Radverkehr: Regensburg radelt rückwärts
Zur Diskussion um die Situation von Fahrradfahrern in Regensburg und den Maßnahmen der Stadt Regensburg, um diese zu verbessern, haben wir einen Gastkommentar von Markus Sander erhalten, den wir gerne an dieser Stelle veröffentlichen. Der 47-Jährige hat sich in der Vergangenheit beim ADFC München und Regensburg engagiert und etwa 15.000 Kilometer Innenstadtverkehr auf dem Buckel. Auf unserem Bericht „Tritt Regensburg beim Radverkehr fest genug in die Pedale?“ vom 16. Dezember 2021 antwortet er: Ja, sogar zu fest. Und zwar rückwärts.
Tatsächlich könnte man gelegentlich den Eindruck bekommen, Regensburg entwickelte sich bezüglich Fahrradfreundlichkeit in die richtige Richtung: Keine Radweg-Benutzungspflicht mehr am Hochweg, komplette Entfernung eines sinnfreien Radwegs im Roter-Brach-Weg sowie ein mustergültiges Radweg-Ende in der selben Straße. Dann die Entschärfung der „Radfahrer-Abschussanlage“ am nördlichen Ende der Kumpfmühler Brücke: Eine systematische Gefahr aller Radwege – Geradeausverkehr rechts neben Rechtsabbiegern – hat hier seine volle Wirkung entfaltet. Tatsächlich wurde das beim Umbau berücksichtigt. Jetzt bekommen wir sogar ein „Hauptradroutennetz“ und Brücken an nützlichen Stellen! Man meint geradezu, ein Radfahrer-Paradies am Horizont erblicken zu können.