Toleranz ist eine löbliche Eigenschaft, die den meisten Menschen aber erst mühsam eingeprügelt werden muss. Besonders die religiöse! Kann ja wohl nicht sein, dass so ein progressiver Vorschlag wie ein islamisches Kulturzentrum im alten Kaufhof hier für so viel Unruhe sorgt.
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Derzeit rechtswidrig angebracht: das Happy Ramadan-Plakat der dubiosen Kaufhofinvestoren. Foto: Stein
Also, wenn man sich nicht auskennt und zur Zeit an der Galeria Kaufhof vorbeigeht, dann kann man ja möglicherweise einfach glauben, dass der Einzelhandel jetzt eben auf der Suche nach weiteren saisonalen Verkaufs-Jahreszeiten noch eine weitere Zielgruppe für sich entdeckt hat, diesmal in der religiösen Vielfalt: „Happy Ramadan“ steht da auf einem großen Banner der Alten Wache, die als Fassade einer noch vergangeneren Vergangenheit vor der neuzeitlicheren Hohlraumversiegelung verblieb.
Also, eigentlich konsequent materialistisch, dass nach Halloween, Weihnachten und Valentinstag jetzt dann noch der Ramadan kommt. Ich weiß jetzt über den Ramadan auch nicht recht viel mehr, als dass das so eine Art religiöses Intervallfasten ist, aber wenn man dann auch da irgendwann gerne Schokolade isst, dann wäre das doch ein schöner Hiatus zwischen dem Ende des Nikolausverzehrs und dem Beginn der Osterhasenzeit.