7 Mio. Euro für Forschungsverbund in der Physik
Verlängerung für SFB in Regensburg und Wuppertal
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs SFB/TR-55 „Hadronenphysik mit Gitter-QCD“ bewilligt. Der Forschungsverbund wurde 2008 eingerichtet und wird gemeinsam von den Universitäten Regensburg und Wuppertal koordiniert. Etwa sieben Millionen Euro fließen den Projektpartner in den nächsten vier Jahren zu. Ziel ist es, die sogenannte Quantenchromodynamik (QCD) – die Wechselwirkungen zwischen den Elementarteilchen Quarks und Gluonen – zu erforschen. Beteiligt sind Mathematiker, Physiker und Computerexperten. Sprecher in der neuen Antragsphase des SFB ist der Regensburger Physiker Prof. Dr. Andreas Schäfer (Lehrstuhl für Theoretische Physik).
„Die Entscheidung der DFG ist eine weitere große Auszeichnung für unsere Fakultät für Physik“, erklärt Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg. „Die Forschungsstärke und überregionale Strahlkraft der Fakultät spiegelt sich auch im DFG-Förderatlas wider, in dem unsere Physikerinnen und Physiker regelmäßig Plätze unter den Top Ten bundesweit erreichen.“
Die Quantenchromodynamik ist die komplexeste und schwierigste der drei fundamentalen Wechselwirkungen (außer der Gravitation). Deshalb bestimmen QCD-Unsicherheiten die Genauigkeit, mit der man groß angelegte Experimente – beispielsweise im LHC-Beschleuniger im Forschungszentrum CERN – interpretieren kann. Vor diesem Hintergrund arbeiten derzeit viele Forscherinnen und Forscher an neuen theoretischen Verfahren zur Beschreibung der QCD. Allerdings lassen sich viele relevante Fragen nur mit Hilfe von Simulationen auf Höchstleistungsrechnern beantworten.
Dieser Aufgabe widmet sich der Sonderforschungsbereich der Universitäten in Regensburg und Wuppertal. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen dafür unter anderem den Prototyp QPACE 2, der zu den schnellsten und energieeffizientesten Supercomputern weltweit gehört und 2015 seinen Betrieb an der Universität Regensburg aufgenommen hat. Er wurde in Kooperation mit Partnern aus der Industrie entwickelt. Generell sind die Forscherinnen und Forscher des SFB im Rahmen solcher Projekte an allen Schritten – von der Hardware- und Algorithmen-Entwicklung bis hin zur Nutzung der gewonnenen QCD-Ergebnisse in der Datenauswertung von Hochenergie-Experimenten – maßgeblich beteiligt.