In den kommenden drei Jahren soll die Geschichte der Regensburger Messerschmitt-Werke im Rahmen einer Dissertation wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Professor Mark Spoerer, Fachmann für die Forschungen zu Zwangsarbeit im Nationalsozialismus, stellte kürzlich den derzeitigen Forschungsstand vor.
Sie sind vorbei. Die Zeiten, in denen ein Regensburger Kulturreferent – Klemens Unger – unter anderem den nationalsozialistischen Rüstungskonzern Messerschmitt als beispielhaft für „wirtschaftlicher Fortschritt, politisch demokratische Stabilität und kulturelle Identität“ in Regensburg und Bayern hinstellen durfte. Unter der Ägide von Ungers Nachfolger Wolfgang Dersch und seiner Kollegin, der Bildungsreferentin Dr. Sabine Kellner-Mayrhofer, hat der Stadtrat hingegen die Finanzierung für die wissenschaftliche Aufarbeitung der NS-Geschichte der Regensburger Messerschmitt-Werke beschlossen.
Konkret soll in Form einer befristeten E-13-Stelle für voraussichtlich die nächsten drei Jahre (2024-2026) eine Dissertation zu Messerschmitt gefördert werden. Als Kooperationspartner für diese seit vielen Jahren angemahnte Forschungsarbeit ist Professor Dr. Mark Spoerer vorgesehen, der seit 2011 den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Regensburg innehat.