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“Hat nichts mit der Vorstellung als Kandidat zu tun.” Konrad Brenninger wird am Samstag mehrfach das Wort entzogen. Foto: as
Als schließlich die Delegierten gewählt werden hat Konrad Brenninger schon aufgegeben. Er macht keine Gegenvorschläge mehr. Bei den Neuwahlen im Ortsverein der Regensburger Altstadt-CSU hat das Lager um Fraktionschef Christian Schlegl die erwartete Schlappe eingefahren, dass sie so herb werden würde, hatten aber vermutlich nicht einmal die größten Pessimisten vermutet. Von 81 abgegebenen Stimmen erhielt Brenninger lediglich 18. Damit bleibt Rieger-Mann Tobias Fritz (63 Stimmen) weiter Vorsitzender des wichtigsten CSU-Ortsverbands. Anschließend wurde „durchgewählt“ und das Rieger-Lager konnte die 16 Delegierten zur Aufstellung der Stadtratsliste für sich verbuchen.

Mehrheiten klar: Stadträtin erhält nur eine Stimme

Schlug Konrad Brenninger vor und erhielt bei der Wahl als Beisitzerin nur eine Stimme: Brigitte Schlee. Foto: Staudinger
Wie klar die Mehrheiten verteilt sind, zeigte insbesondere die Wahl der Beisitzer: Die von Brenninger vorgeschlagene Altbürgermeisterin Hildegard Anke erhielt lediglich vier Stimmen. Noch härter traf es Stadträtin Brigitte Schlee mit einer Stimme. Sie hatte Brenninger zuvor als Kandidaten für den Ortsvorsitz vorgestellt, „damit wieder Friede in der CSU einkehrt“. Im Anschluss an die Wahl meint Schlee im Vorbeigehen: „Ich will da sowieso nicht drin sein.“ Die Wahl in der Altstadt hatte im Vorfeld erhebliche Wellen geschlagen. Wie schon 2009 und 2007 waren Vorwürfe nicht satzungskonformer Mitgliederverschiebungen laut geworden. Erhärten ließ sich das bislang nicht. Lediglich die Ergebnisse sprachen stets eine deutliche Sprache. Auch die CSU-Landesleitung war auf die Wahl aufmerksam geworden. Doch nach einer ersten Ankündigung, einen Wahlbeobachter zu schicken, rudert man vergangene Woche zurück und ließ dementieren. Beobachter gab es dennoch einige – die einen mehr, die anderen weniger unabhängig.

Beobachter, Moderatoren, Unterstützer

Im Gespräch mit Franz Rieger (re.): “Moderator” Herbert Zelzer. Foto: as
Da ist Gero Kollmer – einst CSU, jetzt CSB – und im Zuge der Schlammschlacht um rechtslastige Mitglieder aus der CSU geschieden, der grinsend erklärt, er liebe es, „lebendige Demokratie am Werk zu sehen“. Da ist Astrid Freudenstein, Ortsvorsitzende in Stadtamhof, einst Schlegl-Lager. Bei Christian Schlegl ist sie allerdings nicht mehr besonders wohlgelitten, seit sie mit ihm um das Bundestagsmandat konkurrierte und seitdem bemüht, mit beiden Seiten im Gespräch zu sein. Da ist Herbert Zelzer, Herausgeber der Wochenblatt-Verlagsgruppe. Er hat sich in der Vergangenheit als „Moderator“ zwischen den beiden Lagern angedient und traf sich zu Gesprächen bei der „Schwarzen Runde“ mit Altvorderen der CSU im Hofbräuhaus. Am Samstag wuselt er denn auch eifrig zwischen den Lagervertretern hin und her. Auf den hinteren Plätzen schließlich stehen und sitzen Anhänger beider Lager – die einen, um Brenninger in der Niederlage beizustehen. Die anderen, um den Triumph des Rieger-Lagers mit auszukosten. Später wird noch in der Kneipe eines Altstadt-CSUlers gefeiert. Eines steht nach dem Samstag fest: Wenn das Schlegl-Lager und insbesondere Brenninger glaubwürdig bleiben will, muss eine Anfechtung der Wahl folgen.

Brenningers Kandidatur: ein Desaster

Hatte nicht einmal die “hohe Geistlichkeit” auf seiner Seite: Konrad Brenninger im Streit mit Prälat Hubert Schöner. Foto: Staudinger
Brenninger wiederholt bei seiner Vorstellungsrede die Vorwürfe von Mitgliederverschiebungen und widerspricht damit der vom Ortsverein eingesetzten Prüfungskommission, die bei lediglich acht von 162 Mitgliedern das Wahlrecht verneinte. Mehrfach entzieht der stellvertretende Ortsvorsitzende André Schreiber Brenninger deshalb bei seiner Rede das Wort. Etwa als er Namen der betreffenden Mitglieder nennen will oder auf die „Rechtslastigkeits“-Affäre um Thomas Fürst aus dem Jahr 2007 zu sprechen kommt. Sie war Auslöser des seitdem andauernden Machtkampfs, bei dem nun das Rieger-Lager die Nase vorn hat. Einigung oder Friede gar – nicht in Sicht. Die mittlerweile dritte Kandidatur des 36jährigen Juristen um den Ortsvorsitz gerät zu einem einzigen Desaster. Brenninger wirkt fahrig, verwechselt in seiner Rede Personen und wird von der anwesenden und mehrfach erwähnten „hohen Geistlichkeit“ angebrüllt. Das Gros seiner Anhänger hat die Versammlung schon lange vor Ende der Wahlen verlassen. „Ich wusste, dass ich mir damit keinen Gefallen tue“, sagt Brenninger am Ende, „aber ich bin Idealist.“ Ob er die Wahl anfechten wird? Zu mehr als einem „wahrscheinlich“ lässt Brenninger sich nicht hinreißen.

„Quertreiber zur Rechenschaft ziehen“

Der Kreisvorsitzende Armin Gugau kündigt am Samstag an, dass „Querulanten und Quertreiber“, all jene die „diffamieren, denunzieren, Gerüchte streuen und andere unter Druck setzen“ zur „Rechenschaft“ gezogen würden. Was er damit meint? „Sie werden bei der Aufstellung der Stadtratsliste oder bei anderen Ämtern nicht berücksichtigt.“ Wer im Visier des Rieger-Lagers steht ist klar. Christian Schlegl muss weg. In Facebook-Foren wird der CSU-Fraktionschef, wie Brenninger am Samstag erwähnt, als „der fiese Fettislaus“ bezeichnet. Ähnliche Titel erhält auch die Hassfigur Nummer 1 – Oberbürgermeister Hans Schaidinger.

„Wie konnten die glauben, ungestraft davon zu kommen?“

Ist das alles nun ein Rachefeldzug, Ausfluss der Fürst-Affäre? Dass Thomas Fürst in engem Kontakt zu Armin Gugau, Franz Rieger und Tobias Fritz steht, ist bekannt. Dass er, Gugau und Gero Kollmer Bundesbrüder der katholischen Studentenverbindung Rupertia sind auch.
Der Ortsvorsitzende und der Kreisvorsitzende: Tobias Fritz und Armin Gugau. Foto: Staudinger
Gugau verdreht die Augen, schüttelt den Kopf und nennt solche Vermutungen „pathologisch“. „Das hat alles nichts mit Thomas Fürst oder Christian Schlegl zu tun.“ Ein anderes Mitglied des Kreisvorstands wird am Samstag deutlicher: „Wie konnten die glauben, vor vier Jahren eine solche Sache vom Zaun brechen zu können und ungestraft damit davon zu kommen.“

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