Gefälliger Haifisch ohne Zähne
Ein neuer Anziehungspunkt für Kulturbegeisterte soll es sein und dem Stadtosten etwas mehr Leben einhauchen. Das jedenfalls erhofft sich die Stadt Regensburg vom wieder eröffneten Antoniushaus. Nach mehrjähriger Sanierung ist das Stadttheater auf unbestimmte Zeit eingezogen – Ersatz für das renovierungsbedürftige Velodrom am Arnulfsplatz. Vergangenen Freitag feierte man nun offiziell Premiere – mit einer Neuauflage des Brecht-Klassikers „Die Dreigroschenoper“.
Schon 1933, fünf Jahre nach der Uraufführung, sagte Brecht, sich selbst interviewend, auf die Frage, was den großen Erfolg der Dreigroschenoper ausmache: „Ich fürchte, all das, worauf es mir nicht ankam: die romantische Handlung, die Liebesgeschichte, das Musikalische.“ Und zu dem zuvor verwirklichten und von ihm abgelehnten Dreigroschenfilm sagte er: „Man nahm für den Film all das, was ich in diesem Stück verspottet habe, die Romantik, die Sentimentalität usw., und ließ den Spott weg. Da war der Erfolg noch größer.“ Das Theaterstück hatte ein dem Künstler höchst suspektes Eigenleben entwickelt.