07 Mrz2008
Alleinherrschaft macht unzufrieden
Die schlechte Wahlbeteiligung ist deprimierend. Allerdings könnte man sie als ein Zeichen von Unzufriedenheit werten. Robert Graf erklärt mir seine Sicht der Lage.
Waren Sie wählen?
Ja, jeder sollte seine Bürgerpflicht wahrnehmen. Auch wenn man meint, man könne nicht viel bewirken; wenn man nicht hingeht, kann man sicher nichts ändern. Anscheinend sind viele nicht zufrieden. Da wäre es ungeschickt, sich der Stimme zu enthalten.
Ist es nachvollziehbar, dass die CSU so viele Stimmen eingebüßt hat?
Es herrscht eine gewisse Verdrossenheit. Die CSU hat sie seit Jahren in Bayern die Alleinherrschaft, das soll sich offenbar verringern.
Was sagen sie zu den momentanen Streiks?
Man muss schon beide Seiten sehen, z. B. was die verdienen. Die werden nicht alle adäquat bezahlt.
Sind Sie womöglich selbst im öffentlichen Dienst?
Nein. Ich bin Beamter. Die Möglichkeit zu streiken gibt’s bei uns nicht. Wir haben zwar eine Gewerkschaft, doch deren Macht ist relativ gering. Aber wir haben einen großen Vorteil, nämlich dass wir einen ziemlich sicheren Arbeitsplatz haben, was in der freien Wirtschaft nicht der Fall ist. Dafür kann man dort mehr Geld verdienen.