Überraschend ist es nicht: Der Donaumarkt wird ein Viertel der Reichen und Schönen. Am Dienstag stellte die Unternehmensgruppe Trepnau ihren Entwurf für das Ostermeier-Areal vor und nun ist endgültig klar: Im Umfeld des „Museums für Bayerische Geschichte“ wird der Quadratmeter nicht unter 4.000 Euro zu haben sein.
„Karree am Donaumarkt“ – Teil II: größer, schöner, teurer. Grafik: Trepnau
Nun soll es auch am Donaumarkt bald losgehen mit der Bebauung: Am Dienstag stellte die Unternehmensgruppe Trepnau seinen Siegerentwurf zur Bebauung des Ostermeier-Areals vor. 115 Wohnungen sollen auf dem 3.100 Quadratmeter großen Areal entstehen, das die Stadtbau GmbH im Januar an Trepnau verkauft hatte. In die Untergeschosse kommen Geschäfte und Gastronomie.
Ab 4.500 Euro pro Quadratmeter
Bei den ersten Grafiken und Plänen, die der Kopenhagener Architekt Professor Carsten Lorenzen am Dienstag präsentierte, fällt zum einen das Satteldach auf, mit dem man dem Standort und der Fassaden-Gestaltung im Welterbe-Sinn Rechnung tragen will. Der Österreicher-Stadel – bislang das größte Gebäude am Donaumarkt – wirkt dahinter geradezu niedlich. Die für Altstadt-Neubauten mittlerweile typischen dicht aneinandergereihten Dachgauben – wie man sie etwa bei Gebäuden von Immobilien Schmack im Minoritenweg – kennt fehlen freilich auch bei Trepnau nicht – optimale Quadratmeter-Ausbeute.
Einst „Schandfleck“, jetzt bald teures Wohngebiet… Foto: Archiv
Den Baubeginn peilt man für Herbst 2013 an. Inklusive der Gastronomie- und Geschäftsflächen kann die Unternehmensgruppe mit der eigens dafür gegründeten „Karree am Donaumarkt GmbH“ hier rund 8.000 Quadratmeter vermarkten. Für die Wohnungen waren am Dienstag Quadratmeterpreisen von durchschnittlich rund 4.500 Euro im Gespräch. Beim ebenfalls am Donaumarkt befindlichen Trunzer-Block, den Trepnau bereits vor geraumer Zeit von der Stadtbau erworben und saniert hat, lag man noch um rund 700 Euro darunter.
Auswirkungen auf die Ostnerwacht
Auf dem Rest der Fläche soll – neben einem kleineren Wohngebäude der Stadtbau – bis 2018 das „Museum für Bayerische Geschichte“ entstehen. Der Freistaat Bayern wird für den Museumsbau – der geschätzt 51 Millionen kosten soll – einen weltweiten Architektenwettbewerb ausschreiben. Irgendwie sollen sich dann alle Bauten aneinander orientieren, so dass das Ganze stimmig aussieht.
Die Trepnau-Preise auf dem Ostermeier-Areal und im Trunzerblock zementieren erwartungsgemäß die Zukunft des Donaumarkts als Viertel für solvente Bewohner mit entsprechenden Auswirkungen auf den Rest der Ostnerwacht. Bereits im vergangenen Jahr monierte der Mieterbund Mieterhöhungen und eine „regelrechte Vertreibung“ von Mietern aus einem Gebäude in der Ostengasse 1. Eigentümerin ist die Stadtbau GmbH.
Auch für die Klosteranlage St. Klara in unmittelbarer Nachbarschaft zum Donaumarkt, die von der Stadt Regensburg 2010 zum Verkauf an den Meistbietenden ausgeschrieben wurde, hat Trepnau übrigens den Zuschlag erhalten. Der Umbau soll ebenfalls 2013 beginnen. Vorschläge an die Stadt, das Gebäude in Eigenregie einer öffentlichen Nutzung zuzuführen, lehnte diese mit dem Argument „unrentabel“ ab.
