommen um 7 3/4 Uhr abends. Unterwegs bekamen wir von einer Bauersfrau Geräuchertes, hat nicht schlecht
geschmeckt.
Sind im Gasthaus Goldener Löwe, Vereinslokal DT, Besitzer Höfinger abgestiegen. Dort verlebten wir schöne Stunden, da die Bevölkerung im allgemeinen nett war, sowie auch die Behörde. Das war wenigstens eine Entschädigung für die schlechte Behandlung welche wir in Schönficht bekamen
als wir einen kleinen Imbiß dort einnahmen in dem größten Gasthof. Diese Wirtin behandelte uns direkt, wie man es mit einem Landstreicher nicht macht. Man darf natürlich bei einer solchen Fahrt nicht Mut und Ausdauer verlieren und manches einstecken und die Hauptsache ist die Hoffnung nicht verlieren.