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_Galerie Hammer –Ein Ausflug ins Regensburger Beauvoir-Zentrum. Es hat sich längst herumgesprochen und erst jüngst widmete „Der Spiegel“ der Tatsache zwei Seiten, und es gehört fast schon ins Kunst-Regensburg wie Donauschule und „Ostdeutsche“ – das künstlerische Vermächtnis von Hélène de Beauvoir, das in der Galerie Hammer in der Unteren Bachgasse 6 verwaltet und gepflegt wird. Galerist Ludwig Hammer selbst freundete sich mit der Künstlerin 1970 auf einer Schiffspassage an. Gegenseitige Wertschätzung und häufige Besuche ließen eine innige Galeristen-Künstler-Beziehung reifen. Bis das umfangreiche Werk jedoch in Regensburg ankommt, sollten noch viele Jahre und ein erbitterter Juristen-Streit um Ölbilder, Aquarelle und Stiche vergehen. _Seit Ostern gibt es neben dem reizvollen und äußerst vielfältigen Oeuvre der „kleinen“ Schwester von Simone de Beauvoir, auch Arbeiten ihres Freundes, Mentors und ideellen Lehrmeisters Pablo Picasso zu sehen (und zu kaufen). Einige wenige Blätter nur, aber Lithografien und Zeichnungen, die nicht nur eine rentablen Anlage, sondern auch kunstgeschichtliche Kabinettstücke darstellen. Die wenigen wertvollen Picasso-Blätter runden die ständige (und ständig wechselnde) Beauvoir-Ausstellung ab, es lassen sich Parallelen ziehen und Vergleiche anstellen, Einflüsse und Beeinflussungen werden deutlich. Am 5. Juli 2001 stirbt die 1910 geborene Künstlerin. Sie überlässt Ludwig Hammer die erste Wahl aus ihrem künstlerischen Lebenswerk, ein Gemälde vermacht sie testamentarisch dem Museum der Stadt Regensburg. 2004 gibt es die erste große Beauvoir-Retrospektive in Regensburg, die Fachwelt wird langsam aufmerksam auf die große Künstlerin, die sich erst nach dem Tode aus dem Schatten ihrer Schwester, der engagierten Frauenrechtlerin und Philosophin Simone de Beauvoir löst. Zeitlebens hatten die Schwestern ein gutes Verhältnis, wenngleich Simone der Meinung war, eine Frau solle nicht in ein Atelier zurückgezogen arbeiten. Umso erstaunlicher ist, dass die ältere Schwester Hélènes beste Interpretin wurde. Auch Sartre, Simones Kumpan und Gefährte, schätzte Hélènes Kunst hoch. Zeit ihres Lebens galt die bildnerisch tätige Beauvoir als hervorragende Künstlerin, als Malerin und Zeichnerin ersten Ranges. Mit 20 Jahren hat sie bereits ein eigenes Atelier, damals eine Sensation. Ausstellungen in den ersten Galerien weltweit mehren ihren Ruf, mit den Großen der Kunst steht sie in Kontakt. Das Werk der Malerin zu kategorisieren, ist ein schwieriges Unterfangen. Stets verweigerte sich Hélène vorherrschenden Richtungen oder Strömungen. Spätimpressionismus, Expressionismus, Kubismus – in keine dieser „Schubladen“ lassen sich Stiche, Ölbilder und Aquarelle der Beauvoir einordnen. Sie selbst änderte Maltechnik und Motive sehr häufig, bewusst, um sich abzugrenzen, um sich nicht kategorisieren zu lassen, um sich nie selbst zu kopieren. In diesem Punkt ist sie ihrer Schwester letztlich doch sehr ähnlich, mochte die Ältere die Jüngere auch rügen, dass sie gern und gut kochte und eine stabile und harmonische Beziehung führte, Betonung auf eine Beziehung! Es sind die pastosen Töne, die in Beauvoirs Bildern vorherrschend, viel Rosa, viel Blau. Figurativ, dann hemmungslos verspielt floral, Arabesken aus Farben auf weißgrundigem Horizont. Eine sehr weibliche Malweise, in allen Techniken versiert, virtuos in der Komposition. Am schönsten beschreibt aber Hélènes Kunst die Schwester selbst: „…Ein Bild ist für Hélène eben nicht nur ein Akkord harmonischer Farben, der zum Komfort des Mobiliars beiträgt. Es stellt vielmehr so etwas wie ein Fenster dar, das den Blick ins Imaginäre öffnet.“ Ein Problem, das keines ist, oder zumindest keines sein sollte: In der Galerie Hammer sind die Beauvoir-Bilder in geradezu inflationärer Fülle vertreten. Leicht kommt die Anmutung auf, Hélène de Beauvoir sei eine Viel-Malerin gewesen, wenig wählerisch mit Sujets und Motiven. Weit gefehlt. Fast ein ganzes Jahrhundert hindurch war die Künstlerin kreativ, sie schuf über mehrere Epochen hindurch ihr ureigenes und umfangreiches Werk. Welche Kostbarkeiten, welch dekoratives und welch reiches Kunstschaffen sich in der Galerie Hammer im wahrsten Sinn des Wortes stapelt, lässt sich nur für den ermessen, der sich die Mühe macht, Blätter, Gemälde und Stiche in Ruhe und in Muße zu studieren und auf sich wirken zu lassen. Dass in Deutschland eine gründliche und ernsthafte Beauvoir-Rezeption gerade erst einsetzt, zeigt sich daran, dass im letzten Jahr Galerist Hammer viele Beauvoirs zu einer umfassenden Schau nach Erlangen auslieh. Im Moment haben sich die Bestände in der liebenswerten „Kunstkammer“ Hammer wieder gelichtet, zwei Ausstellungen in Berlin, eine im Französischen Institut Berlin und eine in der legendären Fasanen Galerie, zeigen dem hauptstädtischen Publikum die Regensburger Schätze. Und so schafft die Beauvoir Platz für hervorragende Blätter des Großen der Moderne, Picasso, und räumt ein prominentes Plätzchen frei für einen hinreißenden Matisse. Wenn auch nur auf Zeit.

