Seit drei Jahren wartet Schlosswald-Gründer Jürgen Kölbl auf seinen Prozess vor dem Verwaltungsgericht Regensburg. Es geht um einen Vertrag, den die Stadt Nittenau urplötzlich als nichtig ansieht, und um über 100.000 Euro an offenen Forderungen, die sie zuvor über Monate hat auflaufen lassen. Das Vorgehen der Kommune wirkt wie eine konzertierte Aktion.
„Reich wird man damit nicht, aber wer will schon reich werden“, sinniert Jürgen Kölbl „Es soll genug sein zum Leben und einem ein gutes Gefühl geben. Dass man was Sinnvolles macht.“ Dann schaut der Regensburger Unternehmer vom Waldrand aus den Berg hinunter, wo man das Örtchen Stefling sieht und das Schloss des Grafen von Drechsel.
Von ihm hat Kölbl das Waldstück in der Nähe der Stadt Nittenau 2015 gepachtet, um daraus einen der ersten Naturfriedhöfe in Bayern zu machen – insgesamt 22 Hektar. Das Einzugsgebiet des Schlosswald, so der Name, reicht bis in den Raum München. Fast 500 Menschen haben mittlerweile ihre letzte Ruhestätte unter einem der Bäume oder Findlinge dort gefunden. Ein Erfolgsprojekt. Doch zum Leben reicht es für den 62-Jährigen schon lange nicht mehr.