Tagungszentrum oder Kunsthalle? Am Mittwoch diskutiert der Stadtrat die Nutzung der Schlachthof-Gebäude. Die Linken kritisieren Demokratie-Defizite beim Oberbürgermeister, die Grünen fordern, die Hallen wieder zurückzukaufen. Hans Schaidinger kann sich dagegen zurücklehnen: Die Beschlussvorlage fürs Tagungszentrum soll nämlich nur „begrüßt und zur Kenntnis genommen“ werden.
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Der Armut in Deutschland steht ein Privatvermögen von über acht Billionen Euro gegenüber. Das Bündnis UMFAIRTEILEN fordert nun, Reiche stärker zu besteuern. Am Dienstag wird darüber mit einem prominent besetztem Podium diskutiert.
Im Rechtsstreit zwischen der Diözese Regensburg und unserer Redaktion hat das Bundesverfassungsgericht eine Verfassungsbeschwerde der Diözese gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg bestätigt.
Der zwischenzeitlich heiße CSU-Krieg ist derzeit wieder kalt geworden. Bei der Aufstellung der Wahlmänner für die Bundes-, Land- und Bezirkstagskandidaten bleiben die üblichen Wortgefechte aus. Auch wenn klar ist, wo die Fronten verlaufen. Immer mehr Sorgen macht sich die Parteibasis angesichts eines fehlenden OB-Kandidaten.
Erst Messwein und Hostien, dann Freibier und Bratwurst: Gerhard Ludwig Müller ist am Sonntag nun offiziell aus Regensburg verabschiedet worden. Er hinterlässt eine Diözese mit einschlägigem Ruf.
„Ich bin begeistert. In einer Dreiviertelstunde beginnt eine Champions-League-Spiel und ich konstatiere doch eine sehr, sehr zahlreiche Besucherschaft“. Freudig gestimmt begrüßt Heinrich Wanderwitz etwa 70 Zuhörer, die letzten Mittwoch der Einladung des „Historischen Vereins“ (HV) in den Runtigersaal gefolgt sind. Der programmatische Titel des Vortrags lautet „Über Napoleon kann man streiten.“ Und tatsächlich: Im Laufe des Abends entbrennt ein Streit, der sich gewaschen hat.
Was für ein Zufall: Wenige Tage, bevor das Bundesverwaltungsgericht die Frage entscheidet, ob man katholisch bleiben kann, ohne Kirchensteuer zu zahlen, hat die Deutsche Bischofskonferenz ein Dekret erlassen, das Gläubigen mit Konsequenzen bis hin zur Verweigerung des Begräbnisses droht. Ein Kirchenrechtler sagt nun: „Das Papier hat keinen Rechtscharakter. Es ist inhaltlicher Murks und weniger wert als Klopapier.“
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Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Eine Pressemitteilung der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder zur Droge Crystal Meth klingt erschreckend. Ein Wissenschaftler des Centre for Drug Research (CDR), widerspricht nun heftig, moniert Fehler und mahnt zur Versachlichung. Peinlich für Schieder: Sie beruft sich just auf eine Studie des CDR.
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„So früh ist das noch nie losgegangen“, sagt Hans Schaidinger und meint den Kommunalwahlkampf. Gewählt wird zwar erst 2014, aber die SPD ist bereits seit März hochaktiv, um am Ende die Nase vorn zu haben.
Mitten in der Stadt liegt die knapp 40 Hektar große ehemalige Nibelungenkaserne. In den nächsten Jahren soll dort ein neues Stadtquartier entstehen. Hans Schaidinger lud die Medien zum Erkundungsmarsch.
„Der Verfassungsschutz ist nichts anderes als ein Geheimdienst, dem man nicht den Schutz der Verfassung überlassen darf.“ Deutliche Worte zum 65. Jubiläum der VVN. Sie kommen vom Vorsitzenden des Verfassungsausschusses im bayerischen Landtag.