Wie groß ist die Kraft der Kleinen?

Ausschüsse sollen gerechter besetzt werden/ Wolbergs signalisiert bereits Zustimmung/Erstes Treffen am Samstag. Unterschiedlich sind die Erwartungen an das Treffen der Vertreter der kleinen Parteien im Stadtrat mit SPD-Fraktionschef Joachim Wolbergs am Samstag. Einigkeit scheint allerdings in einem Punkt zu bestehen: Die Stadtratsausschüsse sollen nach einem neuen System besetzt werden, das die kleinen Fraktionen besser stellt. […]

Stadtbau: Am 16. April gibt’s den Prüfbericht.

Die Prüfung der Bestechungsaffäre durch den Rechnungs- prüfungsausschuss scheint abgeschlossen zu sein. Das hat eine Anfrage von Stadtrat Dr. Gero Kollmer an die Stadtverwaltung ergeben. Im Rahmen der Stadtratssitzung am 31. Januar zur Klärung der Affäre um die bestechliche Mitarbeiterin Monika Z. und den daraus folgenden Rauswurf des damaligen Stadtbau-Geschäftsführers Martin Daut (im Bild) hatte […]

Nachhaltiger Job-Abbau

„Nachhaltigkeit” – damit begründet der Autozulieferer Continental in einer Presseerklärung den Abbau von bis zu 2.000 Stellen bei der von Conti übernommenen Siemens-Sparte VDO. Bereits bei der Übernahme von Siemens VDO hatte der Konzern angekündigt, 2.000 Arbeitsplätze abzubauen. Nun verlieren weitere 2.000 Angestellte ihren Job. Auch Werksschließungen sind angekündigt. Betroffen seien Produktion und Verwaltung. Erste […]

Reaktionen unserer Leser

Patrick Grossmann soll zurücktreten Nach der Flugblattaktion des neuen Sinzinger Bürgermeisters Patrick Grossmann (unser Bericht vom 25. März) fordert Thomas Schmid, Vorsitzender der Schützengesellschaft Alling, Konsequenzen. „Es ist unglaublich, was Parteien und Kandidaten alles unternehmen, um an der Macht zu bleiben oder an die Macht zu kommen. Paradebeispiel ist die CSU der Gemeinde Sinzing mit […]

Stadtamhof: Neue Busrouten, fehlende Schilder

Zu Schulbeginn stellt der RVV den wegen des Brands der Protzenweiher- brücke veränderten Fahrplan erneut um. Die Linien 4 und 12 fahren künftig wieder über Stadtamhof. Anstelle der Haltestelle in der Andreasstraße wird die Haltestelle auf Höhe der Raiffeisenbank angefahren. Eine zusätzliche Haltestelle wurde an der Oberpfalzbrücke bei der Nürnbergerstraße eingerichtet. Zur Gerhardingerschule kommen die […]

Ein Kämpfer für Toleranz

Karlheinz Ossovsky starb am Dienstag – ein Nachruf. „Der a.a.a. ist doch der geilste Verein in der ganzen Stadt.” Das hat Karlheinz Ossovsky noch gesagt, bevor er mit Frau und Tochter in den Osterurlaub nach Berlin fuhr. Die Neuwahl des Vorstands beim „Arbeitskreis für ausländische Arbeitnehmer” war gut gelaufen, viele Mitglieder waren da und nach […]

Alleine klar kommen – oder wieder ausziehen

Betreutes Wohnen – wie Jugendlichen wieder auf die Beine geholfen wird. Mit 16 schon eine eigene „Bude”, 35 Quadratmeter, mit Bad und Kochnische – das klingt gut, aber diese Unabhängigkeit haben sich einige der 22 Jugendlichen, die in Regensburg von der Diakonie betreut werden, teuer erkauft. Ihnen ist ihre Familie nicht mehr zuzumuten, finden das […]

Fleißiger Schlosser oder übler Serieneinbrecher?

