Er war immer für eine Schlagzeile gut: Dr. Gero K.. Jetzt zieht der CSB-Gründer nach Frankfurt. Für ihn rückt Rudi Prösl in den Stadtrat nach.
Regensburg war wohl schon länger kein spaßiges Pflaster mehr für Dr. Gero K.: Letzter verbliebener Stadtrat der CSB („Christlich Soziale Bürger“) und in dieser Eigenschaft ob seiner ständigen Abwesenheit im Plenum in der Kritik. Dann die Durchsuchung seiner Regensburger Büroräume in Zusammenhang mit der Razzia gegen die Finanzjongleure der S&K. Das alles stets begleitet von breiter medialer Berichterstattung.
Der Stadtrat, der Schlegl und eine Zeitungsente
Die Entwicklung der Machtverhältnisse innerhalb der Regensburger CSU zugunsten von Christian Schlegl dürfte K. – angesichts der langen Geschichte, die beide verbindet – auch nicht wirklich schmecken. Eine Zeitungsente, die vergangene Woche die Tauffeier seines Kindes fälschlicherweise in Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz brachte, war da wohl nur noch das Sahnehäubchen. Nun kehrt K. Regensburg den Rücken und zieht zu Frau und Kind nach Frankfurt, wohin er beruflich bereits vor geraumer Zeit seinen Wirkungskreis verlagert hatte.
Nachrücker: Rudi Prösl
Am 10. Juli hat K. der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass er seinen Hauptwohnsitz nach Hanau verlagert hat. Damit ist K. rückwirkend zum 1. Juli – nun ganz offiziell – aus dem Stadtrat ausgeschieden. Bei der Sitzung am kommenden Donnerstag fällt noch der formelle Beschluss für seinen Nachrücker. Für den Rest der Stadtratsperiode wird künftig Rudi Prösl (Foto) die Rolle des einzigen CSB-Stadtrats wahrnehmen. Vielleicht kommt der auch zu den Sitzungen.
Angela Merkel und Claus Günther, Joschka Fischer und Dieter Zetsche, Guido Westerwelle und Andreas Heeschen – sie alle sind Täter. In seinem neuen Buch „Schwarzbuch Waffenhandel“ präsentiert Jürgen Grässlin akribische Recherchen und deutliche Worte. Gegen die Waffenschmiede Heckler & Koch hat er sogar Strafanzeige erstattet. Am Dienstag war er in Regensburg.
Wie viele hunderttausend Euro verschenkt die Stadt Regensburg an den Klett-Konzern? Die Stadträte kennen die Summe nicht. Allerdings haben sie dem Wirtschaftsreferenten einen weitreichenden Freibrief erteilt, der in die Millionen gehen dürfte. Die Vollmacht für die Verwaltung: Vermietet irgendeine Fläche für irgendeinen Preis. Auch null Euro.
Es ist keine Überraschung: Christian Schlegl ist OB-Kandidat der Regensburger CSU. Und trotz Gegenfeuer mutet der plötzliche Wandel der ehemals hasserfüllten Chaostruppe fast bizarr an. Es gibt bereits den ersten Wahlwerbespot mit Ministerpräsident Horst Seehofer.
Sachlich, ohne Eifer und ohne Verschwörungstheorien zu schüren stellten die SZ-Journalisten Uwe Ritzer und Olaf Przybilla ihr Buch zum Fall Gustl Mollath in Regensburg vor. „Wir stellen nicht die Unabhängigkeit der Justiz infrage, aber auch dort muss man in der Lage sein, objektive Fakten zur Kenntnis zu nehmen.“
Scheitert ein Vorzeige-Projekt am Bürokratismus in städtischen Ämtern? Die Halle H5 – ein lang ersehnter und mit viel Eigenengagement renovierter Ort für Konzerte – steht vor dem Aus.
Es sieht nicht gut aus, für den „Porno-Pranger“-Anwalt. Am Freitag unterlagen die Kanzlei U+C und der mit ihr verklagte Internetabzocker Frank Drescher in einem Zivilverfahren vor dem Regensburger Amtsgericht, das als Musterprozess gelten darf. Die Abmahnpraxis sei „nicht nur unmoralisch und unseriös, sondern auch vorsätzlich sittenwidrig“. Das Urteil dürfte auch strafrechtlich von Bedeutung sein.
Eine Brücke? Oder ein Steg? Wer ist dafür? Wer ist dagegen? Und wer war schon immer dafür oder dagegen oder nicht? Wie SPD und CSU sich ihre eigenen Leistungen schönreden.
Weil die „Swiss International School“ (SIS) sich langfristig an Regenstauf gebunden hatte, will die Stadt offenbar bei der Pacht für die nach Regensburg umgezogene Privatschule ein Auge zudrücken. Die Stadt bestätigt laufende Verhandlungen. Die SIS-Geschäftsführerin laviert und hülllt sich schließlich in Schweigen. Ist ein Millionen-Betrag für einen Bildungskonzern gerechtfertigt?
Für Häme und Befriedigung bei manchem CSUler sorgen umetikettierte Rieger-Plakate entlang der Frankenstraße. Tatsächlich waren es aber keine Parteifreunde, die dafür verantwortlich sind. Es gibt ein anonymes Bekennerschreiben.