Dass es dem Schindler Kurt gehörig gestunken hat, als er nach 30 Jahren im Stadtrat keinen Listenplatz mehr bei der SPD bekommen hat, ist kein Geheimnis.
Er hat darauf die SPD-Fraktion verlassen und die Sozis so um einige Ausschusssitze gebracht. Ob er den Vorsitz in seinem Ortsverein in Altstadt niederlegt oder gar die Partei verlässt, weiß aber nicht einmal Axel Balzereit. Der ist sein Stellvertreter und sagt: „Nach meinem Stand ist er der Vorsitzende.” Mehr wisse er nicht. „Dass der Kurt die Fraktion verlassen hat, missbillige ich. Aber das ist seine Sache.”
Dem Kurt seine Sache ist es offenbar auch, wie der Wahlkampf der Altstadt-SPD läuft. Der findet nicht statt. Das bekräftigen mehrere Mitglieder des Ortsvereins.
Schon 2002, damals bewarb sich Jochen Wahnschaffe um das Oberbürgermeister-Amt, war die Altstadt für die SPD eine Wahlkampf-Brache. Nach der Wahl war Schindler als „U-Boot” verschrien. Der Aufsichtsratsposten in der Stadtbau, auf dem er saß, wäre eigentlich den „Schwarzen” zugestanden. Das hat ihn letztlich seinen SPD-Listenplatz gekostet. Und bei den Freien Wählern, dort hat der Schindler Kurt nachgefragt, wollten sie ihn auch nicht haben.
Ganz ernst klingt Günther Riepl von den Freien Wählern nicht, wenn er sagt: „Es ist lobenswert, wenn sich Herr Schindler weiter für das Wohl von Regensburg im Stadtrat engagieren will.” Schindler wollte, das bestätigt uns Riepl auf Nachfrage, für die Freien Wähler kandidieren und hatte bei ihm angeklopft. Der Vorstand lehnte dankend ab. Riepl: „Da trennt uns sachpolitisch zuviel.” Es geht – wie so oft – um den Stadthallenstandort. Schindler ist Befürworter des Donaumarkts, Riepl vom Ernst-Reuter-Platz. Er meint mit Blick auf Schindler: „Er hätte es besser bei der CSU versuchen sollen.”
Diese Chance hat Schindler verpasst, nachdem er von der Stadtratsliste gekegelt wurde. Stadtrat Lothar Strehl war damals demonstrativ gegen Schindler angetreten, weil er eine Zusammenarbeit mit ihm „für nicht mehr tragbar” gehalten habe. Das Resultat: Kurt Schindlers Stadtratskarriere ist nach 30 Jahren zu Ende, er verließ demonstrativ die Fraktion und in der Altstadt findet bei der SPD kein Wahlkampf statt. Manche kehren aus Solidarität mit Schindler der Altstadt-SPD den Rücken, einige auch wegen ihm. Ein langjähriges Mitglied: „Der Informationsfluss ist gleich Null.” Seit Februar 2007 habe es keine Vorstandssitzungen mehr gegeben, von Mitgliederversammlungen ganz zu schweigen. „Die Verhältnisse sind unter aller Kritik. Das war immer nur ein Schindler-Wahlverein und den braucht er jetzt nicht mehr.”
Geht Schindler und wenn ja, wer wird sein Nachfolger? Im Gespräch sind Dr. Michael Hocke, einst Sprecher der Bürgerinitiative für eine Stadthalle am Donaumarkt, heute im Vorstand der Altstadt-SPD, und Professor Tonio Walter, einst Konkurrent von Joachim Wolbergs im Rennen um die OB-Kandidatur. Es habe schon Treffen deshalb gegeben, erzählt man uns just bei der Verabschiedung des CSU(!)-Wahlprogramms. Weder Michael Hocke noch Kurt Schindler sind am Mittwoch telefonisch zu erreichen. Tonio Walter schon. Er bestätigt uns, dass es am Samstag ein Treffen von mehreren Mitgliedern gab. „Zum Informationsaustausch” wie er sagt. „Wir haben einmütig beschlossen: Keine Aktionen gegen Kurt Schindler und keine Negativschlagzeilen.” Vielmehr habe man versucht, den Wahlkampf wegen des schlechten Informationsflusses selbst anzukurbeln.
Intern gibt es aber bereits seit längerem heftige Diskussionen, wer der bessere Nachfolger für Schindler sein könnte. „Leider wissen wir nichts über die Karriereplanungen von Herrn Schindler”, sagt uns ein anderes Mitglied. „Dann gäbe es solche Gerüchte nicht und wir könnten Wahlkampf machen.” Aber dem Kurt hat es schließlich richtig gestunken.
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