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Caritas und ein umstrittenes Beratungsunternehmen

Übernahme der Goldberg-Klinik: Ein Landkreis wird Knecht am eigenen Hof

Ist das ein guter Deal? Für einen symbolischen Euro gibt der Landkreis Kelheim die wesentlichen Entscheidungsbefugnisse über sein Krankenhaus an den Caritas-Verband des Bistums Regensburg ab. Im Gegenzug steht die Gebietskörperschaft für sämtliche finanziellen Risiken gerade – ein dreistelliger Millionenbetrag allein in den nächsten zehn Jahren. Bezahlt aus Steuergeldern. Und am Ende bleibt die Frage, wie viel Caritas tatsächlich im künftigen Caritas-Krankenhaus St. Lukas steckt. Denn im Hintergrund agiert ein umstrittenes Beratungsunternehmen.

Der Landkreis zahlt, die Caritas schafft an: Das künftige Prinzip am Krankenhaus Kelheim. Foto: Landkreis Kelheim

Seit dem 24. März gibt es kein Zurück mehr. An diesem Tag hat der Landkreis Kelheim nun auch notariell beglaubigt die Entscheidungsbefugnis über sein Krankenhaus weitgehend an die Caritas Regensburg abgegeben – symbolischer Kaufpreis für den Diözesanverband: ein Euro. Im Gegenzug trägt der Landkreis sämtliche Lasten und Risiken für Vergangenheit und Zukunft und übernimmt die komplette Finanzierung – mindestens 86,8 Millionen Euro Defizit und notwendige Investitionen von 52,5 Millionen Euro allein in den nächsten zehn Jahren. Es könnte, das wird bereits prognostiziert, auch deutlich mehr werden. Die 682 Beschäftigten verlieren ihren Betriebsrat und bekommen eine Mitarbeitervertretung mit deutlich weniger Rechten, sie dürfen nicht mehr streiken und unterliegen künftig dem kirchlichen Arbeitsrecht. Auf das Pflegepersonal, dessen Zahl kaum steigen soll, werden deutliche Mehrbelastungen zukommen, um das „Zukunftskonzept“, das die Caritas hat vorlegen lassen, umsetzen zu können.

Hard:Line Filmfestival

Ein scheiß Heimatfilm

Zu Besuch bei der ersten Weltpremiere eines Langfilms beim 9. Hard:Line Filmfestival in Regensburg. „Holy Shit“ ist eine herzallerliebste Splatter-Hommage an den bayerischen Filz.

Verwaltungsgericht

Pauschales Demoverbot in der Altstadt gekippt

Wer in den letzten Monaten versuchte, in der Regensburger Altstadt eine Demonstration anzumelden, hatte stets das Nachsehen. Das Ordnungsamt untersagte solche Veranstaltungen regelmäßig und verwies auf den Infektionsschutz. So leicht darf es sich die städtische Behörde künftig nicht mehr machen.

Staatliche Organisation von 213 Morden

Einblick in die Bürokratie des Terrors

213 jüdische Männer, Frauen und Kinder wurden am 4. April 1942 aus Regensburg in die Vernichtungslager im Osten deportiert. Niemand von ihnen überlebte. Zum 80. Jahrestag wurde vor Tatorten in Verwaltungsstellen und Behörden aus den Akten derjenigen gelesen, die diesen Massenmord mitorganisierten und die Verteilung des geraubten Vermögens – bei einer „Topographie des letzten Weges“.

SPD übt leise Kritik

Oberpfalzbrücke: Viel Chaos und kaum Tatkraft

Die kürzliche verfügte Komplettsperrung der Oberpfalzbrücke traf die Stadt Regensburg offenbar völlig unvorbereitet – mangels ausreichender Kommunikation der verantwortlichen Bundesbehörde. Spärlich bleibt aber auch das Bemühen der Stadt, die untragbare Verkehrssituation in Stadtamhof zu entschärfen. Das nervt zunehmend auch die SPD-Fraktion.

Sozialbürgermeisterin legt Obdachlosenkonzept vor

Ein Chancen-Haus und ein paar „Luftschlösser“

Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein hat sich innerhalb der Koalition durchgesetzt: Am kommenden Donnerstag soll das „Chancen-Haus“ für wohnungslose Familien auf den Weg gebracht und der Beschluss für einen zentralen Neubau der städtischen Notwohnanlage aufgehoben werden. Das von ihr vorgelegte Konzept ist in Teilen allerdings noch nicht sehr konkret – das kritisieren die Grünen.

Landkreis Schwandorf

CSU-Attacke auf JUZ Burglengenfeld

Das JUZ in Burglengenfeld ist eines der ältesten autonomen Jugendzentren überhaupt und gilt weit über die Grenzen des Landkreises Schwandorf hinaus als Institution. Einen kürzlich bekannt gewordenen Vorstoß des CSU-Landrats, dem Trägerverein nach fast 50 Jahren zu kündigen, kann man eigentlich nur als politisch motivierte Attacke bezeichnen.

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