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"Selbsjustiz"

Antisemitische Parole an Regensburger Geschäftshaus übermalt

Nach knapp drei Wochen, in denen nichts passiert ist, haben Unbekannte selbst zum Pinsel gegriffen und die antisemitische Parole in der Gesandtenstraße übermalt.

Unbekannte haben die antisemitische Schmiererei an der Ladenfassade übermalt.

Die Versicherung, das denkmalgeschützte Ensemble der Regensburger Altstadt, wo nur bestimmte Farben verwendet werden dürfen und der Gebäudeeigentümer, der sich darum kümmern muss, dass „diese unsägliche Parole“ an der Außenmauer des Hubert H-Geschäfts in der Gesandtenstraße entfernt wird. Auch den Verantwortlichen bei Hubert H war das antisemitische Graffiti an ihrer Ladenfassade ein Dorn im Auge. Im Lauf dieser Woche, so kündigte man am Freitagabend gegenüber unserer Redaktion an, sollte etwas geschehen.

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Doch nach bald bald drei Wochen, in denen nichts passiert ist, haben irgendwann zwischen Samstag und Sonntag nun Unbekannte selbst zum Pinsel gegriffen und den Slogan „From the River to the Sea, Palestine will be free“ kurzerhand mit weißer Farbe übermalt.

„Die Parole ist also als Wunsch nach dem Ende Israels zu verstehen.“

Zuvor hatte unter anderem Dennis Forster, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Regensburg-Oberpfalz, gegenüber deutliche Kritik an der langen Untätigkeit geübt. Es sei „beschämend und traurig“, dass hier so lange niemand reagiert habe so Forster. „Dabei müsste das eigentlich ein Affront gegen uns alle sein.“

Laut der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (Rias) wird mit dem „From the River to the Sea“- Slogan ein Palästina gefordert, das sich über das gesamte Gebiet des heutigen Israel, die Westbank und den Gazastreifens erstrecken soll. „Für einen jüdischen Staat bliebe da kein Platz, die Parole ist also als Wunsch nach dem Ende Israels zu verstehen“, so Rias Bayern.

Freude bei Deutsch-Israelischer Gesellschaft

Ähnlich argumentiert auch Forster. Einer Zweistaatenlösung werde mit diesem Spruch eine Absage erteilt, sagt er. „Zurecht wird so ein Spruch an der Wand von Jüdinnen und Juden hier in Regensburg als kaum verklausulierter Aufruf zur Vertreibung oder gar zum Mord an Israelis wahrgenommen.“ Wer so einen Spruch an die Wand sprühe, der nehme „zumindest in Kauf, dass Jüdinnen und Juden sich hier in ihrer Stadt, ihrer Nachbarschaft nicht willkommen, nicht sicher fühlen, oder beabsichtigt dies sogar“.

Dass nun jemand selbst Pinsel und Farbeimer in die Hand genommen hat, begrüßt Forster. „Wir freuen uns, dass dieser Schandfleck nach Wochen der Untätigkeit aller Verantwortlichen nun anscheinend von engagierten zivilgesellschaftlichen Akteuren eigenmächtig entfernt wurde.“

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Kommentare (14)

  • Mr. T.

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    Für die einen ist es eine Schmiererei, für die anderen eine Hassbotschaft, die ihnen signalisieren soll, dass sie sich nirgends auf der Welt sicher fühlen dürfen. In einem Land, in dem die Sicherheit der Jüdinnen und Juden Staatsräson ist, sollte man tunlichst darauf achten, dass wenigstens die gefühlte Sicherheit durch die Behandlung solcher Aussagen wie gewöhnliche Schmierereien nicht massiv leidet.

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  • Wolfgang Theine

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    Mr. T, volle Zustimmung. Darüber hinaus Dank und Anerkennung für den/die Unbekannte(n) für das bürgerliche Engagement, das zu tun, wozu Hausbesitzer oder Behörden offensichtlich nicht in der Lage waren.

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  • Mr. B.

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    Den Aussagen des Herrn Forster ist nichts hinzuzufügen.

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  • Roland Hornung

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    @ Mr T

    Vollste Zustimmung

    Und d a n k e an die Menschen mit Zivilcourage

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  • thomas otto

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    @mister T

    ebenfalls vollste zustimmung!
    und: chapeau!

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  • joey

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    @ Mr.T.: Applaus.

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  • Günther Herzig

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    Mr. T,
    volle Zustimmung!

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  • Hubert H

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    Wir stellen hiermit richtig ,dass es kein Unbekannter,sondern eine beauftragte Malerfirma war ,die den Schriftzug übermalt hat .
    Auch die Mittelbayerische Zeitung hat Ihren Bericht korrigiert .
    Herr Aigner hat hier wohl nachlässig recherchiert.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hubert H

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  • Stefan Aigner

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    @Hubert H.

    Diese Aussage ist falsch. Wir können das auch belegen. Es ist richtig, dass Sie die Wand mittlerweile gestrichen haben. Zuvor waren es aber bislang unbekannte Aktivisten, die die Parole mit weißer Farbe übermalt haben. Dazu liegt mir zwischenzeitlich auch Bildmaterial vor. Ich gehe davon aus, dass es sich um ein Missverständnis Ihrerseits handelt. Falls nicht, werden wir das Material demnächst gerne veröffentlichen, um weitere Missverständnisse auszuschließen.

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  • El

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    Tja …. blöd gelaufen Hubert H.

    Wie gut, dass es gute & wache Geister wie Hrn. Aigner gibt,
    die zu verhindern helfen,
    dass einer sich eine weiße Weste malert, wo keine ist

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  • Stefan Aigner

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    Wir haben ein Video von der Malaktion erhalten, das wir zur Klarstellung eingebettet haben.

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  • Bernwardt

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    Sowie die Malerei ausschaut muß das ein Kunstmaler gewesen sein.
    Vermutlich kommt jetzt die Schadenersatzforderung.

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  • Franz

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    „From the river to the sea“ ist eine legitime Meinungsäußerung. Das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen ist kein Antisemitismus, sondern Antizionismus. Da der Staat Israel seit seiner Gründung mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln das Existenzrecht Palästinas verhindert, ist es eine absolut legitime Position den Staat Israel abzulehnen und als imperialistisches Kolonialisierungsprojekt zu begreifen.

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Kommentare sind deaktiviert

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