Mit Irene Salberg verstarb am Mittwoch eine prägende Figur der Regensburger Gewerkschaftsbewegung. Ein Nachruf.
„Kalaschnikow“. Diesen Spitznamen haben sie Irene Salberg irgendwann gegeben. Und es war anerkennend gemeint. „Du kannst stolz sein, mit so einer Verhandlungsführerin im Betrieb aufzutreten“, hat ein Betriebsrat bei der Mittelbayerischen Zeitung einmal über die leidenschaftliche Gewerkschafterin gesagt. Obwohl sie eine Frau war und nicht aus der Branche kam, haben die Beschäftigten sie geschätzt und geachtet in der Druckindustrie und bei den Zeitungsverlagen in der Oberpfalz und Niederbayern, die sie fast 20 Jahre betreut hat.
Bei Tarifverhandlungen und Streiks wuchs die gerade einmal 1,58 große Frau regelmäßig um ein Vielfaches über sich selbst hinaus und wurde zum wortgewaltigen, kämpferischen Riesen, der Arbeitgebern auch mal entgegenschleuderte: „Wir sind nicht geil drauf, aber wenn die Arbeitgeber Streiks wollen, dann können sie die haben. Wir fürchten uns nicht.“