Nachwirkungen des Auftritts von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke im Lappersdorfer Aurelium: Ein Antrag des dritten Bürgermeisters, künftig keine Parteiveranstaltungen mehr zuzulassen, wurde im Marktgemeinderat mit deutlicher Mehrheit abgelehnt und es gab einen Schlagabtausch, wie ihn sich die AfD nicht besser hätte erträumen können.
Zwanzig zu drei Stimmen – so deutlich fiel das Votum des Lappersdorfer Marktgemeinderats gegen den Antrag des dritten Bürgermeisters Jan Kirchberger aus. Der Vertreter der Bürgerliste hatte ein „Verbot von allen Veranstaltungen, die Parteien sowie politische Gruppierungen durchführen“ für das Aurelium beantragt. Wohl eine Reaktion auf die heftige Kritik, die Kirchberger nach seinen Aussagen gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung zum Auftritt von Björn Höcke im Aurelium entgegengeschlagen war. Unter anderem wurde Kirchberger mit der Aussage zitiert, dass er nicht glaube, dass die AfD einen rechtsradikalen Hintergrund habe.
Zu den Skandalen um verbrannte Organe, Knebelverträge mit Bestattern, Betrug beim Urnenversand und gestohlene Kollektegelder im Regensburger Krematorium ist spätestens seit November ein weiterer hinzu gekommen: Durch die defekten Anlagen wurden hochgiftige Stoffe ungefiltert an die Umwelt abgegeben und die Gesundheit der Mitarbeiter eindeutig gefährdet. Die verantwortlichen Stellen bei der Stadt Regensburg haben diese gravierende Missstände seit Jahren vertuscht, gegenüber den Stadträten verharmlost und diese bestenfalls selektiv informiert. Ein unabhängiges Instituts bezeichnet die Zustände in Regensburg und die Ausführungen gegenüber dem Stadtrat in einer Stellungnahme als „unhaltbar“. Die Strafanzeige eines früheren Mitarbeiters wegen Körperverletzung erstreckt sich mittlerweile auch auf Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
„Die Regensburger Domspatzen im Nationalsozialismus – Singen zwischen Katholischer Kirche und NS-Staat“ des Historikers Dr. Roman Smolorz wurde bei seinem Erscheinen als Pionierarbeit gepriesen. Eine Recherche in Archiven und der historischen Literatur zeigt dagegen: Autor Roman Smolorz hat wichtige Vorarbeiten und komplette Archivbestände ignoriert. Einige Quellen werden konsequent falsch angegeben. Die Rolle von Domkapellmeister Theobald Schrems wird konsequent geschönt.
Eine schonungslose und offene Aufarbeitung der Geschichte der Domspatzen im Nationalsozialismus hatte Autor Roman Smolrz mit seinem heute erschienen Buch „Die Regensburger Domspatzen im Nationalsozialismus – Singen zwischen Katholischer Kirche und NS-Staat“ angekündigt. Dieses Ziel wurde nicht erreicht.
Über zwei Jahren nachdem Rechtsanwalt Ulrich Weber in ein Becken sprang, dessen Tiefe er nicht kannte, ist er mit einem herausragenden Abschlussbericht aufgetaucht. Seine Bedeutung ist umso höher zu bewerten, da seine diözesanen Auftraggeber mit ihren zeitlichen, örtlichen und personellen Einschränkungen bezogen auf die Domspatzen-Einrichtungen offenbar keine umfassende Aufklärung angestrebt, sondern eher einen Befreiungsschlag und wohl eine taktische Befriedung der öffentlich aufgetretenen Betroffenen angestrebt haben. Eine kritische Auseinandersetzung.
Wenige Tage nach dem Domspatzen-Abschlussbericht geht Bischof Voderholzer mit einem erweiterten Aufruf an die Öffentlichkeit. In seinem aktuellen Hirtenwort ruft er neben den Betroffenen, die in kirchlichen Einrichtungen körperverletzende Gewalt erleiden mussten, erstmals auch Opfer sexueller Übergriffe auf, sich an die zuständigen Stellen des Bistums zu wenden. In Sachen Aufklärung der Vorfälle bei den Domspatzen stellt Voderholzer sich schützend vor seinen Vorgänger Gerhard Ludwig Müller.
Die näheren Umstände der Ablösung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der römischen Glaubenskongregation sind weiter ungeklärt. Nun wurde bekannt, dass gegen Müller Ende 2015 in Rom eine Anzeige wegen Vertuschung von sexuellem Missbrauch erstattet wurde. Nicht nur in Regensburg gehen zudem die Fragen um, was aus ihm wird bzw. ob und mit welcher Begründung Kardinal Müller weiterhin Bezüge von Diözese Regensburg erhalten wird. Die Pressestelle des bischöflichen Ordinariats gibt dazu nichts preis.
Die Kosten für die Herstellung und Einrichtung des Lappersdorfers Kultur- und Begegnungszentrums AURELIUM sind höher als bislang öffentlich bekanntgegeben. Ebenso die jährlichen Fixkosten, die im laufenden Betrieb des Zentrums anfallen. Diese unpopuläre Erkenntnis haben sowohl Bürgermeister Christian Hauner (FW) als auch der Kämmerer Robert Weilhammer neulich in einer eigens anberaumten Marktgemeinderatssitzung zwar angedeutet, die tatsächlichen Summen aber nicht unmissverständlich beziffert.
