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Für Entfernung von Gartengeräten

Peterstor: Guerilla-Gärtner soll 700 Euro zahlen

Die Bebauungspläne im Stadtgraben am Peterstor kommen nicht voran. Dafür soll der „Guerilla-Gärtner“ Amaro Ameise, der das Areal von einer Müllkippe in einen Garten verwandelt hatte, nun 700 Euro bezahlen, weil der Grundstückseigentümer seine Gartengeräte im Zuge einer Zwangsräumung entfernen ließ.

Peterstor: Der Stadtgraben wuchert wieder zu. Die angekündigte Bebauung lässt auf sich warten und der Bauherr tritt nach - gegen den renitenten Guerilla-Gärtner. Foto: as

Tonnenweise Müll entsorgen, einen Garten anlegen und so einen Regensburger Schandfleck in einen regelrechten Blickfang verwandeln – null Euro. Eine Handvoll Gartengeräte, eine Regentonne und einen Gartentisch entfernen – knapp 700 Euro. So sieht die Rechnung am Regensburger Peterstor aus. Sechs Jahre langt hatte sich der Guerilla-Gärtner Markus Frowein alias Amaro Ameise immer wieder in dem mittelalterlichen Stadtgraben aufgehalten und gearbeitet. Er entsorgte Zigarettenkippen, Altglas, Hausmüll und ausrangierte Fahrräder, die im Graben gelandet waren, säte Blumen, Gemüse und verschönerte das Areal mit kleinen Skulpturen.

Das Lachen ist ihm noch nicht vergangen, zahlen will er nicht: Amaro Ameise. Foto: Archiv

Aus einer innerstädtischen Müllkippe wurde ein kreativ gestalteter Garten, der nicht nur Touristen und Einheimischen ins Auge fiel, sondern auch für überregionale Berichterstattung sorgte. Unter anderem Bayerisches Fernsehen und ZDF berichteten über den „Stadtindianer“ vom Peterstor. Freilich hielt Amaro dabei mit seiner Meinung zu den Bauplänen nicht hinterm Berg, wetterte gegen Bauherrn und Stadtverwaltung, rief zwischenzeitlich zu einer kleinen Demo auf. Im vergangenen August musste Amaro den Stadtgraben am Peterstor aber dann doch verlassen. Zwangsräumung – da hier „Bauarbeiten und deren Vorarbeiten demnächst beginnen sollen“, wie es in dem entsprechenden Schreiben heißt.

Bauvorhaben stockt

Bereits seit den 1995 gibt es Pläne, das Areal zu bebauen, doch der damalige Eigentümer, Architekt Manfred Martin Scheuerer, scheiterte mit seinen Plänen für einen Büroturm am Widerstand der Denkmalpfleger und der Stadt Regensburg – auch finanziell. Schließlich wurde das Gelände für 460.000 Euro zwangsversteigert. Gemeinsam mit der Astaller Wohnbau GmbH aus Schierling trat Scheuerer wenig später erneut mit einem Entwurf auf den Plan, die Stadt stellte sich nun hinter das Bauvorhaben, ein Wettbewerb fand statt, mit hochgelobtem Ergebnis, und eigentlich sollte es schon vergangenen Herbst zum Spatenstich kommen. Doch nun will es nicht so recht vorwärts gehen. „Wir sind immer noch mitten in der Planungsphase“, sagt Eigentümer Andreas Astaller. Da müsse man noch einiges ummodeln und mit dem Denkmalschutz abstimmen. Wann tatsächlich mit dem Bau begonnen werde, könne er nicht sagen. „Es hat sich noch nichts Neues ergeben.“ Unterdessen hat Amaro Ameise aber Post vom Amtsgericht Regensburg bekommen. Für die Entfernung von Gartengeräten, Gartenmöbeln und einer Wassertonne soll er rund 700 Euro bezahlen. Amaro spricht in einer Stellungnahme an das Regensburger Amtsgericht von „Betrug“. Was entfernt wurde, habe sich zum größten Teil auf städtischem Grund befunden. Baugitter, die auf seine Kosten mitentsorgt wurden, gehören nicht einmal ihm. Zahlen will er nicht.

Rechnung: Wenig souveränes Nachtreten

Was es gekostet hätte, den Müll zu entfernen, um den sich zuvor keiner der Grundstückseigentümer geschert hatte, lässt sich nur schätzen. Amaro Ameise spricht von „rund 20.000 Stunden gemeinnnütziger Arbeit“, die er im Peterstor-Graben geleistet habe. Drei Stunden hat es gedauert, Amaros Gartenutensilien zu entfernen. Dass man die 700 Euro dafür nun ihm in Rechnung stellt, zeugt nicht eben von Souveränität, wirkt wie billiges Nachtreten. Andreas Astaller will dazu keine Stellung nehmen. Er habe Martin Scheuerer die Vollmacht erteilt, sich um die Räumung des Geländes zu kümmern. Der hatte bereits, als er selbst noch Eigentümer des Grundstücks war, versucht, Amaro wegen Hausfriedensbruchs zu verklagen. Damals erfolglos.
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