Trotz DNA-Spuren: Mutmaßlicher Serienvergewaltiger bestreitet alles
Der Fall hielt im Spätherbst 2020 Regensburg in Atem und löste eine Fahndung aus, in deren Zuge über 500 Männer DNA-Proben abgaben. Jetzt steht ein 34-Jähriger vor Gericht, der damals jungen Frauen nachgestellt haben und eine von ihnen vergewaltigt haben soll. Er will mit alledem nichts zu tun haben.
Thomas Zenger wird außergewöhnlich deutlich. „Können Sie uns erklären, warum Ihre DNA bei zwei Fällen gefunden wurde?“, fragt der Vorsitzende der fünften Strafkammer am Landgericht Regensburg. „Wie soll Ihr Sperma dort hin kommen?“ „Da stutzt man natürlich schon. Das ist alles sehr unwahrscheinlich.“ Ob er wisse, dass ein Geständnis, das seinen mutmaßlichen Opfern die Aussage erspare, sich strafmildernd auswirken könne, so Zenger. Und, ob ihm die Tragweite seiner Aussage bewusst sei.
Doch der schmächtige 34-Jährige, hippe Frisur, schön gestutztes Bärtchen und tailliertes Sakko, bleibt auch nach einer Sitzungsunterbrechung, während der er sich mit seiner Anwältin berät, dabei: Er habe nichts gemacht. Er wisse nicht, wie das sein könne. „Ich kann doch keine Märchen erzählen.“ Die Folge: Seine mutmaßlichen Opfer werden alle aussagen müssen.