Ein Jahr nach der Eröffnung des in Lappersdorf neu gebauten Kultur- und Begegnungszentrums AURELIUM zieht die Verwaltung des Marktes Bilanz. Da diese nicht gerade rosig ist, fordert Bürgermeister Christian Hauner die Markträte auf, „an einem Strang zu ziehen und nach vorne zu blicken“.
Bei einem Podiumsgespräch im Theater Regensburg prophezeit die Journalistin Dr. Ebba Hagenberg-Miliu: Ein gesellschaftliche Debatte zur sexuellen Gewalt bei den Domspatzen steht Regensburg erst noch bevor.
Der Diözesanverband der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi verlieh diese Woche zum siebten Mal seine Auszeichnung „Einspruch wagen! – Preis für Zivilcourage“. Der mit 1000 Euro dotierte Preis ging an den Kapuzinerpater Clemens Habiger und an den ehemaligen Domspatzen Alexander Probst.
Vor 90 Jahren wurde Michael Buchberger ins Bischofsamt gehoben. Wie kaum ein zweiter Kirchenhierarch hat Buchberger den Nationalsozialismus begrüßt. Da Buchbergers zweideutiges Verhältnis zum Nationalsozialismus, seine bedenklichen Wortmeldungen und antisemitischen Werke bislang nicht untersucht worden sind, sollen in einer vierteiligen Aufsatzserie wesentliche Aspekte dieser stadtgeschichtlich relevanten Zusammenhänge skizziert werden. Vierter und letzter Teil unserer Serie.
Vor 90 Jahren wurde Michael Buchberger ins Bischofsamt gehoben. Wie kaum ein zweiter Kirchenhierarch hat Buchberger den Nationalsozialismus begrüßt. Da Buchbergers zweideutiges Verhältnis zum Nationalsozialismus, seine bedenklichen Wortmeldungen und antisemitischen Werke bislang nicht untersucht worden sind, sollen in einer vierteiligen Aufsatzserie wesentliche Aspekte dieser stadtgeschichtlich relevanten Zusammenhänge skizziert werden. Dritter Teil unserer Serie.Nachdem im zweiten Teil […]
Vor 90 Jahren wurde Michael Buchberger ins Bischofsamt gehoben. Wie kaum ein zweiter Kirchenhierarch hat Buchberger den Nationalsozialismus begrüßt. Da Buchbergers zweideutiges Verhältnis zum Nationalsozialismus, seine bedenklichen Wortmeldungen und antisemitischen Werke bislang nicht untersucht worden sind, sollen in einer vierteiligen Aufsatzserie wesentliche Aspekte dieser stadtgeschichtlich relevanten Zusammenhänge skizziert werden. Zweiter Teil unserer Serie.
In Regensburg gedenkt man seit 1945 des Dompredigers Johann Maier, der am 24. April 1945 standrechtlich hingerichtet wurde. Diese Tradition geht zurück auf den damaligen Bischof Michael Buchberger, der den Nationalsozialismus wie kaum ein zweiter Kirchenhierarch begrüßt hat. Da Buchbergers zweideutiges Verhältnis zum Nationalsozialismus, seine bedenklichen Wortmeldungen und antisemitischen Werke bislang nicht untersucht worden sind, sollen in einer vierteiligen Aufsatzserie zumindest wesentliche Aspekte dieser stadtgeschichtlich relevanten Zusammenhänge skizziert werden.
Nach ihrem Buch zur Zerstörung der Regensburger Synagoge hat die Journalistin Waltraud Bierwirth ein weiteres Werk zur jüdischen Stadtgeschichte vorgelegt: Schandzeit Regensburg 1933 – 1945.
Rudolf Voderholzer hat nachgedacht, sich an seine Aufgabe als römisch-katholischer Bischof erinnert und dann verkündigt, dass der Islam als Islam nicht ins christliche Abendland integrierbar sei. Wegen der Verneinung des Kreuzestodes des menschgewordenen dreifaltigen Gottes, meint er. Ähnlich oberflächlich macht Voderholzer sich Gedanken zur Rolle der katholischen Kirche im NS-Regime und der damaligen Ermordung von sogenannten „lebensunwerten“ Menschen.
Im Auftrag des Vereins „Freunde der Domspatzen“ soll der Historiker Roman Smolorz die Rolle des Domchores in der NS-Zeit beleuchten. Jetzt hat er einen erster Aufsatz dazu veröffentlicht, der wenig Hoffnung auf eine unvoreingenommene Aufarbeitung macht.
Das Regensburger Bistum will nun alle minderjährigen Opfer von körperlicher Gewalt im kirchlichen Bereich entschädigen. Finanzielle Leistungen bekamen bislang nur Betroffene aus Domspatzen-Einrichtungen. Doch das „neue“ Projekt ist intransparent und hat einige Mängel.