Aus dem Redaktionstagebuch (14/18)
Kunst und Kultur, zwei RKK-Wahlkampftermine und Neuigkeiten in unserem Pressespiegel – das Redaktionstagebuch.
RKK-Wahlkampftermine
Die Positionen sind klar, Flyer und Plakate gedruckt und die Aktivisten stehen an ihren Infoständen – es geht um den Bürgerentscheid zum Kultur- und Kongresszentrum (RKK) am Kepler-Areal, der am 14. Oktober stattfindet. Nun laden Gegner („JA zum Planungsstopp“) und Befürworter („Ihr NEIN ist das bessere JA“) zu Informations- oder nennen wir sie einfach Wahlkampfveranstaltungen. Bereits am morgigen Dienstag verbessert das Stadtmarketing Regensburg (Pro RKK) die Auslastung der marinaforums und wird dort ab 17 Uhr an den Beispielen Freiburg, Lübeck und Reutlingen erläutern, „wie Veranstaltungszentren Städte bereichern“. Der Eintritt ist frei – „um Anmeldung wird gebeten“.
Zwei Tage darauf, am Donnerstag, bitten ab 19 Uhr die Altstadtfreunde ins Kolpinghaus, um dort in Kurzvorträgen den „kulturellen Wert der historischen Grünflächen, ihre Bedeutung für Naturschutz, Vogelschutz und Klima sowie mögliche Alternativen für die Gestaltung von Platz- und Grünflächen ohne RKK“ aufzuzeigen. Man darf gespannt sein, ob sich Gegner und Befürworter bei ihren Veranstaltungen treffen, um Argumente auszutauschen.
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„Form Follows Function“
Er sticht schon ein wenig heraus zwischen den Fotografien, Gemälden und Skulpturen, die die der Kunst- und Gewerbeverein Regensburg bei seiner Jahresschau zeigt, die am vergangenen Freitag eröffnet wurde: der hinterleuchtete, mit weißblauen Tüchern geschmückte Glaskasten, der wie ein kleiner Schrein in der Ecke steht. Gewidmet ist er dem Museum der bayerischen Geschichte am Donaumarkt, „schon jetzt (…) aus jeder Perspektive ein ästhetisches Highlight, das sich in das historisch gewachsene Altstadt-Ensemble einfügt“, wie auf den Faltblättern erläutert wird, die das auffällige Kunstwerk flankieren.
Der neuste Streich von Hubert Lankes und Klaus „Schwafi“ Schwarzfischer aka „Touristifikation Regensburg“ hat selbst die externen Juroren überzeugt und ihnen ein neuerlichen Platz bei der Jahresschau beschert. Ihr Fassadenwettbewerb unter dem Motto „Das Museum der bayerischen Geschichte wird jetzt noch schöner“ präsentiert eine Reihe an Möglichkeiten für „die schönstmögliche Fassade des MdBG“, vom „Ankerzentrum für Asyltourismus“ über „Park&Drive“ bis hin zu „Kruzifixierung“. Zu bestaunen gibt es das Ganze (neben einer Reihe anderer durchaus sehenswerter Kunstwerke) in den Räumen des Kunst- und Gewerbevereins in der Ludwigstraße. Das Faltblatt kann auch hier heruntergeladen werden.
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„Tatkraft, Mut, Ecken und Kanten“
Es ist öfter so mit Ehrungen und Auszeichnungen – erhält man endlich einmal eine, dann lässt die nächste oft nicht lange auf sich warten. So geht es nun auch Klaus Caspers. Erst im Juli hat der 78jährige für sein Lebenswerk den Kulturpreis der Stadt Regensburg erhalten. Caspers sei eine „bedeutendsten Persönlichkeiten der Regensburger Kunst- und Kulturszene“, so Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer in ihrer Laudatio anlässlich der Verleihung des Preises in der Minoritenkirche.
Am Freitag folgte nun die Ehrenmitgliedschaft im Kunst- und Gewerbeverein. Dass es dabei um weit mehr als nur das künstlerische Schaffen geht, deutet der Vorsitzende Georg Haber zumindest an, wenn er sagt, dass es „Tatkraft, Mut, Ecken und Kanten“ seien, die Caspers auszeichnen und dass er sich immer unerschrocken „gegenüber vermeintlichen Autoritäten“ gezeigt habe.
Um deutliche Worte war Caspers nämlich ebenso selten verlegen wie wie mit mutigen Aktionen. Sei es als SPD-Mitglied (bis 1997 saß Caspers im Stadtrat), wo er sich nicht immer mit der Mehrheitsmeinung anfreunden mochte – der frühere SPD-Strippenzieher Norbert Hartl und er werden wohl zeitlebens keine Freunde mehr – oder als Mitbegründer des Regensburger Bürgerfests, damals insbesondere als Widerstand gegen die städtische Verkehrspolitik gedacht, die eine autogerechte Altstadt favorisierte. 1987 stiegen er und der Stahlkonstrukteur Jakob Kaiser illegal ins Velodrom ein, das die Stadt damals wegen angeblicher Statikmängel zum Abriss freigegeben hatte, und wiesen nach: Die Verwaltungsvorlage an den Stadtrat war falsch . Das Velodrom blieb stehen und ist heute Teil des Regensburger Stadttheaters. Allein dafür hätten Caspers und seine damaligen Mitstreiter schon lange einen Preis verdient. Wir gratulieren.
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Neues im Pressespiegel
Das BR-Magazin quer hat kürzlich mal wieder Regensburg besucht und sich mit den sonntäglichen Öffnungszeiten für Souvenir-Läden beschäftigt. Seit kurzem wird nämlich vom Ordnungsamt streng kontrolliert, ob dort tatsächlich Sonntagsware verkauft wird oder nicht. Zu den recht strengen und etwas willkürlich anmutenden (Neu)regelungen durfte auch regensburg-digital-Gründer Stefan Aigner einen kurzen Kommentar abgeben.
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R.G.
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Zuerst dachte man manchmal, es wären einigen Obere die Bodenhaftung verloren gegangen, aber da inzwischen offiziell festgestellt wurde, dass Bayern keinen Ortsbezug mehr zu Regensburg hat, schwebt es vielleicht schon ganz in anderen Sphären.
Um den Planet Zyklopien vielleicht.
Das würde erklären, dass man wiederholt große Kuben bauen möchte.
Winzige Spielsteine nur aus der Sicht von Riesen.