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Was Bürger sagen dürfen...

(Ver-)Hüter der freien Meinungsäußerung

Der missglückte Versuch von Bürgermeister Gerhard Weber, einen Lehrer am Regensburger Goethe-Gymnasium mundtot zu machen, hat Ruth Lewerenz zu einer kleinen Politsatire inspiriert, die wir an dieser Stelle veröffentlichen. In ganz Deutschland gilt das Recht auf freie Meinungsäußerung. In ganz Deutschland? Diese Regelung gilt nur von Flensburg bis Furth im Wald. Die Stadt Regensburg liegt außerhalb dieser Grenzen. Und so hat sich der Bürgermeister der Stadt Regensburg selbst zum Obersten (Ver-)Hüter der freien Meinungsäußerung ernannt. Er legt fest, was die Bürger sagen dürfen. Und er legt auch die Strafe bei Verstößen gegen seine Vorgaben fest. Gestattet ist öffentliches Lob für den Schulbürgermeister, darum spricht er es in eigenen Pressemitteilungen an das Volk gerne selber aus. Strengstens verboten ist es Beamten, persönliche Meinung und dienstliche Angelegenheiten zu vermischen. Und diese Vorgabe macht insbesondere Lehrern den Alltag schwer. Kommt ein Lehrer verspätet zum Stammtisch, weil die Nachmittagskonferenz sich hinzog, steht er vor einem Dilemma: Denn verweist er zur Entschuldigung auf die Sitzung, gibt er schon eine dienstliche Information preis, was der (Ver-)Hüter der freien Meinungsäußerung natürlich nicht dulden kann. Berichtet er gar, dass es während der Konferenz wegen eines Stromausfalls nicht einmal Kaffee gab, steht er mit einem Bein praktisch im Gefängnis: Denn damit beschuldigt er natürlich öffentlich den zuständigen Sachaufwandsträger, der ja für den Bauunterhalt zuständig ist, seine originären Aufgaben nicht zu erfüllen. Und da im Zusammenhang mit einer Regensburger Schulbaumaßnahme einiges schiefgelaufen ist, sind Kollegen dieser Schule mittlerweile in der Öffentlichkeit praktisch zum Stillschweigen verdammt. Und so ist es ruhig geworden am Lehrerstammtisch. Und stickig. Denn keiner traut sich das Fenster zu öffnen. Denn das könnte schon als Anspielung auf ein Problem mit der neuen Lüftung angesehen werden. Selbst im Sportunterricht kann das schuleigene Motto ( „an unserer Schule gut in Form“) nicht mehr verwendet werden und im Chemieunterricht musste die Gruppe der Aldehyde aus dem Lehrplan entfernt werden, weil einzelne Wörter zu sehr an eine giftige Verbindung erinnern, die unter keinen Umständen erwähnt werden darf. Immerhin haben die Lehrer dieser Schule moralische Unterstützung von der ARD bekommen: Die Moderatoren von „Pleiten, Pech und Pannen“ haben den Regensburger Bürgermeister abgemahnt, weil er ihnen die besten Gags klaut. Und so verbringt der Regensburger (Ver-)Hüter der freien Meinungsäußerung viel Zeit damit, über die Einhaltung seiner Erlasse zu wachen, Dossiers über verdächtige Bürger anzufertigen, Leserbriefschreiber abzumahnen und Führungskräfte über kritische Mitarbeiter aufzuklären… Ein weiterer Text von Ruth Lewerenz zur Turnhallen-Affäre vom vergangenen Jahr: Die Schildbürger bauen eine Sporthalle

SCHERBEkontraBASS – eine Herausforderung für Regensburg

Bei ihrem ersten Auftritt brannte die Bühne ab, sie sind nach wie vor die wichtigste politische Band Deutschlands, die Lieder sind zeitlos: Ton Steine Scherben. Wer denkt, dass mit dem Tod von Rio Reiser Musik und Mentalität der Scherben zum alten Nostalgie-Eisen gehören, der wird zum Glück eines Besseren belehrt. Am Samstag in der Alten Mälze in Regensburg.

Ein großer Schritt für die Initiative – ein kleiner Schritt für Regensburg

Vor gut 30 Leuten wurde am Dienstagabend im W1 ein Ratgeber für die Gastronomie der Initiative „Keine Bedienung für Nazis“ vorgestellt. Die Initiative hatte sich nach einem rassistisch-motivierten Überfall auf einen Barkeeper des „Picasso“ gegründet. Nachdem erst Unterschriften gesammelt und anschließend Aufkleber gedruckt wurden, sollte mit dem Ratgeber „ein stückweit der Höhepunkt“ der Aktivitäten der […]

Friedenspropaganda aus Regensburg

Vergangenen Dienstag hat das Regensburger Rockkabarett „Ruam“ zusammen mit dem ueTheater seine neue CD im L.E.D.E.R.E.R. e.V. vorgestellt. Jetzt – eine knappe Woche später – kommt endlich die Besprechung. Als erstes Stück auf der CD findet sich das Stück „Doud fall ma um“ (Für Nicht-Bayern: „Tot fallen wir um“). Im englischen Original heißt das Lied […]

Gastbeitrag: „Selbst eingeräumtes Geheimhaltungsrecht“

Eine Informationsfreiheitssatzung für Regensburg steht offenbar kurz bevor. Wird damit alles transparenter? Wird dadurch Korruption verhindert? Werden dadurch tatsächlich die Rechte der Bürger gestärkt? Mitnichten, sagt Hermann Striedl. In seinem Gastbeitrag für regensburg-digital.de rechnet der pensionierte Richter mit der Informationspolitik in Deutschland im Allgemeinen und Regensburg im Speziellen ab. Striedl, Jahrgang 1938, ist Mitglied der […]

Der Wahlkampf für das EU-Parlament, ein demokratisches Scheingeschäft?

Die Wahlen zum EU-Parlament stehen an. Die im Bundestag vertretenen Parteien sind in den EU-Wahlkampf eingetreten. Sie wollen sich ja für ihre Parteimitglieder die Pfründe eines äußerst gut dotierten EU-Abgeordneten nicht entgehen lassen. Bezeichnend hierfür ist das unwürdige Schaustück der CSU mit der Straußtochter Monika Hohlmeier: Die CSU will eine in Bayern abgehalfterte Politikerin ins […]

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