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In Donaustauf, im Landkreis Regensburg, sind eine Straße und ein größeres Areal zumindest mittelbar nach dem NS-Profiteur und Denunzianten Walter Strathmeyer benannt. Sein Name war bislang nur als Naturphilosoph und Hersteller von Hefeprodukten bekannt.

Zum 45-jährigen Jubiläum der Strath-Labore erschien 1999 eine ganzseitige Würdigung für Walter Strathmeyer im Donaustaufer Burgpfeifer. Ausriss: Burgpfeifer

Von Robert Werner und Stefan Aigner

Es gab Leute, die nannten ihn den „Paracelsus unserer Zeit“. Die Mittelbayerische Zeitung bezeichnete ihn 1946 in einem Bericht anlässlich seines ersten, glimpflich verlaufenen Entnazifizierungsverfahrens kaum verklausuliert als Verbrecher. In der damaligen Klageschrift wird sein Verhalten als „derart verwerflich, kriegsverbrecherisch und der Ausdruck einer völlig überzeugten Haltung und seines Anhängertums zur nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“ beschrieben, „dass eine andere Einstufung als die als Hauptschuldiger bei schwerster Sühne nicht vertreten werden könnte“.

Die Rede ist von Dr. Walter Strathmeyer, bislang allenfalls bekannt als Chemiker, Naturphilosoph, Inhaber zahlreicher profitabler (teils naturheilkundlicher, teils großtechnischer) Patente zur Herstellung von Hefeprodukten („Strath-Kräuterhefe“ bzw. Holzverzuckerung). Von ihm sind philosophisch-esoterisch anmutende Floskeln überliefert wie: „Die Krankheit ist ein Zeichen, daß Dein Weg fehlerhaft ist. Du mußt die Fehler suchen und sie überwinden, und damit findest Du den Weg aus der Krankheit zur Gesundheit“. Doch welchen „fehlerhaften“ Weg Strathmeyer selbst bisweilen einschlug, war bislang nicht bekannt.

Versuchter Mord

Stoß von Steinerner Brücke in Regensburg: Staatsanwaltschaft beantragt Unterbringung in der Psychiatrie

Als versuchten Mord aus ausländerfeindlicher Gesinnung stuft die Staatsanwaltschaft einen Stoß ein, den ein 28-Jähriger einem jungen Mann aus Syrien letzten Oktober auf der Steinernen Brücke versetzt haben soll. Der fiel fast sieben Meter in die Tiefe. Der Beschuldigte soll zum Tatzeitpunkt schuldunfähig gewesen sein.  

Debatte um einen NS-Karrieristen

Regensburger Herbstsymposion und die Causa Boll: Kontroverse ohne Inhalt

Eine eigene Sektion und mehrere Vorträge widmete das Regensburger Herbstsymposion der „Ära Boll“. Vor einer offensiven Auseinandersetzung mit der Rolle Bolls scheut die renommierte Veranstaltung zurück. Befremdlich wirkt der Versuch, Bolls Rolle im Nationalsozialismus als Kontroverse abzuhandeln, ohne den Nationalsozialismus und die Rolle des NS-Multifunktionärs zu thematisieren. 

Antisemitismus in der Nachkriegszeit

„Todesursache: Mord: Tod durch Erwürgen“

Im Rahmen eine Gedenkstunde anlässlich des Jahrestags der Reichspogromnacht stellte die Journalistin und Autorin Waltraud Bierwirth neue Recherchen zu Morden an Mitgliedern der Jewish Community im Regensburg der Nachkriegszeit vor. Stammten der oder die Täter aus dem Umfeld der Polizei?

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