War der Angeklagte nur auf dem Weg zur Arbeit? Im Mai vergangenen Jahres hielt eine innerhalb nur weniger Tage begangene Einbruchserie im Inneren Stadtosten von Regensburg die Polizei auf Trab. Seit dieser Woche sitzt ein 32jähriger Regensburger Schlosser auf der Anklagebank des Schöffengerichts – doch er streitet trotz erdrückender Beweise ab, die Einbrüche begangen zu […]

Geht Schlegl in die Wirtschaft?

Dass er gern „drauf haut”, ist Herbert Schlegl zum Verhängnis geworden. Sein letzter Verbalausfall („Kanake”) hat den 66jährigen nicht nur bundesweite Schlagzeilen beschert, sondern ihn auch seinen Posten als CSU-Fraktionschef gekostet. Aber: Wo Schatten ist, da ist auch Licht. Schlegls Haudrauf-Qualitäten scheinen nun an anderer Stelle gefragt zu sein – in der Wirtschaft. Im Auerbräu. […]

Lidl heißt jetzt Stasi und die Stadtbau stiehlt sich aus der Verantwortung

Haben Sie’s schon gehört? Lidl heißt jetzt Stasi. Als ich auf stern.de Auszüge aus den Überwachungsprotokollen der Discounter-Detektive lese, wird mir richtig schlecht. Auch wenn die sprachliche Unbegabtheit der Spitzel – nennen wir sie einfach IM Lidl – durchaus einen gewissen Humor birgt. Aber selbstverständlich sind das „alles Einzelfälle”. Das wird jetzt bedauernd behauptet. Proteste […]

Donaumarkt: Neues Verfahren, Antrag, BI

Der Don Quichotte von Regensburg kämpft weiter gegen Windmühlen. Auch wenn er für seine OB-Kandidatur in der Bevölkerung nicht die notwendige Unterstützung bekam, gibt der Regensburger Rechtsanwalt und Mediator Manfred K. Veits seinen Kampf gegen den alten und neuen Rathauschef nicht auf. Nach einer am 20. März veröffentlichten Pressemitteilung hat er tags zuvor einen „Anklageerzwingungsantrag“ […]

Der Tod trägt Tattoo…

Gelungen: Das „Mozart-Requiem” feiert am Karfreitag eine erfolgreiche Wiederaufnahme. Es war schon ein besonderes Gefühl am Karfreitag ins Theater zu gehen. Die Konkurrenz schlief nicht, man hätte meinen können unsere, an diesem Abend zu Recht ruhige Stadt teilte sich gegen 19 Uhr in zwei Teile. Die einen entschieden sich für die – dem Anlass des […]

Altstadtkinos – noch zu retten!

Die einen hatten das Gerücht schon gehört, für die anderen war es schier ein Schock, als sie – zunächst aus der Stadtzeitung, später aus anderen Medien – erfuhren, dass der Regensburger Kino-Guru Werner Hofbauer – vor über 30 Jahren hat er den Grundstein für die Altstadtkinos gelegt – in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Das Garbo […]

Protzenweiherbrücke – Abriss beginnt heute

Steg für Radler und Fußgänger kommt erst am 8. April. Bis zu 70 Prozent reichen die Umsatzeinbußen der Geschäftsleute in Stadtamhof, die nach dem Brand der Protzenweiherbrücke quasi vom Stadtnorden abgeschnitten sind. Für Kunden aus Steinweg, die zu Fuß unterwegs sind, ist der Weg über die Oberpfalzbrücke am Dultplatz oft zu weit. Von der Lappersdorfer […]

Familie klagt an: „Stadtbau spielt mit unserer Gesundheit”

Der Vater von SPD-Kandidat Hafez Hicheri starb an einer Lungenkrankheit. Bis heute tut die Stadtbau nichts gegen die völlig verschimmelte Wohnung der Familie. Otman Hicheri ist am 18. Oktober gestorben. Der 69jährige Vater dreier Kinder litt seit Jahren an einer schweren Lungenkrankheit. Trotzdem kam der Tod für seine Familie völlig überraschend. Nach einem Routineeingriff, einer […]

 
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