Einen Auftritt anlässlich einer Trachtlerveranstaltung am Neupfarrplatz findet man nicht nur bei der Jüdischen Gemeinde grenzwertig.
„Ich habe nichts gegen Schuhplattler“, sagt Ilse Danziger. Und hier gehe es auch nicht um Antisemitismus, ergänzt die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg. Aber dass ein solcher Schuhplattler just im Karavan-Denkmal auf dem Neupfarrplatz aufgeführt wurde, das den Grundriss der 1519 zerstörten Synagoge zeigt, das sei wenigstens „taktlos“, sagt Danziger.
Vergangenen Samstag wurde auf den Plätzen in der Regensburger Altstadt das 140. Jubiläum der bayerischen Trachtenbewegung gefeiert. „Was Niederschwelliges“ habe man anbieten wollen, sagt CSU-Stadtrat und Mitorganisator Erich Tahedl vom Trachtenverein Regensburg Stamm. Trachtler und Musikanten aus Nah und Fern seien nach Regensburg gekommen, über die Plätze gezogen und hätten dort musiziert und getanzt. Eben auch auf dem Neupfarrplatz. Und dort auch auf, besser gesagt in dem 2005 eröffneten Kunstwerk des israelischen Bildhauers Dani Karavan.