Rache für kompromittierendes Video?
Wegen einer Auseinandersetzung in der Gemeinschaftsunterkunft am Weinweg muss sich seit Mittwoch der 30-jährige Goran K. vor Gericht verantworten. Er soll versucht haben, mit einem Schraubenzieher auf einen Mitbewohner einzustechen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Totschlag vor. Doch der Fall ist kompliziert. In der GU kursierte zuvor ein heimlich gefilmtes Video, das den fast erblindeten Angeklagten beim Onanieren zeigen soll.
Es ist ein Fall, bei dem sich die Wahrheitsfindung schwierig gestaltet. Zeugen haben das Ganze allenfalls am Rande oder gar nicht beobachtet. Die direkt Beteiligten schildern das Geschehen diametral unterschiedlich. „Wir wissen zu wenig“, so der Vorsitzende Richter Dr. Michael Hammer, „müssen aber davon ausgehen, dass es ein hoch affektives Geschehen war“.