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Die Sanierungsarbeiten in der schadstoffbelasteten Turnhalle des Regensburger Goethe-Gymnasiums laufen. Wie mehrfach berichtet, musste die Halle wegen erhöhter Formaldehyd-Werte seit ihrer Fertigstellung im Jahr 2009 bereits zwei Mal gesperrt werden. Pfusch bei der Lüftung und verseuchtes Material sind die Ursachen. Lehrkräfte und Schüler hatten sich zuvor jedes Mal massiv über Gesundheitsbeschwerden beklagt. Erst nachdem diese Beschwerden öffentlich wurden, erfolgte die Sperrung. Ein Austausch belasteter Prallschutzwände (mit gefälschtem Prüfsiegel) im Zuge der ersten Schließung der Halle hatte das Problem nicht beseitigt. Im Gegenteil. Kurz darauf gab es erneute Beschwerden. Im Februar 2011 wurde die Halle durch eine Verfügung des Oberbürgermeisters erneut gesperrt. Erste chemische Untersuchungen von Materialproben ergaben dann: Auch die neuen Prallwände sind belastet – mehr als doppelt so hoch wie die gerade entfernten. Doch nun soll alles anders – richtig – gemacht werden. Das Fraunhofer-Institut wurde mit umfassenden Untersuchungen beauftragt.

„Gründlichkeit vor Schnelligkeit“

„Gründlichkeit vor Schnelligkeit“, lautet die Devise, die Oberbürgermeister Hans Schaidinger im August ausgegeben hatte. „Alle Materialien, die überhöhte Werte aufweisen, werden ausgetauscht“ heißt es in einem Maßnahmenkatalog, der bereits im Februar dem Stadtrat und der Öffentlichkeit vorgelegt wurde. Alle Materialien werden es aber nun doch nicht sein. Derzeit ist lediglich vorgesehen, die Schaumstoffisolierungen an der Decke auszutauschen. Die hat das Fraunhofer-Institut als Hauptquelle für das Formaldehyd ausgemacht. Die werden gerade ausgebaut. Die Kosten liegen laut Auskunft der Stadt bei rund 80.000 Euro. Die Prallwände sind zwar auch mit Formaldehyd belastet – allerdings sind die Werte nun doch nicht überhöht. Zumindest nach dem Messverfahren, das das Fraunhofer-Institut anwendet.

Prallwände: Erst belastet, jetzt unbedenklich

Anstelle der zunächst chemischen Untersuchung von Materialproben – die eine höhere Belastung ergaben – wendet Fraunhofer das sogenannte Prüfkammerverfahren an – und siehe da: Die Wände sind nun doch unbedenklich. Das Formaldehyd, das demnach von den Wänden in die Raumluft abgegeben wird, liegt bei maximal acht Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Eine Vergleichsmöglichkeit mit den alten Wänden gibt es nicht. Das Prüfkammerverfahren wurde in der Goethe-Turnhalle zum ersten Mal angewendet. Bevor Fraunhofer kam, hatte es lediglich verschiedenste Raumluftmessungen mit den unterschiedlichsten Ergebnissen und besagte chemische Untersuchungen des Materials gegeben. „Die Wände bleiben eingebaut“, heißt es nun von Seiten der Stadt. Das kann gut gehen oder auch nicht. Denn darüber, wie die Wände unter den Gegebenheiten vor Ort reagieren werden, kann das Messverfahren von Fraunhofer nur begrenzte Aussagen liefern.

Ausbauen oder nicht ist Sache der Stadt

Dazu, wie mit den untersuchten Materialien verfahren werden soll, gibt das Gutachten des Instituts übrigens ausdrücklich keine Empfehlung ab. Die Schlussfolgerungen bleiben der Stadt überlassen. Betrachtet man allerdings die Kosten für den Austausch der Deckenisolierung – 80.000 Euro – würden sich auch jene für neue, komplett formaldehyd-freie Prallwände im überschaubaren Rahmen bewegen. Zumindest im Vergleich dazu, was eine neue Lüftung kosten wird. Und eine solche, zumindest das ist unstrittig, braucht es in jedem Fall. Dass die derzeitige Anlage Pfusch ist und nie für die Turnhalle geeignet war, hat Fraunhofer nämlich eindeutig festgestellt.

Wer zahlt? Darüber wird erst verhandelt!

Derzeit arbeiten die Experten des Instituts an Varianten für eine neue Lüftungsanlage. Wer dafür und für den Austausch des belasteten Materials die Kosten übernehmen wird – die Stadt und damit der Steuerzahler, oder das mit der Planung beauftragte Architekturunternehmen Dömges AG – steht noch nicht fest. „Die Aufteilung wird erst dann verhandelt, wenn alle Kosten und Untersuchungsergebnisse vorliegen“, so die Auskunft der Stadt.

Fairer Handel und besserer Kaffee

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Brückenbrand: 17.500 Euro für schweres Trauma

150.000 Euro Schmerzensgeld? So eine Forderung sorgt für Schlagzeilen. Der Sitzungsraum am Regensburger Landgericht war – auch angesichts entsprechender Vorberichte verschiedener Medien – am Dienstag voll. Am Ende wurde die Sache bei weitem nicht so heiß gegessen, wie sie im Vorfeld gekocht worden war. Von der Forderung profitiert haben allenfalls die Rechtsanwälte.

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